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Arte, 00.40
Auf offener Straße (Frankreich 1992, Regie: Bertrand Tavernier)
Drehbuch: Michel Alexandre, Bertrand Tavernier
Grandioser Polizeithriller über eine Einheit von Drogenfahndern, die vor allem durch mangelhafte Ausrüstung und fehlende Rückendeckung von der Arbeit abgehalten werden und vor allem gegen die kleinen Fische ermitteln müssen.
„Der Linke Tavernier zieht hier ein desaströses Fazit der Sozialpolitik nach zehn Jahren sozialistischer Regierung. Er beleuchtet die Gründe der Attraktivität rechtsradikaler Scharlatane à la Le Pen in den Köpfen allzuvieler Franzosen. Er verdeutlicht, wie die Berührungsangst staatlicher Stellen gegenüber nord- und zentralafrikanischen Dealern den täglichen Rassismus verstärkt und den Fremdenhaß unter Einheimischen eher schürt, weil eine partielle, gern verschwiegene Wahrheit als Makel auf alle Farbigen und Immigranten übertragen wird.
Tavernier hat (…) einen eminent politischen Film gedreht.“ (Fischer Film Almanach 1993), der heute, angesichts der Wahlergebnisse in Frankreich und der Diskussionen in Deutschland (googelt mal „Görlitzer Park“) immer noch brennend aktuell ist.
Co-Autor Michel Alexandre war damals selbst bei der Pariser Drogenfahndung.
„Auf offener Straße“ war als bester Film des Jahres für den César nominiert.
In Deutschland lief er als „Original mit Untertitel“ und wenn der Film nicht so unbekannt wäre, wäre er ein potentieller Klassiker. Insofern: eine lohnende Entdeckung!
mit Didier Bezace, Jean Paul Comart, Charlotte Kady, Jean-Roger Milo, Nils Tavernier, Philippe Torreton
Hinweise
Arte über „Auf offener Straße“ (und ein Essay von Olivier Père)
AlloCiné über „Auf offener Straße“
Moviepilot über „Auf offener Straße“ (noch keine Bewertung)
Wikipedia über „Auf offener Straße“
Veröffentlicht von AxelB