TV-Tipp für den 17. Juni: Der Anruf

Juni 16, 2025

Tele 5, 22,30

Der Anruf (All the old knives, USA 2022)

Regie: Janus Metz

Drehbuch: Olen Steinhauer

LV: Olen Steinhauer: All the old knives, 2015 (Der Anruf)

Vor acht Jahren endete in Wien eine Flugzeugentführung mit dem Tod von allen hundertzwanzig Passagieren. Jetzt soll CIA-Agent Henry Pelham herausfinden, ob seine damalige Kollegin und Freundin Celia Harrison (im Buch Favreau) den Entführern entscheidende Informationen gab. Sie treffen sich in einem Restaurant zu einem Abendessen.

Dialoglastiger Agententhriller, schön gefilmt, top besetzt, aber auch nur überschaubar spannend.

mit Chris Pine, Thandiwe Newton, Laurence Fishburne, Jonathan Pryce, Corey Johnson

Wiederholung: Mittwoch, 18. Juni, 03.10 Uhr (Taggenau!)

Die Vorlage

Olen Steinhauer: Der Anruf

(übersetzt von Friedrich Mader)

Blessing, 2016

272 Seiten

9,99 Euro (E-Book)

Originalausgabe

All the old knives

Minotaur Books, New York, 2015

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Anruf“

Wikipedia über „Der Anruf“

Meine Besprechung von Janus Metz‘ „Borg/McEnroe“ (Borg/McEnroe, Dänemark/Finnland/Schweden 2017)

Meine Besprechung von Olen Steinhauers „Der Anruf“ (All the old knives, 2015)


TV-Tipp für den 17. September: Der Anruf

September 16, 2024

Tele 5, 22,30

Der Anruf (All the old knives, USA 2022)

Regie: Janus Metz

Drehbuch: Olen Steinhauer

LV: Olen Steinhauer: All the old knives, 2015 (Der Anruf)

Vor acht Jahren endete in Wien eine Flugzeugentführung mit dem Tod von allen hundertzwanzig Passagieren. Jetzt soll CIA-Agent Henry Pelham herausfinden, ob seine damalige Kollegin und Freundin Celia Harrison (im Buch Favreau) den Entführern entscheidende Informationen gab. Sie treffen sich in einem Restaurant zu einem Abendessen.

TV-Premiere. Dialoglastiger Agententhriller

mit Chris Pine, Thandiwe Newton, Laurence Fishburne, Jonathan Pryce, Corey Johnson

Wiederholung: Mittwoch, 18. September, 02.55 Uhr (Taggenau!)

Die Vorlage

 

Olen Steinhauer: Der Anruf

(übersetzt von Friedrich Mader)

Blessing, 2016

272 Seiten

9,99 Euro (E-Book)

Originalausgabe

All the old knives

Minotaur Books, New York, 2015

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Anruf“

Wikipedia über „Der Anruf“

Meine Besprechung von Janus Metz‘ „Borg/McEnroe“ (Borg/McEnroe, Dänemark/Finnland/Schweden 2017)

Meine Besprechung von Olen Steinhauers „Der Anruf“ (All the old knives, 2015)


Kleinkram

März 8, 2022

Diese Verfilmungen von lesenswerten Krimis, die es demnächst leider nur auf verschiedenen Streamingportalen gibt, könnten gut sein:

die Olen-Steinhauer-Verfilmung „All the Old Knives“ (deutsche Übersetzung: „Der Anruf“, Karl Blessing Verlag – und hier abgefeiert), nach einem Drehbuch von Steinhauer, inszeniert von Janus Metz („Borg/McEnroe“) und ab dem 8. April 2022 bei Amazon Prime Video.

„Slow Horses“ ist die Verfilmung des ersten Falles von Jackson Lamb und seiner Spezialeinheit von MI5-Agenten, die bei früheren Fällen grandios versagten. Apple TV+ zeigt die aus sechs Episoden bestehende TV-Serie ab dem 1. April 2022. James Hawes inszenierte alle Folgen.  Gary Oldman spielt Lamb.

Die zweite Staffel ist schon bestellt. Sie besteht wieder aus sechs Episoden und in ihr wird die Geschichte des zweiten Lamb-Roman „Dead Lions“ erzählt. Wann sie veröffentllicht wird, ist unklar.

Die seit 2010 erscheinenden Jackson-Lamb-Romane von Mick Herron gewinnen alle wichtigen Preise und erhalten viel Kritikerlob. Bei Diogenes erschien im Herbst der vierte Lamb-Thriller „Spook Street“. Es geht um den Großvater von Lamb-Mitarbeiter River Cartwright. Der zunehmend vergessliche Greis und frühere hochrangige Geheimagent erschoß einen nächtlichen Besucher, der wahrscheinlich geheime Informationen von ihm wollte. In einem zweiten Fall müssen sie herausfinden, wer in London eine Bombe zündete. Bei der Explosion starben mehrere Jugendliche.

In England sind bereits weitere Lamb-Romane und Kurzromane erschienen. Für Nachschub von der „Nummer 1 des Spionagethrillers“ (The Times, London) ist also gesorgt.

Mick Herron: Spook Street

(übersetzt von Stefanie Schäfer)

Diogenes, 2021

464 Seiten

18 Euro

Patricia Highsmith wird weiterhin verfilmt. Dieses Mal von Adrian Lyne. „Deep Water“ ist sein erster Film nach zwanzig Jahren. Zu seinen früheren Werken gehören „Flashdance“, „9 1/2 Wochen“ und „Eine verhängnisvolle Affäre“. Der Thriller soll zweieinhalb Stunden dauern und wird ab dem 18. März 2022 bei, so wie ich aktuell den Überblick habe, Hulu (in den USA) und Amazon Prime Video (Rest der Welt) gestreamt .

Ach ja: Die Romane von Patricia Highsmith gibt es ebenfalls im Diogenes Verlag.


Agenten nach dem Ende des Spionageromans: Über Olen Steinhauers „Der Anruf“

Juni 27, 2016

Der Anruf von Olen Steinhauer

Für den Spionageroman war der Kalte Krieg das Goldene Zeitalter. Danach hat man sogar kurz überlegt Geheimdienste abzuschaffen. Das wurde nicht getan. Schließlich gab und gibt es ja noch genug andere Feinde, die ausspioniert werden müssen und der Spionageroman erzählt darüber Geschichten, die spannender als die Realität sind. Spätestens seit 9/11 gibt es einen neuen, für Thriller äußerst dankbaren Gegner und Russland, das alte Reich des Bösen, ist seit einigen Jahren als Gegner ja ebenfalls wieder gut im Rennen.

Beide spielen in „Der Anruf“, dem neuen Roman von Olen Steinhauer, eine Rolle.

2012 trifft sich CIA-Agent Henry Pelham in Carmel-by-the-Sea mit seiner früheren Kollegin und Geliebten Celia Favreau, die inzwischen eine glücklich verheiratete Mutter ist. Pelham will sich mit ihr über eine Flugzeugentführung unterhalten, die 2006 in Wien katastrophal endete. Die Maschine war von der islamistischen Terrorgruppe Aslim Taslam entführt worden. 120 Menschen befanden sich an Bord.

Vor seinem Einsatz in Wien war Pelham in Moskau stationiert und er war über die Beendigung der Geiselnahme im Dubrowka-Theater, bei der die fünfzig Geiselnehmer, militante tschetschenische Islamisten, und die 129 Geisel vergiftet wurden, verärgert. Damals musste er auf Befehl von Washington seinen Informanten Ilyas Shishani an den russischen Geheimdienst verraten.

Shishani, der danach zum Terroristen wurde und spurlos verschwand, soll auch in die Flugzeugentführung involviert sein.

In Wien, und das ist der Grund des jetzigen Gesprächs zwischen Pelham und Favreau, gab es im CIA-Personal auch einen Verräter, der die Geiselnehmer über Ahmed Najjar informierte. Der CIA-Informanten war zufällig im Flugzeug und informierte die CIA über die aktuelle Lage in ihm.

Pelham will jetzt mit Favreau über die damaligen Ereignisse reden – und, auch wenn Olen Steinhauer die ersten Seiten aus Pelhams Perspektive erzählt, gibt es im Rahmen der Thrillerkonventionen nur zwei mögliche Täter: Pelham, was ihn zu einem der derzeit beliebten unzuverlässigen Erzähler machen würde, und Favreau.

Diese Beschränkung, auch wenn Steinhauer später Teile aus Favreaus Sicht erzählt, auf zwei Personen und, im Prinzip, einem Handlungsort, raubt dem Agenten-Thriller einiges von seiner potentiellen Spannung. Da helfen dann auch nicht die unterschiedlich in die Handlung eingeflochtenen Rückblenden auf die Ereignisse in Wien 2006.

Steinhauer lässt Pelham und Favreau in der Gegenwart und der Vergangenheit im von mir ungeliebten Präsens reden und beide Ich-Erzähler klingen gleich.

So lässt mich Olen Steinhauers neuer Roman „Der Anruf“ trotz spannender Prämisse, interessanter Konstruktion und einer durchaus gelungenen Schlusspointe ziemlich unbegeistert zurück.

Olen Steinhauer: Der Anruf

(übersetzt von Friedrich Mader)

Blessing, 2016

272 Seiten

19,99 Euro

Originalausgabe

All the old knives

Minotaur Books, New York, 2015

Hinweise

Homepage von Olen Steinhauer

Blessing über Olen Steinhauer

Krimi-Couch über Olen Steinhauer

Perlentaucher über Olen Steinhauer

Wikipedia über Olen Steinhauer (deutsch, englisch)