TV-Premiere. Spielfilmlange Doku über Patrice Chéreau (2. November 1944 – 7. Oktober 2013). Er inszenierte Opern, u. a. 1976 bei den Wagner-Festspielen den „Ring der Nibelungen“, und Spielfilme, u. a. „Das Fleisch der Orchidee“ (sein Spielfilmdebüt), „Der verführte Mann“,„Die Bartholomäusnacht“ und „Intimacy“
Vor der Doku, um 23.00 Uhr, zeigt Arte sein Historiendrama „Die Bartholomäusnacht“.
Das Fleisch der Orchidee (La chair de l’orchidée, Frankreich/Italien/Deutschland 1974)
Regie: Patrice Chéreau
Drehbuch: Jean-Claude Carrière, Patrice Chéreau
LV: James Hadley Chase: The Flesh of the Orchid, 1948 (Ein Grab voll roter Orchideen, Das Fleisch der Orchidee)
Eine Millionenerbin, die in einer Klinik in den Wahnsinn getrieben werden soll, bricht aus. Auf ihrer Flucht gerät sie unter anderem in ein Mordkomplott.
Patrice Chéreaus Regiedebüt ist ein selten gezeigter, ziemlich durchgeknallt-träumerischer Psychothriller nach einem Roman von James Hadley Chase (1906 – 1985), den ältere Semester noch kennen und dessen Krimis vor ungefähr dreißig Jahren in die Antiquariate verschwanden.
„Theater- und Opernregisseur Patrice Chéreau greift kräftig ins Reservoir kinematographischer Schreckenselemente, um seiner Verfilmung (…) die nötige Spannung zu verleihen. Dabei gelingt ihm über weite Partien tatsächlich die Schaffung eines Alptraums, beklemmend und wahrhaft mörderisch. Seine Inszenierung macht dabei allerdings einen bewusst artifiziellen Charakter. Chéreau bevorzugt bläuliche, kalte Farben und verkommene trostlose Handlungsorte.“ (Meinolf Zurhorst: Lexikon des Kriminalfilms, 1985/1993)
Zu seinen späteren Filmen gehören „Der verführte Mann – L’Homme blessé“ (L’homme blessé), „Die Bartholomäusnacht (La Reine Margot)“, „Wer mich liebt, nimmt den Zug (Ceux qui m’aiment prendront le train) und „Intimacy“.
mit Charlotte Rampling, Bruno Cremer, Edwige Feuillère, Simone Signoret, Hans-Christian Blech, Alida Valli