Das inoffizielle Booklet zur Science-Fiction-Serie „Battlestar Galactica“

Oktober 30, 2013

 

booklet liefert nach, was in den DVD-Boxen fehlt: Lektüren zur Serie“ steht zutreffend auf dem Cover von Ekkehard Knörers „Battlestar Galactica“. Auf wenigen Seiten beschäftigt Knörer sich mit den Ursprüngen der Science-Fiction-Serie, einigen Aspekten der Erzählweise der Serie (wie dem Abschied vom rein episodischen Erzählen), den wichtigsten Charakteren, dem von Glen A. Larson erfundenem Kunstwort „Frak“ (das erstmals in der Originalserie als „Frack“ das im TV nicht gewünschte Schimpfwort „Fuck“ ersetzte) und er gibt Tipps zu einigen besonders sehenswerten Folgen und englischsprachigen Texten über die Serie.

Die US-Serie „Battlestar Galactica“, die im US-Fernsehen von 2003 bis 2009 lief, erzählt die Geschichte der Suche der letzten überlebenden Menschen nach der Erde, dem mythischen Planeten, von dem sie stammen sollen. Sie machten sich, nach einem Angriff der Zylonen (Knörer benutzt, weil er sich nicht an die Übersetzung gewöhnen kann, das englische Wort „Cylon“), mit altersschwachen Raumschiffen auf die Reise.

Serienerfinder Ronald D. Moore übernahm die Prämisse der kurzlebigen von Glen A. Larson erfundenen, kultigen TV-Serie „Kampfstern Galactica“ (Battlestar Galactica, USA 1978 – 1980) und ignorierten den Rest. Während die Originalserie buntes Popcorn ist, ist das Remake eine düstere Allegorie auf die Post-9/11-Paranoia und, sicher auch durch die Pseudo-Doku-Kamera und die Ausstattung, glaubt man sich nie in die Zukunft, sondern immer in eine militärische Kommandozentrale und das Flugzeug des Präsidenten gebeamt.

Denn während im Original die Zylonen glänzende Blechroboter waren, sind die neuen Zylonen immer noch Roboter, aber sie können auch wie Menschen aussehen und einige der Zylonen sind sogar unter den überlebenden Menschen. Einige Menschen arbeiten mit den Zylonen zusammen – und es gehört nicht viel Fantasie dazu, die Zylonen mit islamistischen Terroristen gleichzusetzen. Auch wenn die Macher als Vorbild für „Battlestar Galactica“ in Interviews ausdrücklich die Polit-Serie „The West Wing“ nennen.

Knörers kurzer Text ist teilweise etwas zu akademisch geschrieben und, wegen der Kürze, bleibt er sehr an der Oberfläche. Insofern ist „Battlestar Galactica“ für die Fans der Serie eine durchaus anregende Lektüre. Nicht-Fans können das Buch getrost ignorieren. Aber ein Booklet wird ja auch nur von den Besitzern der DVDs gelesen.

Knörer - Battlestar Galactica

Ekkehard Knörer: Battlestar Galactica

Diaphanes Booklet, 2013

96 Seiten

10 Euro

Hinweise

Homebase von „Battlestar Galactica“

Wikipedia über „Battlestar Galactica“ (deutsch, englisch)