Auf dem Weg zu einem wichtigen Termin checkt der Magier Mr. K (Crispin Glover) in einem mondänem Nobelhotel ein. Schon die Rezeptionistin verhält sich seltsam. Noch seltsamer wird es in seinem Hotelzimmer. Unter seinem Bett ist ein alter Mann, in seinem Kleiderschrank das Zimmermädchen. Beide verlassen schweigend, in der gebotenen Eile das Zimmer.
Trotzdem will Herr K die Nacht in dem Zimmer verbringen und am nächsten Tag weiterreisen. Aber dann kann er das Hotel nicht verlassen. Während er versucht, den Ausgang zu finden und sich in einem kafkaesken Alptraum wähnt, denken die anderen, durchgehend sehr seltsamen Hotelgäste überhaupt nicht daran, das Hotel zu verlassen. Hier haben sie ja alles.
Tallulah H. Schwabs „Willkommen um zu bleiben“ ist eine kurzweilige Kafka-Variation im Grand Hotel mit einem schwachen Ende. Es ist eines dieser aus heiterem Himmel kommenden Enden zwischen ‚aus einem Alptraum erwachen‘ und ‚von Aliens entführt werden‘, die von Autoren ersonnen werden, wenn sie sich in eine Ecke hineingeschrieben haben und nicht mehr weiter wissen.
Bis dahin gibt es wundervoll skurille Figuren, klug eingestreute Anspielungen und absurde Episoden im Grand Hotel – und eine immer wieder durch die Gänge und Zimmer ziehende Blaskapelle.
P. S.: Schöner deutscher Titel. Gefällt mir besser als der doch arg beliebige Originaltitel.

Willkommen um zu bleiben (Mr. K, Norwegen/Belgien/Niederlande 2024)
Regie: Tallulah H. Schwab
Drehbuch: Tallulah H. Schwab
mit Crispin Glover, Sunnyi Melles, Fionnula Flanagan, Bjørn Sundquist, Dearbhla Molloy, Barbara Sarafian, Sam Louwyck
Länge: 96 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
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Hinweise
Moviepilot über “Willkommen um zu bleiben”
Veröffentlicht von AxelB 