TV-Tipp für den 14. Juli: Blick in den Abgrund – Profiler im Angesicht des Bösen

Juli 14, 2015

ARD, 22.45
Blick in den Abgrund – Profiler im Angesicht des Bösen (Österreich/Deutschland 2013)
Regie: Barbara Eder
Drehbuch: Barbara Eder
Sehenswerte Doku über die Arbeit von sechs Profilern, die in verschiedenen Ländern arbeiten.
Mehr dazu in meiner Besprechung.
mit Roger L. Depue, Helinä Häkkänen-Nyholm, Stephan Harbort, Robert R. Hazelwood, Gérard N. Labuschagne, Helen Morrison
Wiederholung: Mittwoch, 15. Juli, 02.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage zum Film

Film-Zeit über „Blick in den Abgrund“

Moviepilot über „Blick in den Abgrund“


Neu im Kino/Filmkritik: Sechs Profiler werfen einen „Blick in den Abgrund“

Januar 23, 2014

Profiler – das sind doch diese Typen, die für die Polizei aus dem Nichts supergenaue Profile von Serienmördern erstellen, sich in unterirdischen Verliesen mit Typen wie Hannibal Lector treffen und dann im Alleingang die Mörder zur Strecke bringen.

Nun, ganz so nervenzerrend wie in „Das Schweigen der Lämmer“ ist die Arbeit von Profilern in der schnöden Realität dann doch nicht. Obwohl es, wie Barbara Eder in ihrer sehenswerten Dokumentation „Blick in den Abgrund“ zeigt, auch kein Job für Jeden ist. So wurde Gérard Labuschagne mit 29 Jahren der Leiter der Investigative Psychology Section der südafrikanischen Polizei, weil seine Vorgängerin die Arbeit nicht mehr ertrug. In den vergangenen elf Jahren ermittelte er in über 110 Serienmorden und über 200 Serienvergewaltigungen.

Neben ihm porträtiert Eder die finnische forensische Psychologin Helinä Häkkänen-Nyholm, die zur Entspannung mit ihrem Freund angeln geht und sich dabei doch ständig mit der Arbeit beschäftigt. In Deutschland begleitet sie Kriminalhauptkommissar Stephan Harbort, der bei uns auch als Buchautor bekannt ist, der in Berlin einen Tathergang rekonstruiert, indem er den Tatort besucht. Er unterhält sich auch mit einem Serientäter. In den USA unterhielt sie sich mit der forensischen Psychiaterin Helen Morrison, die inzwischen auch als Buchautorin bekannt ist, und den beiden ehemaligen FBI-Agenten Roger L. Depue und Robert R. Hazelwood, die Thomas Harris bei seinem Roman „Das Schweigen der Lämmer“ berieten. Inzwischen haben sie die Academy Group, einen Zusammenschluss ehemaliger Profiler, gegründet und erstellen weiterhin Profile von Serientätern.

Eder porträtiert in ihrer gut gemachten und informativen Doku, die von ihrer Struktur und den Bildern genausogut im TV laufen könnte, die Profiler bei der Arbeit und im Privatleben und weil sie die Porträts ineinander verschränkt, entsteht das Bild einer globalen Beschäftigung mit dem Thema Serienmord und wie die einzelnen Profiler sich ihrem Täterprofil, das keine exakte Wissenschaft ist, nähern.

Einen viel zu großen Raum nimmt dabei Helen Morrison ein, die ihre Theorie von dem Serienmörder-Gen, beziehungsweise Anomalien, die nur im Gehirn von Serienmördern vorkommen, ausführlich vorstellen darf. Sie möchte es finden und isolieren.

Immerhin verwerfen die anderen Profiler, wenn sie darauf angesprochen werden, diese abstruse Theorie. Dafür seien die Unterschiede zwischen den Serienmördern zu groß und die meiste Zeit sei auch ein Serienmörder ein ganz normaler Nachbar.

Blick in den Abgrund - Plakat

Blick in den Abgrund (Österreich/Deutschland 2013)

Regie: Barbara Eder

Drehbuch: Barbara Eder

mit Roger L. Depue, Helinä Häkkänen-Nyholm, Stephan Harbort, Robert R. Hazelwood, Gérard N. Labuschagne, Helen Morrison

Länge: 88 Minuten (Original mit deutschen Untertiteln)

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Film-Zeit über „Blick in den Abgrund“

Moviepilot über „Blick in den Abgrund“

Stephan Harbort in der Kriminalakte


„Begegnungen mit dem Serienmörder“ ist jetzt „Die Maske des Mörders“

Mai 5, 2013

 

Harbort - Die Maske des Mörders

Das ist jetzt aber ein kleiner Etikettenschwindel. Denn „Die Maske des Mörders – Serientäter und ihre Opfer“ wirkt zwar auf den ersten Blick wie das neue Buch des Kriminalisten Stephan Harbort, der ziemlich regelmäßig und erfolgreich Bücher über Serienmörder publiziert. Für dieses Buch machte er die erste deutsche Studie über die Menschen, die Begegnungen mit Serienmördern überlebten und er publizierte sie bereits 2008 als Hardcover im Droste-Verlag, später als Taschenbuch bei Knaur, unter dem Titel „Begegnung mit dem Serienmörder – Jetzt sprechen die Opfer“.

Jetzt wurde die Studie einfach mit dem neuen Titel „Die Maske des Mörders – Serientäter und ihre Opfer“ wieder veröffentlicht. Änderungen, wie zum Beispiel ein neues Vor- oder Nachwort, gibt es nicht.

Ich hatte das Buch damals angefangen zu lesen, dann aber irgendwann aufgehört. Wahrscheinlich weil das Hardcover so schlecht in die Hosentasche passte und die Begegnungen mit den Serienmörder doch nicht so faszinierend waren.

Jedenfalls unterhielt er sich damals mit dem Stern und dem Spiegel über sein Buch

Stephan Harbort: Die Maske des Mörders – Serientäter und ihre Opfer,

Knaur, 2013

352 Seiten

8,99 Euro

Originalausgabe

Begegnung mit dem Serienmörder – Jetzt sprechen die Opfer

Droste Verlag, 2008

 

Hinweise

Homepage von Stephan Harbort

Wikipedia über Stephan Harbort