Arte, 14.45
Kommissar Maigret stellt eine Falle (Fr/I 1957, R.: Jean Delannoy)
Drehbuch: Rodolphe-Marie Arlaud, Michel Audiard, Jean Delannoy
LV: Georges Simenon: Maigret tend un piège, 1955 (Maigret stellt eine Falle)
Maigret sucht einen fünffachen Frauenmörder.
Erster von drei Maigret-Filmen, in denen Jean Gabin den Kommissar spielte. Netter psychologischer Rätselkrimi, der auch eine gelungene kleine Sozialstudie ist.
“Delannoy inszenierte diese klassische Kriminalkonstruktion sehr spannend und mit viel Einfühlungsgabe für atmosphärische Details, filmisch beinahe ebenso sorgfältig wie Maigret bei der Arbeit.” (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm)
“Intelligenter, gut gespielter, atmosphärisch dichter Kriminalfilm.” (Katholischer Film-Dienst)
Der Film gewann den Edgar-Allan-Poe-Preis in der Kategorie “bester ausländischer Film”.
mit Jean Gabin, Annie Girardot, Jean Desailly, Lino Ventura
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Kabel 1, 20.15
Die Stunde der Patrioten (USA 1992, R.: Philip Noyce)
Drehbuch: W. Peter Illiff, Donald Stewart
LV: Tom Clancy: Patriot games, 1987 (Die Stunde der Patrioten)
In London vereitelt Jack Ryan einen Anschlag einer IRA-Splittergruppe. Einer der Attentäter schwört blutige Rache an Ryan und dessen Familie.
Erster Auftritt von Harrison Ford als Jack Ryan – im Vergleich zum Buch entschärft, aber immer noch militaristischer Murks (beispielsweise als wir per PC-Bildschirm verfolgen können, wie die US-Army ein Ausbildungslager in der nordafrikanischen Wüste zerstört).
Clancys zweites Buch „Die Stunde der Patrioten“ spielt zeitlich vor seinem Debüt „Jagd auf Roter Oktober“.
Mit Harrison Ford, Anne Archer, Patrick Bergin, Sean Bean, James Fox, Samuel L. Jacksonn, James Earl Jones, Richard Harris
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Das Vierte, 20.15
Die Apothekerin (D 1997, R.: Reiner Kaufmann)
Drehbuch: Ralf Hertwig, Kathrin Richter
LV: Ingrid Noll: Die Apothekerin, 1994
Die spröde Apothekerin Helle Moormann hat es faustdick hinter den Ohren und kennt sich – berufsbedingt – mit Giften aus.
Schwarze Komödie mit viel Leerlauf.
Mit Katja Riemann, Jürgen Vogel, Richy Müller, August Zirner, Andrea Sawatzki
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Arte, 21.00
Tote schlafen fest (USA 1946, R.: Howard Hawks)
Drehbuch: William Faulkner, Leigh Brackett, Jules Furthman
LV: Raymond Chandler: The big sleep, 1939 (Der große Schlaf)
Unbestritten – neben „Der Malteser Falke“ – der Klassiker unter den Privatdetektiv-Krimis und eines der Meisterwerke des Film Noir.
Mit Humphrey Bogart, Lauren Bacall, Elisha Cook Jr.
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NDR, 21.00
TATORT: Rache-Engel (D 2005, R.: Robert Sigl)
Drehbuch: Andreas Föhr, Thomas Letocha, Jochen Senf
Eine Stiftungsvorsitzende wird ermordet. Kommissar Palu und sein Team suchen unter fünf Verdächtigen den Täter.
Grauenhafte Abschiedsvorstellung des SR-Kommissars Max Palu. In seinen jungen Jahren war er ein erfrischend anderer Kommissar. In den letzten Jahren schlug er sich nur noch lustlos durch zunehmend schlechte Filme. Verantwortlich dafür war unter anderem auch Hauptdarsteller Jochen Senf, der einige der Drehbücher schrieb. Auch „Rache-Engel“ stammt aus der Feder des gelegentlichen Krimi-Autors.
Die Erstausstrahlung war von einem gewaltigen Kulissendonner begleitet: Zuerst war Jochen Senf lautstark in der Presse beleidigt, dass er nicht mehr Palu spielen durfte. Dann hielt er das vorliegende Drehbuch für indiskutabel und schrieb in zwei Wochen (Hey, Paul Schrader schrieb „Taxi Driver“ in fünf Tagen.) ein neues Drehbuch. Vor der Ausstrahlung regte sich „Bild“, natürlich penibelst bebildert, über eine kurze Sexszene auf. Der Sender veränderte sie vor der Ausstrahlung. Der Regisseur schrie entsetzt, man habe die gesamte Aussage seines Filmes entstellt (Hm, in welchen Spielfilmen hängt alles von einer knappen Minute in der Mitte des Films ab?).
Und das Publikum durfte einen der schlechtesten Tatorte seit langem sehen: idiotische Dialoge, absurde Szenen, sinnlose Kameraarbeit, indiskutable Schauspielerleistungen. Der „Tatort“ in heftiger Konkurrenz zu C- und D-Filmen (bei denen immerhin der Anteil von Sex und Gewalt in Ordnung ist). Leichter fiel kein Abschied.
Mit Jochen Senf, Gregor Weber, Annett Rennenberg, Alexander Held, Nikolai Kinski, René Soutendijk, Sylvester Groth
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HR, 23.30
Hallam Foe – Aus dem Leben eines Außenseiters (GB 2007, R.: David Mackenzie)
Drehbuch: David Mackenzie, Ed Whitmore
LV: Peter Jinks: Hallam Foe, 2001 (Über roten Dächern)
Der 17-jährige Außenseiter Hallam Foe glaubt, dass seine Stiefmutter seine Mutter ermordet hat. Da trifft er die Hotelpersonalchefin Kate. Sie ist das Ebenbild seiner Mutter.
„Einfach mitreisend ist dieser Abenteuertrip eines jungen Ausreißers, faszinierend mühelos changiert das freche Szenario zwischen Murder Mystery mit Gothic Touch und moderner Lovestory. Ein Film, der ganz tief im Zuschauer seinen Widerhall findet.“ (Programm Fantasy Filmfest 2007)
„A viewing delight.“ (Variety)
Die TV-Premiere eines vielfach nominierten und ausgezeichneten Kritikerlieblings, der in den Arthouse-Kinos auch gut lief, war zu einer unverschämten Zeit (Mittwochnacht, offizieller Beginn um 00.50 Uhr).
Mit Jamie Bell, Sophia Myles, Ciarán Hinds, Claire Forlani
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Eins Festival, 03.10
Back Fire – Eine Mutter sieht rot (F 1984, R.: Alain Bonnot)
Drehbuch: André G. Brunelin, Marie-Thérèse Cuny, Alain Bonnot
LV: Gérald Moreau: Nathalie ou la Punition, 1979
Annie Girardot sieht rot – und die Polizei sieht schweigend zu.
Schnörkelloser französischer Selbstjustiz-Thriller.
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