Kleinkram: My PDF Scripts, „Whiteout“, Hans-Christian Schmid, Walter Hill, James Patterson

September 12, 2009

Mit „My PDF Scripts“ gibt es eine neue Seite mit vielen, vielen Drehbüchern und zusätzlichen Informationen.

Erster Eindruck: Sehr gut!

„Whiteout“ ist in den USA angelaufen; keine Ahnung, wann der Film in Deutschland anläuft. Denn die Kritiken sind verheerend. Bei Metacritic 33/100. Bei Rotten Tomatoes 6/100.

Bei „Comics worth reading“/“DVDs worth watching“ gibt es ein kurzes Interview mit Steve Lieber, dem Zeichner von „Whiteout“:

Since I haven’t seen a final cut, that’s hard to say definitively, but I adore the look of the movie. The environments that Graham “Grace” Walker created are incredible. His envisioning of Amundsen-Scott South Pole station and the Russian base have to be seen to be believed. And what I’ve seen of the relationship between Carrie and the Doc has been perfect. Everything about them I tried to draw in the graphic novel was up there on the screen.

Bei Collider gibt es Videointerviews mit den „Whiteout“-Schauspielern Kate Beckinsale, Alex O’Loughlin und Gabriel Macht.

Und hier gibt’s auch einige Worte von „Whiteout“-Autor Greg Rucka zum Film (nach dem Auftritt von Kate Beckinsale auf dem roten Premierenteppich):

Like I said, they made a movie out of something I wrote. How can I not be?

Dort gibt’s noch weitere Roter-Teppich-Gespräche mit weiteren am Film Beteiligten.

Bei „Galore“ gibt es ein Interview mit Hans-Christian Schmid über seinen neuen Film „Sturm“.

„Hollywood Interview“ redet mit Walter Hill:

Somebody once asked me why I never did horror films, just action, and what was the difference? I said horror movies terrorize women, and action movies terrorize guys. For some reason, several people found that definition objectionable. (chuckling) I thought it was brutally accurate… I didn’t answer that too well, did I?

James Patterson wird bis 2012 siebzehn (!)  neue Bücher veröffentlichen.


TV-Tipp für den 11. September: Mogadischu

September 10, 2009

SWR, 20.15

Mogadischu (D 2008, R.: Roland Suso Richter)

Drehbuch: Maurice Philip Remy

Buch zum Film: Timo Kortner: Mogadischu – Das Entführungsdrama der Landshut, 2008

Nach Heinrich Breloers hochgelobtem Zweiteiler „Todesspiel“ (auch schon über zehn Jahre alt) über den Deutschen Herbst 1977, diversen Dokumentationen (zum Beispiel letztes Jahr ein Zweiteiler) über die RAF, dem noch im Kino laufendem „Baader Meinhof Komplex“ mutet „Mogadischu“ etwas akademisch an. Denn die Fakten sind bekannt. Am 13. Oktober 1977 entführt ein palästinensisches Kommando die Lufthansa-Maschine Landshut. Nach einem mehrtägigen Irrflug landet das Flugzeug in Mogadischu und die GSG 9 beendet die Geiselnahme.

Neue Erkenntnisse, wie die Beteiligung des KGB an der Entführung und was Lufthansa-Pilot Jürgen Schumann machte, als er nach einer Notlandung in Aden zwanzig Minuten verschwand, ändern nichts an dem großen Bild.

Aber Autor Remy und Regisseur Richter verarbeiteten diese Geschichte jetzt zu einem die damaligen Ereignisse konzentriert nacherzählendem TV-Spielfilm, der auch im Kino überzeugt hätte. Einziger Kritikpunkt ist die derzeit angesagte Wackelkamera

Es ist ein ernsthafter Versuch der Annäherung (an die Wahrheit, A. d. V.). Wir bemühen uns, mit Verantwortung an ein Thema heranzugehen. Die Menschen, die das erlebt haben, sollen nicht davor sitzen und sagen: Was machen die denn da? Was erzählen die da?“ (Remy in der FAZ)

Das gleichnamige „Begleitbuch zum Film ‚Mogadischu’“ von Timo Kortner nimmt eine seltsame Zwischenstellung zwischen einem traditionellem Buch zum Film, also einer höchstens sparsam erweiterten Romanfassung des Drehbuchs, und einem Sachbuch über die Entführung ein. Denn Kortner führt relativ ausführlich in das gesellschaftliche Klima während der Schleyer-Entführung ein und er fügt immer wieder erklärende Passagen ein. Dabei gibt es im Buch und im Film eine Verschiebung der Perspektive von den Tätern zu den Opfern. Der Tatsachenroman „Mogadischu“ erzählt von Menschen in einer Ausnahmesituation und wie sie versuchen, diese zu überleben. Die Entführer bleiben dagegen, bis auf den durchgeknallten Captain Martyr Mahmud, blass. Und die Ideologie der Terroristen wird höchstens in einem Nebensatz gestreift; – was sie als Bösewichter noch bedrohlicher macht.

Kortners „Mogadischu“ ist ein packendes Drama, das auch eine gehörige Portion historisches Wissen vermittelt. Ein feines Buch.

Mit Nadja Uhl, Thomas Kretschmann, Christian Berkel, Said Tagmaqoui, Herbert Knaup, Simon Verhoeven, Jürgen Tarrach

Hinweise

ARD zum Film

FAZ: Interview mit Maurice Philip Remy über “Mogadischu” (24. November 2008)

FAZ (Michael Hahnfeld), Die Welt (Eckhard Fuhr), Spiegel Online (Christian Buß), Süddeutsche Zeitung (Christopher Keil), taz (René Martens), Die Zeit (Margit Gerste) über den Film „Mogadischu“

Kortner - Mogadischu

Das Buch zum Film

Timo Kortner: Mogadischu – Das Entführungsdrama der ‚Landshut’

Knaur, 2008

272 Seiten

9,95 Euro


Neu im Kino: Sturm

September 10, 2009

Sturm (Storm, D/Dk/Nl 2009)

Regie: Hans-Christian Schmid

Drehbuch: Bernd Lange, Hans-Christian Schmid

Den Haag, Internationaler Gerichtshof: Als die Anklage gegen einen serbischen Kriegsverbrecher auf der Kippe steht, beginnt Anklägerin Hannah Maynard eigenmächtig in Bosnien-Herzegowina und Berlin nach Zeugen zu suchen.

Hochgelobter Politthriller und Gerichtsdrama, der den Pessimus der 70er-Jahre-Politthriller zeitgemäß erneuert (und den Berlin-Bonus hat).

Hans-Christian Schmid ist ein radikal humanitärer Regisseur. Dass es ihm um Zwänge und Erfahrungen geht, hat er schon mit Filmen wie ‚Requiem‘ und ‚Lichter‘ kundgetan. ‚Storm‘ ist nun ein Film, der ein wenig zu viel will. Aber in welcher Hinsicht er zu viel will – das spricht schon wieder für ihn.“ (Anke Westphal, Berliner Zeitung, 9. Februar 2009)

mit Kerry Fox, Anamaria Marinca, Stephen Dillane, Rolf Lassgård

Hinweise

Homepage zum Film

Film-Zeit über „Sturm“


TV-Tipp für den 10. September: Das Geheimnis des gelben Zimmers

September 10, 2009

Arte, 21.00

Das Geheimnis des gelben Zimmers (F/B 2003, R.: Bruno Podalydès)

Drehbuch: Bruno Podalydès

LV: Gaston Leroux: Le mystère de la chambre jaune, 1907 (Das Geheimnis des gelben Zimmers)

Journalist Joseph Rouletabille will herausfinden, wer die Tochter von Professor Stangerson in einem verschlossenen Zimmer umgebracht hat.

Bislang letzte Verfilmung des ersten Romans mit Hobbydetektiv Rouletabille. Leroux schrieb insgesamt acht Abenteuer mit ihm, aber das Geheimnis des gelben Zimmers ist ein „absoluter Klassiker“ (Galerie der Detektive)

Und der Film ist anscheinend eine nett upgedatete Version.

mit Denis Podalydès, Jean-Noël Brouté, Claude Rich, Scali Delpeyrat, Sabine Azéma, Michael Lonsdale

Wiederholung: Freitag, 11. September, 14.45 Uhr

Hinweise

Wikipedia über Gaston Leroux (deutsch, englisch, französisch)

Arte über den Film

Homepage zum Film


Veranstaltungshinweis für Kurzentschlossene

September 9, 2009

Gute Veranstaltung (jaja, hab’s irgendwie mitorganisiert und daher stehe ich in der Begeisterungspflicht. Aber der Film ist wirklich gut und die Diskussion; – naja, da liegt’s an euch. Außerdem ist die Sache gut mit der U-Bahn erreichbar. Denn die S-Bahn hat Probleme mit ihren Schrauben.):

„Jung, weiblich, türkisch, chancenlos – Kann das Gleichbehandlungsgesetz helfen?“, Blockaden, Chancen, Perspektiven

Film und Podiumsdiskussion

am Donnerstag, den 10. September 2009

in der Alten Feuerwache (Axel-Springer-Straße 40/41, 10969 Berlin)

um 18.00 Uhr: „Damla = Tropfen, Derya = Ozean“ (Film von Elisabeth Pricken, mit anschließendem Gespräch mit der Regisseurin)

um 19.00 Uhr: Podiumsdiskussion

mit

– Wolfgang Wieland, Mitglied des deutschen Bundestages

– Monika Herrmann, Stadträtin für Jugend in Kreuzberg

– Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Direktorin des Wissenschaftszentrums Berlin (angefragt)

– Nuran Yigit, Antidiskriminierungs-Netzwerk Berlin

– Alexander Klose, Lehrbeauftragter der Freien Universität Berlin

Moderation: Dr. Susanna Kahlefeld (LAG Migration Bündnis 90/Die Grünen Berlin)


Fast 20 % der ausländischen Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule ohne Abschluss. Mehr als 35 % der ausländischen Jugendlichen verfügen über keine abgeschlossene Ausbildung. Die Arbeitslosenquote von Ausländerinnen und Ausländern liegt mit mehr als 20% doppelt so hoch wie die der Gesamtbevölkerung. Faulheit? „Bildungsferne“?

Wohl kaum! Stattdessen ein deutliches Indiz für fehlende Chancengleichheit in einem Land, das sich mit Gleichbehandlung noch immer schwer tut. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen starke, emotional getragene Vorbehalte gegenüber Ausländer/innen und Migrant/innen in weiten Teilen der Gesellschaft, die sich nicht selten in Benachteiligungen niederschlagen. Hinzu kommen strukturelle Diskriminierungen beim Zugang zu Bildung und Beruf. So hat ca. nur 1 % der fast 750.000 Lehrerinnen und Lehrer selbst einen Migrationshintergrund.

Das nicht zuletzt auf Initiative von Bündnis 90/Die Grünen vor 3 Jahren beschossene Allge-meine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), bietet Opfern von Diskriminierungen erstmals die Möglichkeit, sich gegen Benachteiligungen gerichtlich zur Wehr zu setzen.

Wir wollen diskutieren, welche Möglichkeiten und Perspektiven das AGG im Kampf für eine Antidiskriminierungs-Kultur enthält, welche Verbesserungen notwendig sind und wie bestehende Blockaden auch mit anderen Mitteln aufgelöst werden können.

Vor der Diskussion zeigen wir den 2009 entstandenen Film „Damla = Tropfen, Derya = Ozean“ der Regisseurin Elisabeth Pricken.

Der in Neukölln gedrehte Film dokumentiert den steinigen Alltag junger Frauen mit Migrationshintergrund. In der Öffentlichkeit vornehmlich als „Risikogruppe“ wahrgenommen, kämpfen sie sich ihren Weg durch den Bildungsdschungel – ganz unter dem Motto:

Du hast keine Chance, aber nutze sie! Der Film von Elizabeth Pricken enstand in Zusammenarbeit mit S.U.S.I. und der Beratungsstelle für Frauen „Uğrak“ in Neukölln.

Der Eintritt ist frei.



Veranstalterinnen: LAG Migration und LAG Demokratische Rechte von Bündnis 90/Die Grünen (Berlin)


Kleinkram: Bürgerrechte wählen – Überwachung abwählen, Elkins über Verfilmungen, „Whiteout“

September 9, 2009

„Bürgerrechte wählen – Überwachung abwählen“ heißt eine sehr informative vom AK Vorrat gemachte Seite, die sehr detailliert die einzelnen Überwachungsgesetze, welche Parteien zugestimmt haben und die entsprechenden Forderungen der Parteien auflistet.

Hier ist die Originalseite. Im Moment hakt sie noch öfters. Aber hier kann sie auch studiert werden.

Einen sehr launischen launigen Text hat Aaron J. Elkins für „My Book, The Movie“ über seine Idealbesetzung für eine Verfilmung eines seiner Gideon-Oliver-Krimis geschrieben. Denn seine Bücher wurden bereits verfilmt:

Actually, my books have been made into movies–five big-production TV movies–back a few years. I think the reason so few people remember them is the same reason people supposedly forget the real pain of childbirth or dental procedures: they are too wretched to bear remembering. (…)

In my case, they changed the protagonist from white to black; they moved him from the University of Washington to Columbia University; they converted him from a physical anthropologist to a cultural anthropologist; they changed him from a joyfully married man to a widower, but gave him a nineteen-year-old daughter to compensate; and they awarded him a black belt in kick-boxing or karate–I forget which.

Other than that, of course, they stuck quite closely to my character.

They took a few interesting liberties with the tenor of my stories too. Those of you who have read my books would know that there are certain kinds of things, ugly things, I’m highly unlikely to write about, e.g., animal mutilation, satanic cults, child pornography, torture, etc. I figure if people want to read about them, all they need to do is open the newspaper. Mystery fiction, as I see it, is a way of getting away from those awful things. Well, every one of those topics turned up in the first half-hour of the first show. After that, I don’t know; I quit watching. It wasn’t my kind of show. (…)

Am I bitter about it all? No way. I knew ahead of time how it would work, and I just left it to them; anything else would have been pointless and frustrating. They paid good money, and they paid on time. (What they paid me for is hard to understand, since they used so little of it, but I was happy to take it.) And most important, they couldn’t really hurt the books. TV is TV and books are books, and readers know the difference.

Bei Shock till you drop gibt es ein Featurette zur Greg-Rucka/Steve-Lieber-Verfilmung „Whiteout“ mit Kate Beckinsale, Gabriel Macht und Alex O’Loughlin.

In den USA startet die langerwartete Verfilmung am 11. September.


TV-Tipp für den 9. September: Die Katze

September 9, 2009

3sat, 22.25

Die Katze (D 1988, R.: Dominik Graf)

Drehbuch: Uwe Erichsen, Christoph Fromm

LV: Uwe Erichsen: Das Leben einer Katze, 1984 (später “Die Katze”)

In der Düsseldorfer Innenstadt endet ein Bankraub in einer Geiselnahme. Die Polizei umstellt die Filiale und ein nervenzerfetzendes Duell beginnt. Aber die Polizisten wissen nicht, dass sie von Probek beobachtet werden und dieser alles geplant hat.

Grandioser deutscher Action-Thriller, der sich nicht vor amerikanischen Vorbildern verstecken muss.

Für einen bundesdeutschen Spielfilm zeigt ‚Die Katze‘ eine erstaunliche Professionalität: präzise Kamera- und Schauspielerführung, eine funktionelle Dramaturgie, eine funktionierende Geschichte.” (Meinolf Zurhorst: Lexikon des Kriminalfilms – Völlig überarbeitete Neuausgabe)

Beim Cognac Festival du Film Policier gab’s dafür den “Grand Prix” und den “FR3 Grand Prix” (Unwichtige Bonus-Information: Guy Hamilton war der Juryvorsitzende).

mit Götz George, Gudrun Landgrebe, Heinz Hoenig, Ralf Richter

Hinweise

Lexikon der deutschen Krimiautoren über Uwe Erichson

Vierundzwanzig über „Die Katze“ (Interview mit Christoph Fromm)


Cover der Woche

September 8, 2009

Haas - Wie die Tiere

Wolf Haas in Berlin


Die Dagger-Nominierungen 2009 – Teil 2

September 8, 2009

Sodele, jetzt ist die zweite Lieferung von Shortlists der CWA für die diesjährigen Daggers draußen. Die Gewinner werden am 21. Oktober bekannt gegeben. Dieses Jahr werden sie auch für Kriminalfilme verliehen.
Nominiert sind:
CWA GOLD DAGGER 2009 – for the best crime novel of the year
When Will There Be Good News? by Kate Atkinson (Black Swan)
In the Dark by Mark Billingham (Little, Brown)
Hit and Run by Lawrence Block (Orion)
A Whispered Name by William Brodrick (Little, Brown)
The Coroner by M R Hall (Pan Macmilan)
Dark Times In The City by Gene Kerrigan (Harvill Secker)

CWA JOHN CREASEY (NEW BLOOD) DAGGER 2009 – for first books by previously unpublished writers, awarded in memory of CWA founder John Creasey

Sweetsmoke by David Fuller (Abacus)
Bad Catholics by James Green (Luath Press)
No Way To Say Goodbye by Rod Madocks (Five Leaves)
Old City Hall by Robert Rotenberg (John Murray)
Echoes from The Dead by Johan Theorin (Doubleday)
The Blood Detective by Dan Waddell (Penguin)

THE CWA IAN FLEMING STEEL DAGGER 2009 – for the year’s best thriller
The Brass Verdict by Michael Connelly (Orion)
Dark Places by Gillian Flynn (Weidenfeld & Nicolson)
The Last Child by John Hart (John Murray)
Calumet City by Charlie Newton (Bantam)
Moscow Rules by Daniel Silva (Michael Joseph)
The Tourist by Olen Steinhauer (HarperCollins)
The Interrogator by Andrew Williams (John Murray)

ITV3 Bestseller Dagger
Dick Francis
Alexander McCall Smith
Nicci French
Harlan Coben
Martina Cole

THE FILM DAGGER 2009 – for the best big-screen crime thriller story
„Gran Torino“ (Warner Bros)
„Quantum of Solace“ (Sony)
„Changeling“ (Der fremde Sohn) (Universal)
„Public Enemies“ (Universal)
„State of Play“ (Universal)

The TV DAGGER 2009 – for the best small-screen crime thriller drama
„Wallander“ Left Bank Pictures (BBC ONE)
„Red Riding“ Channel 4 Films (CHANNEL 4)
„Spooks“ Kudos (BBC ONE)
„Place of Execution“ Coastal Productions (ITV1)
„Ashes to Ashes“ Kudos (BBC ONE)

THE INTERNATIONAL TV DAGGER – for the best TV crime thriller drama from around the world

„The Wire“ HBO (BBC TWO)
„Dexter“ Clyde Phillips Production (FX)
„Wallander“ (Swedish) Yellow Bird Films (BBC FOUR)
„The Mentalist“ Warner Bros (FIVE)

THE BEST ACTRESS DAGGER
Juliet Stevenson for „Place of Execution“ Coastal Productions (ITV1)
Keeley Hawes for „Ashes to Ashes“ Kudos (BBC ONE)
Hermione Norris for „Spooks“ Kudos (BBC ONE)
Emilia Fox for „Silent Witness“ BBC (BBC ONE)

THE BEST ACTOR DAGGER
Dominic West for „The Wire“ HBO (BBC TWO)
Kenneth Branagh for „Wallander“ Left Bank Pictures (BBC ONE)
Tom Hardy for „The Take“ Company (SKY1)
Philip Glenister for „Ashes to Ashes“ Kudos (BBC ONE)
Paddy Considine for „Red Riding“ Channel 4 Films (CHANNEL 4)

Einen herzlichen Glückwunsch an alle Nominierten!

Was soll ich sagen? Mark Billingham, Lawrence Block (nachdem die CWA ihn schon für sein Lebenswerk geehrt hat), Michael Connelly, Harlan Coben; bei den Filmen zweimal Clint Eastwood, ein okayer Michael-Mann, ein okayes Remake einer britischen Serie (aber nur weil ich die Serie kenne) und ein gruseliger Bond-Film (aber weil’s ein britischer Preis ist; – jedenfalls würde ich den Preis Clint Eastwood für „Der fremde Sohn“ geben); die David-Peace-Verfilmung „Red Riding“ würde ich verdammt gerne sehen; „Ashes to Ashes“ (Remember „Life on Mars“?) könnte mir gefallen und „The Wire“, „Dexter“ und „The Mentalist“ sind natürlich eine ebenfalls sehr gute Wahl.


TV-Tipp für den 8. September: Der Uhrmacher von St. Paul

September 8, 2009

RBB, 22.50
Der Uhrmacher von St. Paul (F 1974, R.: Betrand Tavernier)
Drehbuch: Jean Aurenche, Pierre Bost, Georges Simenon, Bertrand Tavernier
LV: Georges Simonon: L’Horloger d’Everton, 1954 (Der Uhrmacher von Everton)
Ist sein Sohn ein Mörder? Uhrmacher Michel Descombes will seinen Sohn verstehen.
Hochgelobtes, selten gezeigtes Debüt von Tavernier – psychologisch dicht und packend. Dafür erhielt Tavernier den Silbernen Bären.
Mit Philippe Noiret, Jean Rochefort
Hinweise
Diogenes über Georges Simenon
Sehr umfangreiche Georges-Simenon-Fanseite


Kurzkritik: Jack Ketchum „Beutegier“

September 7, 2009

Ketchum - Beutegier

Beutegier“ in drei wenigen Sätzen:

Beutegier“ ist die Fortsetzung von „Beutezeit“. Die Kannibalen sind zurück. Sie bringen in einem einsamen Landhaus in einer Mainacht in Maine mehrere Menschen um und verschleppen einige weitere. Sheriff George Peters, inzwischen pensioniert und passionierter Trinker, wird um Hilfe gebeten. Die Kannibalen werden wieder zu ihrer am Meer gelegene Höhle verfolgt.

Beutegier“ ist ein Remake von „Beutezeit“, bei dem die erfolgreichen Elemente des ersten Buches beibehalten wurden. Denn die Unterschiede sind gering. In „Beutegier“ erfahren wir mehr über die Kannibalen und wie sie zusammenleben. Einer der von den Kannibalen bedrohten Menschen ist ein soziopathischer Mörder. Das führt zu der durchaus interessanten Frage, wer schlimmer ist: die Kannibalen oder der Psychopath. Davon abgesehen ist das Blutzoll in der Frühlingsnacht, wie schon in Ketchums Debütroman „Beutezeit“, sehr hoch.

Aber im Gegensatz zu „Beutezeit“ tauchen in „Beutegier“ verdächtig viele Menschen, die nach menschlichem Ermessen tot sind, einige Seiten später wieder auf und beteiligen sich, wenn auch schwer verwundet, weiter an der Kannibalenjagd.

Also: spannend, blutig und schnell gelesen.

Aber insgesamt zu wenig neues aus der Welt der Kannibalen um vollkommen zu überzeugen.


Sunfilm will die gleichnamige Verfilmung Anfang 2010 auf DVD veröffentlichen. Und wenn der Film das Versprechen des aktuellen Trailers erfüllt, wäre das die vierte Ketchum-Verfilmung (von vier), mit der Ketchum sehr zufrieden sein kann.

Jack Ketchum: Beutegier

(übersetzt von Joannis Stefanidis)

Heyne, 2009

288 Seiten

8,95 Euro

Originalausgabe

Offspring

Overlook Connection Press, 1991

Verfilmung

Offspring (USA 2009)

Regie: Andrew van den Houten

Drehbuch: Jack Ketchum

mit Jessica Butler, Leigh Feldpausch, Stephen Grey, Amy Hargreaves, Art Hindle, Erick Kastel, Spencer List, Pollyanna McIntosh, Scott Mellema, Emma Elizabeth Messing, Andrew Elvis Miller, Will Miller, Preston Mulligan, Ed Nelson, Tommy Nelson, Taylor John Piedmonte, Ahna Tessler, Jana Veldheer, Rachel White

Hinweise

Homepage von Jack Ketchum

Homepage zur Verfilmung

Meine Besprechung von „Red“ (DVD)

Meine Besprechung von „Jack Ketchum’s The Lost“ (DVD)

Kriminalakte: Interview mit Jack Ketchum

Meine Besprechung von Jack Ketchums “Amokjagd” (Joyride, 1995)

Meine Besprechung von Jack Ketchums “Blutrot” (Red, 1995)


TV-Tipp für den 7. September: Sophie Scholl – Die letzten Tage

September 7, 2009

Spaß (ZDF, 22.15 Uhr: Hot Fuzz) oder Bildung?

SWR, 23.00

Sophie Scholl – Die letzten Tage (D 2005, R.: Marc Rothemund)

Drehbuch: Fred Breinersdorfer

Das sei Schulfernsehen, sagte Breinersdorfer, als Rothemund ihm vorschlug die letzten Tage der Geschwister Scholl zu verfilmen. Dann vertiefte er sich in die Protokolle der Verhöre und schrieb das Drehbuch zu einem von Kritikern, Kollegen und Publikum hochgelobten Film. Über eine Million sahen „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ in den deutschen Kinos.

Mit Julia Jentsch, Alexander Held, Fabian Hinrichs, Jörg Hube

Hinweise

Homepage zum Film

Film-Zeit über „Sophie Scholl – Die letzten Tage“

Deutscher Filmpreis: Nominierungen für „Sophie Scholl – Die letzten Tage“

Das Parlament: Interview mit Fred Breinersdorfer zu „Sophie Scholl – Die letzten Tage“

Homepage von Fred Breinersdorfer

Meine Besprechung von Fred und Léonie Breinersdorfers „Das Hurenspiel – Ein Fall für Abel“ (2006)


TV-Tipp für den 6. September: Long Riders

September 6, 2009

Das Vierte, 22.20

Long Riders (USA 1980, R.: Walter Hill)

Drehbuch: Bill Bryden, Steven Phillip Smith, Stacy Keach, James Keach

Als Vorbereitung auf das demnächst erscheinende Buch über Walter Hill (von Ivo Ritzer) können wir uns wieder diesen schönen Spätwestern gönnen. Die sehr stimmungsvolle Musik ist von Ry Cooder, die Action ist – wie bei Walter Hill üblich – gut, aber der große Coup ist die Besetzung. Denn in dieser Verfilmung der Geschichte der James-Younger-Miller-Bande spielen Brüder Brüder.

mit James Keach, Stacy Keach, David Carradine, Keith Carradine, Robert Carradine, Dennis Quaid, Randy Quaid, Pamel Reed, Christopher Guest, Nicholas Guest, James Remar, James Whitmore jr. (inzwischen Regisseur, u. a. „24“,“Cold Case“, „The Unit“, „Navy CIS“), Edward Bunker, Ry Cooder (als Musiker)

Hinweise

Wikipedia über „Long Riders“ (deutsch, englisch)

Senses of Cinema: Michael Koller über „The Long Riders“ und „Wild Bill“ (noch’n Hill-Western)

IGN über Walter Hill


Kurzmeldungen: einmal Bruen, einmal Heinze und das ÖR-Fernsehen

September 5, 2009

Lange (Eine Woche? Zwei?) hier nichts mehr von Ken Bruen gehört? Geflucht, dass ich „Jack Taylor fliegt raus“ noch nicht gebührend abgefeiert habe? Kommt noch.

Bis dahin eine wichtige Nachricht aus der Welt der geplanten Bruen-Verfilmungen:

In England wird es eine TV-Serie mit Jack Taylor geben. Zunächst sind 13 Filme geplant und ab November wird in Galway gedreht.

Damit wären Ort und Wetter schon einmal bruenisch.

Und Jack Taylor wird gespielt von – Tata! – Dominic West. West spielte in der Cop-Serie „The Wire“ Det. James McNulty.

Eine halbe Erklärung, warum „The Wire“ nicht im deutschen TV gezeigt wird gibt es heute in der Süddeutschen Zeitung. Ein namentlich nicht genannter Autor (Hey, SZ, Autorennamen sind wichtig!) schreibt über die Misere des deutschen Fernsehens (vor allem des Öffentlich-Rechtlichen):

Innovatives Fernsehen kommt heute aus den USA und Großbritannien: Der Skandal um die NDR-Redakteurin Doris Heinze erzählt viel über Kartelle, die sich in erster Linie selbst mit Aufträgen und das deutsche TV dafür mit den immer gleichen öden Formaten versorgen. Ein neuer Helmut Dietl entsteht so nicht.


TV-Tipp für den 5. September: 24h Berlin

September 5, 2009

RBB, 05.30

Arte, 06.00

24h Berlin

Ein Tag im Leben der Hauptstadt. In Echtzeit.

Also irgendwann einfach einmal reinzappen oder die Homepage besuchen.


Die Selbstdarstellung des „Very British Gangster“ Dominic Noonan

September 4, 2009

Schlimm.

Sehr schlimm.

Jedenfalls wenn ich Donal MacIntyres spielfilmlange Dokumentation „A Very British Gangster“ aus der political-correctness-Perspektive betrachte. Denn in dem Film erscheint der porträtierte Dominic Noonan, seine Familie und seine Gefolgsleute nicht als eine Verbrecherbande, mit teils etlichen Jahren Zuchthaus im Lebenslauf, sondern sie erscheinen als ganz normale Menschen und Noonan als ein durchaus für sich einnehmender Familienvater und freiwilliger, aber nicht uneigennütziger Sozialarbeiter, der in seinem Viertel von den Bewohnern und auch von der Polizei immer wieder um Hilfe gebeten wird.

Diese durchaus problematische (und von den Machern bewusst in Kauf genommene) Gratwanderung zwischen Mystifizierung und sich langsam einstellender Demystifizierung ist der Preis für die große Nähe des Journalisten zum Objekt seiner Begierde. Denn natürlich wird der porträtierte Verbrecher vor laufender Kamera keine Verbrechen zugeben, für die er später angeklagt werden kann. Außerdem – und hier zeigt sich die Macht der Bilder – ist der Schritt von der Beobachtung zur Glorifizierung des Gangster klein. Wenn Dominic Noonan vor laufender Kamera sehr offen aus seinem Leben erzählt (und Noonan ist ein guter Erzähler), wenn er mit seinen Jungs, die alle einen Anzug tragen, durch die Straßen geht, wenn sie in ausgesucht ästhetischen Bildern vor Arbeiterhäusern warten und am Fluss angeln, dann erscheint das Verbrecherleben als ein ziemlich cooles Leben.

Die eingesetzte Musik passt gut zu den Impressionen von Manchester. Die Perspektiven, Schwenks und Schnitte sind reinstes Kino. Donal MacIntyre lässt sich auf den Porträtierten ein und übernimmt auch seine Sicht auf die Welt. Denn natürlich sieht Noonan sich nicht als bösen Menschen. Er ist der Mann, der in seinem Revier durch Verhandlungen für Ruhe sorgt. Er holt die Jungs von der Straße, kleidet sie ein, sorgt für den richtigen Haarschnitt, bringt ihnen Manieren bei. Er macht das, was die Gesellschaft nicht tut.

Seine Verbrechen und auch die Gerichtsverhandlungen werden nicht gezeigt. Dafür aber die sich an die Freisprüche anschließenden Feiern. Es wird auch seine Trauer über den Mord an seinem Bruder Desmond Noonan und der große Trauermarsch durch Manchester gezeigt.

Gleichzeitig erzählt Noonans Sohn, dass er seinen Vater eigentlich nicht kennt, weil er die meiste Zeit im Gefängnis ist, und Noonans Jungs erzählen von ihren Träumen. Einer will Schauspieler, einer will Noonans Nachfolger werden.

Und vielleicht gelingt es MacIntyre als teilnehmendem Beobachter viel näher an die Wahrheit zu kommen, als vielen anderen TV-Reportern. Denn im Gegensatz zu einem Zeitungsjournalisten sind sie auf Bilder angewiesen. MacIntyre war in seiner dreijährigen Langzeitbeobachtung auf die Kooperation von Dominic Noonan angewiesen. In dem kurzen, aber informativen Making-of (betitelt als „Behind the Scenes“) sagt Donal MacIntyre, dass er Noonan bewusst nicht nach seinen Verbrechen gefragt hat und Noonan den Film vor der Veröffentlichung gezeigt hat. Dieser sagt, ebenfalls in dem Making-of, dass ihm der Film gefalle. Dass der Film die Wahrheit zeige.

Wenn ich MacIntyres Dokumentation nicht aus der PC-Perspektive betrachte, die schon vor der ersten Filmminute weiß, was richtig und was falsch ist, dann ist „A very british Gangster“ ein grandioser Film. Denn ich lerne einen schwulen Gangster kennen, erhalte einen ziemlich ungeschminkten Blick in eine fremde Welt und sehe einen Dokumentarfilm, der immer wieder Bilder für die große Leinwand hat.

Beim Cognac Festival du Film Policier erhielt „ A Very British Gangster“ den Großen Preis.

A very british Gangster

A Very British Gangster (A Very British Gangster, GB 2007)

Regie: Donal MacIntyre

Drehbuch: Donal MacIntyre

DVD

New KSM

Bild: 16:9 (1.77:1)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel:

Bonusmaterial: Deleted Scence, Behind the Scenes, Wendecover

Laufzeit: 98 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Wikipedia über Dominic Noonan


Kurzmeldungen: The Big Thrill im September, Zapp über Doris Heinze, Wolfgang Kohlhaase über „Whisky mit Wodka“, Script Collector, Maigret und Simenon, 24h Berlin und Pieke Biermann

September 4, 2009

Die September-Ausgabe von The Big Thrill ist online. Dieses Mal sind unter anderem diese Russell Atwood, Heather Graham, William Kent Krueger, Lisa Black, William Bernhardt, Clive Cussler & Grant Blackwood, Joe R. Lansdale (mit seinem neuen Hap-Collins/Leonard-Pine-Roman „Vanilla Ride“), F. Paul Wilson (mit dem neuen Repairman-Jack-Thriller „Ground Zero“), Norb Vonnegut (Yep, verwandt mit Kurt Vonnegut), Kathy Reichs (der neue Temperance-Brennan-Roman „206 Bones“), Dan Fesperman (Sein „The Prisoner of Guantanamo“ erhielt zahlreiche Preise, aber keinen deutschen Verlag) und Laura Caldwell im Porträt oder im Verhör.

Im NDR-Medienmagazin „Zapp“ gibt es einen zehnminütigen Bericht über Doris Heinze.

Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase redet bei „Stichwort Drehbuch“ über seinen neuen, gerade im Kino angelaufenen Film „Whisky mit Wodka“. Andreas Dresen verfilmte das Buch. Henry Hübchen, Corinna Harfouch, Sylvester Groth und Peter Kurth spielen mit.

eine echte Perle“ meint epd-Film und vergibt die Höchstwertung.

Die erste Zusammenarbeit von Andreas Dresen und Wolfgang Kohlhaase war „Sommer vorm Balkon“.

Mit dem Script Collector gibt es eine neue Anlaufstation für Menschen, die Drehbücher lesen wollen. Aktuell hat er „The Haunting in Connecticut“, „Year One“, „Fast and Furious“, „Sweeney Todd“, „The Dark Knight“ und die anderen Batman-Filme, „The International“, „Public Enemies“ und viele Hitchcock-Drehbücher online gestellt.

Ist zwar nicht alles brandneu, aber ein Blick lohnt sich.

Diogenes hat für die Maigret- (wenn sie in der Schweiz wohnen) und Simenon-Fans (heute ist sein 20. Todestag) unwiderstehliche Angebote:

Im Oktober erscheinen die drei letzten Bände der Maigret-Gesamtausgabe in 75 Bänden.

Beantworten Sie auf franceguide.com drei Fragen zu Kommissar Maigret und gewinnen Sie die Gesamtausgabe in 75 Bänden. In Zusammenarbeit mit dem französischen Verkehrsbüro Atout France (Teilnahme nur in der Schweiz möglich).

Oder schicken Sie uns ein Foto von sich und Ihrer Maigret-Gesamtausgabe, und Sie erhalten als Geschenk den hochwertigen Bildband Sein Leben in Bildern. Schicken Sie eine Mail an werbung@diogenes.ch oder per Post: Diogenes AG, Sprecherstrasse 8, CH-8032 Zürich.

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Überall wird ja schon darauf hingewiesen: Am Samstag zeigen der RBB (ab 05.30 Uhr) und Arte (ab 06.00 Uhr) das Projekt „24h Berlin“. Über 24 Stunden wird ein Tag im Leben der Hauptstadt dokumentiert (Ist das nicht eine alte Idee von Alfred Hitchcock?)

Pieke Biermann hat auch mitgemacht:

Zum “längsten Fernsehfilm aller Zeiten” gibt es auch ein Buch, dh zwei: eins mit Fotos und eins mit Texten (Steidl Verlag, Göttingen). Zu letzterem habe ich die ”Nachtstreife in Wedding” mit Äi-Dschäi und Schumi vom Abschnitt 36 beigesteuert.

Gefeiert wird das Ganze auch live ua zwischen 11 und 24 Uhr mit Lesungen und Gesprächen moderiert von Patricia Klobusicky.

Um unsere Nachtstreife geht’s ab ca. 17:30 im Foyer von C/O Berlin (Oranienburger Str. 34-35 = das alte Postfuhramt)


TV-Tipp für den 4. September: Wag the Dog

September 4, 2009

3sat, 22.25

Wag the dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt (USA 1997, R.: Barry Levinson)

Drehbuch: Hilary Henkin, David Mamet

LV: Larry Beinhart: American Hero, 1991 (American Hero)

Ein Medienberater rät dem Stab des Präsidenten, einen Krieg in Albanien zu inszenieren, um von einer Sexaffäre des Präsidenten abzulenken. Nach einem überzeugenden Anfang gerät das Ablenkungsmanöver außer Kontrolle.

Köstliche Medien- und Politsatire, die von Beinharts langatmigem Buch nur die Idee („Wir fälschen einen Krieg. Merkt doch keiner.“) übernimmt und durch die damaligen politischen Ereignisse (Clinton-Lewinsky-Affäre, Jugoslawien) eine nicht geplante tagespolitische Brisanz erhielt.

Mit einer bestens aufgelegten Riege von Schauspielern: Dustin Hoffman, Robert De Niro, Anne Heche, Denis Leary, Willie Nelson, Kirsten Dunst, William H. Macy, Woody Harrelson

Hinweise

Drehbuch „Wag the Dog“ von David Mamet

Homepage von Larry Beinhart

Huffington Post: Kolumne von Larry Beinhart

Meine Besprechung von Larry Beinharts „Crime – Kriminalromane und Thriller schreiben“


Die Nominierungen für den Deutschen Fernsehpreis 2009

September 3, 2009

Jetzt sind Nominierungen für den Deutschen Fernsehpreis draußen und die Liste ist – tja, nun, man muss halt mit dem vorhandenen Material arbeiten.

Eine Zumutung.“ schreibt Peer Schader absolut zutreffend im FAZ-Fernsehblog.

Also im Bereich „Beste Serie“ haben wir „Franzi“ (noch nie gehört), „Der Lehrer“ (schon gehört, aber nicht gesehen; soll auch nicht so toll sein) und „Lasko – Die Faust Gottes“ (gesehen; fand’s sogar vorm Einschlafen ganz unterhaltsam, aber: BESTE SERIE?).

Vom Rest kenne ich auch vieles nicht, „Die Patin“ habe ich nach wenigen Minuten gelangweilt ausgeschaltet, aber „Mogadischu“ gebe ich jeden Preis. Axel Prahl hat auch jeden Preis verdient (Aber warum ausgerecht für seine Rolle in „Die Patin“?).  Josef Hader wäre wahrscheinlich sogar grandios, wenn er neunzig Minuten nur auf ein Bierglas starren würde (daher nominiert Bester Schauspieler, aber nicht für den Brenner).

Und wo bleibt das Positive?

Hm, wie wär’s damit?

Die ARD wehrt sich gegen den Vorwurf, dass in der Affäre um die gefeuerte Fernsehspielchefin des Norddeutschen Rundfunks (NDR), Doris Heinze, interne Kontrollmechanismen versagt hätten. Heinze sei „mit hoher krimineller Energie vorgegangen“, sagte der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust. (…)

„Man muss realistisch davon ausgehen, dass solche Fälle immer wieder auftreten“, sagte Boudgoust mit Blick auf den Drehbuchskandal. Anlass für eine Verschärfung der internen Kontrollen sehe er aber nicht.

Also auf zum nächsten Skandal nach Marienhof, Emig, diversen Nebenjobs von Moderatoren.

Oder doch mal bei Transparency International nachfragen.


Ankündigung: Stalking – Wenn Liebe zum Verbrechen wird

September 3, 2009

Als einer der Organisatoren bin ich natürlich begeistert von dem Podium, aber auch als Nicht-Organisator würde ich sagen: Hingehen!

Wohin?

Stalking Plakat254

Stalking – Wenn Liebe zum Verbrechen wird

Stalking ist das willentliche, obsessive und unnormal lange Nachstellen, Bedrohen und Belästigen einer anderen Person. JedeR kann davon betroffen sein.

Die ersten Gesetzte gegen StalkerInnen gab es in den Neunzigern in den USA und in England. In Deutschland hat Bündnis 90/Die Grünen lange ein entsprechendes Gesetz gefordert. Mit dem Gewaltschutzgesetz vom Dezember 2001 und dem Einfügen eines entsprechenden Straftatbestandes in das Strafgesetzbuch, wurde diese Forderung erfüllt.

In Berlin wurde 2002 die Möglichkeit einer Wegweisung in das Polizeigesetz (ASOG) aufgenommen. Was ist seitdem geschehen? Werden die Opfer besser geschützt? Hat Stalking abgenommen?

Während der etwa zweistündigen Podiumsdiskussion wollen wir erfahren, was Stalking von anderen Formens des Verfolgens unterscheidet, was gegen TäterInnen unternommen und wie Opfern geholfen werden kann, wie die Zusammenarbeit zwischen Opfern, Opferberatung, AnwältInnen und Polizei aussieht und was der Gesetzgeber auf Bundes- und Landesebene noch unternehmen kann, um den Betroffenen zu helfen.


Diskussion mit

Bettina Geißel (Anwältin)

Opens external link in new windowMartina Linke (KHK, LKA Präv 2)

Opens external link in new windowSusanne Schumacher (Stalking Opferhilfe Berlin e.V.)

Opens external link in new windowAnja Kofbinger (Mitglied des Abgeordnetenhauses und frauenpolitische Sprecherin für Bündnis 90/Die Grünen; Direktkandidatin für den Bundestag in Neukölln)

Opens external link in new windowModeration: Dirk Behrendt (Mitglied des Abgeordnetenhauses und rechtspolitischer Sprecher für Bündnis 90/Die Grünen, Richter)


am Montag, den 14. September

um 19.00 Uhr

im „Opens external link in new windowMax & Moritz“ (Oranienstraße 162, Nähe U-Bahn Moritzplatz)


Eine gemeinsame Veranstaltung der LAGen Demokratische Rechte und Opens external link in new windowFrauen- und Geschlechterpolitik


Weiterführende Informationen

Wikipedia über Stalking (Opens external link in new windowdeutsch, Opens external link in new windowenglisch)

Opens external link in new windowFamilienministerium (BMFSFJ): „Stalking: Grenzenlose Belästigung“ (Broschüre)

Opens external link in new window§ 238 StGB (Nachstellung), eingefügt durch das Gesetz zur Strafbarkeit beharrlicher Nachstellungen (40. StrÄndG) vom 22.3.2007 (BGBl. I S. 354) m.W.v. 31.3.2007

Opens external link in new windowBundestag: Beschlussempfehlung und Bericht zu den Gesetzentwürfen von Bundesrat (einstimmig abgelehnt) und Bundesregierung (in geänderter Fassung angenommen, gegen Stimmen von Grünen/FDP/Linken – So vom Bundestag beschlossen am 30.11.2006 beschlossen)

Opens external link in new windowGrüne Bundestagsfraktion: So nicht! (30.11.2006)

Opens external link in new windowPE Irmingard Schewe-Gerigk, 30.11.2006: Strafrecht allein reicht nicht aus

Opens external link in new windowGrüner Entschließungsantrag zum Stalkinggesetz (29.11.2006)

Opens external link in new windowSachverständigenanhörung im Rechtsausschuss 18.10.2006

Opens external link in new windowZusammenfassende hib-Meldung zur Anhörung

Opens external link in new windowDie Grüne Abgeordnetenhausfraktion hatte 2005 gefordert, dass sich Berlin im Bundesrat für eine gesetzliche Verankerung strafrechtlicher Vorschriften gegen Stalking einsetzt.

Opens external link in new windowDies wurde vom Abgeordnetenhaus entsprechend beschlossen und getan.

Opens external link in new windowStellungnahme des Deutschen Juristinnenbund von 2006 zum Stalkinggesetz

Opens external link in new windowBIG – Berliner Interventionszentrale bei häuslicher Gewalt