DVD-Kritik: Die außerirdischen „Grabbers“ besuchen eine irische Insel

Na, da ist es doch gut, dass der Originaltitel „Grabbers“ nicht ins Deutsche übersetzt wurde. Denn dann stünde da „Grabscher“ und ob das so verkaufsfördernd wäre, wage ich zu bezweifeln.

Denn „Grabbers“ ist eine in Irland spielende Alien-Invasionskomödie und schon das Zusammentreffen von irisch-kernigen Inselbewohnern, die jedes Irlandklischee bestätigen, und Aliens, die in dem Film in zwei Varianten vorkommen, – die eine Variante der Grabscher sieht wie ein abgeschnittener, beißwütiger Penis, die andere wie ein Octopus mit zu vielen Tentakeln aus -, sorgt für Lacher.

Bevor die Stadtpolizistin Lisa Nolan (Ruth Bradley) für einige Tage als Urlaubsvertretung nach Erin Island kommt, landen die Außerirdischen im Wasser, bringen gleich eine Bootsbesatzung und Dutzende Wale um und verstecken sich in einer Höhle. Lisa Nolan ist jung, hübsch, diensteifrig und so ziemlich das Gegenteil des Inselpolizisten Ciarán O’Shea (Richard Coyle), der ein irisch-trinkfester Säufer ist, mit einer entsprechend entspannten Arbeitsmoral und langen Aufenthaltszeiten im örtlichen Pub; dem einzigen auf der Insel. Seine Arbeitsmoral ist okay, weil auf Erin Island nie etwas passiert.

Doch jetzt geschehen ungewöhnliche Dinge. An den Strand wurde eine Herde toter Wale angeschwemmt, Menschen verschwinden und Paddy Barrett (Lalor Roddy), ein trinkfester Seemann, hat ein seltsames Wesen gefangen, das ihn in der Nacht umbringen will. Er überlebt – und die beiden Garda-Polizisten Ciarán O’Shea und Lisa Nolan und der Meeresbiologe Dr. Adam Smith (Russell Tovey, den wir noch aus „Sherlock: Die Hunde von Baskerville“ kennen), der von der noch unbekannten Spezis als Forschungsobjekt fasziniert ist, beginnen die Sache zu untersuchen. Dabei stellen sie schnell zwei Dinge fest: die Grabscher, wie sie sie, weil die Wesen ihre Opfer ergrabschen, nennen, brauchen zur Fortpflanzung Wasser und sie reagieren allergisch auf Alkohol.

Als für die Nacht ein Sturm angekündigt wird, gibt es nur eine Möglichkeit, den Aliens zu entkommen: unsere Helden verschanzen sich mit allen Inselbewohnern im Pub und sie sorgen dafür, dass ihr Alkoholpegel auf einer alienfeindlichen Höhe bleibt.

Bis auf die Idee, dass die Aliens am Besten mit Alkohol bekämpft werden, der ordentlichen Portion irischen Humors und einem leicht ausuferndem Erzählgestus, der eher an eine launige Erzählung in einem Pub erinnert, unterscheidet sich „Grabbers“ nicht sonderlich von den aus den vergangenen Jahrzehnten bekannten und beliebten Alien-Invasionsfilmen und natürlich ist „Grabbers“ auch eine gelungene Liebeserklärung an die B-Pictures der fünfziger Jahre, als die Aliens immer wieder Kleinstädte in den USA besuchten.

Gleichzeitig steht „Grabbers“ in der Tradition englischer Komödien wie „Shaun of the Dead“, in denen landestypische Besonderheiten liebevoll gepflegt werden und die Helden auf einen ungewöhnlichen Gegner stoßen. Der ganze Schmäh wird in „Grabbers“ mit einer Liebesgeschichte zwischen den beiden Polizisten garniert und fertig ist der vergnügliche Kinoabend mit einigen Pint Bier.

Grabbers - DVD-Cover

Grabbers (Grabbers, UK/Irland 2012)

Regie: Jon Wright

Drehbuch: Kevin Lehane

mit Richard Coyle, Ruth Bradley, Russell Tovey, Lalor Roddy, David Pearse, Bronagh Gallagher, Pascal Scott, Ned Dennehy

DVD

Ascot-Elite

Bild: 1:2,35 (16:9 Widescreen)

Ton: Deutsch (DTS 5.1, Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Behind the Scenes, Outtakes, Originaltrailer, 12-seitiges Booklet

Länge: 90 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Grabbers“

Wikipedia über „Grabbers“

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