3sat, 22.30
Sherlock: Die Braut des Grauens (Sherlock: The Abominable Bride, Großbritannien 2016)
Regie: Douglas Mackinnon
Drehbuch: Mark Gatiss, Steven Moffat
Um die Wartezeit zwischen der dritten und vierten „Sherlock“-Staffel (in einigen Tagen im Original, in einigen Monaten in Deutschland zu sehen) zu verkürzen, schrieben die beiden „Sherlock“-Erfinder Mark Gatiss und Steven Moffat ein am Neujahrstag in England ausgestrahltes „Special“, das von zwölf Millionen Zuschauern gesehen wurde und Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch) und Dr. John Watson (Martin Freeman) ins viktorianische London führt. Also die Zeit, in der die von Sir Arthur Conan Doyle geschriebenen Sherlock-Holmes-Geschichten spielen.
Inspektor Lestrade bittet Holmes in einem schwierigen Fall um Hilfe: Emilia Ricoletti, die titelgebende Braut des Grauens, hat sich am helllichten Tag in aller Öffentlichkeit erschossen. Einige Stunden später bringt sie, obwohl ihre Leiche im Leichenschauhaus liegt, ihren Mann um.
Der Fall wird noch mysteriöser, weil die tote Emilia Ricoletti fortan weitere Morde verübt haben soll. Nur, und ist sich Sherlock Holmes sicher, Geister gibt es nicht und Emilia Ricoletti ist tot.
Und dann taucht auch noch Professor Moriarty in der Wohnung von Sherlock Holmes auf.
Nach der enttäuschenden dritten „Sherlock“-Staffel, die zwar gute Zuschauerquoten hatte, sich aber zu sehr auf die Hauptcharaktere und ihre Befindlichkeiten konzentrierte, während die Fälle noch nicht einmal als Nebensache wichtig und erinnerungswürdig waren, ist „Die Braut des Grauens“ eine wohltuende Rückkehr zu einem starken Fall, garniert mit vielen Anspielungen auf die vorherigen „Sherlock“-Filme (auch weil alle bekannten und wichtigen Charaktere, teils in veränderter Erscheinung, auftreten) und einem herrlichen Spiel zwischen Fakt und Fiktion und zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Denn obwohl „Die Braut des Grauens“ im viktorianischen London spielt, schließt sie auch unmittelbar an „Sein letzter Schwur“, die letzte Folge der dritten „Sherlock“-Staffel an.
Und die einfallsreiche Regie tut ihren Teil dazu.
Absolut sehenswert! Für alte „Sherlock“-Fans und auch für neue „Sherlock“-Fans, die allerdings etwas verunsichert von den vielen eingestreuten Anspielungen und dem wilden Spiel mit und im Holmes-Kosmos sein könnten.
Die vierte Staffel war dann wieder gelungener.
Mit Benedict Cumberbatch, Martin Freeman, Una Stubbs, Rupert Graves, Mark Gatiss, Andrew Scott, Louise Brealey, Amanda Abbington, Jonathan Aris, Catherine McCormack, Tim McInnerny, Natasha O’Keeffe
Hinweise
Homepage von Sir Arthur Conan Doyle (Erben)
Krimi-Couch über Sir Arthur Conan Doyle
Kirjasto über Sir Arthur Conan Doyle
Wikipedia über Sir Arthur Conan Doyle (deutsch, englisch)
Sherlockian.net (Einstiegsseite mit vielen Links)
Facebook-Seite der deutschen Sherlock-Holmes-Gesellschaft
Thrilling Detective über Sherlock Holmes
Meine Besprechung von Arthur Conan Doyles “Sherlock Holmes Geschichten”, “Sherlock Holmes Kriminalgeschichten” und “The Adventures of Sherlock Holmes” (und hier eine Auflistung der in diesen Werken enthaltenen Geschichten)
Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „Das Geheimnis des weißen Bandes“ (The House of Silk, 2011)
Meine Besprechung von Anthony Horowitz‘ „Der Fall Moriarty“ (Moriarty, 2014)
Meine Besprechung von „Sherlock: Ein Fall von Pink“ (A Study in Pink, GB 2010)
Meine Besprechung von „Sherlock: Eine Legende kehrt zurück – Staffel 1“ (Sherlock, GB 2010)
Meine Besprechung von “Sherlock: Eine Legende kehrt zurück -Staffel 2″ (Sherlock, GB 2012)
Meine Besprechung von „Sherlock – Staffel 3“ (Sherlock, GB 2014)
Mein Hinweis auf „“Sherlock: Eine Legende kehrt zurück – Staffel 4“ (Sherlock, GB 2017)
Meine Besprechung von “Sherlock: Ein Skandal in Belgravia” (A Scandal in Belgravia, GB 2012)
Veröffentlicht von AxelB 
