Miles Davis – Birth of the Cool (Miles Davis: Birth of the Cool, USA 2019)
Regie: Stanley Nelson
Drehbuch: Stanley Nelson
TV-Premiere. Gelungene spielfilmlange Doku über Jazz-Trompeter Miles Davis (1926 – 1991).
„Miles Davis – Birth of the Cool“ ist für den Davis-Fan eine Auffrischung bekannter Informationen. Für den Novizen ist die Doku ein glänzender und rundum gelungener Überblick über das Leben und Werk eines der wichtigsten Jazzmusiker.
mit (ohne zwischen aktuellen Interviews und Archivmaterial, ohne zwischen kurzen und langen Statements und ohne zwischen allgemein bekannten und unbekannteren Gesprächspartnern zu unterscheiden) Miles Davis, Carl Lumbly (im Original: Stimme von Miles Davis), Reginald Petty, Quincy Troupe, Farah Griffin, Lee Annie Bonner, Ashley Kahn, Benjamin Cawthra, Billy Eckstine, Walter Cronkite, Jimmy Heath, Jimmy Cobb, Dan Morgenstern, Charlie Parker, Greg Tate, Gerald Early, Quincy Jones, Wayne Shorter, Tammy L. Kernodle, Juliette Gréco, Vincent Bessières, George Wein, Eugene Redmond, Thelonious Monk, Carlos Santana, Herbie Hancock, Marcus Miller, Cortez McCoy, Sandra McCoy, Jack Chambers, Frances Taylor, Johnny Mathis, René Urtreger, Joshua Redman, John Coltrane, James Mtume, Lenny White, Vincent Wilburn Jr., Archie Shepp, Stanley Crouch, Gil Evans, Cheryl Davis, Ron Carter, Sly and the Family Stone, Clive Davis, Betty Davis, Marguerite Cantú, Mark Rothbaum, Erin Davis, Mike Stern, Mikel Elam, Jo Gelbard, Prince, Wallace Roney
Nachdem ich mich die Woche vor allem mit inzwischen weitgehend gelösten Computerproblemen herumschlug, werden die aktuellen Kinostarts (Blackbird, Pelikanblut, Persischstunden) später als erhofft besprochen. Hierfür sollte es noch eine längere Ankündigung geben. Und dann sind noch einige Buchbesprechungen in der Pipeline und dieser Mann hat demnächst einen runden Geburtstag. Deshalb gibt es im Moment nur einen rockigen TV-Tipp
Arte, 22.00
Janis: Little Girl Blue (Janis: Little Girl Blue, USA 2015)
Regie: Amy J. Berg
Drehbuch: Amy J. Berg
Die Doku „Janis: Little Girl Blue“ über die Sänderin Janis Joplin ist informativ, kurzweilig und geizt nicht mit Konzertaufnahmen; wobei die durchaus etwas kürzer hätten ausfallen können. Aber andererseits: wer kann schon etwas gegen gute Musik einwenden?
mit Janis Joplin, Peter Albin, Sam Andrew, Karleen Bennett, Dick Cavett, John Cooke, David Dalton, Cornelius ‚Snooky‘ Flowers, Country Joe McDonald, Clive Davis, Melissa Etheridge, Dave Getz, Laura Joplin, Michael Joplin, Michael Joplin, Julius Karpen, Juliette Lewis, Alecia Moore, J. Dave Moriaty, Dave Niehaus, D.A. Pennebaker, Travis Rivers, Powell St. John, Bob Weir, Jae Whitaker, Chan Marschall (Cat Power, Erzählerin in der Originalfassung)
Weil ich keine Lust habe, einmal im Sauseschritt durch das Leben von Miles Davis zu hetzen, wird diese Kritik eher kurz.
Denn Stanley Nelson gelingt es in seinem Dokumentarfilm „Miles Davis – Birth of the Cool“ sehr gut, das Leben des Jazztrompeters Miles Davis und seine unzähligen musikalischen Häutungen zu erzählen, ohne wichtige Aspekte zu vernachlässigen und, was noch wichtiger und, angesichts des Lebens und Werks von Miles Davis noch imponierender ist, ohne falsche Schwerpunkte zu setzen. In knapp zwei Stunden erzählt Nelson, mit viel Musik, vielen gut gewählten Interviewpartnern, ebenso gut gewähltem Archivmaterial und Zitaten von Miles Davis (im Original von Carl Lumbly nah am Original heißer geflüstert), das Leben von Miles Davis von seiner Geburt am 26. Mai 1926 in Alton, Illinois, bis zu seinem frühen Tod am 28. September 1991 in Santa Monica, Kalifornien. Er wurde nur 65 Jahre alt.
Nelson erzählt das Leben des Jazztrompeters als konventionelle Mischung zwischen kurzen, eher illustrierenden Musikclips, Dokumentaraufnahmen, mal Fotos, mal Film, und sprechenden Köpfen. Wirklich beeindruckend ist, wie gut es Nelson gelingt, jede Schaffensphase von Miles Davis zu seinem Recht kommen zu lassen. Denn die Fans von „Birth of the Cool“ und seinen Bop-Aufnahmen sind nicht unbedingt die Fans von „Kind of Blue“ (seine bekannteste Platte, die auch Jazzhasser lieben) oder „Sketches of Spain“ (um nur eine Orchester-Zusammenarbeit mit Gil Evans zu erwähnen) oder von „Bitches Brew“ (und seinen darauf folgenden immer freier werdenden Fusion-Aufnahmen) oder von „You’re under Arrest“ (mit dem Cyndi-Lauper-Cover „Time after Time“ und seinen sehr poppigen Aufnahmen aus den Achtzigern) oder von seiner letzten, wenige Monate nach seinem Tod erschienen LP „Doo-Bop“, in der er Jazz mit Hip-Hop fusionierte. Diese stilistischen Wechsel dokumentieren eine immer währende musikalische Neugier, die wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse der Fans nimmt, die vor allem immer wieder das gleiche hören wollen.
In der zweistündigen Doku gibt es keine groben Auslassungen oder grob falsche Gewichtungen. Auch wenn der Davis-Fan selbstverständlich hier und da, ja nach persönlicher Davis-Lieblingsschaffensphase, gerne mehr oder weniger in die Tiefe gegangen wäre. Neben dem Werk geht Nelson auch auf Davis‘ Leben, seine durchaus problematische Persönlichkeit und seine kulturelle und auch popkulturelle Bedeutung ein.
Somit ist „Miles Davis – Birth of the Cool“ für den Davis-Fan eine Auffrischung bekannter Informationen und eine Einladung, mal wieder eine Platte von ihm aufzulegen (wobei wahrscheinlich eine CD einschieben oder eine Playlist anklicken näher an der Wirklichkeit ist). Für den Novizen ist die Doku ein glänzender und rundum gelungener Überblick über das Leben und Werk eines der wichtigsten Jazzmusiker.
Miles Davis – Birth of the Cool (Miles Davis: Birth of the Cool, USA 2019)
Regie: Stanley Nelson
Drehbuch: Stanley Nelson
mit (ohne zwischen aktuellen Interviews und Archivmaterial, ohne zwischen kurzen und langen Statements und ohne zwischen allgemein bekannten und unbekannteren Gesprächspartnern zu unterscheiden) Miles Davis, Carl Lumbly (im Original: Stimme von Miles Davis), Reginald Petty, Quincy Troupe, Farah Griffin, Lee Annie Bonner, Ashley Kahn, Benjamin Cawthra, Billy Eckstine, Walter Cronkite, Jimmy Heath, Jimmy Cobb, Dan Morgenstern, Charlie Parker, Greg Tate, Gerald Early, Quincy Jones, Wayne Shorter, Tammy L. Kernodle, Juliette Gréco, Vincent Bessières, George Wein, Eugene Redmond, Thelonious Monk, Carlos Santana, Herbie Hancock, Marcus Miller, Cortez McCoy, Sandra McCoy, Jack Chambers, Frances Taylor, Johnny Mathis, René Urtreger, Joshua Redman, John Coltrane, James Mtume, Lenny White, Vincent Wilburn Jr., Archie Shepp, Stanley Crouch, Gil Evans, Cheryl Davis, Ron Carter, Sly and the Family Stone, Clive Davis, Betty Davis, Marguerite Cantú, Mark Rothbaum, Erin Davis, Mike Stern, Mikel Elam, Jo Gelbard, Prince, Wallace Roney
Janis: Little Girl Blue (Janis: Little Girl Blue, USA 2015)
Regie: Amy J. Berg
Drehbuch: Amy J. Berg
Die Doku „Janis: Little Girl Blue“ über die Sänderin Janis Joplin ist informativ, kurzweilig und geizt nicht mit Konzertaufnahmen; wobei die durchaus etwas kürzer hätten ausfallen können. Aber andererseits: wer kann schon etwas gegen gute Musik einwenden?
mit Janis Joplin, Peter Albin, Sam Andrew, Karleen Bennett, Dick Cavett, John Cooke, David Dalton, Cornelius ‚Snooky‘ Flowers, Country Joe McDonald, Clive Davis, Melissa Etheridge, Dave Getz, Laura Joplin, Michael Joplin, Michael Joplin, Julius Karpen, Juliette Lewis, Alecia Moore, J. Dave Moriaty, Dave Niehaus, D.A. Pennebaker, Travis Rivers, Powell St. John, Bob Weir, Jae Whitaker, Chan Marschall (Cat Power, Erzählerin in der Originalfassung)
Janis: Little Girl Blue (Janis: Little Girl Blue, USA 2015)
Regie: Amy J. Berg
Drehbuch: Amy J. Berg
Die Doku „Janis: Little Girl Blue“ über die Sänderin Janis Joplin ist informativ, kurzweilig und geizt nicht mit Konzertaufnahmen; wobei die durchaus etwas kürzer hätten ausfallen können. Aber andererseits: wer kann schon etwas gegen gute Musik einwenden?
mit Janis Joplin, Peter Albin, Sam Andrew, Karleen Bennett, Dick Cavett, John Cooke, David Dalton, Cornelius ‚Snooky‘ Flowers, Country Joe McDonald, Clive Davis, Melissa Etheridge, Dave Getz, Laura Joplin, Michael Joplin, Michael Joplin, Julius Karpen, Juliette Lewis, Alecia Moore, J. Dave Moriaty, Dave Niehaus, D.A. Pennebaker, Travis Rivers, Powell St. John, Bob Weir, Jae Whitaker, Chan Marschall (Cat Power, Erzählerin in der Originalfassung)
Janis: Little Girl Blue (Janis: Little Girl Blue, USA 2015)
Regie: Amy J. Berg
Drehbuch: Amy J. Berg
Die Doku „Janis: Little Girl Blue“ über die Sänderin Janis Joplin ist informativ, kurzweilig und geizt nicht mit Konzertaufnahmen; wobei die durchaus etwas kürzer hätten ausfallen können. Aber andererseits: wer kann schon etwas gegen gute Musik einwenden?
mit Janis Joplin, Peter Albin, Sam Andrew, Karleen Bennett, Dick Cavett, John Cooke, David Dalton, Cornelius ‚Snooky‘ Flowers, Country Joe McDonald, Clive Davis, Melissa Etheridge, Dave Getz, Laura Joplin, Michael Joplin, Michael Joplin, Julius Karpen, Juliette Lewis, Alecia Moore, J. Dave Moriaty, Dave Niehaus, D.A. Pennebaker, Travis Rivers, Powell St. John, Bob Weir, Jae Whitaker, Chan Marschall (Cat Power, Erzählerin in der Originalfassung)
„Bye, Bye Baby“, „Piece of my Heart“, „Try (Just a little bit harder)“, „Summertime“, „Cry Baby“, „Mercedes Benz“ und „Me and Bobby McGee“ – Songs, die hoffentlich auch heute noch bei den Jugendlichen bekannt sind. Die etwas Älteren dürften noch jede Note mitsummen können. Über die Sängerin wissen sie sicher einige Allgemeinplätze, wie Bluesröhre, Ikone der Hippie-Bewegung, Drogensüchtige und mit 27 Jahren viel zu jung verstorben. Wie damals auch Jim Morrison, der Sänger der „Doors“, und Jimi Hendrix.
Jetzt hat Amy Berg, deren „Erlöse uns von dem Bösen“ (Deliver us from Evil, 2006) über den von der katholischen Kirche jahrelang gedeckten pädophilen Priester Oliver O’Grady für den Dokumentarfilmoscar nominiert wurde, sich mit Janis Joplin beschäftigt. In ihrem Film „Janis: Little Girl Blue“ zeichnet sie ohne irgendwelche neumodischen Spielereienund ohne falsche Heldenverehrung chronologisch den Weg der Sängerin von ihrer Geburt am 19. Januar 1943 in Port Arthur, Texas, bis zu ihrem Tod am 4. Oktober 1970 in Los Angeles nach. Das uneingeschränkt empfehlenswerte Porträt der Sängerin profitiert von Bergs guten Zugang zur Familie der Sängerin. Sie versorgten sie mit Material über Janis und Janis‘ Geschwister Michael und Laura traten vor der Kamera auf. Außerdem kommen einige ihrer musikalischen Weggefährten zu Wort, die damit auch die Dynamik in ihrer Band und ihre Beziehungen zu Männern und auch ihrem Drogenkonsum sprechen.
„Janis: Little Girl Blue“ ist informativ, kurzweilig und geizt nicht mit Konzertaufnahmen; wobei die durchaus etwas kürzer hätten ausfallen können. Aber andererseits: wer kann schon etwas gegen gute Musik einwenden?