Mr. Brooks – Der Mörder in dir (Mr. Brooks, USA 2007)
Regie: Bruce A. Evans
Drehbuch: Bruce A. Evans, Raynold Gideon
Mr. Brooks ist ein geachteter Unternehmer mit einem dunklen Geheimnis: er ist auch ein Serienkiller. Als er bei seiner letzten Tat von Mr. Smith beobachtet wird, erpresst dieser ihn. Er wird schweigen, wenn Mr. Brooks ihn in die Kunst des perfekten Mords einweiht. Und dann ist da noch eine hartnäckige Polizistin.
Köstlich-schwarzhumoriger Krimi, der etwas unter seinen vielen Subplots leidet, aber das Zusammenspiel von Kevin Costner (als Mr. Brooks) und William Hurt (als sein mordgieriges Alter Ego) macht das mehr als wett.
„Raffiniert konstruierter Neo-Noir-Thriller“ (Lexikon des internationalen Films)
mit Kevin Costner, Demi Moore, Dane Cook, William Hurt, Marg Helgenberger, Danielle Panabaker, Ruben Santiago-Hudson, Lindsay Crouse, Reiko Aylesworth
Coralie Fargeat hätte keine bessere Schauspielerin als Demi Moore für die Hauptrolle in ihrem neuen Horrorfilm engagieren können.
Mit Kassenhits, wie „Ghost – Nachricht von Sam“ (1990), „Eine Frage der Ehre“ (1992), „Ein unmoralisches Angebot“ (1993) und „Enthüllung“ (1994), wurde sie in Hollywood zur bestbezahlten Schauspielerin. Dabei beruhten ihre hohen Gagen auf dem Irrtum, dass die Leute wegen ihr ins Kino gehen und nicht wegen anderer Stars oder wegen des Films. „Striptease“ (1996, in der mit sechs Razzies ausgezeichneten Satire präsentierte sie ihren neuen Busen) und „Die Akte Jane“ (1997) floppten.
Davor, 1991, zierte sie hochschwanger und ziemlich nackt das Cover der Zeitschrift „Vanity Fair“. Seit 1987 war sie mit Bruce Willis verheiratet. 1998 trennten sie sich. 2003 begann sie eine Beziehung mit dem 16 Jahre jüngeren Ashton Kutcher. Die Regenbogenpresse berichtete ausführlich darüber.
Seit den späten neunziger Jahren ist Moores Filmkarriere nichtexistent. Sie spielt regelmäßig in Filmen mit, aber nur wenige Filme, wie „Mr. Brooks – Der Mörder in Dir“ (2007, mit und wegen Kevin Costner als Serienmörder), wurden von einer größeren Öffentlichkeit wahrgenommen. 2019 veröffentlichte sie ihre Autobiographie „Inside Out“. Ein New-York-Times-Bestseller.
Die 1962 geborene Schauspielerin ist ein Star, deren Filmkarriere schon lange vorbei ist und die immer noch atemberaubend jung aussieht. In „The Substance“ spielt sie mit vollem Körpereinsatz Elizabeth Sparkle. Früher war Elizabeth ein großer Star. Jetzt tanzt sie in der nach ihr benannten Fitness-TV-Show. Zufälllig erfährt sie, dass der aasige Senderchef Harvey (Dennis Quaid) sie durch eine jüngere Vortänzerin ersetzen will. Sie ist einfach zu alt.
Aber mit der neuen Droge The Substance könnte sich ihr Leben ändern. The Substance ist eine der Öffentlichkeit noch unbekannte und wahrscheinlich nirgendwo getestete Droge, die eine radikale Verjüngung verspricht. Durch eine Injektion wird aus der alten Elizabeth die wunderschöne Mittzwanzigerin Sue (Margaret Qualley). Nach einer Woche wird aus Sue wieder Elizabeth. Es ist eine perfekte Balance mit eigentlich nur einer Regel, die genau eingehalten werden muss: nach genau einer Woche findet der Körpertausch statt.
Gut, diese Idee ist vollkommen gaga – und knüpft an ältere, irgendwo zwischen Horror und Science-Fictiion spielende Geschichten an, die vor allem ätzende Satiren über das Thema der Geschichte sind. Über die Hintergründe der Organisation, die The Substance zur Verfügung stellt, erfahren wir nichts. Über den Schönheitswahn, vor allem in Hollywood und den Druck, immer gut auszusehen, erfahren wir deutlich mehr. „The Substance“ ist eine verdammt gut aussehende Satire, die Schönheitswahn und Sexismus anklagt und gleichzeitig ausstellt und Elizabeth und Sue in einen gnadenlosen Kampf gegeneinander verwickelt. Denn alles was Sue sich nimmt, beginnend mit der Rolle der Vortänzerin in Elizabeths TV-Show, nimmt sie in einem Nullsummenspiel Elizabeth weg. Jede Minute länger in Sues Körper zerstört die perfekte Balance und lässt Elizabeth, zunehmend grotesk, altern.
Coralie Fargeat inszeniert diese Geschichte mit der gleichen Konsequenz, mit der sie 2017 auch ihr Spielfilmdebüt „Revenge“ inszenierte. Der stylishe feminstische Rachethriller war ultrabrutal und sehr blutig.
Ihr zweiter Spielfilm knüpft in punkto Stilbewusstsein, Gore und satirischer Zuspitzung nahtlos daran an. „The Substance“ ist trotz der epischen Laufzeit von 141 Minuten als zitatreiche, wenig subtile, äußerst intensive und kurzweilige Over-the-Top-Satire grandios, die vor allem Fans von ultrabrutalen französischen Horrorfilmen und Fans von David Cronenbergs frühen Body-Horror-Exzessen anspricht.
Mir gefiel der Body-Horror so gut, dass ich ihn in den vergangenen Wochen allen empfahl, denen solche Filme gefallen. Alle anderen werden spätestens bei der ersten, sehr explizit gezeigten Verwandlung von Elizabeth zu Sue, die aus Elizabeths nacktem, im Bad liegendem Körper schlüpft, den Kinosaal verlassen.
Allen, die in dem Moment sitzen bleiben, kann ich versichern, dass es, nachdem Elizabeth/Sue gegen die einzige wichtige Regel verstoßen, noch ‚ekliger‘ wird.
Der feministische Body-Horrorfilm „The Substance“ ist ein großer Spaß und, ja, zugegeben, hundertfünfzigprozentig Style over Substance, bei dem der eigene Blick auf den nackten weiblichen Körper vorgeführt, bedient und kritisiert wird.
In Cannes gab es dafür den Preis für das beste Drehbuch.
P. S.: Der Trailer gibt einen guten Eindruck vom Film.
The Substance (The Substance, Großbritannien/USA 2024)
Regie: Coralie Fargeat
Drehbuch: Coralie Fargeat
mit Demi Moore, Margaret Qualley, Dennis Quaid, Hugo Diego Garcia, Gore Abrams, Matthew Géczy, Daniel Knight, Philip Schurer, Olivier Raynal
Der große Crash – Margin Call (Margin Call, USA 2011)
Regie: J. C. Chandor
Drehbuch: J. C. Chandor
Wie war das nochmal mit der Finanzkrise? Nun, ungefähr so, wie J. C. Chandor es in seinem abgefeiertem Spielfilmdebüt erklärt.
Der Analyst einer Investmentbank versichert seinen Vorgesetzten glaubhaft, dass ein großer Finanzcrash unmittelbar bevorsteht. Diese fragen sich jetzt, welche finanziellen Interessen Vorrang haben.
Gelungene Kapitalismusaufklärung mit einem Fünf-Sterne-Ensemble.
mit Kevin Spacey, Paul Bettany, Jeremy Irons, Zachary Quinto, Penn Badgley, Simon Baker, Mary McDonnell, Demi Moore, Stanley Tucci
CIA-Agentin Vivian ist begeistert und sprachlos. Auf dem Provinzflughafen in Mallorca läuft ihr großes Idol Nicolas Cage an ihr vorbei. Er ist auf dem Weg zu Javier ‚Javi‘ Gutierrez, einem Millardär und Über-Nicolas-Cage-Fan, der jetzt unglaublich viel Geld ausgibt, damit sein Idol einige Tage mit verbringt. Als Stargast seiner Geburtstagsparty.
Javi ist – und das erklärt die Anwesenheit des amerikanischen Geheimdienstes – auch ein internationaler Waffenhändler der besonders sprupellosen Sorte.
Und dieser Nicolas Cage wird von Nicolas Cage gespielt, der im Film allerdings immer wieder zu Nick und nicht Nic abgekürzt wird. Das soll als Hinweis darauf genügen, dass der Film-Cage nichts mit dem realen Cage zu tun hat. Aber, und gerade das macht „Massive Talent“ (so der sinnfrei gekürzte deutsche Titel von „The unbearable weight of massive talent“) zu etwas besonderem und einem großen Spaß für Cage-Fan, der Film quillt vor Anspielungen auf die Filmographie (eine Zusammenstellung gibt es auf der IMDb) und die öffentliche Wahrnahme von Cage. Er begann als Charakterdarsteller, war damals schon etwas extremer als seine Kollegen, wurde zum Actionstar mit „The Rock“ und „Con Air“ und zuletzt zum Direct-to-Video-Schauspieler. Aufgrund von finanziellen und Steuerproblemen nahm Cage seit über zehn Jahren unzählige Rollen an, um seine Schulden zu bezahlen. Die Filme waren nicht unbedingt gut, aber – und das hatte ich in Gesprächen immer wieder gesagt – bei jedem dieser Filme entdeckte ich einen Grund, warum Cage zugesagt hatte (und es war nicht das Geld) und er engagierte sich immer schauspielerisch in dem Film. Einige nennen es ständiges Overacting, das manchmal wahnsinnig nervt. Aber er schlurfte nie mit einem Wo-ist-der-Gehaltsscheck-Blick durch das Bild.
So gibt es neben den unumstrittenen Cage-Klassikern der achtziger und neunziger Jahre auch zahlreiche neue Filme, auf die Tom Gormican in seinem Film anspielen kann.
Vom Plot her ist „Massive Talent“ eine Actionkomödie, in der ein Mann plötzlich Dinge tun muss, für die er nicht ausgebildet ist. Er gerät in zahlreiche Situationen, aus denen er sich herauslavieren muss. Es gibt, wenn Gangster und Geheimagenten aufeinandertreffen, ordentlich Action. Und selbstverständlich Humor.
Das erinnert an die eskapistischen Agentenfilme aus den sechziger Jahren, als im Fahrwasser der erfolgreichen James-Bond-Filme, unter südlicher Sonne in Operettenrepubliken Agenten und Nicht-so-richtige-Agenten („Ihr Auftritt, Al Mundy“), gefährliche Abenteuer erlebten. Das war (und ist) bunt, eskapistisch, fantastisch und, in seiner Grundstimmung, absolut fröhlich und lebensbejahend. Schließlich verfolgen wir die Abenteuer von großen Jungs, die sich lustvoll in kindische Abenteuer stürzen und ihren Spaß haben.
In diesem Rahmen wird der Film dann, sicher auch dank Nicolas Cage und Pedro Pascal (der den Millardär und Waffenhändler spielt), zu einer erstaunlich tiefgründigen Betrachtung über Freundschaft und das Leben. Diese Momente tragen dazu bei, dass die Metakomödie deutlich ruhiger und besser ist, als der klamaukige Trailer verspricht.
Massive Talent (The Unbearable Weight of Massive Talent, USA 2022)
Regie: Tom Gormican
Drehbuch: Tom Gormican, Kevin Etten
mit Nicolas Cage, Pedro Pascal, Ike Barinholtz, Neil Patrick Harris, Tiffany Haddish, Alessandra Mastronardi, Jacob Scipio, Lily Sheen, Sharon Horgan, David Gordon Green, Demi Moore
Mr. Brooks – Der Mörder in dir (Mr. Brooks, USA 2007)
Regie: Bruce A. Evans
Drehbuch: Bruce A. Evans, Raynold Gideon
Mr. Brooks ist ein geachteter Unternehmer mit einem dunklen Geheimnis: er ist auch ein Serienkiller. Als er bei seiner letzten Tat von Mr. Smith beobachtet wird, erpresst dieser ihn. Er wird schweigen, wenn Mr. Brooks ihn in die Kunst des perfekten Mords einweiht. Und dann ist da noch eine hartnäckige Polizistin.
Köstlich-schwarzhumoriger Krimi, der etwas unter seinen vielen Subplots leidet, aber das Zusammenspiel von Kevin Costner (als Mr. Brooks) und William Hurt (als sein mordgieriges Alter Ego) macht das mehr als wett.
„Raffiniert konstruierter Neo-Noir-Thriller“ (Lexikon des internationalen Films)
mit Kevin Costner, Demi Moore, Dane Cook, William Hurt, Marg Helgenberger, Danielle Panabaker, Ruben Santiago-Hudson, Lindsay Crouse, Reiko Aylesworth
LV: Michael Crichton: Disclosure, 1993 (Enthüllung)
Mobbing andersrum: Ein glücklicher Familienvater wird von seiner Vorgesetzten sexuell belästigt.
Ziemlicher Langweiler, bei dem die Mobbing-Story noch der „intelligente“ Teil des Films ist. Der Teil ist allerdings ziemlich schnell abgehakt. Danach folgt eine grottige Intrige, fernab jeglicher Logik und Plausibilität. Als Seismograph gesellschaftlicher Stimmungen und männlicher Ängste ist „Enthüllung“ durchaus interessant.
Ein wesentlich besserer Film zum Thema Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist David Mamets fast zeitgleich entstandene Verfilmung seines Theaterstücks „Oleanna“ (mit dem immer vorzüglichen William H. Macy).
Damals, in den Neunzigern, standen die Bücher von „Jurassic Park“ Michael Crichton neben denen von John Grisham regelmäßig auf den Bestsellerlisten und die Verfilmungen ihrer Bücher waren Kassenknüller.
Mit Michael Douglas, Demi Moore, Donald Sutherland, Caroline Goodall, Dylan Baker
Wiederholung: Montag, 14. Mai, 00.45 Uhr (Taggenau!)
Erin Grant verdient das Geld für einen Sorgerechtsprozeß in einer Striptease-Bar. Dort verliebt sich Senator Dilbeck in sie und verteidigt sie mit einer Champagnerflasche gegen einen Verehrer. Jerry fotografiert dies und erpresst Dilbeck. Kurz darauf ist er tot und Erin sieht das Sorgerecht gefährdet.
Bis auf die Hauptrolle (Demi Moore, die auch beim Striptease nicht sonderlich erregend wirkt) gelungene Verfilmung eines satirischen Hiaasen-Buches, mit einer grandios aufspielenden Schar Nebendarsteller: Ving Rhames, Burt Reynolds, Armant Assante, Paul Guilfoyle, Robert Patrick, Rumer Willis
Wenn der Film zum Lesen des Buches (und der anderen Hiaasen-Werke!) führt, dann kann der Film gar nicht genug gelobt werden.
Mr. Brooks – Der Mörder in dir (USA 2007, Regie: Bruce A. Evans)
Drehbuch: Bruce A. Evans, Raynold Gideon
Mr. Brooks ist ein geachteter Unternehmer mit einem dunklen Geheimnis: er ist auch ein Serienkiller. Als er bei seiner letzten Tat von Mr. Smith beobachtet wird, erpresst dieser ihn. Er wird schweigen, wenn Mr. Brooks ihn in die Kunst des perfekten Mords einweiht. Und dann ist da noch eine hartnäckige Polizistin.
Köstlich-schwarzhumoriger Krimi, der etwas unter seinen vielen Subplots leidet, aber das Zusammenspiel von Kevin Costner (als Mr. Brooks) und William Hurt (als sein mordgieriges Alter Ego) macht das mehr als wett.
„Raffiniert konstruierter Neo-Noir-Thriller“ (Lexikon des internationalen Films)
Davor, um 20.15 Uhr, und danach, um 01.25 Uhr läuft „Perfect World“ von und mit Clint Eastwood und Kevin Costner als Verbrecher auf der Flucht.
mit Kevin Costner, Demi Moore, Dane Cook, William Hurt, Marg Helgenberger, Danielle Panabaker, Ruben Santiago-Hudson, Lindsay Crouse, Reiko Aylesworth
Erin Grant verdient das Geld für einen Sorgerechtsprozeß in einer Striptease-Bar. Dort verliebt sich Senator Dilbeck in sie und verteidigt sie mit einer Champagnerflasche gegen einen Verehrer. Jerry fotografiert dies und erpresst Dilbeck. Kurz darauf ist er tot und Erin sieht das Sorgerecht gefährdet.
Bis auf die Hauptrolle (Demi Moore, die auch beim Striptease nicht sonderlich erregend wirkt) gelungene Verfilmung eines satirischen Hiaasen-Buches, mit einer grandios aufspielenden Schar Nebendarsteller: Ving Rhames, Burt Reynolds, Armant Assante, Paul Guilfoyle, Robert Patrick, Rumer Willis
Wenn der Film zum Lesen des Buches (und der anderen Hiaasen-Werke!) führt, dann kann der Film gar nicht genug gelobt werden