Lieutenant Danny Roman (Samuel L. Jackson) ist Verhandlungsspezialist der Polizei von Chicago. Jetzt wird er verdächtigt, seinen besten Freund ermordet zu haben. In einem Hochhaus wird er zum Geiselnehmer. Er fordert seinen Kollegen Chris Sabian (Kevin Spacey) als Verhandlungsführer an. Sabian soll seine Unschuld beweisen und dabei einige korrupte Polizisten überführen. Diese wollen das natürlich verhindern.
Spannender Polizeithriller und ein grandioses Schauspielerduell zwischen Samuel L. Jackson und Kevin Spacey.
Drehbuchautor James DeMonaco ist auch für das „The Purge“-Franchise veranwortlich.
mit Samuel L. Jackson, Kevin Spacey, David Morse, Ron Rifkin, John Spencer, J. T. Walsh, Paul Giamatti, Siobhan Fallon, Dean Norris, Tom Bower, Paul Guilfoyle, Robert David Hall
R. i. P. Wolfgang Petersen (14. März 1941 in Emden – 12. August 2022 in Los Angeles, Kalifornien)
Heute läuft wieder einer seiner vielen guten Filme
Kabel 1, 20.15
Air Force One (Air Force One, USA 1997)
Regie: Wolfgang Petersen
Drehbuch: Andrew W. Marlowe
Buch zum Film: Max Allan Collins: Air Force One, 1997 (Air Force One)
Russische Terroristen entführen die Air Force One. Der US-amerikanische Präsident James Marshall wirft sie – Wer könnte bei dem Namen daran zweifeln? – aus seinem Flugzeug. Davor erkundet er den Gepäckraum der Air Force One und versucht mit dem Weißen Haus zu telefonieren.
Gut besetztes Popcorn-Kino von unserem Mann in Hollywood. Jedenfalls damals.
Andrew W. Marlowe erfand später die TV-Serie „Castle“.
Mit Harrison Ford, Glenn Close, Gary Oldman, Wendy Crewson, Paul Guilfoyle, Xander Berkeley, William H. Macy, Dean Stockwell, Jürgen Prochnow, Bill Smitrovich, Philip Baker Hall, Werner Sonne (als deutscher Journalist)
Wiederholung: Dienstag, 30. August, 22.50 Uhr (davor, ab 20.15 Uhr, kämpft Harrison Ford gegen „Cowboys & Aliens“)
LV: James Ellroy: L. A. Confidential, 1990 (Stadt der Teufel, L. A. Confidential)
Drei unterschiedliche Polizisten versuchen einen Mord aufzuklären und müssen dabei einen tiefen Sumpf aus Drogen, Sex, Gewalt und Abhängigkeiten trockenlegen.
Grandiose Verfilmung eines grandiosen Buches, das den Deutschen Krimipreis erhielt.
Brian Helgeland schaffte das scheinbar unmögliche: er raffte den 500-seitigen Thriller gelungen zu einem etwa zweistündigen Film zusammen und erhielt dafür einen Oscar. Kim Basinger für ihre Rolle als Edelhure erhielt ebenfalls die begehrte Trophäe. Den Edgar gab es natürlich ebenfalls.
mit Kevin Spacey, Russell Crowe, Guy Pearce, James Cromwell, Kim Basinger, Danny DeVito, David Strathairn, Ron Rifkin, Paul Guilfoyle, Simon Baker
„Allgemeine Panik“ gehört nicht zu James Ellroys zweitem L. A. Quartett, von dem bislang „Perfidia“ und „Jener Sturm“ erschienen sind. „Allgemeine Panik“ ist ein Einzelroman, der mit 432 Seiten für den Noir-Autor sogar ziemlich kurz ausgefallen ist. In ihm erzählt der im Fegefeuer sitzende Freddy Otash die Geschichte seines Lebens. Er war Polizist beim LAPD, Privatdetektiv und in den Fünfzigern wichtigster Redakteur beim Hollywood-Klatschmagazin „Confidential“.
Ellroy-Fans kennen Fred Otash aus seiner „Underworld USA“-Trilogie. Otash ist eine reale Person und Ellroy erzählt hier, mehr oder weniger, seine Lebensgeschichte.
„LAPD ’53“ ist ein Sachbuch über die Arbeit des Los Angeles Police Department im Jahr 1953 mit über achtzig zeitgenössischen Fotos aus dem Polizeiarchiv und begleitenden Texten von James Ellroy, der der richtige Autor für dieses Buch ist. Schließlich sind seine Romane eine sich inzwischen über viele Jahrzehnte erstreckende, wahre Ereignisse verarbeitende Chronik der dunklen Seiten von Los Angeles.
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James Ellroy: Allgemeine Panik
(übersetzt von Stephen Tree)
Ullstein, 2022
432 Seiten
26 Euro
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Originalausgabe
Widespread Panic
Alfred A. Knopf, 2021
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James Ellroy (mit Glynn Martin, Leiter des Los Angeles Police Museum): LAPD ’53)
Buch zum Film: Max Allan Collins: Air Force One, 1997 (Air Force One)
Russische Terroristen entführen die Air Force One. Der US-amerikanische Präsident James Marshall wirft sie – Wer könnte bei dem Namen daran zweifeln? – aus seinem Flugzeug. Davor erkundet er den Gepäckraum der Air Force One und versucht mit dem Weißen Haus zu telefonieren.
Gut besetztes Popcorn-Kino von unserem Mann in Hollywood. Jedenfalls damals. Denn inzwischen ist er anscheinend im Ruhestand.
Andrew W. Marlowe erfand später die TV-Serie „Castle“.
Mit Harrison Ford, Glenn Close, Gary Oldman, Wendy Crewson, Paul Guilfoyle, Xander Berkeley, William H. Macy, Dean Stockwell, Jürgen Prochnow, Bill Smitrovich, Philip Baker Hall, Werner Sonne (als deutscher Journalist)
Einsame Entscheidung (Executive Decision, USA 1996)
Regie: Stuart Baird
Drehbuch: Jim Thomas, John Thomas
Terroristen entführen eine Boing 747. Das Militär schleust eine Spezialeinheit, die von dem Antiterrorexperten Dr. David Grant (Kurt Russell) begleitet wird, in das Flugzeug. Dummerweise stirbt dabei deren Chef (Steven Seagal!) und der Zivilist Grant muss jetzt, bevor der Jumbo abgeschossen wird, im Alleingang die Terroristen besiegen und die Passagiere retten.
Der flotte Thriller ist das Regiedebüt von Stuart Baird, der vor allem als Editor bekannt ist. Zum Beispiel für die James-Bond-Filme „Casino Royale“ und „Skyfall“.
mit Kurt Russell, Steven Seagal, Halle Berry, John Leguizamo, Oliver Platt, David Suchet, Joe Morton, BD Wong, J. T. Walsh, Jon Huertas (sein Spielfilmdebüt, als Terrorist)
LV: James Ellroy: L. A. Confidential, 1990 (Stadt der Teufel, L. A. Confidential)
Drei unterschiedliche Polizisten versuchen einen Mord aufzuklären und müssen dabei einen tiefen Sumpf aus Drogen, Sex, Gewalt und Abhängigkeiten trockenlegen.
Grandiose Verfilmung eines grandiosen Buches, das den Deutschen Krimipreis erhielt.
Brian Helgeland schaffte das scheinbar unmögliche: er raffte den 500-seitigen Thriller gelungen zu einem etwa zweistündigen Film zusammen und erhielt dafür einen Oscar. Kim Basinger für ihre Rolle als Edelhure erhielt ebenfalls die begehrte Trophäe. Den Edgar gab es natürlich ebenfalls.
mit Kevin Spacey, Russell Crowe, Guy Pearce, James Cromwell, Kim Basinger, Danny DeVito, David Strathairn, Ron Rifkin, Paul Guilfoyle, Simon Baker
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Lesetipp
„Jener Sturm“ (This Storm, 2019), der zweite Band von James Ellroys zweitem L.A.-Quartett, ist inzwischen seit einigen Monaten erhältlich.
Die 1942 in Los Angeles spielende, Wahrheit und Fiktion vermischende Story schließt an „Perfidia“, den ersten Band an. „Der Schock von Pearl Harbour sitzt tief. Ansässige Japaner werden zusammengetrieben und interniert. Es gibt ein mörderisches Feuer und einen Goldraub. Es gibt einen Verrat subversiver Kräfte auf amerikanischem Boden. Es gibt einheimische Nazis, Kommunisten und Betrüger. Es ist der Aszendent des Populismus. Es gibt zwei tote Polizisten in einer Spelunke auf dem Jazz-Club-Strip. Und drei Männer und eine Frau haben ein heißes Date mit der Geschichte.“ (so der Verlag vielversprechend über das Buch).
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James Ellroy: Jener Sturm (Das zweite L.A.-Quartett 2)
(aus dem Amerikanischen übersetzt von Stephen Tree)
LV: James Ellroy: L. A. Confidential, 1990 (Stadt der Teufel, L. A. Confidential)
Drei unterschiedliche Polizisten versuchen einen Mord aufzuklären und müssen dabei einen tiefen Sumpf aus Drogen, Sex, Gewalt und Abhängigkeiten trockenlegen.
Grandiose Verfilmung eines grandiosen Buches, das den Deutschen Krimipreis erhielt.
Brian Helgeland schaffte das scheinbar unmögliche: er raffte den 500-seitigen Thriller gelungen zu einem etwa zweistündigen Film zusammen und erhielt dafür einen Oscar. Kim Basinger für ihre Rolle als Edelhure erhielt ebenfalls die begehrte Trophäe. Den Edgar gab es natürlich ebenfalls.
mit Kevin Spacey, Russell Crowe, Guy Pearce, James Cromwell, Kim Basinger, Danny DeVito, David Strathairn, Ron Rifkin, Paul Guilfoyle, Simon Baker
„Jener Sturm“ (This Storm, 2019), der zweite Band von James Ellroys zweitem L.A.-Quartett, ist seit einigen Tagen erhältlich.
Die 1942 in Los Angeles spielende, Wahrheit und Fiktion vermischende Story schließt an „Perfidia“, den ersten Band an. „Der Schock von Pearl Harbour sitzt tief. Ansässige Japaner werden zusammengetrieben und interniert. Es gibt ein mörderisches Feuer und einen Goldraub. Es gibt einen Verrat subversiver Kräfte auf amerikanischem Boden. Es gibt einheimische Nazis, Kommunisten und Betrüger. Es ist der Aszendent des Populismus. Es gibt zwei tote Polizisten in einer Spelunke auf dem Jazz-Club-Strip. Und drei Männer und eine Frau haben ein heißes Date mit der Geschichte.“ (so der Verlag vielversprechend über das Buch).
Im Moment steht der Schmöker (gut tausend Seiten!) auf dem siebten Platz der Krimibestenliste.
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James Ellroy: Jener Sturm (Das zweite L.A.-Quartett 2)
(aus dem Amerikanischen übersetzt von Stephen Tree)
Hochspannender Thriller über die Recherchen des „Boston Globe“ über den jahrzehntelangen Missbrauch von Kindern durch katholische Priester und die ebenso lange Vertuschung durch die Erzdiözese.
2003 erhielt das „Spotlight“-Team den Pulitzer-Preis für seine Arbeit.
mit Mark Ruffalo, Michael Keaton, Rachel McAdams, Liev Schreiber, John Slattery, Brian D’Arcy James, Stanley Tucci, Jamey Sheridan, Billy Crudup, Elena Wohl, Gene Amoroso, Neal Huff, Paul Guilfoyle, Len Cariou
Air Force One (USA 1997, Regie: Wolfgang Petersen)
Drehbuch: Andrew W. Marlowe
Buch zum Film: Max Allan Collins: Air Force One, 1997 (Air Force One)
Russische Terroristen entführen die Air Force One. Der US-amerikanische Präsident James Marshall wirft sie – Wer könnte bei dem Namen daran zweifeln? – aus seinem Flugzeug. Davor erkundet er den Gepäckraum der Air Force One und versucht mit dem Weißen Haus zu telefonieren.
Gut besetztes Popcorn-Kino von unserem Mann in Hollywood. Jedenfalls damals. Denn inzwischen ist er anscheinend im Ruhestand.
Andrew W. Marlowe erfand später die TV-Serie „Castle“.
Mit Harrison Ford, Glenn Close, Gary Oldman, Wendy Crewson, Paul Guilfoyle, Xander Berkeley, William H. Macy, Dean Stockwell, Jürgen Prochnow, Bill Smitrovich, Philip Baker Hall, Werner Sonne (als deutscher Journalist)
LV: James Ellroy: L. A. Confidential, 1990 (Stadt der Teufel, L. A. Confidential)
Drei unterschiedliche Polizisten versuchen einen Mord aufzuklären und müssen dabei einen tiefen Sumpf aus Drogen, Sex, Gewalt und Abhängigkeiten trockenlegen.
Grandiose Verfilmung eines grandiosen Buches, das den Deutschen Krimipreis erhielt.
Brian Helgeland schaffte das scheinbar unmögliche: er raffte den 500-seitigen Thriller gelungen zu einem etwa zweistündigen Film zusammen und erhielt dafür einen Oscar. Kim Basinger für ihre Rolle als Edelhure erhielt ebenfalls die begehrte Trophäe. Den Edgar gab es natürlich ebenfalls.
mit Kevin Spacey, Russell Crowe, Guy Pearce, James Cromwell, Kim Basinger, Danny DeVito, David Strathairn, Ron Rifkin, Paul Guilfoyle, Simon Baker
Erin Grant verdient das Geld für einen Sorgerechtsprozeß in einer Striptease-Bar. Dort verliebt sich Senator Dilbeck in sie und verteidigt sie mit einer Champagnerflasche gegen einen Verehrer. Jerry fotografiert dies und erpresst Dilbeck. Kurz darauf ist er tot und Erin sieht das Sorgerecht gefährdet.
Bis auf die Hauptrolle (Demi Moore, die auch beim Striptease nicht sonderlich erregend wirkt) gelungene Verfilmung eines satirischen Hiaasen-Buches, mit einer grandios aufspielenden Schar Nebendarsteller: Ving Rhames, Burt Reynolds, Armant Assante, Paul Guilfoyle, Robert Patrick, Rumer Willis
Wenn der Film zum Lesen des Buches (und der anderen Hiaasen-Werke!) führt, dann kann der Film gar nicht genug gelobt werden.
Air Force One (USA 1997, Regie: Wolfgang Petersen)
Drehbuch: Andrew W. Marlowe
Buch zum Film: Max Allan Collins: Air Force One, 1997 (Air Force One)
Russische Terroristen entführen die Air Force One. Der US-amerikanische Präsident James Marshall wirft sie – Wer könnte bei dem Namen daran zweifeln? – aus seinem Flugzeug. Davor erkundet er den Gepäckraum der Air Force One und versucht mit dem Weißen Haus zu telefonieren.
Gut besetztes Popcorn-Kino von unserem Mann in Hollywood. Jedenfalls damals. Denn inzwischen ist er anscheinend im Ruhestand.
Andrew W. Marlowe erfand später die TV-Serie „Castle“.
Mit Harrison Ford, Glenn Close, Gary Oldman, Wendy Crewson, Paul Guilfoyle, Xander Berkeley, William H. Macy, Dean Stockwell, Jürgen Prochnow, Bill Smitrovich, Philip Baker Hall, Werner Sonne (als deutscher Journalist)
LV: James Ellroy: L. A. Confidential, 1990 (Stadt der Teufel, L. A. Confidential)
Drei unterschiedliche Polizisten versuchen einen Mord aufzuklären und müssen dabei einen tiefen Sumpf aus Drogen, Sex, Gewalt und Abhängigkeiten trockenlegen.
Grandiose Verfilmung eines grandiosen Buches, das den Deutschen Krimipreis erhielt.
Brian Helgeland schaffte das scheinbar unmögliche: er raffte den 500-seitigen Thriller gelungen zu einem etwa zweistündigen Film zusammen und erhielt dafür einen Oscar. Kim Basinger für ihre Rolle als Edelhure erhielt ebenfalls die begehrte Trophäe. Den Edgar gab es natürlich ebenfalls.
mit Kevin Spacey, Russell Crowe, Guy Pearce, James Cromwell, Kim Basinger, Danny DeVito, David Strathairn, Ron Rifkin, Paul Guilfoyle, Simon Baker
Als die Journalisten des „Spotlight“-Teams der traditionsreichen Tageszeitung „The Boston Globe“ mit ihren Recherchen für ihr neues Thema begannen, wussten sie, wer ihr Gegner sein wird, aber sie wussten nicht, wie groß der Skandal war, den sie aufdecken würden und welche Auswirkungen ihre Reportagen auch über die Stadtgrenze hinaus haben würden. Denn es hat immer wieder Fälle von pädophilen Priestern gegeben. In Boston und auch in anderen Orten. Aber das waren, so sagte die katholische Kirche, Einzelfälle und sie habe sich um diese Geistlichen gekümmert. Künftig würden sie sich nicht mehr an Minderjährigen vergreifen. Das war die offizielle Version, die auch die Mitglieder der Erzdiözese von Boston glaubten.
Aber Walter „Robby“ Robinson (Michael Keaton) und seine ihm untergebenen Kollegen Mike Rezendes (Mark Rufallo), Sacha Pfeiffer (Rachel McAdams [meine Besprechung von „True Detective – Staffel 2“ gibt es demnächst]), Matt Carroll (Brian D’Arcy James) und Ben Bradlee Jr. (John Slattery) beginnen 2001 tiefer zu graben. Sie sind das „Spotlight“-Team und damit das Team für investigative Recherchen, die manchmal im Sand verlaufen und oft handfeste Skandale aufdecken. Über den Kindesmissbrauch und den Umgang der in Boston enorm mächtigen katholischen Kirche, die dort ihre größte Erzdiözese in den USA hat, werden sie von dem neuen Chefredakteur Marty Baron (Liev Schreiber) angesetzt. Er kommt aus Florida vom Miami Herald. Ihm eilt ein Ruf als eiskalter Kosteneinsparer voraus. Außerdem kommt er nicht aus Boston, hat daher keinen Stallgeruch und wird entsprechend skeptisch von den alteingesessenen Journalisten erwartet. Baron meint, dass diese Missbrauchsgeschichte ein Thema für das „Spotlight“-Team und für die „Boston Globe“-Leser sei. Denn über die Hälfte der Leser sind Katholiken.
Wie die Geschichte der Recherche, die mit einer kleinen Notiz auf der Lokalseite begann, endete und welche Auswirkungen sie hatte, haben wir auch hier in Deutschland mitbekommen.
Der „Boston Globe“ veröffentlichte, nachdem wegen 9/11 die Veröffentlichung zunächst verschoben hatte, im Januar 2002 die ersten Rechercheergebnisse. Und damit endet das grandiose Drama „Spotlight“. Noch im gleichen Jahr erschienen im „Boston Globe“ fast 600 Artikel über sexuellen Missbrauch an Tausenden von Kindern durch Hunderte von Priestern in Boston und auf der ganzen Welt. Im Dezember 2002 trat Kardinal Law von seinem Amt in der Erzdiözese Boston zurück. Fast 250 Priester dieser Erzdiözese wurden öffentlich des sexuellen Missbrauchs bezichtigt. In den USA wurden über 6400 Priester wegen sexueller Übergriffe angeklagt – und angesichts dieser Zahlen frage ich mich, warum in Deutschland bis jetzt so wenige Priester wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt wurden.
2003 erhielt das Spotlight-Team den renommierten Pulitzer-Preis für seine investigative Berichterstattung.
Das ist natürlich auch eine Geschichte für einen Film. Regisseur und Drehbuchautor Tom McCarthy („Station Agent“, „Win Win“) und Co-Drehbuchautor Josh Singer („The West Wing“, „Inside Wikileaks“) gelingt es in „Spotlight“ diese Geschichte spannend, pointiert und ohne überflüssige Dramatisierungen zu erzählen. Sie konzentrieren sich nämlich einfach auf die reale Geschichte in all ihren unterschiedlichen Facetten und das ist schon, wie wir mit den recherchierenden Journalisten erfahren, skandalös genug. Im Mittelpunkt stehen nämlich die Journalisten, ihre Arbeit, was diese Recherchen bei ihnen auslösen, in welchem Geflecht unterschiedlicher Interessen sie sich bewegen und mit welchem mächtigen Gegner sie sich anlegen. Denn sie recherchierten nicht über einzelne pädophile Priester, sondern über die konsequente und planmäßige Vertuschung dieser Fälle durch die Vorgesetzten, also die Leitung der Erzdiözese (und vielleicht noch höher in der Hierarchie der katholischen Kirche), über Jahre und, wie man im Lauf des Films mit den Journalisten erfährt, Jahrzehnte.
McCarthy erzählt seine Geschichte in der Tradition großer Journalistenfilme, wie „Die Unbestechlichen“ (über die Recherchen von Bob Woodward und Carl Bernstein und den Watergate-Skandal, der zum Rücktritt von Präsident Nixon führte), und des aufklärerischen Kino eines Sidney Lumet, das auf ein gutes Drehbuch, gute Schauspieler und eine unauffällige Kamera setzt. Dass die Sets exakt nachgebildet waren und die Schauspieler sich für die Recherche vorher mit den von ihnen porträtierten Journalisten trafen half. Diesen gefiel, wie sie und ihre Geschichte dargestellt werden.
„Spotlight“ wurde für sechs Oscars nominiert, erhielt bislang fast einhundert Preise und wurde für über einhundert weitere Preise nominiert; was allein schon etwas über die Qualität dieses grandiosen Ensemblestückes aussagt, das auch ein Hohelied auf die alltägliche journalistische Arbeit und auf den investigativen Journalismus ist, der schon immer gelobt, aber wenig geliebt wurde und seitdem in den USA und auch in anderen Ländern (in Deutschland wegen der Kultur des Zeitungsabonnements weniger) viele Tageszeitungen wegen des Internets um ihr Überleben kämpfen und teilweise ihr Erscheinen schon eingestellt haben. „Spotlight“ zeigt, was guter Journalismus leisten kann. Dass es auch ein in jeder Beziehung guter Film ist, hilft natürlich.
Air Force One (USA 1997, Regie: Wolfgang Petersen)
Drehbuch: Andrew W. Marlowe
Buch zum Film: Max Allan Collins: Air Force One, 1997 (Air Force One)
Russische Terroristen entführen die Air Force One. Der US-amerikanische Präsident James Marshall wirft sie – Wer könnte bei dem Namen daran zweifeln? – aus seinem Flugzeug. Davor erkundet er den Gepäckraum der Air Force One und versucht mit dem Weißen Haus zu telefonieren.
Gut besetztes Popcorn-Kino von unserem Mann in Hollywood. Jedenfalls damals. Denn inzwischen ist er anscheinend im Ruhestand.
Andrew W. Marlowe erfand später die TV-Serie „Castle“.
Mit Harrison Ford, Glenn Close, Gary Oldman, Wendy Crewson, Paul Guilfoyle, Xander Berkeley, William H. Macy, Dean Stockwell, Jürgen Prochnow, Bill Smitrovich, Philip Baker Hall, Werner Sonne (als deutscher Journalist)
Kopfgeld – Einer wird bezahlen (USA 1996, Regie: Ron Howard)
Drehbuch: Richard Price, Alexander Ignon (nach einer Geschichte von Cyril Hume und Richard Maibaum)
Als der Sohn von Selfmade-Millionär Tom Mullen entführt wird, setzt er das geforderte Lösegeld als Kopfgeld für die Entüfhrer ein. Eine Idee mit Folgen.
Spannender Thriller, der seine Idee von dem ebenso spannenden Thriller „Menschenraub“ (USA 1956, Regie: Alex Segal, mit Glenn Ford, Donna Reed und Leslie Nielsen) hat. Während das Remake ungefähr im Jahresturnus im TV läuft, wurde das ebenso spannende Original seit Ewigkeiten nicht mehr gezeigt.
mit Mel Gibson, René Russo, Gary Sinise, Brawley Nolte, Delroy Lindo, Lili Taylor, Liev Schreiber, Donnie Wahlberg, Evan Handler, Paul Guilfoyle, Dan Hedaya, Richard Price
Wiederholung: Montag, 5. Mai, 00.50 Uhr (Taggenau!)
Erin Grant verdient das Geld für einen Sorgerechtsprozeß in einer Striptease-Bar. Dort verliebt sich Senator Dilbeck in sie und verteidigt sie mit einer Champagnerflasche gegen einen Verehrer. Jerry fotografiert dies und erpresst Dilbeck. Kurz darauf ist er tot und Erin sieht das Sorgerecht gefährdet.
Bis auf die Hauptrolle (Demi Moore, die auch beim Striptease nicht sonderlich erregend wirkt) gelungene Verfilmung eines satirischen Hiaasen-Buches, mit einer grandios aufspielenden Schar Nebendarsteller: Ving Rhames, Burt Reynolds, Armant Assante, Paul Guilfoyle, Robert Patrick, Rumer Willis
Wenn der Film zum Lesen des Buches (und der anderen Hiaasen-Werke!) führt, dann kann der Film gar nicht genug gelobt werden