TV-Tipp für den 29. August: Air Force One

August 28, 2022

R. i. P. Wolfgang Petersen (14. März 1941 in Emden – 12. August 2022 in Los Angeles, Kalifornien)

Heute läuft wieder einer seiner vielen guten Filme

Kabel 1, 20.15

Air Force One (Air Force One, USA 1997)

Regie: Wolfgang Petersen

Drehbuch: Andrew W. Marlowe

Buch zum Film: Max Allan Collins: Air Force One, 1997 (Air Force One)

Russische Terroristen entführen die Air Force One. Der US-amerikanische Präsident James Marshall wirft sie – Wer könnte bei dem Namen daran zweifeln? – aus seinem Flugzeug. Davor erkundet er den Gepäckraum der Air Force One und versucht mit dem Weißen Haus zu telefonieren.

Gut besetztes Popcorn-Kino von unserem Mann in Hollywood. Jedenfalls damals.

Andrew W. Marlowe erfand später die TV-Serie „Castle“.

Mit Harrison Ford, Glenn Close, Gary Oldman, Wendy Crewson, Paul Guilfoyle, Xander Berkeley, William H. Macy, Dean Stockwell, Jürgen Prochnow, Bill Smitrovich, Philip Baker Hall, Werner Sonne (als deutscher Journalist)

Wiederholung: Dienstag, 30. August, 22.50 Uhr (davor, ab 20.15 Uhr, kämpft Harrison Ford gegen „Cowboys & Aliens“)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Air Force One“

Wikipedia über „Air Force One“ (deutsch, englisch)

Homepage von Max Allan Collins

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ “Der erste Quarry” (The first Quarry, 2008)

Meine Besprechung von Max Allan Collins‘ „Der letzte Quarry“ (The last Quarry, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: Crime Scene Investigation – Das Dämonenhaus“ (Demon House, 2004)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: Crime Scene Investigation – Die Last der Beweise“ (CSI: Crime Scene Investigation – Body of Evidence, 2003)

Max Allan Collins in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Wolfgang Petersens „Die Konsequenz“ (Deutschland 1977)


DVD-Kritik: Über Wolfgang Petersens Damals-Skandalfilm „Die Konsequenz“

Juli 4, 2022

Das muss ich für die Jüngeren jetzt wohl erst einmal erklären. Denn als „Die Konsequenz“ am 8. November 1977 im Fernsehen laufen sollte, gab es nur drei Fernsehprogramme: ARD, ZDF und ein drittes Programm, das in jeder Region von einem anderen Sender bestritten wurde. Die Norddeutschen konnten nur den Norddeutschen Rundfunk sehen. Die Hessen den Hessischen Rundfunk. Es gab auch einen Sendeschluss und, für die Stunden zwischen Sendeschluss und Sendebeginn, ein Testbild. „Die Konsequenz“ sollte damals im ersten Programm laufen. Deutschlandweit. Aber der Bayerische Rundfunk klinkte sich aus und zeigte ein anderes Programm. Das hatten die Bayern davor schon einige Male gemacht. Dieses mal sorgte diese Zuschauerbevormundung für einen veritablen Skandal – und einer Präsentation des TV-Films im Kino.

In seinem Film erzählt Wolfgang Petersens die Liebesgeschichte von Martin Kurath (Jürgen Prochnow) und Thomas Manzoni (Ernst Hannawald). Sie lernen sich im Gefängnis kennen. Martin ist inhaftiert wegen Unzucht mit einem Fünfzehnjährigem. Der Grund für die Strafe ist, wie Martin am Anfang sagt, nicht der Sex mit einer minderjährigen Person, sondern dass es schwuler Sex war.

Thomas ist der minderjährige Sohn des Wärters Giorgio Manzoni (Walo Lüönd). Er leidet unter den Ansprüchen seines konservativen Vaters, der niemals einen homosexuellen Sohn akzeptieren wird, und der Gesellschaft, die Homosexualität ablehnt.

Nach Martins Entlassung treffen sie sich weiter. Sie ziehen sogar zusammen.

Als Thomas‘ Eltern davon erfahren, schicken sie ihren Sohn in ein Erziehungsheim, in dem die Erziehung und der Umgang untereinander von Gewalt, Machokultur, Repression, Erniedrigung und auch Folter geprägt ist. Die Kinder werden dazu erzogen, ihre Gefühle zu verheimlichen und zu gehorchen. Der sensible Thomas will das Heim möglichst schnell verlassen. Martin will ihm dabei helfen. Allerdings ist das im legalen Rahmen nicht möglich.

Als Wolfgang Petersen „Die Konsequenz“ inszenierte, war er bereits ein bekannter Regisseur. Er inszenierte die durchgehend sehenswerten Finke-“Tatorte“, unter anderem „Reifeprüfung“, die -ky-Verfilmung „Einer von uns beiden“ (ebenfalls mit Prochnow) und „Smog“, eine Semidoku über eine mehrere Tage anhaltenden Smoglage im Ruhrgebiet. Einige Zuschauer hielten den Film (der mal wieder im TV gezeigt werden könnte) für einen Dokumentarfilm und er wurde breit diskutiert. 1981 folgte „Das Boot“.

Aus heutiger (und sicher auch aus damaliger) Sicht ist „Die Konsequenz“ ein etwas aus der Zeit gefallener Film. Handlungsorte und -zeit werden nie präzise genannt. Letztendlich spielt er irgendwo zwischen der Schweiz und Deutschland und eher in den sechziger als in den siebziger Jahren. Und er wurde in SW gedreht, obwohl damals eigentlich auch alle TV-Filme in Farbe gedreht wurden.

Außerdem wurde 1977 schon länger über Homosexualität und die Erziehung in Heimen gesprochen. Es gab in den Jahren davor wichtige Liberalisierungen in den Gesetzen und in der Gesellschaft. In der Erziehung wurde Gewalt immer stärker abgelehnt (Der Film „Freistatt“ gibt einen Einblick in die Heimerziehung in den Sechzigern.). Rosa von Praunheims „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt“ (1970) war der Startpunkt für die Schwulenbewegung – und einer der Filme, deren Ausstrahlung damals ebenfalls vom Bayerischen Rundfunk boykottiert wurde.

Die Konsequenz“ ist, trotz seiner Kritik am Strafvollzug, der Heimerziehung und dem Umgang mit Homosexuellen, kein Agitprop-Film, sondern eine sensibel erzählte Liebesgeschichte über zwei Liebende und den zahlreichen Widerständen, gegen die sie kämpfen müssen. Dass diese Liebenden Männer sind, ist da eher nebensächlich; – auch wenn es damals bei den Sittenwächtern zum Skandal taugte.

Ein Terminhinweis

Am Sonntag, den 10. Juli 2022, zeigt die Astor Film Lounge (Kurfürstendamm 225, 10719 Berlin) um 11.00 Uhr den Film. Anschließend gibt es ein Filmgespräch mit dem Hauptdarsteller Jürgen Prochnow.

Die Konsequenz (Deutschland 1977)

Regie: Wolfgang Petersen

Drehbuch: Wolfgang Petersen, Alexander Ziegler

LV: Alexander Ziegler: Die Konsequenz, 1975

mit Jürgen Prochnow, Ernst Hannawald, Walo Lüönd, Edith Volkmann, Erwin Kohlund, Hans Irle, Erwin Parker, Alexander Ziegler, Werner Schwuchow, Hans-Michael Rehberg

DVD

EuroVideo

Bild: 16:9 (1,37:1)

Ton: Deutsch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: Englisch

Bonusmaterial (angekündigt): Booklet

Länge: 96 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Blu-ray identisch

Hinweise

Filmportal über „Die Konsequenz“

Wikipedia über „Die Konsequenz“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 12. Januar: Air Force One/Einsame Entscheidung

Januar 11, 2022

So eine Flugreise…

Kabel 1, 20.15

Air Force One (Air Force One, USA 1997)

Regie: Wolfgang Petersen

Drehbuch: Andrew W. Marlowe

Buch zum Film: Max Allan Collins: Air Force One, 1997 (Air Force One)

Russische Terroristen entführen die Air Force One. Der US-amerikanische Präsident James Marshall wirft sie – Wer könnte bei dem Namen daran zweifeln? – aus seinem Flugzeug. Davor erkundet er den Gepäckraum der Air Force One und versucht mit dem Weißen Haus zu telefonieren.

Gut besetztes Popcorn-Kino von unserem Mann in Hollywood. Jedenfalls damals. Denn inzwischen ist er anscheinend im Ruhestand.

Andrew W. Marlowe erfand später die TV-Serie „Castle“.

Mit Harrison Ford, Glenn Close, Gary Oldman, Wendy Crewson, Paul Guilfoyle, Xander Berkeley, William H. Macy, Dean Stockwell, Jürgen Prochnow, Bill Smitrovich, Philip Baker Hall, Werner Sonne (als deutscher Journalist)

Wiederholung: Donnerstag, 13. Januar, 01.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Air Force One“

Wikipedia über „Air Force One“ (deutsch, englisch)

Homepage von Max Allan Collins

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ “Der erste Quarry” (The first Quarry, 2008)

Meine Besprechung von „Der letzte Quarry“ (The last Quarry, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI – Das Dämonenhaus“ (Demon House, 2004)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: Crime Scene Investigation – Die Last der Beweise“ (CSI: Crime Scene Investigation – Body of Evidence, 2003)

Max Allan Collins in der Kriminalakte

Kabel 1, 22.50

Einsame Entscheidung (Executive Decision, USA 1996)

Regie: Stuart Baird

Drehbuch: Jim Thomas, John Thomas

Terroristen entführen eine Boing 747. Das Militär schleust eine Spezialeinheit, die von dem Antiterrorexperten Dr. David Grant (Kurt Russell) begleitet wird, in das Flugzeug. Dummerweise stirbt dabei deren Chef (Steven Seagal!) und der Zivilist Grant muss jetzt, bevor der Jumbo abgeschossen wird, im Alleingang die Terroristen besiegen und die Passagiere retten.

Der flotte Thriller ist das Regiedebüt von Stuart Baird, der vor allem als Editor bekannt ist. Zum Beispiel für die James-Bond-Filme „Casino Royale“ und „Skyfall“.

mit Kurt Russell, Steven Seagal, Halle Berry, John Leguizamo, Oliver Platt, David Suchet, Joe Morton, BD Wong, J. T. Walsh, Jon Huertas (sein Spielfilmdebüt, als Terrorist)

Wiederholung: Donnerstag, 13. Januar, 03.30 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Einsame Entscheidung“

Wikipedia über „Einsame Entscheidung“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik: „Eine Handvoll Wasser“, ein Flüchtlingsmädchen, ein alter Zausel

November 13, 2021

Konrad ist ein allein lebender Stinkstiefel. Seine Frau ist gestorben. Seine Tochter ist lesbisch und will jetzt die Kinder ihrer Freundin adoptieren. Der 85-jährige findet beides schlimm. Auch die neugierige Nachbarin nervt ihn. Nur mit seinen im Keller des typisch deutschen Vorstadtreihenhauses im Aquarium lebenden Fischen versteht er sich.

Eines Tages entdeckt er am Haus Einbruchsspuren. Er legt sich auf die Lauer und erwischt den Einbrecher. Sofort schießt er mit einer Nagelschusspistole auf ihn. Der Getroffene ist allerdings kein Mann, sondern die elfjährige Thurba. Ihre Mutter soll in den Jemen abgeschoben werden. Die Abschiebung wird allerdings errst vollzogen, wenn die gesamte Familie abgeschoben werden kann. Langfristig möchte Thurba nach England zu Verwandten. Aber im Moment versteckt sie sich vor der Polizei und schlägt sich durch den Tag. Immer auf der Suche nach der nächsten Mahlzeit und einem warmen Ort.

Als Konrad bemerkt, dass er ein Kind verletzt hat, verarztet er es. Und, anstatt die Polizei anzurufen (weil, dann gäbe es ja keinen Film), lässt er sie bei sich übernachten. Natürlich nur diese Nacht.

Man muss wirklich kein Genie sein, um sich auszurechnen, wie sich die Geschichte zwischen Konrad und Thurba weiterentwickelt. Denn natürlich bleibt es nicht bei einer Nacht.

Diese Vorhersehbarkeit ist, wenn die Geschichte gut erzählt wird, selbstverständlich kein Problem. Und Thurbas Wunsch, nach England zu fahren, könnte der Auftakt für ein vergnügliches Roadmovie über die Annäherung zweier gegensätzlicher Figuren und die Resozialisierung eines alten Zausels sein. Aber die Geschichte bleibt im Reihenhaus stecken. Da wird dann zwischen Keller und Schlafzimmer alles ausdiskutiert. Leider ziemlich vorhersehbar mit papiernen Dialogen, die die Schauspieler zu einem ähnlichen Spiel animieren. So wirkt Jakob Zapfs mit einem überschaubarem Budget gedrehtes Spielfilmdebüt nie – und hat es auch nie versucht – wie großes Kino, sondern immer wie ein bedeutungsschwerer TV-Film. Immerhin mit Jürgen Prochnow in der Hauptrolle.

P. S.: Im Film sind die Untertitel teilweise nicht vollständig lesbar. Das ist, wie uns nach der Pressevorführung gesagt wurde, so gewollt.

Eine Handvoll Wasser (Deutschland 2020)

Regie: Jakob Zapf

Drehbuch: Marcus Seibert, Ashu B.A., Jakob Zapf

mit Jürgen Prochnow, Milena Pribak, Pegah Ferydoni, Anja Schiffel, Anke Sevenich

Länge: 99 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Eine Handvoll Wasser“

Moviepilot über „Eine Handvoll Wasser“

 


TV-Tipp für den 14. September: Der Wüstenplanet

September 13, 2021

Kabel 1, 23.00

Der Wüstenplanet (Dune, USA 1984)

Regie: David Lynch

Drehbuch: David Lynch

LV: Frank Herbert: Dune, 1965 (Dune – Der Wüstenplanet)

Wenige Stunden vor dem Kinostart von Denis Villeneuves neuer Verfilmung von Frank Herberts mit dem Hugo-Award ausgezeichneten SF-Klassiker „Der Wüstenplanet“ kann heute Abend noch einmal David Lynchs mit dem Stinkers Bad Movie Award ausgezeichnete Verfilmung angesehen werden.

Die Story: in der Zukunft wird auf dem Wüstenplaneten Arrakis das für die Gesellschaft wichtige Gewürz (aka Spice) abgebaut. Jetzt soll das Haus Atreides die Gewürzförderung übernehmen. Herzog Leto Atreides fällt einer Intrige durch das Haus Harkonnen zum Opfer. Sein Sohn Paul Atreides flüchtet mit seiner Mutter in die Wüste. Dort wird er der Anführer der Fremen. Gemeinsam ziehen sie in den Kampf gegen die niederträchtigen Harkonnen.

Der Film: Als ich mir den Film vor einigen Tagen wieder ansah, war ich erstaunt, wie schlecht er ist. Lynch rafft einfach das Buch zusammen, was dazu führt, dass die Geschichte vollkommen unverständlich wird. Er inszenierte eine Armee regungslos vor der Kamera stehender sprechender Köpfe. Für eine Big-Budget-Produktion und verglichen mit den Tricks von ungefähr zeitgleich entstandenen Filmen wie „Das Imperium schlägt zurück“, „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“, „Das Ding aus einer anderen Welt“ oder „Blade Runner“ sind die Tricks atemberaubend schlecht. Sogar in einem SF-Film aus den Fünfzigern sind sie überzeugender.

Lynches „Der Wüstenplanet“ ist ein grottenschlechtes Totaldesaster. Humorfreie und prätentiöse auf jeder Ebene. Verglichen mit diesem Film ist Villeneuves Version natürlich besser. Wieviel besser sie ist, werde ich in meiner ausführlichen Besprechung erklären.

Mit Kyle MacLachlan, José Ferrer, Francesca Annis, Jürgen Prochnow, Kenneth McMillan, Silvana Mangano, Dean Stockwell, Max von Sydow, Linda Hunt, Brad Dourif, Sting, Sean Young, Richard Jordan, Sean Phillips, Freddie Jones, Patrick Stewart, Virginia Madsen

Die Vorlage, zum Filmstart mit neuem Cover

Dune Der Wuestenplanet von Frank Herbert

Frank Herbert: Dune – Der Wüstenplanet

(übersetzt von Jakob Schmidt)

Heyne, 2020

800 Seiten

12,99 Euro

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Wüstenplanet“

Wikipedia über „Der Wüstenplanet“ (deutsch, englisch)

Homepage von David Lynch

Meine Besprechung von David Lynchs „Lost Highway“ (Lost Highway, USA 1997)


TV-Tipp für den 22. August: Nachtschicht: Das tote Mädchen

August 21, 2021

ZDFneo, 21.45

Nachtschicht: Das tote Mädchen (Deutschland 2010, Regie: Lars Becker)

Drehbuch: Lars Becker

Ein russisches Callgirl wird ermordet und in der Elbe versenkt. Das Nachtschicht-Team sucht den Mörder und landet schnell bei einem Privatbankier, der behauptet die Tote nicht zu kennen.

Nix neues von der “Nachtschicht”: Dutzende bekannter Gesichter, die endlich (?) mal wieder (?) zeigen, was sie können, gutes Buch, gute Regie, gute Unterhaltung.

mit Armin Rohde, Barbara Auer, Minh-Khai Phan-Thi, Pierre Semmler, Dietmar Bär, Kai Wiesinger, Jürgen Prochnow, Lisa Maia Potthoff

Hinweise

ZDF über „Nachtschicht“

Wikipedia über „Nachtschicht“

Lexikon der deutschen Krimi-Autoren über Lars Becker

Lars Becker in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 26. Januar: Body of Evidence

Januar 25, 2021

Servus TV, 22.10

Body of Evidence (Body of Evidence, USA/Deutschland 1993)

Regie: Uli Edel

Drehbuch: Brad Mirman

In Bed with Madonna: die schon damals sehr erfolgreiche Sängerin verkörpert Rebecca Carlson. Sie soll einen Millionär mit ihrem Körper ermordet haben. Ihr Anwalt muss natürlich ausprobieren, ob man durch wilden, hemmungslosen Sex sterben kann.

Nachdem „Basic Instinct“ an der Kinokasse bummserfolgreich war, gab es weitere Erotik-Thriller, in denen Stars sich vor laufender Kamera auszogen. Die Storys waren Nebensache. Ebenso die Qualität der Filme; wobei „Body of Evidence“ immerhin für sechs Razzies in allen wichtigen Kategorien (Film, Regie, Drehbuch, Hauptrollen) nominiert wurde. Madonna erhielt einen Razzie. Und eine „Stinkers Bad Movie Award“-Nominierung.

Uli Edel inszenierte davor „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ und danach „Der Baader Meinhof Komplex“.

mit Madonna, Willem Dafoe, Joe Mantegna, Anne Archer, Julianne Moore, Jürgen Prochnow, Frank Langella

Wiederholung: Mittwoch, 27. Januar, 01.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Body of Evidence“

Wikipedia über „Body of Evidence“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik: Terrence Malick erzählt „Ein verborgenes Leben“

Januar 30, 2020

Nachdem die letzten Filme von Terrence Malick immer esoterisch-religiös verschwurbelter wurden und sie nur noch für einen immer kleineren Kreis restlos Überzeugter genießbar sind, waren meine Erwartungen an seinen neuen Film denkbar gering. Auch wenn es hieß, dass „Ein verborgenes Leben“ wieder traditioneller erzählt sei. Malick erzählt die wahre Geschichte von Franz Jägerstätter, einem österreichischen Bauern, der 2007 von der römisch-katholischen Kirche zum Seligen ernannt wurde. Er verweigerte den Kriegsdienst. Dafür wurde er wegen Wehrkraftzersetzung am 9. August 1943 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.

Das klingt, angesichts von Malicks vorherigen Filmen „The Tree of Life“, „To the Wonder“, „Knight of Cups“ und „Song to Song“, schon auf dem Papier nach einem denkbar ungenießbarem religiösen Traktat. Und das war wahrscheinlich auch genau das, was Terrence Malick vor und während der Dreharbeiten, die im Sommer 2016 waren, plante. Aber irgendwann während des Schnitts scheint sich seine Einstellung zum Glauben zu einer wesentlich distanzierteren, möglicherweise sogar atheistischen Position verändert zu haben.

So ist „Ein verborgenes Leben“ jetzt ein Film über einen zutiefst religiösen Menschen, der sich weigert, die Geschichte eines zutiefst religiösen Menschen zu erzählen. Immer dann, wenn Malick Jägerstätters Glauben thematisieren könnte, immer dann, wenn er Jägerstätters Motive aus seinem Glauben erklären könnte, immer dann, wenn er aus diesem Glauben heraus ein kraftvolles Argument für die Ablehnung des Krieges machen könnte, schreckt er zurück. Sicher. Sein Glaube und die Gründe für seine Kriegsdienstverweigerung werden angesprochen. Es wird auch gebetet und einige Geistliche reden mit Jägerstätter über seine Handlungen. Aber es sind keine tiefgründigen Dialoge. Es sind eher lästige Pflichterfüllungen, die ein überwältigendes Desinteresse am Leben und den Ansichten des Porträtierten zeigen. Weil Malick Jägerstätter zu einem großen Schweiger werden lässt, wird auch kaum deutlich, warum er als Vorbild dienen könnte und warum er Jahrzehnte nach seinem Tod, nachdem sein Schicksal bekannter wurde, andere Menschen inspirierte.

Das spricht jetzt nicht gegen den Film. Im Gegenteil! Schließlich umgeht Malick so die inhaltlichen Fallen eines naiven Faith-based-Films. Optisch spielt Malick sowieso in einer ganz anderen Liga.

Weil Malick dieses Mal seine Geschichte weitgehend chronologisch erzählt, ist der Film deutlich zugänglicher als seine vorherigen Filme. Diese wurden seit „The new World“ immer assoziativer und damit auch offen für jede Interpretation. Das beliebige Potpourri aus Bildern und Tönen war immer schön anzusehen, aber auch todsterbenslangweilig. Das kann über „Ein verborgenes Leben“ nicht gesagt werden.

Trotzdem ist „Ein verborgenes Leben“ meilenweit von einem konventionellem Hollywood-Biopic entfernt. Malick bricht die Chronologie immer wieder auf. Er schweift ab. Immer wieder scheint die Geschichte in einer Wiederholungsschleife gefangen zu sein. Das trifft besonders auf die Szenen im Gefängnis zu, wenn Jägerstätter der Monotonie des Gefängnisalltags ausgesetzt ist. Malick nimmt sich Zeit, Jägerstätter, seine Frau und seine Kinder lange Zeit zu beobachten, wenn sie ihrer alltäglichen Arbeit auf ihrem abgelegenem Hof in St. Radegund, Oberösterreich, nachgehen oder mit ihren drei Töchtern Blinde Kuh spielen. Kameramann Jörg Widmer verfolgt dabei die Schauspieler so schwebend, wie man es aus Malicks vorherigen Filmen „The new World“, „The Tree of Life“, „To the Wonder“, „Knight of Cups“ und „Song to Song“ kennt. Für die war Emmanuel Lubezki der stilbildende Kameramann. Widmer war der Steadicam-Operator. Entsprechend vertraut ist er mit diesem sehr leicht wieder zu erkennendem Stil des Teams Lubezki/Malick.

Es gibt, selbstverständlich, viel Voice-Over und in der Originalfassung wird immer wieder willkürlich zwischen Deutsch und Englisch gewechselt. Im Gegensatz zu anderen Filmen, wo mich das wahnsinnig störte, störte es mich hier nicht. Es passt zu der medidativen Malick-Stimmung.

Ein verborgenes Leben“ ist Malicks zugänglichster und auch bester Film seit „Der schmale Grat“ (The thin red Line).

Ein verborgenes Leben (A hidden life, Deutschland/USA 2019)

Regie: Terrence Malick

Drehbuch: Terrence Malick

mit August Diehl, Valerie Pachner, Maria Simon, Karin Neuhäuser, Tobias Moretti, Ulrich Matthes, Matthias Schoenaerts, Franz Rogowski, Karl Markovics, Bruno Ganz, Michael Nyqvist, Martin Wuttke, Sophie Rois, Alexander Fehling, Joel Basman, Jürgen Prochnow

Länge: 174 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Filmportal über „Ein verborgenes Leben“

Moviepilot über „Ein verborgenes Leben“

Metacritic über „Ein verborgenes Leben“

Rotten Tomatoes über „Ein verborgenes Leben“

Wikipedia über „Ein verborgenes Leben“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Terrence Malicks „To the Wonder“ (To the Wonder, USA 2012)

Meine Besprechung von Terrence Malicks „Knight of Cups“ (Knight of Cups, USA 2015)

Meine Besprechung von Terrence Malicks „Song to Song“ (Song to Song, USA 2017)

Meine Besprechung von Dominik Kamalzadeh/Michael Peklers “Terrence Malick” (2013)

Terrence Malick in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 5. November: Nachtschicht: Das tote Mädchen

November 5, 2017

ZDFneo, 22.30

Nachtschicht: Das tote Mädchen (Deutschland 2010, Regie: Lars Becker)

Drehbuch: Lars Becker

Ein russisches Callgirl wird ermordet und in der Elbe versenkt. Das Nachtschicht-Team sucht den Mörder und landet schnell bei einem Privatbankier, der behauptet die Tote nicht zu kennen.

Nix neues von der “Nachtschicht”: Dutzende bekannter Gesichter, die endlich (?) mal wieder (?) zeigen, was sie können, gutes Buch, gute Regie, gute Unterhaltung.

mit Armin Rohde, Barbara Auer, Minh-Khai Phan-Thi, Pierre Semmler, Dietmar Bär, Kai Wiesinger, Jürgen Prochnow, Lisa Maia Potthoff

Hinweise

Wikipedia über „Nachtschicht“

Lexikon der deutschen Krimi-Autoren über Lars Becker

Lars Becker in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 13. Juli: Air Force One

Juli 13, 2017

Kabel 1, 23.05

Air Force One (USA 1997, Regie: Wolfgang Petersen)

Drehbuch: Andrew W. Marlowe

Buch zum Film: Max Allan Collins: Air Force One, 1997 (Air Force One)

Russische Terroristen entführen die Air Force One. Der US-amerikanische Präsident James Marshall wirft sie – Wer könnte bei dem Namen daran zweifeln? – aus seinem Flugzeug. Davor erkundet er den Gepäckraum der Air Force One und versucht mit dem Weißen Haus zu telefonieren.

Gut besetztes Popcorn-Kino von unserem Mann in Hollywood. Jedenfalls damals. Denn inzwischen ist er anscheinend im Ruhestand.

Andrew W. Marlowe erfand später die TV-Serie „Castle“.

Mit Harrison Ford, Glenn Close, Gary Oldman, Wendy Crewson, Paul Guilfoyle, Xander Berkeley, William H. Macy, Dean Stockwell, Jürgen Prochnow, Bill Smitrovich, Philip Baker Hall, Werner Sonne (als deutscher Journalist)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Air Force One“

Wikipedia über „Air Force One“ (deutsch, englisch)

Homepage von Max Allan Collins

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ “Der erste Quarry” (The first Quarry, 2008)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „Two for the Money“ (2004)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „The last Quarry“ (2006)

Meine Besprechung von „Der letzte Quarry“ (The last Quarry, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „Bones – Die Knochenjägerin: Tief begraben“ (Bones: Buried deep, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI – Crime Scene Investigation: Im Profil des Todes“ (CSI: Crime Scene Investigation – Snake Eyes, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: NY – Blutiger Mond (Bloody Murder, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI – Das Dämonenhaus“ (Demon House, 2004)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: Crime Scene Investigation – Die Last der Beweise“ (CSI: Crime Scene Investigation – Body of Evidence, 2003)

Max Allan Collins in der Kriminalakte

Sollte mal wieder ein Buch von Max Allan Collins lesen.


TV-Tipp für den 17. Mai: Air Force One

Mai 16, 2016

SuperRTL, 20.15

Air Force One (USA 1997, Regie: Wolfgang Petersen)

Drehbuch: Andrew W. Marlowe

Buch zum Film: Max Allan Collins: Air Force One, 1997 (Air Force One)

Russische Terroristen entführen die Air Force One. Der US-amerikanische Präsident James Marshall wirft sie – Wer könnte bei dem Namen daran zweifeln? – aus seinem Flugzeug. Davor erkundet er den Gepäckraum der Air Force One und versucht mit dem Weißen Haus zu telefonieren.

Gut besetztes Popcorn-Kino von unserem Mann in Hollywood. Jedenfalls damals. Denn inzwischen ist er anscheinend im Ruhestand.

Andrew W. Marlowe erfand später die TV-Serie „Castle“.

Mit Harrison Ford, Glenn Close, Gary Oldman, Wendy Crewson, Paul Guilfoyle, Xander Berkeley, William H. Macy, Dean Stockwell, Jürgen Prochnow, Bill Smitrovich, Philip Baker Hall, Werner Sonne (als deutscher Journalist)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Air Force One“

Wikipedia über „Air Force One“ (deutsch, englisch)

Homepage von Max Allan Collins

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ “Der erste Quarry” (The first Quarry, 2008)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „Two for the Money“ (2004)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „The last Quarry“ (2006)

Meine Besprechung von „Der letzte Quarry“ (The last Quarry, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „Bones – Die Knochenjägerin: Tief begraben“ (Bones: Buried deep, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI – Crime Scene Investigation: Im Profil des Todes“ (CSI: Crime Scene Investigation – Snake Eyes, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: NY – Blutiger Mond (Bloody Murder, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI – Das Dämonenhaus“ (Demon House, 2004)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: Crime Scene Investigation – Die Last der Beweise“ (CSI: Crime Scene Investigation – Body of Evidence, 2003)

Max Allan Collins in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: Über Atom Egoyans „Remember – Vergiss nicht, dich zu erinnern“

Januar 2, 2016

Seine letzten beiden Filme „Devil’s Knot“ und „The Captive“ erhielten bei uns, trotz gewohnt hochkarätiger Besetzung, nur einen DVD-Start. Mit „Remember – Vergiss nicht, dich zu erinnern“ kehrt Kritikerliebling Atom Egoyan wieder zurück in die Kinos mit einer ziemlichen Kolportage-Geschichte.
Nach dem Tod seiner Frau macht sich Zev Guttman (Christopher Plummer), ein an Demenz erkrankter KZ-Überlebender, auf den Weg. Sein im Rollstuhl sitzender Altersheim-Freund Max Zucker (Martin Landau), der ebenfalls mit ihm im KZ war, hat einen Hinweis auf den als Rudy Kurlander unerkannt in Nordamerika lebenden KZ-Aufseher gefunden, der Zev Guttmans Familie ermordete.
Max schickt Zev, dessen wichtigstes Gepäckstück ein Zettel ist, auf dem die vier Adressen, an denen die verschiedenen Kurlanders leben, und Verhaltensanweisungen für ihn stehen. Ohne den Zettel und die Telefonate mit Max wüsste Zev nicht, was er tun soll.
Aus dieser Prämisse macht Atom Egoyan erschreckend wenig. Denn Egoyan wurde bekannt durch kluge und zum Nachdenken anregende Reflexionen über die Gesellschaft und kunstvoll verschachtelte Filme, die dennoch auch für ein Mainstream-Publikum immer gut ansehbar blieben. Die von Benjamin August geschriebene Geschichte folgt dagegen einer altbekannten Dramaturgie: bei jedem seiner Besuche erlebt Zev, der seinem Auftrag wie ein Terminator mit Anwandlungen von Menschlichkeit folgt, eine Überraschung, die eine neue Facette des Themas zeigt. So ist ein Rudy Kurlander ein unter falschem Namen lebender KZ-Überlebender, ein anderer schon verstorben und sein Sohn, wie sein Vater, ein glühender Nazi, der Zev gleich etliche Nazi-Erinnerungsstücke zum Kauf anbietet. Erst als er den vierten Rudy trifft, ist er am Ziel seiner Reise. Es gibt dann noch eine Überraschung, die man aber schon spätestens nachdem Zev das Altersheim verlässt, ahnt.
Das ist dann nicht mehr als der gut gemachte Fernsehfilm der Woche, mit deutlicher Botschaft und guten Schauspielern. Neben den Einzelauftritten von Bruno Ganz, Heinz Lieven, Jürgen Prochnow und Dean Norris in ihrer Rudy-Kurlander-Szene trägt Christopher Plummer als vergesslicher, von Hass getriebener alter Mann den Film, der als altmodisches Rachedrama okay ist.
Für einen Atom-Egoyan-Film, der „Der Schätzer“, „Exotica“, „Das süße Jenseits“, „Felicia, mein Engel“ und „Wahre Lügen“ inszenierte, ist „Remember“ allerdings eine Enttäuschung, die immer wie eine Auftragsproduktion wirkt.

Remember - Plakat

Remember – Vergiss nicht, dich zu erinnern (Remember, Kanada/Deutschland 2015)
Regie: Atom Egoyan
Drehbuch: Benjamin August
mit Christopher Plummer, Martin Landau, Dean Norris, Bruno Ganz, Jürgen Prochnow, Heinz Lieven, Henry Czerny
Länge: 95 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Deutsche Facebook-Seite zum Film
Moviepilot über „Remember“
Metacritic über „Remember“
Rotten Tomatoes über „Remember“
Wikipedia über „Remember“ 


TV-Tipp für den 9. September: Nachtschicht: Das tote Mädchen

September 8, 2015

ZDFneo, 20.15

Nachtschicht: Das tote Mädchen (Deutschland 2010, Regie: Lars Becker)

Drehbuch: Lars Becker

Ein russisches Callgirl wird ermordet und in der Elbe versenkt. Das Nachtschicht-Team sucht den Mörder und landet schnell bei einem Privatbankier, der behauptet die Tote nicht zu kennen.

Nix neues von der “Nachtschicht”: Dutzende bekannter Gesichter, die endlich (?) mal wieder (?) zeigen, was sie können, gutes Buch, gute Regie, gute Unterhaltung.

mit Armin Rohde, Barbara Auer, Minh-Khai Phan-Thi, Pierre Semmler, Dietmar Bär, Kai Wiesinger, Jürgen Prochnow, Lisa Maia Potthoff

Hinweise

Wikipedia über „Nachtschicht“

Lexikon der deutschen Krimi-Autoren über Lars Becker

Lars Becker in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 10. Januar: Air Force One

Januar 10, 2015

Vox, 20.15

Air Force One (USA 1997, Regie: Wolfgang Petersen)

Drehbuch: Andrew W. Marlowe

Buch zum Film: Max Allan Collins: Air Force One, 1997 (Air Force One)

Russische Terroristen entführen die Air Force One. Der US-amerikanische Präsident James Marshall wirft sie – Wer könnte bei dem Namen daran zweifeln? – aus seinem Flugzeug. Davor erkundet er den Gepäckraum der Air Force One und versucht mit dem Weißen Haus zu telefonieren.

Gut besetztes Popcorn-Kino von unserem Mann in Hollywood. Jedenfalls damals. Denn inzwischen ist er anscheinend im Ruhestand.

Andrew W. Marlowe erfand später die TV-Serie „Castle“.

Mit Harrison Ford, Glenn Close, Gary Oldman, Wendy Crewson, Paul Guilfoyle, Xander Berkeley, William H. Macy, Dean Stockwell, Jürgen Prochnow, Bill Smitrovich, Philip Baker Hall, Werner Sonne (als deutscher Journalist)

Wiederholung: Sonntag, 11. Januar, 03.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Air Force One“

Wikipedia über „Air Force One“ (deutsch, englisch)

Homepage von Max Allan Collins

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ “Der erste Quarry” (The first Quarry, 2008)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „Two for the Money“ (2004)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „The last Quarry“ (2006)

Meine Besprechung von „Der letzte Quarry“ (The last Quarry, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „Bones – Die Knochenjägerin: Tief begraben“ (Bones: Buried deep, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI – Crime Scene Investigation: Im Profil des Todes“ (CSI: Crime Scene Investigation – Snake Eyes, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: NY – Blutiger Mond (Bloody Murder, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI – Das Dämonenhaus“ (Demon House, 2004)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: Crime Scene Investigation – Die Last der Beweise“ (CSI: Crime Scene Investigation – Body of Evidence, 2003)

Max Allan Collins in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 1. Dezember: Die Konsequenz

Dezember 1, 2014

Eins Festival, 20.15/23.35

Die Konsequenz (Deutschland 1977, Regie: Wolfgang Petersen)

Drehbuch: Alexander Ziegler, Wolfgang Petersen

LV: Alexander Ziegler: Die Konsequenz, 1975

Selten gezeigter Film, der heute einen aufschlussreichen Blick in die Vergangenheit wirft und der damals ein veritabler Skandal war, der den Zuschauern in Bayern vorenthalten wurde, weil der Bayerische Rundfunk sich aus der ARD-Erstausstrahlung am 8. November 1977 ausklinkte. Das hatte der BR damals, als es pro Bundesland nur drei TV-Programme gab, öfter gemacht, um das schöne Bayernland vor Schmuddelkram und falschen Meinungen zu schützen. Wenige Tage nach der TV-Ausstrahlung lief der von Bernd Eichinger produzierte Film im Kino.

Wolfgang Petersen (noch vor „Das Boot“ und seinem Gang nach Hollywood) erzählt die Liebesgeschichte von Martin, der sich im Gefängnis in den sechzehnjährigen Thomas, den Sohn eines Gefängniswärters, verliebt. Als Thomas’ Eltern davon erfahren, schicken sie ihren Sohn in ein Erziehungsheim. Dort soll ihm das Schwulsein ausgetrieben werden.

„Der Film berührt da am unmittelbarsten, wo er am peinlichsten hätte entgleisen können: in der Beziehung Mann-Mann.“ (Klaus Umbach, Der Spiegel)

„Die Konsequenz“, ein Aufruf zur Toleranz, war einer der wichtigen Filme für die Selbstfindung der deutschen Homosexuellen in einer repressiven Gesellschaft.

mit Jürgen Prochnow, Ernst Hannawald, Walo Lüönd, Edith Volkmann, Alexander Ziegler

Hinweise

Filmportal über „Die Konsequenz“

Wikipedia über „Die Konsequenz“

Queerkino über “Die Konsequenz”

Follow me now: Ulrich Behrens über “Die Konsequenz”


TV-Tipp für den 11. August: Amigo – Bei Ankunft Tod

August 10, 2014

ZDF, 20.15

Amigo – Bei Ankunft Tod (Deutschland/Italien 2010, Regie: Lars Becker)

Drehbuch: Lars Becker

LV: Lars Becker: Amigo, 1991

Zwei BKA-Ermittler sollen in Neapel einen vor zwanzig Jahren untergetauchten RAFler verhaften. Die Verhaftung geht schief und der RAFler macht sich auf den Weg nach Hamburg. Dort will er den Mann, der ihn an die Polizei verriet, zur Strecke bringen.

Seltsam, seltsam, dass Lars Becker seinen zwanzig Jahre alten Krimi, bei dem das Zeitkolorit sehr wichtig war, erst 2010 verfilmt. Entsprechend aus der Zeit gefallen und anachronistisch wirkt “Amigo” dann auch über weite Strecken.

mit Tobias Moretti, Jürgen Prochnow, Florian David Fitz, Luca Ward, August Zirner, Ina Weisse, Uwe Ochsenknecht

Hinweise

Arte über “Amigo – Bei Ankunft Tod”

Lexikon der deutschen Krimi-Autoren über Lars Becker

Lars Becker in der Kriminalakte

Und danach (also um 21.45 Uhr) umschalten zu Arte und dort „Der König von Bastoy/King of Devil’s Island“ ansehen.


TV-Tipp für den 10. März: Die Konsequenz

März 10, 2014

 

NDR, 23.15

Die Konsequenz (Deutschland 1977, R.: Wolfgang Petersen)

Drehbuch: Alexander Ziegler, Wolfgang Petersen

LV: Alexander Ziegler: Die Konsequenz, 1975

Selten gezeigter Film, der heute einen aufschlussreichen Blick in die Vergangenheit wirft und der damals ein veritabler Skandal war, der den Zuschauern in Bayern vorenthalten wurde, weil der Bayerische Rundfunk sich aus der ARD-Erstausstrahlung am 8. November 1977 ausklinkte. Das hatte der BR damals, als es pro Bundesland nur drei TV-Programme gab, öfter gemacht, um das schöne Bayernland vor Schmuddelkram und falschen Meinungen zu schützen. Wenige Tage nach der TV-Ausstrahlung lief der von Bernd Eichinger produzierte Film im Kino.

Wolfgang Petersen (noch vor „Das Boot“ und seinem Gang nach Hollywood) erzählt die Liebesgeschichte von Martin, der sich im Gefängnis in den sechzehnjährigen Thomas, den Sohn eines Gefängniswärters, verliebt. Als Thomas‘ Eltern davon erfahren, schicken sie ihren Sohn in ein Erziehungsheim. Dort soll ihm das Schwulsein ausgetrieben werden.

Der Film berührt da am unmittelbarsten, wo er am peinlichsten hätte entgleisen können: in der Beziehung Mann-Mann.“ (Klaus Umbach, Der Spiegel)

Die Konsequenz“, ein Aufruf zur Toleranz, war einer der wichtigen Filme für die Selbstfindung der deutschen Homosexuellen in einer repressiven Gesellschaft.

mit Jürgen Prochnow, Ernst Hannawald, Walo Lüönd, Edith Volkmann, Alexander Ziegler

Hinweise

Filmportal über „Die Konsequenz“

Wikipedia über „Die Konsequenz“

Queerkino über „Die Konsequenz“

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