TV-Tipp für den 23. Dezember: Fatal Attraction – Eine verhängnisvolle Affäre

Dezember 22, 2022

One, 23.20

Eine verhängnisvolle Affäre (Fatal Attraction, USA 1987)

Regie: Adrian Lyne

Drehbuch: James Dearden

Der New Yorker Anwalt Dan Gallagher ist glücklich verheiratet. Als seine Familie für ein Wochenende die Stadt verlässt, lernt er Alex Forrest kennen. Für ihn ist sie nur ein Seitensprung. Aber sie will mehr und drängt sich in sein Leben.

Erfolgreicher Thriller über die grausamen Strafen, die auf böse Taten, wie außerehelichen Sex, folgen und wie die bürgerliche Kleinfamilie bewahrt werden kann.

mit Michael Douglas, Glenn Close, Anne Archer, Ellen Hamilton Latzen, Stuart Pankin

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Eine verhängnisvolle Affäre“

Wikipedia über „Eine verhängnisvolle Affäre“ (deutsch, englisch)

‚Geschnittene Szene‘: Alex sucht während der verhängnisvollen Affäre Unterstützung in einer Selbsthilfegruppe


TV-Tipp für den 9. Dezember: Mars Attacks!

Dezember 8, 2022

Tele 5, 20.15

Mars Attacks! (Mars Attacks!, USA 1996)

Regie: Tim Burton

Drehbuch: Jonathan Gems, Tim Burton (ungenannt)

LV: Topps Company: 55-teilige Sammelkartenserie aus den Sechzigern (Neuauflage 1994)

Außerirdische besuchen die Erde. Der Präsident und einige Wissenschaftler glauben an ein friedliches Zusammenleben der Welten, aber die Marsmenschen wollen einfach nur alles kaputtmachen.

Schön schräge, respektlose Satire und Liebeserklärung an die Science-Fiction-Filme der Fünfziger. Burtons Werk wurde damals als Gegenentwurf zu dem patriotisch-ironiefreien Roland Emmerich-Werk „Independence Day“ gesehen. Einmal dürfen sie raten, welcher Film der bessere ist. Und einmal, welcher Film das bessere Einspielergebnis hat.

„Eine der kompromisslosesten Demontagen des Hollywood-Kinos.

Zuerst wären da die Schauspieler zu nennen, eine Crew voller Berühmtheiten, denen nacheinander Schreckliches passiert: Sie alle scheiden in kürzester Zeit dahin, sterben einen wenig ruhmreichen Tod. (…) Mars Attacks! Karikiert nicht nur die patriotische, militaristische Variante des Invasionsfilms, sondern auch die ‚liberale’ Spielart, die den Außerirdischen mit pazifistisch und neuerdings esoterisch motiviertem Wohlwollen begegnet.“ (Helmuth Merschmann: Tim Burton)

Mit Jack Nicholson, Glenn Close, Annette Bening, Pierce Brosnan, Danny DeVito, Martin Short, Sarah Jessica Parker, Michael J. Fox, Rod Steiger, Tom Jones (als er selbst), Lukas Haas, Natalie Portman, Jim Brown, Sylvia Sidney, Pam Grier, Joe Don Baker, Christina Applegate, Jerzy Skolimonkski (Regisseur, als Dr. Zeigler), Barbet Schroeder (Regisseur, als französischer Präsident),

Wiederholung: Sonntag, 11. Dezember, 16.20 Uhr

Hinweise

Die Vorlage für den Film: die Sammelkarten der Topps Company 

Rotten Tomatoes über „Mars Attacks!“

Wikipedia über „Mars Attacks!“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tim Burtons “Frankenweenie” (Frankenweenie, USA 2012, nach einem Drehbuch von John August)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Big Eyes“ (Big Eyes, USA 2014)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Die Insel der besonderen Kinder“ (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children, USA 2016)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Dumbo“ (Dumbo, USA 2019)

Tim Burton in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 29. August: Air Force One

August 28, 2022

R. i. P. Wolfgang Petersen (14. März 1941 in Emden – 12. August 2022 in Los Angeles, Kalifornien)

Heute läuft wieder einer seiner vielen guten Filme

Kabel 1, 20.15

Air Force One (Air Force One, USA 1997)

Regie: Wolfgang Petersen

Drehbuch: Andrew W. Marlowe

Buch zum Film: Max Allan Collins: Air Force One, 1997 (Air Force One)

Russische Terroristen entführen die Air Force One. Der US-amerikanische Präsident James Marshall wirft sie – Wer könnte bei dem Namen daran zweifeln? – aus seinem Flugzeug. Davor erkundet er den Gepäckraum der Air Force One und versucht mit dem Weißen Haus zu telefonieren.

Gut besetztes Popcorn-Kino von unserem Mann in Hollywood. Jedenfalls damals.

Andrew W. Marlowe erfand später die TV-Serie „Castle“.

Mit Harrison Ford, Glenn Close, Gary Oldman, Wendy Crewson, Paul Guilfoyle, Xander Berkeley, William H. Macy, Dean Stockwell, Jürgen Prochnow, Bill Smitrovich, Philip Baker Hall, Werner Sonne (als deutscher Journalist)

Wiederholung: Dienstag, 30. August, 22.50 Uhr (davor, ab 20.15 Uhr, kämpft Harrison Ford gegen „Cowboys & Aliens“)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Air Force One“

Wikipedia über „Air Force One“ (deutsch, englisch)

Homepage von Max Allan Collins

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ “Der erste Quarry” (The first Quarry, 2008)

Meine Besprechung von Max Allan Collins‘ „Der letzte Quarry“ (The last Quarry, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: Crime Scene Investigation – Das Dämonenhaus“ (Demon House, 2004)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: Crime Scene Investigation – Die Last der Beweise“ (CSI: Crime Scene Investigation – Body of Evidence, 2003)

Max Allan Collins in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Wolfgang Petersens „Die Konsequenz“ (Deutschland 1977)


TV-Tipp für den 12. Januar: Air Force One/Einsame Entscheidung

Januar 11, 2022

So eine Flugreise…

Kabel 1, 20.15

Air Force One (Air Force One, USA 1997)

Regie: Wolfgang Petersen

Drehbuch: Andrew W. Marlowe

Buch zum Film: Max Allan Collins: Air Force One, 1997 (Air Force One)

Russische Terroristen entführen die Air Force One. Der US-amerikanische Präsident James Marshall wirft sie – Wer könnte bei dem Namen daran zweifeln? – aus seinem Flugzeug. Davor erkundet er den Gepäckraum der Air Force One und versucht mit dem Weißen Haus zu telefonieren.

Gut besetztes Popcorn-Kino von unserem Mann in Hollywood. Jedenfalls damals. Denn inzwischen ist er anscheinend im Ruhestand.

Andrew W. Marlowe erfand später die TV-Serie „Castle“.

Mit Harrison Ford, Glenn Close, Gary Oldman, Wendy Crewson, Paul Guilfoyle, Xander Berkeley, William H. Macy, Dean Stockwell, Jürgen Prochnow, Bill Smitrovich, Philip Baker Hall, Werner Sonne (als deutscher Journalist)

Wiederholung: Donnerstag, 13. Januar, 01.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Air Force One“

Wikipedia über „Air Force One“ (deutsch, englisch)

Homepage von Max Allan Collins

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ “Der erste Quarry” (The first Quarry, 2008)

Meine Besprechung von „Der letzte Quarry“ (The last Quarry, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI – Das Dämonenhaus“ (Demon House, 2004)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: Crime Scene Investigation – Die Last der Beweise“ (CSI: Crime Scene Investigation – Body of Evidence, 2003)

Max Allan Collins in der Kriminalakte

Kabel 1, 22.50

Einsame Entscheidung (Executive Decision, USA 1996)

Regie: Stuart Baird

Drehbuch: Jim Thomas, John Thomas

Terroristen entführen eine Boing 747. Das Militär schleust eine Spezialeinheit, die von dem Antiterrorexperten Dr. David Grant (Kurt Russell) begleitet wird, in das Flugzeug. Dummerweise stirbt dabei deren Chef (Steven Seagal!) und der Zivilist Grant muss jetzt, bevor der Jumbo abgeschossen wird, im Alleingang die Terroristen besiegen und die Passagiere retten.

Der flotte Thriller ist das Regiedebüt von Stuart Baird, der vor allem als Editor bekannt ist. Zum Beispiel für die James-Bond-Filme „Casino Royale“ und „Skyfall“.

mit Kurt Russell, Steven Seagal, Halle Berry, John Leguizamo, Oliver Platt, David Suchet, Joe Morton, BD Wong, J. T. Walsh, Jon Huertas (sein Spielfilmdebüt, als Terrorist)

Wiederholung: Donnerstag, 13. Januar, 03.30 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Einsame Entscheidung“

Wikipedia über „Einsame Entscheidung“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 2. September: Die Frau des Nobelpreisträgers

September 1, 2021

Ja, schon wieder, aber nur wegen der Uhrzeit

RBB, 20.15

Die Frau des Nobelpreisträgers – The Wife (The Wife, Großbritannien/Schweden/USA 2017)

Regie: Björn Runge

Drehbuch: Jane Anderson

LV: Meg Wolitzer: The Wife, 2003 (Die Ehefrau)

1992: US-Romancier Joe Castleman ist im siebten Himmel. Er erhält den Nobelpreis! Zusammen mit seiner Frau Joan und ihrem Sohn David fliegt er nach Stockholm zur Preisverleihung. Während er im Mittelpunkt der Feierlichkeiten steht, erinnert sich seine Frau an ihr gemeinsames Leben und ihre erste Begegnung, als sie in den fünfzigern eine Studentin mit einer verheißungsvollen Schriftstellerkarriere war und sich in Joe verliebt.

Grandioses, präzise inszeniertes Schauspielerkino, das als intimes Ehedrama die Frage stellt, wie eine langfristige Beziehung funktioniert, wer dafür mehr von seinem Leben aufgibt, was man dafür bekommt und ob es nicht doch ein ungefähr gleichgewichtiges Geben und Nehmen sein sollte.

Glenn Close wurde für ihr Spiel einhellig gelobt und erhielt etliche Preise, u. a. einen Golden Gobe. Vielleicht nicht der prestigeträchtigste Preis, den sie für diese Rolle erhielt, aber der mit dem schönsten Titel ist „Actress Defying Age and Ageism“, verliehen von der Alliance of Women Film Journalists.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung. Dort gibt es auch einige Interviews zum Film.

mit Glenn Close, Jonathan Pryce, Christian Slater, Max Irons, Annie Starke, Harry Lloyd, Alix Wilton Regan, Elizabeth McGovern, Karin Franz Körlof

Wiederholung: Freitag, 3. September, 01.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Die Frau des Nobelpreisträgers“

Metacritic über „Die Frau des Nobelpreisträgers“

Rotten Tomatoes über „Die Frau des Nobelpreisträgers“

Wikipedia über „Die Frau des Nobelpreisträgers“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Björn Runges „Die Frau des Nobelpreisträgers – The Wife“ (The Wife, Großbritannien/Schweden/USA 2017)


TV-Tipp für den 17. Juli: Die Frau des Nobelpreisträgers

Juli 16, 2021

Schon wieder, aber zu einer besseren Uhrzeit

One, 21.45

Die Frau des Nobelpreisträgers – The Wife (The Wife, Großbritannien/Schweden/USA 2017)

Regie: Björn Runge

Drehbuch: Jane Anderson

LV: Meg Wolitzer: The Wife, 2003 (Die Ehefrau)

1992: US-Romancier Joe Castleman ist im siebten Himmel. Er erhält den Nobelpreis! Zusammen mit seiner Frau Joan und ihrem Sohn David fliegt er nach Stockholm zur Preisverleihung. Während er im Mittelpunkt der Feierlichkeiten steht, erinnert sich seine Frau an ihr gemeinsames Leben und ihre erste Begegnung, als sie in den fünfzigern eine Studentin mit einer verheißungsvollen Schriftstellerkarriere war und sich in Joe verliebt.

Grandioses, präzise inszeniertes Schauspielerkino, das als intimes Ehedrama die Frage stellt, wie eine langfristige Beziehung funktioniert, wer dafür mehr von seinem Leben aufgibt, was man dafür bekommt und ob es nicht doch ein ungefähr gleichgewichtiges Geben und Nehmen sein sollte.

Glenn Close wurde für ihr Spiel einhellig gelobt und erhielt etliche Preise, u. a. einen Golden Gobe. Vielleicht nicht der prestigeträchtigste Preis, den sie für diese Rolle erhielt, aber der mit dem schönsten Titel ist „Actress Defying Age and Ageism“, verliehen von der Alliance of Women Film Journalists.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung. Dort gibt es auch einige Interviews zum Film.

mit Glenn Close, Jonathan Pryce, Christian Slater, Max Irons, Annie Starke, Harry Lloyd, Alix Wilton Regan, Elizabeth McGovern, Karin Franz Körlof

Wiederholung: Montag, 19. Juli, 00.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Die Frau des Nobelpreisträgers“

Metacritic über „Die Frau des Nobelpreisträgers“

Rotten Tomatoes über „Die Frau des Nobelpreisträgers“

Wikipedia über „Die Frau des Nobelpreisträgers“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Björn Runges „Die Frau des Nobelpreisträgers – The Wife“ (The Wife, Großbritannien/Schweden/USA 2017)


TV-Tipp für den 13. Juli: Die Frau des Nobelpreisträgers

Juli 12, 2021

ARD, 22.50

Die Frau des Nobelpreisträgers – The Wife (The Wife, Großbritannien/Schweden/USA 2017)

Regie: Björn Runge

Drehbuch: Jane Anderson

LV: Meg Wolitzer: The Wife, 2003 (Die Ehefrau)

1992: US-Romancier Joe Castleman ist im siebten Himmel. Er erhält den Nobelpreis! Zusammen mit seiner Frau Joan und ihrem Sohn David fliegt er nach Stockholm zur Preisverleihung. Während er im Mittelpunkt der Feierlichkeiten steht, erinnert sich seine Frau an ihr gemeinsames Leben und ihre erste Begegnung, als sie in den fünfzigern eine Studentin mit einer verheißungsvollen Schriftstellerkarriere war und sich in Joe verliebt.

TV-Premiere zu einer unmöglichen Uhrzeit. Grandioses, präzise inszeniertes Schauspielerkino, das als intimes Ehedrama die Frage stellt, wie eine langfristige Beziehung funktioniert, wer dafür mehr von seinem Leben aufgibt, was man dafür bekommt und ob es nicht doch ein ungefähr gleichgewichtiges Geben und Nehmen sein sollte.

Glenn Close wurde für ihr Spiel einhellig gelobt und erhielt etliche Preise, u. a. einen Golden Gobe. Vielleicht nicht der prestigeträchtigste Preis, den sie für diese Rolle erhielt, aber der mit dem schönsten Titel ist „Actress Defying Age and Ageism“, verliehen von der Alliance of Women Film Journalists.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung. Dort gibt es auch einige Interviews zum Film.

mit Glenn Close, Jonathan Pryce, Christian Slater, Max Irons, Annie Starke, Harry Lloyd, Alix Wilton Regan, Elizabeth McGovern, Karin Franz Körlof

Wiederholung: Mittwoch, 14. Juli, 02.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Die Frau des Nobelpreisträgers“

Metacritic über „Die Frau des Nobelpreisträgers“

Rotten Tomatoes über „Die Frau des Nobelpreisträgers“

Wikipedia über „Die Frau des Nobelpreisträgers“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Björn Runges „Die Frau des Nobelpreisträgers – The Wife“ (The Wife, Großbritannien/Schweden/USA 2017)


TV-Tipp für den 2. März: What happened to Monday?

März 1, 2020

ZDF, 22.15

What happened to Monday? (What happened to Monday?, Großbritannien 2017)

Regie: Tommy Wirkola

Drehbuch: Max Botkin, Kerry Williamson

Um den drohenden globalen Kollaps abzuwenden, verfolgt die Regierung eine radikale, kompromisslos durchgesetzte Ein-Kind-Politik. Als Terrence Settman zufällig Vater von Siebenlingen wird, fasst er einen genialen Plan. Er erzieht sein Töchter und an jedem Wochentag darf eine andere Karen Settman die Wohnung verlassen. Das geht solange gut, bis eines Tages ‚Montag‘ verschwindet und damit das Leben ihrer Schwestern gefährdet.

TV-Premiere. Kein großartiger, aber ein großartig unterhaltsamer Science-Fiction-Thriller, erzählt mit mehr als einem Augenzwinkern und einer Noomi Rapace, die Montag, Dienstag, Mittwoch und die anderen Schwestern grandios spielt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Noomi Rapace, Glenn Close, Willem Dafoe, Marwan Kenzari, Chrstian Rubeck, Pal Sverre Hagen, Clara Read

Wiederholung: Mittwoch, 4. März, 01.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „What happened to Monday?“

Metacritic über „What happened to Monday?“

Rotten Tomatoes über „What happened to Monday?“

Wikipedia über „What happened to Monday?“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tommy Wirkolas „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ (Hansel and Gretel: Witch Hunters, USA/Deutschland 2012)

Meine Besprechung von Tommy Wirkolas „What happened to Monday?“ (What happened to Monday?, Großbritannien 2017)


TV-Tipp für den 17. Januar: Eine verhängnisvolle Affäre

Januar 16, 2020

3sat, 22.25

Eine verhängnisvolle Affäre (Fatal Attraction, USA 1987)

Regie: Adrian Lyne

Drehbuch: James Dearden

Der New Yorker Anwalt Dan Gallagher ist glücklich verheiratet. Als seine Familie für ein Wochenende die Stadt verlässt, lernt er Alex Forrest kennen. Für ihn ist sie nur ein Seitensprung. Aber sie will mehr und drängt sich in sein Leben.

Erfolgreicher Thriller über die grausamen Strafen, die auf böse Taten, wie außerehelichem Sex, folgen und wie die bürgerliche Kleinfamilie bewahrt werden kann.

mit Michael Douglas, Glenn Close, Anne Archer, Ellen Hamilton Latzen, Stuart Pankin

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Eine verhängnisvolle Affäre“

Wikipedia über „Eine verhängnisvolle Affäre“ (deutsch, englisch)

‚Geschnittene Szene‘: Alex sucht während der verhängnisvollen Affäre Unterstützung in einer Selbsthilfegruppe


Neu im Kino/Filmkritik: Glenn Close ist „Die Frau des Nobelpreisträgers“

Januar 3, 2019

In „Das krumme Haus“ hantierte Glenn Close vor wenigen Wochen fachmännisch mit einem Gewehr. In „Eine verhängnisvolle Affäre“ mit einem Messer. In „Die Frau des Nobelpreisträger“ ist es eine Schreibmaschine. Obwohl die von Glenn Close gespielte Ehefrau nur in ihren jungen Jahren, als Studentin, eine verheißungsvolle Schriftstellerin war. Während des Studiums lernt sie 1958 am Smith College den verheirateten Lehrer Joe Castleman (Jonathan Pryce) kennen. Sie verlieben sich ineinander und heiraten. Joan verzichtet zugunsten ihres Mannes auf ihre Karriere als Schriftstellerin. Nicht wegen ihres Talents, sondern, wie ihr eine andere Schriftstellerin sagt, aufgrund der Strukturen, die Männer bevorzugen, während die Bücher von Frauen unbemerkt in Regalen verstauben. Sie wird Ehefrau, Hausfrau und Mutter.

Dass sie das nicht bedauert, zeigen die ersten Minuten von Björn Runges Meg-Wolitzer-Verfilmung „Die Frau des Nobelpreisträgers“. 1992 leben Joe und Joan Castleman immer noch zusammen. Als das Nobelpreiskomitee sie telefonisch über die Verleihung des Nobelpreises an den bedeutenden Schriftsteller Joe Castleman informiert, feiern sie kurz darauf ausgelassen tanzend auf dem Bett in ihrem Haus in Connecticut. Danach kümmert Joan sich um die nötigen Empfänge zur Bekanntgabe des Preises und dass ihr Mann sich in der Öffentlichkeit nicht zum Affen macht.

Der Flug nach Stockholm zur Verleihung des Nobelpreises und die Vorbereitungen für die Verleihung, inclusive des ihn begleitenden Presserummel, stellen die Ehe auf eine harte Probe.

Joan beginnt über ihr Leben und ihre Ehe nachzudenken, während Joe die Aufmerksamkeit genießt und mit der ihn ständig begleitenden Fotografin des Nobelpreiskomitee anbändelt.

Die Frau des Nobelpreisträgers“ ist Schauspielerkino, in dem Glenn Close einmal mehr zeigt, dass sie mehr kann, als kreischend mit einem Messer auf Michael Douglas loszugehen. Für ihre feinfühlige Darstellung einer gebildeten Frau, die zugunsten ihres Mannes auf ihre Karriere verzichtet, wird sie zu Recht überall gelobt. Bis jetzt gingen fast alle Preise und Nominierungen, die Runges Film bislang erhielt, an Glenn Close. Und nach sechs Oscar-Nominierungen hätte sie mindestens eine weitere Oscar-Nominierung verdient. Und den Preis. Bei „Albert Nobbs“ (ihrer letzten Nominierung) hat es ja nicht geklappt. „Die Frau des Nobelpreisträgers“ ist nicht nur nach dem Titel ihr Film.

Trotzdem solle man die anderen Schauspieler nicht vergessen. Jonathan Pryce spielt ihren Ehemann, einen selbstverliebten, fremd gehenden Großautor, der leicht zu einer unsympathischen Karikatur hätte werden können. Im Film ist er ein liebender Ehemann, der kein besonders mitfühlender, aber niemals bösartiger Mensch. Er hat auch die Unbeschwertheit eines Kindes. Max Irons spielt ihren Sohn, der als beginnender Autor von seinem selbstverliebten Vater anerkannt werden möchte. Der erste Schritt wäre, dass Joe das Manuskript seines Sohnes liest und ehrlich beurteilt. Aber dafür hat der große US-amerikanische Literat keine Zeit. Christian Slater (zwischen all den TV-Serien endlich mal wieder im Kino) ist ein mild schleimiger Journalist, der eine Biographie über den von ihm bewunderten Joe Castleman schreiben möchte, bei den Recherchen schon einige Merkwürdigkeiten bemerkte und jetzt gerne mehr wissen möchte. Das sind die wichtigsten Figuren, die auch alle verschiedene Facetten des Themas spiegeln und im Film wesentlich sympathischer sind, als man es nach meiner Beschreibung vermuten könnte. Denn Björn Runge beobachtet sie sehr genau, ohne sie zu verurteilen, mit einem durchgehend freundlich zugewandtem Blick. So liefert er bereits in den ersten Minuten alle für die Filmgeschichte wichtigen Informationen über Joan und Joe Castleman.

Joan sieht es als Frau der fünfziger Jahre als ihre Aufgabe, ihren Mann bedingungslos zu unterstützen. Auch wenn er mal wieder einen Affäre hat. Und das ist nicht das einzige Geheimnis ihrer nach außen hin perfekten Ehe.

Das ist eine sehr spezielle Konstellation, die „Die Frau des Nobelpreisträgers“ nicht ohne weiteres, eigentlich überhaupt nicht sinnvoll, zu einem Statement in der aktuellen #MeToo-Debatte macht. Nicht etwa, weil Wolitzers Roman bereits 2003 erschien und der Film bereits, ein gutes Jahr vor seinem Kinostart, im September 2017 beim Toronto International Film Festival seine Premiere hatte, sondern weil die im Film porträtierten Castlemans ein Ehepaar der fünfziger Jahre sind und es im Film um eine Beziehung zwischen zwei Menschen und persönliche Entscheidungen geht. Gesellschaftliche Machtverhältnisse und Konventionen sind da nebensächlich. Drehbuchautorin Jane Anderson und Regisseur Björn Runge verwenden viel Zeit auf die feinfühlige, sich aus zahlreichen Rückblenden langsam zusammensetzende Analyse der Ehe und Familie Castleman. Der Literaturbetrieb und die sehr auf Etikette bedachte, entsprechend konservative Nobelpreis-Verleihung sind da nur die durchaus interessante Kulisse, vor der sich das Ehedrama wie eine in Zeitlupe stattfindende Katastrophe entfaltet.

Die Frau des Nobelpreisträgers“ ist grandioses, präzise inszeniertes Schauspielerkino, das als intimes Ehedrama die Frage stellt, wie eine langfristige Beziehung funktioniert, wer dafür mehr von seinem Leben aufgibt, was man dafür bekommt und ob es nicht doch ein ungefähr gleichgewichtiges Geben und Nehmen sein sollte. Darüber kann man dann nach dem Abspann diskutieren.

P. S., weil ich es recherchiert habe: Bis heute erhielten vierzehn Frauen den Literatur-Nobelpreis. Erstmals ging der Preis 1909 an Selma Lagerlöf und, immerhin spielt der Film 1992, 1991 ging er an Nadine Gordimer und 1993 an Toni Morrison.

Die Frau des Nobelpreisträgers – The Wife (The Wife, Großbritannien/Schweden/USA 2017)

Regie: Björn Runge

Drehbuch: Jane Anderson

LV: Meg Wolitzer: The Wife, 2003 (Die Ehefrau)

mit Glenn Close, Jonathan Pryce, Christian Slater, Max Irons, Annie Starke, Harry Lloyd, Alix Wilton Regan, Elizabeth McGovern, Karin Franz Körlof

Länge: 101 Minuten

FSK: ab 6 Jähre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Die Frau des Nobelpreisträgers“

Metacritic über „Die Frau des Nobelpreisträgers“

Rotten Tomatoes über „Die Frau des Nobelpreisträgers“

Wikipedia über „Die Frau des Nobelpreisträgers“ (deutsch, englisch)

Björn Runge, Glenn Close, Jonathan Pryce, Christian Slater und Annie Starke reden in der BUILD Series über den Film (Für alle Clips gilt: Gefahr von Spoilern)

Glenn Close und Meg Wolitzer im Times Talk der New York Times

Björn Runge redet über seinen Film


Neu im Kino/Buch- und Filmkritik: Die Agatha-Christie-Verfilmung „Das krumme Haus“

November 29, 2018

Während Kenneth Branagh noch mit der Verfilmung des Agatha-Christie-Romans „Tod auf dem Nil“ beschäftigt ist, läuft bei uns mit „Das krumme Haus“ eine andere Agatha-Christie-Verfilmung an.

In dem jetzt erstmals verfilmten Einzelwerk geht es um den Mord an dem vermögenden Geschäftsmann Aristide Leonidas. Der aus Griechenland stammende Selfmade-Millionär lebte mit seiner jüngeren Frau, seinen erwachsenen Kindern, ihren Ehepartnern und Kindern in dem titelgebenden krummen Haus. Ermordet wurde er mit Eserin. Die Augentropfen waren mit dem Insulin vertauscht worden.

Weil jeder der Hausbewohner die Flüssigkeit irgendwann hätte vertauschen können, erübrigt sich die Frage nach dem Alibi. Aber wer von ihnen hatte ein Motiv?

Im Buch und der Verfilmung ermittelt beide Male Charles Hayward. Er ist auch der Erzähler des Romans. Im Ende der vierziger Jahre spielendem Roman ist er der künftige Gatte von Sophia Leonidas, der Enkelin des Toten, und sein Vater ist Assistant Commissioner bei Scotland Yard. Beide halten es für eine gute Idee, dass er sich in dem Haus umhört und so Dinge erfährt, die die Polizei nicht erfährt.

Im Film wurde der Mordfall aus keinem wirklich ersichtlichem Grund in die späten fünfziger Jahre verlegt und aus dem Liebhaber wurde ein Privatdetektiv, der in schönster Hardboiled-Tradition in seinem Büro lebt. Seine frühere Geliebte Sophia Leonidas beauftragt ihn, herauszufinden, wer ihren Großvater ermordete. Durch diese Änderung können die Filmemacher – Regisseur Gilles Paquet-Brenner (zuletzt „Dark Places“) und die Drehbuchautoren Julian Fellowes (u. a. „Gosford Park“ [der ist sehr Christie] und „Downtown Abbey“) und Tim Rose Price (u. a. „Rapa Nui“, „Der Schlangenkuss“) – viel stärker mit den Privatdetektiv-Klischees spielen. So ist Hayward im ständigen Kleinkrieg mit der Polizei über Kompetenzen und Informationen. Und die naseweise zwölfjährige Josephine Leonidas darf noch mehr auf den Klischees des Rätselkrimis herumreiten, die Ermittlungen kommentieren und dem Privatdetektiv altkluge Ratschläge geben.

Im Film – und das kann mühelos als ätzender Kommentar zum Brexit und dem Gehabe von vor allem konservativen Oberschicht-Politikern gesehen werden – sind Leonidas‘ Kinder und ihre Ehepartner alle ziemliche Schnösel, die ihre Unfähigkeit, ihre Lebensunterhalt alleine zu verdienen, mit einer Überheblichkeit kompensieren, die ihre Unsicherheit kaum kaschieren kann.

Und weil eine durchaus erkleckliche Zahl bekannter Schauspieler (nicht die A-Liga aus dem „Mord im Orient-Express“, sondern ein, zwei Nummern kleiner) engagiert wurde, die die Mordverdächtigen in kurzen Szenen zum Leben erweckt, entsteht bei Haywards Ermittlungen vor mondäner Landhauskulisse ein kleines Sittengemälde einer sich im Abstieg befindenden Klasse (und damit Empires). Wobei die Ermittlungen vor allem im Haus stattfinden.

Allerdings ist die Geschichte des Rätselkrimis sehr vorhersehbar. Nicht nur ich wusste nach dem ersten, spätestens nach dem zweiten Auftritt des Mörders, wer der Mörder ist; – wobei, wie ein Blick auf das Plakat zeigt, ich besser von Mörderin spreche. Denn das Plakat zeigt neben dem Ermittler nur noch einen weiteren Mann. Und auch wer den Roman kennt, kennt die Lösung. Denn die Macher des Films verpflichten sich, mit der Nennung von Agatha Christie auch die Identität des Mörders beizubehalten.

Erzählerisch hangelt sich der Film in moderater Noir-Optik von einer aus Privatdetektiv-Krimis bekannten Situation zur nächsten und präsentiert alles so, als habe sich in den vergangenen Jahrzehnten erzählerisch nichts geändert. Da darf dann auch ein Auto, das über einen Abhang fährt, beim Aufprall in Flammen aufgehen und fotogen explodieren.

Aber im Gegensatz zu einem richtigen Privatdetektiv-Krimi ist im Roman und im Film der Ermittler eine passive Figur, die am Ende noch nicht einmal die Verdächtigen in einem Raum versammeln und seinem staunendem Publikum den Mörder präsentieren darf. Ob er seine kleinen grauen Zellen anstrengt ober es bleiben lässt, ändert nichts am Ergebnis: Beide Male löst sich der Fall ohne ihn und auch die Frage nach der Bestrafung des Mörders wird ohne ihn geklärt.

So ist „Das krumme Haus“ ein konventioneller, bräsiger Rätselkrimi, der bis auf einige kleine Änderungen dem Roman folgt.

Der Roman ist, vor allem wenn man vorher Rex Stouts Nero-Wolfe-Krimi „Der rote Siter“ (1938/1939) (Besprechung folgt) gelesen hat, ein langweiliger Rätselkrimi. Das liegt an dem passiven Ermittler, den vor sich hin plätschernden Ermittlungen, bei denen es nur eine überschaubare Zahl falscher Fährten und gut aufgebauter Verdächtiger gibt, und der Sprache. Während bei Rex Stout Humor und ein genauer Blick auf die Verdächtigen und ihr Leben den glänzend konstruierten Rätselkrimi zu einem Lesevergnügen machen, wirkt bei Christie alles verstaubt und zufällig. Das gilt auch für das Mordmotiv.

Agatha Christie hält „Das krumme Haus“ für eines ihrer besten Werke. Nun, ja.

Das krumme Haus (Crooked House, USA 2017)

Regie: Gilles Paquet-Brenner

Drehbuch: Julian Fellowes, Gilles Paquet-Brenner, Tim Rose Price

LV: Agatha Christie: Crooked House, 1949 (Das krumme Haus)

mit Max Irons, Stefanie Martini, Glenn Close, Honor Kneafsey, Christina Hendricks, Terence Stamp, Julian Sands, Gillian Anderson, Christian McKay, Amanda Abbington, Preston Nyman, John Heffernan, Jenny Galloway, David Kirkbride, Tina Gray, Roger Ashton-Griffiths, Andreas Karras, Gino Picciano

Länge: 116 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Die Vorlage

(neu übersetzt und aktuell als Movie Tie-in)

Agatha Christie: Das krumme Haus

(übersetzt von Giovanni und Ditte Bandini)

Atlantik, 2017

256 Seiten

10 Euro

Originalausgabe

Crooked Hous

Dodd, Mead & Company, 1949

Zahlreiche deutsche Veröffentlichungen in verschiedenen Übersetzungen.

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Das krumme Haus“

Metacritic über „Das krumme Haus“

Rotten Tomatoes über „Das krumme Haus“

Wikipedia über „Das krumme Haus“ (englisch)

Homepage von Agatha Christie

Krimi-Couch über Agatha Christie

Meine Besprechung von Agatha Christies „Mord im Orientexpress“ (Murder on the Orient Express, 1934)

Meine Besprechung von Kenneth Branaghs Agatha-Christie-Verfilmung „Mord im Orientexpress“ (Murder on the Orient Express, USA 2017)

Meine Besprechung von Gilles Paquet-Brenners „Dark Places – Gefährliche Erinnerung“ (Dark Places, USA/Frankreich 2015)


TV-Tipp für den 27. September: Guardians of the Galaxy

September 27, 2018

Vox, 20.15

Guardians of the Galaxy (Guardians of the Galaxy, USA 2014)

Regie: James Gunn

Drehbuch: James Gunn, Nicole Perlman

LV: Comic/Charaktere von Dan Abnett und Andy Lanning

Wenige Tage vor dem Kinostart von „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ am 27. April zeigt RTL, als TV-Premiere, den ersten Auftritt der wenig vertrauenserweckenden Rettern der Galaxie.

Ein schöner Spaß für den SF-Fan, der genug von all den Dystopien hat.

Mehr in meiner Besprechung.

mit Chris Pratt, Zoe Saldana, David Bautista, Vin Diesel (nur Stimme), Bradley Cooper (nur Stimme), Lee Pace, Michael Rooker, Karen Gillan, Djimon Hounsou, John C. Reilly, Glenn Close, Benicio Del Toro, Gregg Henry, Stan Lee, Nathan Fillion (nur Stimme), James Gunn

Wiederholung: Freitag, 28. September, 01.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Guardians of the Galaxy“

Moviepilot über „Guardians of the Galaxy“

Metacritic über „Guardians of the Galaxy“

Rotten Tomatoes über „Guardians of the Galaxy“

Wikipedia über „Guardians of the Galaxy“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von James Gunns „Guardians of the Galaxy“ (Guardians of the Galaxy, USA 2014) und der DVD

Meine Besprechung von James Gunns „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ (Guardians of the Galaxy Vol. 2, USA 2017)

Meine Besprechung von mehreren „Guardians of the Galaxy“-Comics


Neu im Kino/Filmkritik: „What happened to Monday?“ und Warum sehe ich Noomi Rapace mehr als doppelt?

Oktober 13, 2017

Ein Mittel gegen Überbevölkerung und die damit verbundenen Probleme ist eine radikale Geburtenkontrolle. Auch in der Europäischen Föderation wird 2073 so versucht, die Probleme in den Griff zu bekommen. Das von Nicolette Cayman (Glenn Close) geleitete Kinder-Zuteilungsbüro wacht erbarmungslos über die Einhaltung des Gesetzes.

Als Terrence Settman (Willem Dafoe) durch den Tod seiner Tochter Großvater wird, beschließt er die Geburt der Kinder vor dem Kinder-Zuteilungsbüro, das sechs der Kinder einfrieren würde, zu verschweigen. Dabei muss er sich nicht mit Zwillingen, sondern mit eineiigen Siebenlingen herumärgern, die er kurzerhand nach den Wochentagen benennt. Das erweist sich später als nützlich, weil der Name des Kindes auch der Tag ist, an dem das Kind die Wohnung verlassen darf, während ihre sechs Schwestern das Haus hüten müssen. Dieses, zugegeben, wenn man auch nur eine Millisekunde darüber nachdenkt, absurde und vollkommen unglaubwürdige Arrangement, hält bis die Schwestern Ende Zwanzig sind.

Dann kehrt Monday von ihrem Bürojob nicht zurück. Ihre Schwestern fragen sich, was sie tun sollen und warum ihre Schwester spurlos verschwunden ist. Der einzige Weg, das herauszufinden ist, dass am nächsten Tag eine weitere Schwester in die Öffentlichkeit geht. Auch wenn in der komplett überwachten Welt dann plötzlich zwei Karen Settmans, so das gemeinsame Pseudonym von Monday, Tuesday, Wednesday, Thursday, Friday, Saturday und Sunday, sind.

Die sieben Schwestern werden von Noomi Rapace gespielt und sie sind, auch weil „What happened to Monday?“ ein SF-Actionthriller ist, sieben Schattierungen von Lisbeth Salander: zurückgezogen lebend, Computercracks und Kampfsportlerinnen, die die zahlreichen Schergen des Kinder-Zuteilungsbüros über den Jordan befördern. Mal einfallsreich, mal brachial, mal mit dem, was der Haushalt halt so hergibt an potentiell tödlichen Waffen. Dazwischen treffen sie sich zum gemeinsamen Abendessen und all die Szenen mit den Schwestern sind so elegant gefilmt, dass man glaubt, dass sieben verschiedene Personen am Tisch sitzen.

Tommy Wirkola („Dead Snow“, „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“) inszenierte die Geschichte flott als Leistungsschau für Noomi Rapace und Actionthriller, der die bekannten dystopischen Topoi oberflächlich bedient. Auf dieser Ebene enthält der Film für den Science-Fiction-Kenner wenige bis keine Überraschungen.

Insgesamt ist „What happened to Monday?“ kein großartiger, aber ein großartig unterhaltsamer Film, erzählt mit mehr als einem Augenzwinkern.

What happened to Monday? (What happened to Monday?, Großbritannien 2017)

Regie: Tommy Wirkola

Drehbuch: Max Botkin, Kerry Williamson

mit Noomi Rapace, Glenn Close, Willem Dafoe, Marwan Kenzari, Chrstian Rubeck, Pal Sverre Hagen, Clara Read

Länge: 124 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

 

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „What happened to Monday?“

Metacritic über „What happened to Monday?“

Rotten Tomatoes über „What happened to Monday?“

Wikipedia über „What happened to Monday?“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tommy Wirkolas „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ (Hansel and Gretel: Witch Hunters, USA/Deutschland 2012)

Noch mehr Noomi Rapace

Am 20. Oktober veröffentlicht Universum Film auf DVD und Blu-ray „Unlocked“. In dem Spionagethriller spielt Noomi Rapace eine Ex-CIA-Verhörspezialistin, die in London von einem geplanten Anschlag erfährt und schnell in eine Verschwörung involviert wird. Denn die CIA wurde unterwandert.

Neben Noomi Rapace spielen Orlando Bloom, Toni Collette, John Malkovich und Michael Douglas mit. Michael Apted („Gorillas im Nebel“, „James Bond – Die Welt ist nicht genug“) verfilmte das Drehbuch von Peter O’Brien.


TV-Tipp für den 13. Juli: Air Force One

Juli 13, 2017

Kabel 1, 23.05

Air Force One (USA 1997, Regie: Wolfgang Petersen)

Drehbuch: Andrew W. Marlowe

Buch zum Film: Max Allan Collins: Air Force One, 1997 (Air Force One)

Russische Terroristen entführen die Air Force One. Der US-amerikanische Präsident James Marshall wirft sie – Wer könnte bei dem Namen daran zweifeln? – aus seinem Flugzeug. Davor erkundet er den Gepäckraum der Air Force One und versucht mit dem Weißen Haus zu telefonieren.

Gut besetztes Popcorn-Kino von unserem Mann in Hollywood. Jedenfalls damals. Denn inzwischen ist er anscheinend im Ruhestand.

Andrew W. Marlowe erfand später die TV-Serie „Castle“.

Mit Harrison Ford, Glenn Close, Gary Oldman, Wendy Crewson, Paul Guilfoyle, Xander Berkeley, William H. Macy, Dean Stockwell, Jürgen Prochnow, Bill Smitrovich, Philip Baker Hall, Werner Sonne (als deutscher Journalist)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Air Force One“

Wikipedia über „Air Force One“ (deutsch, englisch)

Homepage von Max Allan Collins

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ “Der erste Quarry” (The first Quarry, 2008)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „Two for the Money“ (2004)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „The last Quarry“ (2006)

Meine Besprechung von „Der letzte Quarry“ (The last Quarry, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „Bones – Die Knochenjägerin: Tief begraben“ (Bones: Buried deep, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI – Crime Scene Investigation: Im Profil des Todes“ (CSI: Crime Scene Investigation – Snake Eyes, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: NY – Blutiger Mond (Bloody Murder, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI – Das Dämonenhaus“ (Demon House, 2004)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: Crime Scene Investigation – Die Last der Beweise“ (CSI: Crime Scene Investigation – Body of Evidence, 2003)

Max Allan Collins in der Kriminalakte

Sollte mal wieder ein Buch von Max Allan Collins lesen.


TV-Tipp für den 16. April: Guardians of the Galaxy

April 15, 2017

RTL, 20.15

Guardians of the Galaxy (Guardians of the Galaxy, USA 2014)

Regie: James Gunn

Drehbuch: James Gunn, Nicole Perlman

LV: Comic/Charaktere von Dan Abnett und Andy Lanning

Wenige Tage vor dem Kinostart von „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ am 27. April zeigt RTL, als TV-Premiere, den ersten Auftritt der wenig vertrauenserweckenden Rettern der Galaxie.

Ein schöner Spaß für den SF-Fan, der genug von all den Dystopien hat.

Mehr in meiner Besprechung.

mit Chris Pratt, Zoe Saldana, David Bautista, Vin Diesel (nur Stimme), Bradley Cooper (nur Stimme), Lee Pace, Michael Rooker, Karen Gillan, Djimon Hounsou, John C. Reilly, Glenn Close, Benicio Del Toro, Gregg Henry, Stan Lee, Nathan Fillion (nur Stimme), James Gunn

Wiederholung: Montag, 17. April, 16.45 Uhr

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Guardians of the Galaxy“

Moviepilot über „Guardians of the Galaxy“

Metacritic über „Guardians of the Galaxy“

Rotten Tomatoes über „Guardians of the Galaxy“

Wikipedia über „Guardians of the Galaxy“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von James Gunns „Guardians of the Galaxy“ (Guardians of the Galaxy, USA 2014) und der DVD

Meine Besprechung von mehreren „Guardians of the Galaxy“-Comics


Neu im Kino/Filmkritik: „The Girl with All the Gifts“ und dem Zombie-Gen

Februar 9, 2017

Glenn Close in einem Zombiefilm? Das macht neugierig. Die ersten geheimnisvollen Minuten des Films ebenso. Sie basieren auf einer mit dem Edgar ausgezeichneten Kurzgeschichte, die Mike Carey später zu einem Roman und einem Drehbuch ausbaute. Danach, wenn eine Gruppe Überlebender die auf dem Land gelegene Militärstation verlassen und sich Richtung London zu anderen Überlebenden durchschlagen müssen, gehorcht die Handlung von „The Girl with All the Gifts“ den bekannten Genrekonventionen. Auch wenn hier die Zombies Hungries genannt werden, sie reglos herumstehen, bis sie Nahrung wittern und sie durch eine Pilzinfektion zu Zombies wurden.

Die ersten Filmminuten spielen in den Kellern einer Kaserne (was wir erst später erfahren). In Zellen werden Kinder gefangen gehalten. Die schwerbewaffneten Soldaten scheinen sich vor ihnen zu fürchten und sie werden, mit Gesichtsmasken, an Rollstühle gefesselt durch das Gebäude transportiert. Zum Schulunterricht, der ebenfalls von bewaffneten Soldaten überwacht wird und den die Gefesselten in ihren Rollstühlen erhalten. Wobei unklar ist, warum Helen Justineau (Gemma Arterton) diese Bestien unterrichtet. Als sie sich dem titelgebenden „Girl with All the Gifts“ Melanie (Sennia Nanua), die ihre intelligenteste Schülerin ist, zu sehr nähert, reibt Sergeant Eddie Parks (Paddy Considine) etwas Schutzgel von seiner Haut ab. Plötzlich werden all die Schüler, die sich bis jetzt vollkommen normal verhielten, zu schreienden, triebgesteuerten Bestien.

Dritte Hauptperson ist Dr. Caroline Caldwell. Gespielt wird sie von Glenn Close, die eine der Hauptrollen hat und bis zum Schluss dabei ist. Das muss man ja sagen, weil sonst Stars in kleinen Filmen oft nur eine kleine Rolle haben, die auf dem Plakat groß beworben wird. Als Wissenschaftlerin sucht sie nach einem Gegenmittel. Dafür experimentiert sie mit den Zombies.

Diese drei Menschen machen sich, mit einigen weiteren Soldaten, nach einem Zombieüberfall auf das Militärlager auf den Weg nach London. Dort hoffen sie auf andere Überlebende zu treffen. Begleitet werden sie, weil Caldwell Melanie für weitere Experimente benötigt, von Melanie. Sie behandeln die gefährliche Gefangene wie ein Tier. Als weiblicher, intelligenter Kaspar Hauser entdeckt Melanie erstmals die seit Jahren von Zombies beherrschte Welt außerhalb des Gefängnisses, in dem sie bis jetzt lebte. Außerdem steht sie – theoretisch -, wie in einem Western, vor die Wahl, ob sie den weißen Siedlern oder ihren Stammesgenossen hilft. Dummerweise sind die eine desorganisierte, primitiven Trieben gehorchende Horde.

Colm McCarthy arbeitete bislang vor allem für das Fernsehen für Serien wie „Sherlock“, „Peaky Blinders“, „Doctor Who“ und „Injustice“. Mit „The Girl with All the Gifts“ inszenierte er einen Zombiefilm, den ich als DVD- oder TV-Film wahrscheinlich ziemlich uneingeschränkt loben würde. Die Schauspieler sind gut. Die Geschichte ist ordentlich entwickelt. Die Suspense-Momente ebenso. Die Action überzeugt. Schauwerte zwischen Stadt und Land und verfallenen Gebäuden sind reichlich vorhanden. Immer knüpft die Geschichte an eine erkennbare Realität an.

Im Kino ist dann alles eine Nummer zu klein und zu gewöhnlich geraten. Da fallen dann die durchgehend etwas zu farblosen Bilder negativ auf. Die Story, auch wenn es eine Reisegeschichte ist, plätschert oft zu sehr vor sich hin. Und, gerade im Hinblick auf das überraschende Ende, fallen einige Drehbuchschwächen auf. Da werden Dinge, wie das geruchshemmende Gel, das die Menschen zum Schutz gegen die Zombies auftragen müssen, anfangs immer wieder penetrant häufig erwähnt, später überhaupt nicht mehr. Andere Dinge, die für das Finale wichtig sind und eine ausführliche Diskussion lohnen würden, werden dagegen überhaupt nicht vorbereitet. Dafür wird Zeit verschwendet, um eher unwichtige Dinge so ausführlich zu erklären, dass auch der dümmste Zuschauer sie versteht. Und einiges ist unlogisch. Wenn auch nicht unlogischer als in anderen Zombiefilmen.

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The Girl with All the Gifts (The Girls with All the Gifts, Großbritannien/USA 2016)

Regie: Colm McCarthy

Drehbuch: Mike Carey

LV: M. R. Carey (das ist Mike Carey): The Girl with All the Gifts, 2014 (Die Berufene)

mit Gemma Arterton, Sennia Nanua, Glenn Close, Paddy Considine, Anamaria Marinca, Dominique Tipper, Fisayo Akinade, Anthony Welsh

Länge: 112 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „The Girl with All the Gifts“

Metacritic über „The Girl with All the Gifts“

Rotten Tomatoes über „The Girl with All the Gifts“

Wikipedia über „The Girl with All the Gifts“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 28. August: Mars Attacks!

August 28, 2016

Arte, 20.15

Mars Attacks (USA 1996, Regie: Tim Burton)

Drehbuch: Jonathan Gems, Tim Burton (ungenannt)

LV: Topps Company: 55-teilige Sammelkartenserie aus den Sechzigern (Neuauflage 1994)

Außerirdische besuchen die Erde. Der Präsident und einige Wissenschaftler glauben an ein friedliches Zusammenleben der Welten, aber die Marsmenschen wollen einfach nur alles kaputtmachen.

Schön schräge, respektlose Satire und Liebeserklärung an die S-F-Filme der Fünfziger. Burtons Werk wurde damals als Gegenentwurf zu dem patriotisch-ironiefreien Roland Emmerich-Werk „Independence Day“ gesehen. Einmal dürfen sie raten, welcher Film der bessere ist. Und einmal, welcher Film das bessere Einspielergebnis hat.

„Eine der kompromisslosesten Demontagen des Hollywood-Kinos.

Zuerst wären da die Schauspieler zu nennen, eine Crew voller Berühmtheiten, denen nacheinander Schreckliches passiert: Sie alle scheiden in kürzester Zeit dahin, sterben einen wenig ruhmreichen Tod. (…) Mars Attacks! Karikiert nicht nur die patriotische, militaristische Variante des Invasionsfilms, sondern auch die ‚liberale’ Spielart, die den Außerirdischen mit pazifistisch und neuerdings esoterisch motiviertem Wohlwollen begegnet.“ (Helmuth Merschmann: Tim Burton)

Mit Jack Nicholson, Glenn Close, Annette Bening, Pierce Brosnan, Danny DeVito, Martin Short, Sarah Jessica Parker, Michael J. Fox, Rod Steiger, Tom Jones (als er selbst), Lukas Haas, Natalie Portman, Jim Brown, Sylvia Sidney, Pam Grier, Joe Don Baker, Christina Applegate, Jerzy Skolimonkski (Regisseur, als Dr. Zeigler), Barbet Schroeder (Regisseur, als französischer Präsident),

Wiederholung: Dienstag, 30. August, 15.30 Uhr

Hinweise

Die Vorlage für den Film: die Sammelkarten der Topps Company 

Rotten Tomatoes über „Mars Attacks“

Wikipedia über „Mars Attacks“ (deutsch, englisch)

Senses of Cinema-Artikel von Ben Andac über Tim Burton (2003)

Meine Besprechung von Tim Burtons “Frankenweenie” (Frankenweenie, USA 2012, nach einem Drehbuch von John August)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Big Eyes“ (Big Eyes, USA 2014)

Tim Burton in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 17. Mai: Air Force One

Mai 16, 2016

SuperRTL, 20.15

Air Force One (USA 1997, Regie: Wolfgang Petersen)

Drehbuch: Andrew W. Marlowe

Buch zum Film: Max Allan Collins: Air Force One, 1997 (Air Force One)

Russische Terroristen entführen die Air Force One. Der US-amerikanische Präsident James Marshall wirft sie – Wer könnte bei dem Namen daran zweifeln? – aus seinem Flugzeug. Davor erkundet er den Gepäckraum der Air Force One und versucht mit dem Weißen Haus zu telefonieren.

Gut besetztes Popcorn-Kino von unserem Mann in Hollywood. Jedenfalls damals. Denn inzwischen ist er anscheinend im Ruhestand.

Andrew W. Marlowe erfand später die TV-Serie „Castle“.

Mit Harrison Ford, Glenn Close, Gary Oldman, Wendy Crewson, Paul Guilfoyle, Xander Berkeley, William H. Macy, Dean Stockwell, Jürgen Prochnow, Bill Smitrovich, Philip Baker Hall, Werner Sonne (als deutscher Journalist)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Air Force One“

Wikipedia über „Air Force One“ (deutsch, englisch)

Homepage von Max Allan Collins

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ “Der erste Quarry” (The first Quarry, 2008)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „Two for the Money“ (2004)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „The last Quarry“ (2006)

Meine Besprechung von „Der letzte Quarry“ (The last Quarry, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „Bones – Die Knochenjägerin: Tief begraben“ (Bones: Buried deep, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI – Crime Scene Investigation: Im Profil des Todes“ (CSI: Crime Scene Investigation – Snake Eyes, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: NY – Blutiger Mond (Bloody Murder, 2006)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI – Das Dämonenhaus“ (Demon House, 2004)

Meine Besprechung von Max Allan Collins’ „CSI: Crime Scene Investigation – Die Last der Beweise“ (CSI: Crime Scene Investigation – Body of Evidence, 2003)

Max Allan Collins in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 9. Dezember: Mars Attacks!

Dezember 9, 2015

Kabel 1, 20.15

Mars Attacks (USA 1996, Regie: Tim Burton)

Drehbuch: Jonathan Gems, Tim Burton (ungenannt)

LV: Topps Company: 55-teilige Sammelkartenserie aus den Sechzigern (Neuauflage 1994)

Außerirdische besuchen die Erde. Der Präsident und einige Wissenschaftler glauben an ein friedliches Zusammenleben der Welten, aber die Marsmenschen wollen einfach nur alles kaputtmachen.

Schön schräge, respektlose Satire und Liebeserklärung an die S-F-Filme der Fünfziger. Burtons Werk wurde damals als Gegenentwurf zu dem patriotisch-ironiefreien Roland Emmerich-Werk „Independence Day“ gesehen. Einmal dürfen sie raten, welcher Film der bessere ist. Und einmal, welcher Film das bessere Einspielergebnis hat.

„Eine der kompromisslosesten Demontagen des Hollywood-Kinos.

Zuerst wären da die Schauspieler zu nennen, eine Crew voller Berühmtheiten, denen nacheinander Schreckliches passiert: Sie alle scheiden in kürzester Zeit dahin, sterben einen wenig ruhmreichen Tod. (…) Mars Attacks! Karikiert nicht nur die patriotische, militaristische Variante des Invasionsfilms, sondern auch die ‚liberale’ Spielart, die den Außerirdischen mit pazifistisch und neuerdings esoterisch motiviertem Wohlwollen begegnet.“ (Helmuth Merschmann: Tim Burton)

Mit Jack Nicholson, Glenn Close, Annette Bening, Pierce Brosnan, Danny DeVito, Martin Short, Sarah Jessica Parker, Michael J. Fox, Rod Steiger, Tom Jones (als er selbst), Lukas Haas, Natalie Portman, Jim Brown, Sylvia Sidney, Pam Grier, Joe Don Baker, Christina Applegate, Jerzy Skolimonkski (Regisseur, als Dr. Zeigler), Barbet Schroeder (Regisseur, als französischer Präsident),

Wiederholung: Donnerstag, 10. Dezember, 00.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Die Vorlage für den Film: die Sammelkarten der Topps Company 

Rotten Tomatoes über „Mars Attacks“

Wikipedia über „Mars Attacks“ (deutsch, englisch)

Senses of Cinema-Artikel von Ben Andac über Tim Burton (2003)

Meine Besprechung von Tim Burtons “Frankenweenie” (Frankenweenie, USA 2012, nach einem Drehbuch von John August)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Big Eyes“ (Big Eyes, USA 2014)

Tim Burton in der Kriminalakte


DVD-Kritik: Überzeugen die „Guardians of the Galaxy“ auch im Puschenkino?

Januar 11, 2015

Im Kino war die neueste Marvel-Verfilmung „Guardians of the Galaxy“ überraschend erfolgreich und natürlich soll sich der Erfolg jetzt auch im heimischen Kino fortsetzen. Zum Kinostart schrieb ich:

Schon die ersten Bilder und Trailer weckten vor Ewigkeiten freudige Erwartungen. Wir sahen eine Gruppe seltsamer Wesen. Denn neben einem Mensch, einer an ihrer Hautfarbe erkennbaren außerirdischen Schönheit, einem Muskelprotz (auch, erkennbar an seiner Hautfarbe, nicht-irdischen Ursprungs), starrten uns ein Waschbär (mit einem beeindruckendem Sündenregister) und ein Baumwesen an. Diese Gruppe Misfits sollten die Beschützer der Galaxis sein? Naja, immerhin nur selbsternannt. Und dann gab es noch bunte Bilder von fremden Planeten, Weltraumschlachten, Witze und gut abgehangene Siebziger-Jahre-Musik. Yeah, da konnte man schon „Hooked on a Feeling“ sein, ein episches Weltraumabenteuer erwarten, wie es seit „Krieg der Sterne“ (die Originaltrilogie!) nicht mehr im Kino lief, und, man hat ja schon tausende Trailer gesehen, die besser als der Film waren, befürchten, dass sich die ersten Bilder beim Ansehen des Films als heiße Luft entpuppen.
Nun, sie tun es nicht. „Guardians of the Galaxy“ ist ein zünftiges, von James Gunn („Slither – Voll auf den Schleim gegangen“, „Super“) flott und über etwaige Logiklöcher lässig hinweggehendes Weltraumabenteuer, bei dem man die fast schon Marvel-üblichen Story-Schwächen gerne verzeiht. Denn der Gegner der Guardians of the Galaxy ist schwach, austauschbar und langweilig. Eine ziemliche Nullnummer. Aber immerhin will Ronan (Lee Pace) den Orb (so ein Ding, mit dem man Herrscher über den gesamten Kosmos wird) haben und den Planeten Xandar vernichten.
Gegen ihn bringen sich die Guardians in Stellung und sie sind ein so herrlich abgedrehter Haufen von Außenseitern, dass da schon fast egal ist, um was es geht, solange es genug Action und flotte Sprüche gibt. Beides gibt es in rauhen Mengen. Immerhin müssen Peter Quill (Chris Pratt), intergalaktischer Vagabund, der sich selbst Star-Lord nennt, als Kind von der Erde entführt wurde (was die Musik erklärt) und jetzt das aktuelle „Han Solo“-Update ist, Gamorra (Zoe Saldana), hübsche Killerin mit einer Mission, Rocket Racoon (im Original: Bradley Cooper), genetisch veränderter, kybernetisch manipulierter Waschbär, Kopfgeldjäger, Söldner und waffenverliebt (vor allem wenn die Waffe seine Körpergröße toppt), sein Kumpel Groot (im Original: Vin Diesel), eine humanoide Baumkreatur mit besonderen Fähigkeiten und eingeschränktem Vokabular, und Drax the Destroyer (Dave Bautista), der den Tod seiner Familie rächen will und dafür Leichenberge hinterlässt, sich in diesem Abenteuer zusammenraufen. Trotz unterschiedlicher Interessen haben sie, wie sie nach einigen Kämpfen gegeneinander und Verhandlungen miteinander erkennen, immerhin ein gemeinsames Ziel: Ronan.
Und das verfolgen sie über mehrere Planeten, inclusive einem Gefängnisausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis, und Begegnungen mit mehr oder weniger menschlichen Wesen, die oft höchst egoistische Interessen haben und nicht vor Gewalt zurückschrecken.
„Guardians of the Galaxy“ ist, endlich wieder, ein witziges Weltraumabenteuer – und das ist gut so.

Auch beim zweiten Ansehen gefällt „Guardians of the Galaxy“ wegen der Helden, ihren Sprüchen und ihren Konflikten. Untereinander und mit anderen Wesen. Nur der Bösewicht bleibt – in jeder Beziehung – arg blass.
Das Bonusmaterial bei der DVD befindet sich ungefähr an der Wahrnehmungsschwelle. Es gibt nämlich nur ein zweiminütiges Werbefeaturette über die Dreharbeiten zum nächsten Marvel-Film „Avengers: Age of Ultron“ und die allseits bekannte Szene mit dem lachenden Rocket, die sich so in einer späteren Version auch im Film befindet.
Auf der Blu-ray soll es dann mehr Bonusmaterial geben.

Guardians of the Galaxy - DVD-Cover

Guardians of the Galaxy (Guardians of the Galaxy, USA 2014)
Regie: James Gunn
Drehbuch: James Gunn, Nicole Perlman
LV: Comic/Charaktere von Dan Abnett und Andy Lanning
mit Chris Pratt, Zoe Saldana, David Bautista, Vin Diesel (nur Stimme), Bradley Cooper (nur Stimme), Lee Pace, Michael Rooker, Karen Gillan, Djimon Hounsou, John C. Reilly, Glenn Close, Benicio Del Toro, Gregg Henry, Stan Lee, Nathan Fillion (nur Stimme), James Gunn

DVD
Marvel/Walt Disney Company
Bild: 2,40:1 (16:9)
Ton: Deutsch, Englisch, italienisch, Türkisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Italienisch, Türkisch
Bonusmaterial: Featurette, Zusätzliche Szene
Länge: 116 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Amerikanische Homepage zum Film

Deutsche Homepage zum Film

Film-Zeit über „Guardians of the Galaxy“

Moviepilot über „Guardians of the Galaxy“

Metacritic über „Guardians of the Galaxy“

Rotten Tomatoes über „Guardians of the Galaxy“

Wikipedia über „Guardians of the Galaxy“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von James Gunns „Guardians of the Galaxy“ (Guardians of the Galaxy, USA 2014)

Meine Besprechung von mehreren „Guardians of the Galaxy“-Comics

Und hier noch einige Clips, die es so oder in einer längeren Version wohl auf die Blu-ray geschafft haben


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