Der Antichrist (Italien 1974, Regie: Alberto de Martino)
Drehbuch: Gianfranco Clerici, Alberto de Martino, Vincenzo Mannino
„Der Exorzist“ war gestern. Heute kommt „Der Antichrist“ und er ist viel teuflischer.
Dieses Mal ist eine an den Rollstuhl gefesselte Aristokratentochter vom Teufel, von Satan, vom Antichristen besessen und in einem früheren Leben war sie eine Hexe. Teuflische Sache, das. Aber da kann die katholische Kirche helfen.
Italo-Horror, den Arte in seiner verdienstvollen Trash-Reihe zeigt und den wir uns genau deshalb ansehen wollen.
„Auf billige Effekte spekulierendes Gruselspektakel mit kirchenfeindlichen Tendenzen.“ (Lexikon des internationalen Films)
„Vieles wirkt schockierend und bewegt sich hart an der Grenze zur Geschmacklosigkeit, doch macht die glänzende Gesamtkomposition…manche Einzelheit wett.“ (Wolfgang Kühn, Vampir)
Die Musik ist von Bruno Nicolai und Ennio Morricone.
mit Carla Gravina, Mel Ferrer, Arthur Kennedy, George Coulouris, Alida Valli, Anita Strindberg, Umberto Orsini
Auch bekannt als „Schwarze Messe der Dämonen“ und „Die Hexe von Rom“
Mit zwei weiteren „Western Legenden“ erfreut Koch Media das Herz des Western-Fans, auch wenn „Auf verlorenem Posten“ (USA 1953) und „California“ (USA 1946) weitgehend unauffällige, aber gut gemachte und unterhaltsame Standardwestern sind.
„California“ beginnt wie ein klassischer „Der große Treck“-Western, ehe er über den Goldrausch in Kalifornien in politischen Gewässern landet, indem er den Wahlkampf über die Frage, ob Kalifornien ein Teil der Vereinigten Staaten von Amerika werden soll, in den Mittelpunkt stellt. Wenn Kalifornien ein Teil der USA würde, würde der herrlich gesetzlose Zustand enden, der auch seine Verfechter hat.
Im Mittelpunkt dieser eher lose zusammengeknüpften Geschichte stehen Johnny Trumbo (Ray Milland), ein Deserteur, der den Siedlertreck in Richtung Kalifornien führen sollte, Michael Fabian (Barry Fitzgerald), der schon während des Trecks der weiße alte Mann war und danach zunächst widerwillig für den Anschluss Kaliforniens an die USA kämpft, Pharaoh Coffin (George Coulouris), der Bösewicht des Films, der sein gesetzloses Imperium gerne weiter aufrecht erhalten möchte, und Lily Bishop (Barbara Stanwyck), eine professionelle Pokerspielerin und Dame aus dem Vergnügungsmilieu, in die Trumbo und Coffin verliebt sind. Insofern ist die eher mühsam mitgeschleppte Liebesgeschichte der rote Faden des bunten Western, der, abgesehen von Indianern, von allem etwas bietet. John Farrow („Spiel mit dem Tode“, „Man nennt mich Hondo“) inszenierte ihn, abgesehen von einigen Einstellungen, ohne große Ambitionen, aber gerade am Anfang, wenn man den großen Siedlertreck langsam durch das Bild ziehen sieht, freut man sich über den betriebenen Aufwand.
„Auf verlorenem Posten“ von George Sherman („Gegen alle Flaggen“, „Big Jake“) ist eine schamlose „Mein großer Freund Shane“-Kopie für Kinder, erzählt aus der Sicht von Joshua (Jimmy Hunt), dem Sohn von Zachary Hallock (Joel McCrea), der als Farmer nach Timberline kommt. Die Gegend wird seit Längerem von den Varden-Brüdern terrorisiert und alle Pinkerton-Detektive, die etwas dagegen tun wollten, wurden schnell erschossen.
Hallock will sich nicht einmischen, sondern nur seinen gerade erworbenen Acker bestellen und für Joshua ein guter Vater sein. Aber die Zeiten sind nicht so. Die Ersparnisse sind schnell aufgebraucht und Zachary will die schöne Nachbarin Sarah (Barbara Hale) heiraten. Allerdings erst, wenn er genug Geld für den Unterhalt hat. Also nimmt er das Angebot der Varden-Brüder an, bei einem Überfall mitzumachen. Weil Shane das niemals getan hätte und Zachary über das ehrlose Treiben seines Vaters todunglücklich ist, sorgt dieser plötzliche Wandel des edlen Vaters zum gemeinen Verbrecher für kurzzeitige Irritationen.
Nach dem Überfall hat Zachary zwar viel Geld, aber den großen, im Hintergrund agierenden Planer der Überfälle kennt er nicht.
Als schmissig erzählter Kinderfilm mit einem Hund (niedlich), einem Kind (niedlich), Pferden (weil Western) und ohne einen tiefer gehenden Anspruch unterhält „Auf verlorenem Posten“ gut über seine kurze Laufzeit von 76 Minuten. Denn man muss wirklich kein Genie sein, um die beiden großen Enttarnungen am Filmende zu erahnen.
Und James Arness, der kurz darauf als Marshal Matt Dillon in der äußerst langlebigen TV-Serie „Rauchende Colts“ (1955 – 1975; und danach noch einige TV-Specials) weltbekannt wurde, spielt hier beeindruckend einen der Varden-Brüder.
California (California, USA 1946)
Regie: John Farrow
Drehbuch: Frank Butler, Theodore Strauss (nach einer Geschichte von Boris Ingster)
mit Ray Milland, Barbara Stanwyck, Barry Fitzgerald, George Coulouris, Albert Dekker, Anthony Quinn