Endstation Schafott (Deux Hommes dans la ville, Frankreich/Italien 1973)
Regie: José Giovanni
Drehbuch: José Giovanni
Starkes Krimidrama über einen Ex-Sträfling, der ein ehrliches Leben führen will, von einem Sozialhelfer unterstützt und einem Polizisten verfolgt wird.
Mit Alain Delon, Jean Gabin, Mimsy Farmer, Michel Bouquet, Bernard Giraudeau, Gérard Depardieu (in einer Nebenrolle als junger Gangster)
Quartett Bestial (Sept morts sur ordonannce, Frankreich/Deutschland/Spanien 1975)
Regie: Jacques Rouffio
Drehbuch: Georges Concon, Jacques Rouffio, Jean-Louis Chevriér
Dr. Brézé möchte, dass seine vier Söhne, alles lausige Quacksalber, in der Provinz in der von ihm gebauten Klinik gut Geld verdienen. Dafür müssen alle anderen Ärzte aus der Gegend vertrieben werden. Nur Dr. Losseray leistet Widerstand.
„Der Film wurde begeistert aufgenommen, und Depardieu erhielt seine erste Nominierung für einen César. (…) Vor dem düsteren Hintergrund eines einsamen Kampfes gegen die Medizinermafia erinnert das Sujet des Films an Geschichten von Balzac. Depardieu und Piccoli wurden von der angesehenen Les Nouvelles Littéraires als beste Schauspieler ihrer jeweiligen Generation bejubelt. Laut Le Figaro hatte Regisseur Jacques Rouffio ‚einen Volltreffer gelandet, indem er uns in den vollklimatisierten Alptraum einer Klinik führt‘. Alle schätzten diesen Film, besonders weil er das korrupte Gesundheitssystem in Frankreich attackierte.“ (Marianne Gray: Gérard Depardieu – Der europäische Superstar, 1992)
Die andere Meinung: „Verworrenes Psychodrama; oberflächlich, langatmig und blutrünstig.“ (Lexikon des internationalen Films)
Rouffio inszenierte auch „Violette und Francois“ und „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“.
Arte zeigt die neue, digital restaurierte Fassung.
mit Michel Piccoli, Gérard Depardieu, Jane Birkin, Marina Vlady, Charles Vanel
Der Loulou (Frankreich 1980, Regie: Maurice Pialat)
Drehbuch: Arlette Langmann
Die bürgerliche Nelly (Isabelle Huppert) verliebt sich in den Herumtreiber und Ex-Knacki Loulou (Gérard Depardieu – damals noch rank und schlank am Anfang seiner Karriere). Eine problematische Beziehung beginnt.
„wird eindringlich nachvollziehbar, wie diese zwei Menschen weder zueinanderfinden noch sich trennen können.“ (Fischer Film Almanach 1982)
Das Lexikon ist etwas weniger begeistert von dem Drama: „Zustandsbeschreibung einer Gruppe von ‚Aussteigern‘, die Motive und soziales Umfeld nicht näher beleuchtet. Durch die weitgehend unkritische Zeichnung der Figuren und seine unentschiedene Haltung verliert der Film an Glaubwürdigkeit.“
mit Isabelle Huppert, Gérard Depardieu, Guy Marchand, Humbert Balsan
Den Mörder trifft man am Buffet (Frankreich 1979, Regie: Bertrand Blier)
Drehbuch: Bertrand Blier
Alphonse hat Mordfantasien. Als ein Buchhalter mit seinem Messer erstochen wird, kann er sich nicht an die Tat erinnern. Ein Inspektor will den Mord nicht aufklären. Und da geschieht der nächste Mord.
„Ein kleines Meisterwerk des Nonsense, in dem weder Logik noch Zynismus, sondern allein das Absurde zählt, Alice im Wunderland der Mörder auftritt und Jack the Ripper in die Burlesken eines W. C. Fields gerät.“ (Fischer Film Almanach 1993)
Die deutsche Premiere war 1992 im ZDF und seitdem wurde der Film kaum wiederholt.
Blier erhielt für seinen Drehbuch einen César.
Bertrand Blier inszenierte unter anderem „Die Ausgeblufften“, „Frau zu verschenken“, „Abendanzug“, „Zu schön für Dich!“, „Mein Mann – Für deine Liebe mache ich alles“ und „Und wie sehr liebst du mich?“. Immer spielt er in seinen Komödien sehr gelungen mit den gesellschaftlich-bürgerlichen Konventionen, die er lustvoll negiert.
Den Mörder trifft man am Buffet (Frankreich 1979, Regie: Bertrand Blier)
Drehbuch: Bertrand Blier
Alphonse hat Mordfantasien. Als ein Buchhalter mit seinem Messer erstochen wird, kann er sich nicht an die Tat erinnern. Ein Inspektor will den Mord nicht aufklären. Und da geschieht der nächste Mord.
„Ein kleines Meisterwerk des Nonsense, in dem weder Logik noch Zynismus, sondern allein das Absurde zählt, Alice im Wunderland der Mörder auftritt und Jack the Ripper in die Burlesken eines W. C. Fields gerät.“ (Fischer Film Almanach 1993)
Die deutsche Premiere war 1992 im ZDF und seitdem wurde der Film kaum wiederholt.
Blier erhielt für seinen Drehbuch einen César.
Bertrand Blier inszenierte unter anderem „Die Ausgeblufften“, „Frau zu verschenken“, „Abendanzug“, „Zu schön für Dich!“, „Mein Mann – Für deine Liebe mache ich alles“ und „Und wie sehr liebst du mich?“. Immer spielt er in seinen Komödien sehr gelungen mit den gesellschaftlich-bürgerlichen Konventionen, die er lustvoll negiert.
Anschließend, um 21.45 Uhr, läuft Maurice Pialats „Der Bulle von Paris“ (Frankreich 1985). Ebenfalls mit Depardieu, ebenfalls selten gezeigt, ebenfalls sehenswert.
mit Gérard Depardieu, Jean Carmet, Bernard Blier, Geneviève Page, Michel Serrault, Carole Bouquet
Endstation Schafott (Frankreich/Italien 1973, Regie: José Giovanni)
Drehbuch: José Giovanni
Starkes Krimidrama über einen Ex-Sträfling, der ein ehrliches Leben führen will, von einem Sozialhelfer unterstützt und einem Polizisten verfolgt wird.
Mit Alain Delon, Jean Gabin, Mimsy Farmer, Michel Bouquet, Bernard Giraudeau, Gérard Depardieu (in einer Nebenrolle als junger Gangster)
36 – Tödliche Rivalen (Frankreich 2004, R.: Olivier Marchal)
Drehbuch: Dominique Loiseau, Frank Mancuso, Olivier Marchal, Julien Rappeneau
Nach dem brutalen Überfall auf einen Geldtransporter arbeiten die Polizisten Klein und Vrinks und ihre Männer mit allen Bandagen gegeneinander. Denn nur einer kann der neue Polizeichef werden und dieses Ziel heiligt für Klein und Vrinks alle Mittel.
Grandioser französischer Noir-Polizeithriller, der bei uns nur eine DVD-Premiere erlebte.
Der Film war für acht Césars (in allen wichtigen Kategorien) nominiert.
mit Daniel Auteuil, Gérard Depardieu, André Dussollier, Roschdy Zem, Valeria Golino, Daniel Duval
In Nordafrika jagen zwei Interpol-Polizisten, leicht abseits der Dienstvorschriften, international agierende Kinderhändler. Ziemlich schnell ist der eine tot; der andere hat wegen seines Alleingangs Ärger mit seiner Chefin.
In Frankreich mischt sich ein Ex-Polizist ungefragt in den Mord an einem Chorleiter seiner Pariser Kirchengemeinde ein. Seine Trommelfelle waren geplatzt und am Tatort werden Spuren von Kinderturnschuhen entdeckt.
Und weil dies ein Film ist, sind beide Fälle miteinander verknüpft. Ex-Polizist Lionel Kasdan (Gérard Depardieu), auch kein Paragraphenreiter, und Interpol-Agent Frank Salek (Joey Starr) beginnen als gegensätzliches, aber aufeinander angewiesenes Paar, das sich nach anfänglichen Streitigkeiten, die schnell zu freundschaftlichen Kabbeleien werden, sehr erfolgreich zusammenarbeitet. Aus dem gleichen Holz geschnitzte Profis eben. Denn der tote Kinderchorleiter ist nur der erste Würdenträger, der bestialisch ermordet wird. Es gibt Spuren in die Vergangenheit. Vor allem nach Chile während der Pinochet-Diktatur, wo ein Nazi-Doktor Folterexperimente an Menschen durchführte, in die auch sein Sohn involviert war. Dieser ist dann auch gar nicht so tot, wie einige Leute glauben.
Natürlich ist „Choral des Todes“ eine ziemlich wüste, aber höchst unterhaltsame Kolportage mit etlichen bekannten Schauspielern, wie Matthieu Carrière, Marthe Keller und Rüdiger Vogler, in wichtige Nebenrollen, einigen gelungenen filmischen Zitaten in Richtung Gothic-Horror, James Bond und 70er-Jahre-Polit-Thriller und er erinnert auch einige Schrecknisse der jüngsten Vergangenheit. Denn im Film reicht die Geschichte des Bösewichts bis in die Nazi-Zeit zurück. Kirche, Politik und eine zwiespältige Söldnerfirma, vulgo die Wirtschaft, mit einem Touch Sekten-Umtriebe werden angesprochen und – immerhin wurde die Geschichte von „Die purpurnen Flüsse“-Autor Jean-Christophe Grangé erfunden – zu einem Verschwörungsthriller verrührt, der gerade genug Anknüpfungspunkte an die Wirklichkeit hat, um einen wohlig zu ängstigen.
Sylvain White, der zuletzt die Action-Komödie „The Losers“ inszenierte, erzählt die eher actionarme Geschichte flott über die Unwahrscheinlichkeiten weg mit einigen einprägsamen Bildern.
Choral des Todes (La Marque des anges – Miserere, Frankreich/Belgien 2013)
Regie: Sylvain White
Drehbuch: Laurent Turner, Yann Mège, Sylvain White
LV: Jean-Christophe Grangé: Miserere, 2008 (Choral des Todes)
mit Gérard Depardieu, Joey Starr, Rüdiger Vogler, Héléna Noguerra, Marthe Keller, Thierry Lhermitte, Mathieu Carrière
Den Mörder trifft man am Buffet (Frankreich 1979, R.: Bertrand Blier)
Drehbuch: Bertrand Blier
Alphonse hat Mordfantasien. Als ein Buchhalter mit seinem Messer erstochen wird, kann er sich nicht an die Tat erinnern. Ein Inspektor will den Mord nicht aufklären. Und da geschieht der nächste Mord.
„Ein kleines Meisterwerk des Nonsense, in dem weder Logik noch Zynismus, sondern allein das Absurde zählt, Alice im Wunderland der Mörder auftritt und Jack the Ripper in die Burlesken eines W. C. Fields gerät.“ (Fischer Film Almanach 1993)
Die deutsche Premiere war 1992 im ZDF und seitdem wurde der Film kaum wiederholt.
Blier erhielt für seinen Drehbuch einen César.
Bertrand Blier inszenierte unter anderem „Die Ausgeblufften“, „Frau zu verschenken“, „Abendanzug“, „Zu schön für Dich!“, „Mein Mann – Für deine Liebe mache ich alles“ und „Und wie sehr liebst du mich?“. Immer spielt er in seinen Komödien sehr gelungen mit den gesellschaftlich-bürgerlichen Konventionen, die er lustvoll negiert.
mit Gérard Depardieu, Jean Carmet, Bernard Blier, Geneviève Page, Michel Serrault, Carole Bouquet
Ihr müsst jetzt ganz tapfer sein: Das Plakatmotiv taucht im Film „Der Tag wird kommen“, dem neuesten Werk von Benoit Delépine und Gustave Kervern, die bereits „Louise hires a Contract Killer“ und „Mammuth“ drehten, nicht auf. Es gibt also keine Cowboys im Einkaufszentrum. Aber Punks schon. Einer ist „Not“, eigentlich Benoit, aber als ältester Punk der Stadt mit Hund, will diese zeitgemäße Version von Diogenes nur mit seinem gewähltem Namen angesprochen werden. Sein Bruder Jean-Pierre ist das genaue Gegenteil: spießbürgerlich bis in die Schuhspitzen und als Verkäufer in einem schlecht gehendem Matratzenhaus in einem anonymen Einkaufszentrum vor der Stadt zwar bemüht, aber auch erfolglos. Als er von seinem Chef ein Ultimatum gestellt bekommt, dabei versagt und – alkoholbedingt – ausrastet, ist er seinen Job los. Not, der sonst kaum mit seinem angepassten Bruder redet, versucht ihm zu helfen. Mit vorhersehbar desaströsen Ergebnissen. Also beschließt er Jean-Pierre zu einem lockeren Leben fernab der bürgerlichen Konventionen zu erziehen. Eine seiner ersten Taten: er tätowiert Jean-Pierre dessen neue Namen „Dead“ auf die Stirn. Jetzt machen die beiden Brüder „Not“ und „Dead“ das Einkaufszentrum unsicher und ihre Eltern, die dort das Kartoffelrestaurant „La Pataterie“ haben, sind ihnen keine große Hilfe: ihr Vater ist stoisch bis zur Stummheit, ihre Mutter scheint auf einem ganz anderem Planeten zu leben.
Die Geschichte der beiden Brüder, die sich anfangs nichts zu sagen haben, wird von Delépine und Kervern in langen, teils ungeschnittenen, meist spartanisch geschnittenen Szenen, in denen die Schauspieler viel improvisierten, voll absurdem Humor, extrem lakonisch, aber auch sehr episodenhaft erzählt. So sind die Geburtstagsfeier der Mutter im Kartoffelrestaurant, in dem der eine Bruder von seinem Punkleben, während gleichzeitig der andere, ebenfalls ohne Punkt und Komma, von einem neuen Fernseher erzählt, während ihr Vater stoisch Kartoffeln schält oder die Faxen von Not vor den Überwachungskameras und einem Pizzarestaurant oder seine „Einkaufstouren“ durch das Kaufhaus oder Jean-Pierres Versuche, zuerst Matratzen zu verkaufen, später seinen Job zu behalten und, nachdem das nicht geht, sich erfolglos zu verbrennen oder Gérard Depardieus Auftritt als Wahrsager, der sich mit seinen kryptischen Vorhersagen noch nie irrte, oder der Plan der beiden Brüder einfach stur geradeaus zu gehen, den sie auch gleich umsetzen oder ihre erfolglosen Versuche, die Kunden des Einkaufszentrums zu einer Revolution anzustacheln oder der Ausflug der beiden Brüder aufs Land, inclusive dem erfolglosen Versuch von Dead einen Selbstmörder vom Suizid abzuhalten, köstlich.
Und als YouTube-Clips würde mir jede dieser Episoden gefallen. Wahrscheinlich wäre ich ein Fan der beiden Brüder Not und Dead, würde gierig auf jedes neue mehr oder weniger subversive Abenteuer von ihnen warten, aber als Spielfilm plätschert „Der Tag wird kommen“ arg ziellos vor sich hin bis zum Filmende, das überhaupt nicht wie der Abschluss einer Geschichte wirkt.
Der Tag wird kommen (Le grand soir, Frankreich/Belgien 2012)
Regie: Benoit Delépine, Gustave Kervern
Drehbuch: Benoit Delépine, Gustave Kervern
mit Benoit Poelvoorde, Albert Dupontel, Brigitte Fontaine, Areski Belkacem, Bouli, Lanners, Serge Larivière, Stéphanie Pillonca, Gérard Depardieu
Als Vorbereitung für den 80. Geburtstag von Jean Paul Belmond0 (am 9. April) zeigt der Bayerische Rundfunk heute „Das Superhirn“ (20.15 Uhr; gut), „Der Mann aus Marseille“ (22.15 Uhr, Tagestipp), „Der Profi 2“ (23.55 Uhr, Ähem) und „Der Außenseiter“ (01.25 Uhr, das war wohl mein erster Kino-Belmondo und ist daher über jede Kritik erhaben). Die nächsten Tage gibt es noch einige weitere Filme mit Bebel.
Bis dahin
BR, 22.15
Der Mann aus Marseille (F/I 1972, R.: José Giovanni)
Drehbuch: José Giovanni
LV: José Giovanni: L´excommunié/La scoumoune, 1958 (Der Gangsterboss)
Ballade über die Freundschaft zwischen zwei Gangstern, die nach dem Zweiten Weltkrieg sich wieder einen Platz in der Pariser Unterwelt sichern wollen.
Mit Jean-Paul Belmondo, Michel Constantin, Claudia Cardinale, Andréa Ferréol, Gérard Depardieu
Wiederholungen
NDR, Montag, 8. April, 00.00 Uhr (Taggenau!)
RBB, Sonntag, 14. April, 00.00 Uhr (Taggenau! – Im Rahmen einer Bebel-Filmnacht mit „Der Windhund“ um 22.15 Uhr und dem Godard-Kult „Eine Frau ist eine Frau“ um 01.40 Uhr)