Drehbuch: Pier Paolo Pasolini, Gino Visentini, Mauro Bolognini
LV: Vitaliano Brancati: Il bell’Antonio, 1949 (Schöner Antonio)
Dem titelgebenden ‚Schönen Antonio‘ eilt der Ruf eines Frauenhelden voraus. Doch bei der Notarstochter Barbara, mit der ihn seine wohlhabenden Eltern verheirateten, versagt seine legendäre Libido.
Vor seinem Regiedebüt „Accatone – Wer nie sein Brot mit Tränen aß“ (1961) arbeitete Pasolini als Drehbuchautor. Mehrere seiner Bücher wurden von Mauro Bolognini verfilmt, unter anderem „Bel Antonio“.
Die Kritik war über den selten gezeigten Film nicht so begeistert: „filmisch uneinheitliche Romanverfilmung“ (Lexikon des internationalen Films)
mit Marcello Mastroianni, Claudia Cardinale, Pierre Brasseur, Rina Morelli, Tomás Milián
Spiel mir das Lied vom Tod (C’era una volta il west, Italien/USA 1968)
Regie: Sergio Leone
Drehbuch: Sergio Leone, Sergio Donati (nach einer Geschichte von Dario Argento, Bernardo Bertulucci und Sergio Leone)
Die Story – Killer Frank will für die Eisenbahn an das Land der Exhure Jill gelangen, während ‚Mundharmonika‘ ihm einen Strich durch die Rechnung macht – ist eher Nebensache gegenüber den von Ennio Morricone untermalten Bildern von Tonino Delli Colli.
Ein Western-Klassiker, der eigentlich auf die große Leinwand gehört.
mit Charles Bronson, Henry Fonda, Claudia Cardinale, Jason Robards, Frank Wolff, Gabriele Ferzetti, Keenan Wynn, Lionel Stander, Jack Elam, Woody Strode
Das rote Zelt(La tenda rossa/Krasnaja Palatka, Italien/UdSSR 1968)
Regie: Mickail K. Kalatozov
Drehbuch: Ennio De Concini, Richard Adams, Robert Bolt (ungenannt), Alberto Cavallone (ungenannt), Mikhail Kalatozov (ungenannt), Yuriy Nagibin (Originaldrehbuch, ungenannt)
Dieser Sean-Connery-Film steht schon seit Jahrzehnten auf meiner To-Watch-Liste. Er lief seit Ewigkeiten nicht mehr im Fernsehen und ich kann und will mir auch nicht jeden Film kaufen. Außerdem ist er auf DVD aktuell nicht mehr erhältlich.
Es geht um die internationale Rettungsaktion, die 1928 nach dem Absturz des Luftschiffs „Italia“ gestartet wurde. Das Schiff stürzte auf dem Rückflug vom Nordpol über Spitzbergen ab. Die Überlebenden, zu denen auch der Leiter der Expedition, General Umberto Nobile (Peter Finch), gehörten, schlugen im Eis das titelgebende „rote Zelt“ auf. Zu den vielen Menschen, die die Abgestürzten suchten, gehörte auch Roald Amundsen (Sean Connery).
Der Polarforscher Amundsen gilt seitdem als verschollen. Nobile und die anderen Überlebenden des Absturzes konnten gerettet werden; – das sind historische Tatsachen.
Wie schon ein Blick auf die Besetzung verrät, war der Film damals ein Prestigeprodukt, für das Ost und West zusammen arbeiteten.
„Der Film war eine jener Mammutproduktionen, wunderbar inszeniert vor spektakulärer Landschaft, gewissenhaft bis ins Detail recherchiert, mit einme außergewöhnlich guten Skript und in sechsundsechzig Wochen fast ohne Rücksicht auf die Kosten an schwierigen Drehorten produziert.“ (John Parker: Sean Connery)
Aber dann begann Paramount die internationale Kinoauswertung erst zwei Jahre nach der Premiere in Italien und der UdSSR. Die zeitgenössischen Kritiken waren durchwachsen. Neuere Bewertungen sind durchgehend positiv. Allerdings sah sich das Publikum damals lieber Filme wie „Easy Rider“ oder „The French Connection“ an. „Das rote Zelt“ passte einfach nicht mehr in die Zeit.
„…technisch hervorragend gestalteten und prominent besetzten Abenteuerfilms mit melodramatischen Akzenten.“ (Lexikon des internationalen Films)
Arte zeigt die zweistündige italienische Schnittfassung. Die sowjetische Fassung, die auch in der DDR gezeigt wurde, ist 158 Minuten. Diese Fassung hat Mosfilm auf YouTube (mit Untertiteln) online gestellt.
mit Peter Finch, Sean Connery, Claudia Cardinale, Hardy Krüger, Eduard Martsevich, Grigoriy Gay, Nikita Mikhalkov, Luigi Vannucchi, Mario Adorf
Spiel mir das Lied vom Tod (C’era una volta il west, Italien/USA 1968)
Regie: Sergio Leone
Drehbuch: Sergio Leone, Sergio Donati (nach einer Geschichte von Dario Argento, Bernardo Bertulucci und Sergio Leone)
Die Story – Killer Frank will für die Eisenbahn an das Land der Exhure Jill gelangen, während ‚Mundharmonika‘ ihm einen Strich durch die Rechnung macht – ist eher Nebensache gegenüber den von Ennio Morricone untermalten Bildern von Tonino Delli Colli.
Ein Western-Klassiker, der eigentlich auf die große Leinwand gehört.
mit Charles Bronson, Henry Fonda, Claudia Cardinale, Jason Robards, Frank Wolff, Gabriele Ferzetti, Keenan Wynn, Lionel Stander, Jack Elam, Woody Strode
Don Mariano weiß von nichts (Il giorno della civetta, Italien/Frankreich 1967)
Regie: Damiano Damiani
Drehbuch: Ugo Pirro, Damiano Damiani
LV: Leonardo Sciascia: Il giorno della civetta, 1961 (Der Tag der Eule)
In Sizilien wird ein Bauunternehmer ermordet. Hauptmann Bellodi will den Fall aufklären und legt sich mit den Mächtigen der Insel an.
„Der Tag der Eule“ ist der erste der sizilianischen Romane von Sciascia, in denen er gegen die Mafia und deren Verflechtungen mit der Politik anschrieb. Seine Bücher waren die Vorlagen für einige der besten italienischen Polit-Thriller.
Damianis Verfilmung ist einer der frühen, stilbildenden Polit-Thriller in der Tradition von Costa-Gavras, Petri und Rosi. Damiani begründete unter anderem mit diesem Film seinen Ruhm.
„Sciascias extrem knappem Erzählstil entspricht in den Filmen eine vergleichsweise hastige Montage, die ein wenig von jener unerbittlichen Zwangsläufigkeit an sich hat, die sich in rasch und ohne Schnörkel inszenierten Szenenwechsel präsentiert. Sicher, die zynisch-spitzfindigen Dialoge Sciascias sind, verkürzt, doch die Filme gewinnen (…) gegenüber den Romanen an Anschaulichkeit.“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm)
Mit Franco Nero, Claudia Cardinale, Lee J. Cobb, Serge Reggiani
Spiel mir das Lied vom Tod (C’era una volta il west, Italien/USA 1968)
Regie: Sergio Leone
Drehbuch: Sergio Leone, Sergio Donati (nach einer Geschichte von Dario Argento, Bernardo Bertulucci und Sergio Leone)
Die Story – Killer Frank will für die Eisenbahn an das Land der Exhure Jill gelangen, während ‚Mundharmonika‘ ihm einen Strich durch die Rechnung macht – ist eher Nebensache gegenüber den von Ennio Morricone untermalten Bildern von Tonino Delli Colli.
Ein Western-Klassiker, der eigentlich auf die große Leinwand gehört.
mit Charles Bronson, Henry Fonda, Claudia Cardinale, Jason Robards, Frank Wolff, Gabriele Ferzetti, Keenan Wynn, Lionel Stander, Jack Elam, Woody Strode
Brian Sweeney ‚Fitzcarraldo‘ Fitzgerald (Klaus Kinski) ist fassungslos: mitten im Urwald von Peru gibt es um 1900 kein Opernhaus. Das will er ändern. Auch wenn es nicht einfach ist.
Werner Herzogs bekanntester Film und, in jedem Fall, auch einer seiner besten Filme: ein großes und großartiges Dschungelepos. Gedreht vor Ort, mit seinem Lieblingsdarsteller Klaus Kinski und ohne Spezialeffekte und CGI (die gab es damals noch nicht).
mit Klaus Kinski, Claudia Cardinale, José Lewgoy, Miguel Angel Fuentes, Paul Hittscher
Spiel mir das Lied vom Tod (C’era una volta il west, Italien/USA 1968)
Regie: Sergio Leone
Drehbuch: Sergio Leone, Sergio Donati (nach einer Geschichte von Dario Argento, Bernardo Bertulucci und Sergio Leone)
Die Story – Killer Frank will für die Eisenbahn an das Land der Exhure Jill gelangen, während ‚Mundharmonika‘ ihm einen Strich durch die Rechnung macht – ist eher Nebensache gegenüber den von Ennio Morricone untermalten Bildern von Tonino Delli Colli.
Ein Western-Klassiker, der eigentlich auf die große Leinwand gehört.
mit Charles Bronson, Henry Fonda, Claudia Cardinale, Jason Robards, Frank Wolff, Gabriele Ferzetti, Keenan Wynn, Lionel Stander, Jack Elam, Woody Strode
Spiel mir das Lied vom Tod (C’era una volta il west, Italien/USA 1968)
Regie: Sergio Leone
Drehbuch: Sergio Leone, Sergio Donati (nach einer Geschichte von Dario Argento, Bernardo Bertulucci und Sergio Leone)
Die Story – Killer Frank will für die Eisenbahn an das Land der Exhure Jill gelangen, während ‚Mundharmonika‘ ihm einen Strich durch die Rechnung macht – ist eher Nebensache gegenüber den von Ennio Morricone untermalten Bildern von Tonino Delli Colli.
Ein Western-Klassiker, der eigentlich auf die große Leinwand gehört.
mit Charles Bronson, Henry Fonda, Claudia Cardinale, Jason Robards, Frank Wolff, Gabriele Ferzetti, Keenan Wynn, Lionel Stander, Jack Elam, Woody Strode
Don Mariano weiß von nichts (Italien/Frankreich 1967, Regie: Damiano Damiani)
Drehbuch: Ugo Pirro, Damiano Damiani
LV: Leonardo Sciascia: Il giorno della civetta, 1961 (Der Tag der Eule)
In Sizilien wird ein Bauunternehmer ermordet. Hauptmann Bellodi will den Fall aufklären und legt sich mit den Mächtigen der Insel an.
„Der Tag der Eule“ ist der erste der sizilianischen Romane von Sciascia, in denen er gegen die Mafia und deren Verflechtungen mit der Politik anschrieb. Seine Bücher waren die Vorlage für einige der besten italienischen Polit-Thriller.
Damianis Verfilmung ist einer der frühen, stilbildenden Polit-Thriller in der Tradition von Costa-Gavras, Petri und Rosi. Damiani begründete unter anderem mit diesem Film seinen Ruhm.
„Sciascias extrem knappem Erzählstil entspricht in den Filmen eine vergleichsweise hastige Montage, die ein wenig von jener unerbittlichen Zwangsläufigkeit an sich hat, die sich in rasch und ohne Schnörkel inszenierten Szenenwechsel präsentiert. Sicher, die zynisch-spitzfindigen Dialoge Sciascias sind, verkürzt, doch die Filme gewinnen (…) gegenüber den Romanen an Anschaulichkeit.“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm)
Mit Franco Nero, Claudia Cardinale, Lee J. Cobb, Serge Reggiani
Arte zeigt heute, warum auch immer, eine ungefähr 165-minütige Fassung des Films (wahrscheinlich handelt es sich um die US-Fassung). Anschließend, um 23.00 Uhr, gibt es die einstündige Doku „Luchino Visconti, vom Film besessen“ (Frankreich 2015).
mit Burt Lancaster, Alain Delon, Claudia Cardinale, Paolo Stoppa, Serge Reggiani, Rina Morelli, Mario Girotti, Giuliano Gemma
Don Mariano weiß von nichts (Italien/Frankreich 1967, Regie: Damiano Damiani)
Drehbuch: Ugo Pirro, Damiano Damiani
LV: Leonardo Sciascia: Il giorno della civetta, 1961 (Der Tag der Eule)
In Sizilien wird ein Bauunternehmer ermordet. Hauptmann Bellodi will den Fall aufklären und legt sich mit den Mächtigen der Insel an.
„Der Tag der Eule“ ist der erste der sizilianischen Romane von Sciascia, in denen er gegen die Mafia und deren Verflechtungen mit der Politik anschrieb. Seine Bücher waren die Vorlage für einige der besten italienischen Polit-Thriller.
Damianis Verfilmung ist einer der frühen, stilbildenden Polit-Thriller in der Tradition von Costa-Gavras, Petri und Rosi. Damiani begründete unter anderem mit diesem Film seinen Ruhm.
„Sciascias extrem knappem Erzählstil entspricht in den Filmen eine vergleichsweise hastige Montage, die ein wenig von jener unerbittlichen Zwangsläufigkeit an sich hat, die sich in rasch und ohne Schnörkel inszenierten Szenenwechsel präsentiert. Sicher, die zynisch-spitzfindigen Dialoge Sciascias sind, verkürzt, doch die Filme gewinnen (…) gegenüber den Romanen an Anschaulichkeit.“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm)
Mit Franco Nero, Claudia Cardinale, Lee J. Cobb, Serge Reggiani
Don Mariano weiß von nichts (I/F 1967, R.: Damiano Damiani)
Drehbuch: Ugo Pirro, Damiano Damiani
LV: Leonardo Sciascia: Il giorno della civetta, 1961 (Der Tag der Eule)
In Sizilien wird ein Bauunternehmer ermordet. Hauptmann Bellodi will den Fall aufklären und legt sich mit den Mächtigen der Insel an.
„Der Tag der Eule“ ist der erste der sizilianischen Romane von Sciascia, in denen er gegen die Mafia und deren Verflechtungen mit der Politik anschrieb. Seine Bücher waren die Vorlage für einige der besten italienischen Polit-Thriller.
Damianis Verfilmung ist einer der frühen, stilbildenden Polit-Thriller in der Tradition von Costa-Gavras, Petri und Rosi. Damiani begründete unter anderem mit diesem Film seinen Ruhm.
„Sciascias extrem knappem Erzählstil entspricht in den Filmen eine vergleichsweise hastige Montage, die ein wenig von jener unerbittlichen Zwangsläufigkeit an sich hat, die sich in rasch und ohne Schnörkel inszenierten Szenenwechsel präsentiert. Sicher, die zynisch-spitzfindigen Dialoge Sciascias sind, verkürzt, doch die Filme gewinnen (…) gegenüber den Romanen an Anschaulichkeit.“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm)
Mit Franco Nero, Claudia Cardinale, Lee J. Cobb, Serge Reggiani
Denn sie kennen kein Erbarmen – Der Italowestern (D 2006, R.: Hans-Jürgen Panitz, Peter Dollinger)
Drehbuch: Hans-Jürgen Panitz, Peter Dollinger
Sehr informative, spielfilmlange Doku über den Italo-Western.
Mit Franco Nero, Ferdinando Baldi, Claudia Cardinale, Pierre Brice, Sergio Corbucci, Damiano Damiani, Clint Eastwood, Alberto Grimaldi, Robert Hossein, Sergio Leone, Antonio Margheriti, Tomas Milian, Ennio Morricone, Bud Spencer, Jean-Louis Trintignant, Eli Wallach
Fernando Truebas neuer Film ist etwas aus der Zeit gefallen. Nicht unbedingt, weil er Schwarz-Weiß ist. Das waren zuletzt unter anderem auch „The Artist“, der sogar ein Stummfilm ist, „Oh Boy“, „Frances Ha“, „A Field in England“ und „Die andere Heimat“ und, demnächst, „Nebraska“. Auch nicht, weil er in der Vergangenheit spielt oder mit Jean Rochefort und Claudia Cardinale zwei seit Jahrzehnten bekannte Schauspieler, Stars des europäischen Kinos, für wichtige Rollen verpflichtete oder das Drehbuch mit Jean-Claude Carriére schrieb, sondern weil Fernando Trueba in „Das Mädchen und der Künstler“ eine Liebeserklärung an die Kunst, die Schönheit und die Weiblichkeit, formuliert, die heute wie das Echo aus einer längst vergangenen Zeit wirkt.
Immerhin ist der berühmte Bildhauer Marc Cros (Jean Rochefort) mit seinen achtzig Jahren nicht mehr der Jüngste. Seine Tage verbringt er, indem er durch die französischen Wälder nahe der spanischen Grenze streift und auf dem Dorfplatz gelangweilt das Geschehen beobachtet. Während sein Blick auf einigen jungen Frauen ruht, paradieren plötzlich Soldaten schneidig ins Bild. Wir sind im von den Deutschen besetzten Frankreich im Kriegsjahr 1943.
Cros‘ Frau Léa (Claudia Cardinale), die ihren Mann vor Jahrzehnten als sein Modell kennenlernte, entdeckt auf dem Dorfplatz das Mädchen Mercè (Aida Folch), eine junge Katalanin, die vor Francos Truppen nach Frankreich flüchtete. Léa bietet ihr einen Unterschlupf in der abgelegen in den Bergen liegenden Werkstatt von ihrem Mann an, wenn sie ihm dafür Modell steht. Mercè geht, auch wenn sie keine Ahnung von der Arbeit als Modell hat, auf das Angebot ein. Marc Cros beginnt sie, als Vorstudien für seine Skulptur, in der Landschaft zu porträtieren, meistens nackt, und auch in seiner Werkstatt beginnt er Modelle von ihr anzufertigen. Sie könnte, nach einer jahrelangen Pause, sein letztes Werk werden, für das er die Ruhe der Berge braucht. Trotzdem durchbricht die Kriegswirklichkeit immer wieder die Käseglocke des Bildhauers.
Fernando Trueba, zu dessen früheren Filmen der mit dem Oscar als bester ausländischer Film „Belle Époque – Saison der Liebe“, die missglückte Donald-E.-Westlake-Verfilmung „Eine Blondine zuviel – Two Much“, „Das Mädchen deiner Träume“ und der Oscar-nominierte Animationsfilm „Chico & Rita“ gehören, beobachtet die sich entwickelnde Freundschaft zwischen dem Künstler und seinem Modell und das Leben im Dorf, wenn beispielsweise die Dorfkinder unbedingt herausfinden wollen, was in der Werkstatt von Cros passiert, mit einem altersmilden Blick, der auch der von Cros ist, der nur noch in seinem Elfenbeinturm lebt. Es ist auch ein Blick, der aus jedem Bild ein Stillleben macht und der sommerlich entspannt in ruhigem Tempo durch die Geschichte schreitet. Immerhin entsteht eine Skulptur nicht in einem furiosen Ausbruch künstlerischer Energie, sondern langsam über mehrere Wochen in einem von der Welt abgeschiedenem Landstrich, in dem – bis auf die wenigen Belästigungen des Krieges, wie über die Berge kommende Flüchtlinge und deutsche Soldaten, von denen der eine, den wir genauer kennen lernen, ein Kunstliebhaber ist, der seine Dissertation über Marc Cros schreiben will – die Welt noch in Ordnung ist.
Das Mädchen und der Künstler (El artista y la modelo, Spanien 2012)
Regie: Fernando Trueba
Drehbuch: Fernando Trueba, Jean-Claude Carriére
mit Jean Rochefort, Aida Folch, Claudia Cardinale, Götz Otto, Chus Lampreave, Christian Sinniger
Don Mariano weiß von nichts (I/F 1967, R.: Damiano Damiani)
Drehbuch: Ugo Pirro, Damiano Damiani
LV: Leonardo Sciascia: Il giorno della civetta, 1961 (Der Tag der Eule)
In Sizilien wird ein Bauunternehmer ermordet. Hauptmann Bellodi will den Fall aufklären und legt sich mit den Mächtigen der Insel an.
„Der Tag der Eule“ ist der erste der sizilianischen Romane von Sciascia, in denen er gegen die Mafia und deren Verflechtungen mit der Politik anschrieb. Seine Bücher waren die Vorlage für einige der besten italienischen Polit-Thriller.
Damianis Verfilmung ist einer der frühen, stilbildenden Polit-Thriller in der Tradition von Costa-Gavras, Petri und Rosi. Damiani begründete unter anderem mit diesem Film seinen Ruhm.
„Sciascias extrem knappem Erzählstil entspricht in den Filmen eine vergleichsweise hastige Montage, die ein wenig von jener unerbittlichen Zwangsläufigkeit an sich hat, die sich in rasch und ohne Schnörkel inszenierten Szenenwechsel präsentiert. Sicher, die zynisch-spitzfindigen Dialoge Sciascias sind, verkürzt, doch die Filme gewinnen (…) gegenüber den Romanen an Anschaulichkeit.“ (Wolfgang Schweiger: Der Polizeifilm)
Mit Franco Nero, Claudia Cardinale, Lee J. Cobb, Serge Reggiani
Als Vorbereitung für den 80. Geburtstag von Jean Paul Belmond0 (am 9. April) zeigt der Bayerische Rundfunk heute „Das Superhirn“ (20.15 Uhr; gut), „Der Mann aus Marseille“ (22.15 Uhr, Tagestipp), „Der Profi 2“ (23.55 Uhr, Ähem) und „Der Außenseiter“ (01.25 Uhr, das war wohl mein erster Kino-Belmondo und ist daher über jede Kritik erhaben). Die nächsten Tage gibt es noch einige weitere Filme mit Bebel.
Bis dahin
BR, 22.15
Der Mann aus Marseille (F/I 1972, R.: José Giovanni)
Drehbuch: José Giovanni
LV: José Giovanni: L´excommunié/La scoumoune, 1958 (Der Gangsterboss)
Ballade über die Freundschaft zwischen zwei Gangstern, die nach dem Zweiten Weltkrieg sich wieder einen Platz in der Pariser Unterwelt sichern wollen.
Mit Jean-Paul Belmondo, Michel Constantin, Claudia Cardinale, Andréa Ferréol, Gérard Depardieu
Wiederholungen
NDR, Montag, 8. April, 00.00 Uhr (Taggenau!)
RBB, Sonntag, 14. April, 00.00 Uhr (Taggenau! – Im Rahmen einer Bebel-Filmnacht mit „Der Windhund“ um 22.15 Uhr und dem Godard-Kult „Eine Frau ist eine Frau“ um 01.40 Uhr)