TV-Tipp für den 1. Oktober: Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, ihr Schönen!

September 30, 2025

3sat, 20.15

Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, ihr Schönen! (Deutschland 2024)

Regie: Torsten Körner

Drehbuch: Torsten Körner

TV-Premiere. Sehenswerter spielfilmlanger Dokumentarfilm über Frauen in der DDR. Auf dem Papier waren dort die Frauen gleichberechtigt. Die Realität sah anders aus. Mit historischen Aufnahmen und aktuellen Interviews.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Amrei Bauer, Kerstin Bienert, Anke Feuchtenberger, Marina Grasse, Brunhilde Hanke, Katja Lange-Müller, Annette Leo, Solveig Leo, Barbara Mädler, Ulrike Poppe, Tina Powileit, Katrin Sass, Katrin Seyfarth, Gabriele Stötzer, Doris Ziegler

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Die Unbeugsamen 2“

Moviepilot über „Die Unbeugsamen 2“

Wikipedia über „Die Unbeugsamen 2″

Meine Besprechung von Torsten Körners „Die Unbeugsamen“ (Deutschland 2020)

Meine Besprechung von Torsten Körners „Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, ihr Schönen!“ (Deutschland 2024)


Neu im Kino/Filmkritik: „Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, ihr Schönen!“ der DDR

August 30, 2024

2021 war „Die Unbeugsamen“ ein lange in den Kinos laufender Erfolg beim Publikum und der Kritik. Torsten Körner hatte sich durch die TV-Archive gewühlt und Interviews mit Politikerinnen geführt, die die Bonner Republik prägten. Er erzählte von den Widerständen, gegen die sie kämpfen mussten, von ihren Erfolgen und er erzählte, wie viel sich in den Jahren von der Gründung der Bundesrepublik Deutschland bis zum Umzug der Hauptstadt von Bonn nach Berlin veränderte. „Die Unbeugsamen“ war einer der Filme, die ich schon in den Monaten vor dem Kinostart (der sich wegen der Coronavirus-Pandemie mehrmals verschob) allen überschwänglich empfahl. Und das tue ich jetzt wieder. Ihr müsst euch „Die Unbeugsamen“ unbedingt ansehen!

Schon damals stellte sich die Frage, wie in der DDR die Situation für die Frauen war. Denn darüber verlor Körner in seinem Film kein Wort.

Diesen Film hat Torsten Körner jetzt gemacht und er ist enttäuschend.

Das erste Problem ist der Titel. „Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, ihr Schönen!“. Er suggeriert, dass dieser Film eine unmittelbare Fortsetzung des ersten Film ist. Also dass es wieder um Frauen in der Politik geht. Nur dass dieses Mal die Situation in der DDR im Mittelpunkt steht. Aber so „gleichberechtigt“ die Frauen in der Produktion waren (weil ihre Arbeitskraft gebraucht wurde), so erfolgreich wurden ihnen Führungsposten verwehrt. In der Politik hatten sie nichts zu sagen. Die wenigen Ausnahmen, die im Film erwähnt werden – eigentlch nur Brunhilde Hanke, die von 1961 bis 1984 Oberbürgermeisterin von Potsdam war – taugen noch nicht einmal als Alibi. Ein direktes filmisches Gegenstück zu „Die Unbeugsamen“ wäre also nach einer halben Minute mit einem lapidaren „es gab sie nicht“ zu Ende.

Körner zeigt andere Teile der DDR-Realität. Er zeigt, wie Frauen in der Produktion arbeiteten. Diese Bilder und die extra für den Film gemachten Interviews geben einen guten Einblick in das Leben im Arbeiter- und Bauernstaat. Wieder hat Körner eine beeindruckende Menge historischer Aufnahmen und Interviews gefunden, sie um aktuelle Interviews ergänzt und in eine überzeugende filmische Struktur gebracht.

Das historische Material ist das zweite große Problem des Films. Im Westen konnten die Politikerinnen frei reden. Im Osten war das anders. Es handelt sich immer, ohne dass das im Film thematisiert wird, um Propagandaaufnahmen mit dem Ziel, die DDR in einem möglichst guten Licht erscheinen zu lassen. Entsprechend viel wird verschwiegen und geschönt. Damals waren die Frauen mit ihrer Arbeit sehr zufrieden. Sie freuten sich, wenn sie in der Produktion schwerere Gegenstände als die Männer heben konnten. Aber Chefin wollten sie nie werden. Den Vorsitz übernahmen sie, wenn sich kein Mann fand. Die Machtfrage, die von den in „Die Unbeugsamen“ porträtierten Frauen und westdeutschen Feministinnen gestellt wurde, stellten sie im Osten nicht. Rückblickend hat sich an diesem Stolz auf die Arbeit in Fabriken und LPGs (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) wenig bis nichts geändert.

Neben den Arbeiterinnen interviewte Körner auch viele Künstlerinnen. Im Umgang mit vom Staat vorgegebenen Strukturen waren sie schon immer freier.

Die Unbeugsamen 2“ ist ein gut gemachter, informativer Dokumentarfilm, der nicht den Neuigkeitswert von „Die Unbeugsamen“ hat. Das gesagt muss ich auch sagen, dass Menschen, die die DDR erlebt haben, den Film mit ganz anderen Augen sehen werden. Ihnen muss auch nicht gesagt werden, dass der Filmuntertitel „Guten Morgen, ihr Schönen!“ auf Maxie Wanders 1977 erschienenes Kultbuch „Guten Morgen, Du Schöne“ über Frauen in der DDR anspielt. Dieser Titel wäre auch ein besserer Filmtitel gewesen, weil er die Eigenständigkeit des Films betont hätte und er nicht sofort Vergleiche mit „Die Unbeugsamen“ provozieren würde.

P. S.: Ja, das war jetzt eine Kritik, die sich auf die Verpackung und weniger auf den Inhalt konzentrierte, aber die Verpackung ist wichtig. Sie soll das Werk verkaufen.

Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, ihr Schönen! (Deutschland 2024)

Regie: Torsten Körner

Drehbuch: Torsten Körner

mit Amrei Bauer, Kerstin Bienert, Anke Feuchtenberger, Marina Grasse, Brunhilde Hanke, Katja Lange-Müller, Annette Leo, Solveig Leo, Barbara Mädler, Ulrike Poppe, Tina Powileit, Katrin Sass, Katrin Seyfarth, Gabriele Stötzer, Doris Ziegler

Länge: 109 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Die Unbeugsamen 2“

Moviepilot über „Die Unbeugsamen 2“

Meine Besprechung von Torsten Körners „Die Unbeugsamen“ (Deutschland 2020)


TV-Tipp für den 20. Februar: Good bye, Lenin!

Februar 19, 2023

Arte, 20.15

Good bye, Lenin! (Deutschland 2003)

Regie: Wolfgang Becker

Drehbuch: Bernd Lichtenberg, Wolfgang Becker

Als Mutter Kerner ins Koma fällt, gibt es die DDR noch. Als sie wieder wach wird, gibt es sie nicht mehr. Aber weil sie eine ultrastramme Kommunistin ist und ihr Arzt meint, auch die kleinste Aufregung könne sie töten, lässt ihr Sohn Alex die DDR wieder aufleben. Das entwickelt sich schnell zu einer Herkulesaufgabe.

Die süffige, warmherzige DDR-Komödie war vor zwanzig Jahren (der Kinostart war, wenige Tage nach der Berlinale-Premiere, am 13. Februar) ein unglaublicher Kassenerfolg. In Deutschland wurden 6,4 Millionen Kinotickets verkauft. Der erfolgreichste Kinofilm des Jahres war, mit 7,7 Millionen Zuschauern, „Findet Nemo“. Auf dem zweiten Platz folgte „Der Herr der Ringe 3“ und auf dem dritten Platz „Good bye, Lenin!“.

Anschließend, um 22.10 Uhr, zeigt Arte die gut einstündige, brandneue Doku „Daniel Brühl“.

mit Daniel Brühl, Katrin Sass, Florian Lukas, Chulpan Khamatova, Maria Simon, Alexander Beyer, Burghart Klaußner, Michael Gwisdek

Hinweise

Filmportal über „Good bye, Lenin!“

Rotten Tomatoes über „Good bye, Lenin!“

Wikipedia über „Good bye, Lenin!“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Wolfgang Beckers Daniel-Kehlmann-Verfilmung „Ich und Kaminski“ (Deutschland/Belgien 2015)


TV-Tipp für den 20. Februar: Das letzte Schweigen

Februar 20, 2015

ZDFkultur, 23.10

Das letzte Schweigen (Deutschland 2010, Regie: Baran bo Odar)

Drehbuch: Baran bo Odar

LV: Jan Costin Wagner: Das Schweigen, 2007

Wurde die 13-jährige Sinikka ermordet? Denn am gleichen Ort wurde vor 23 Jahren ein Mädchen ermordet. Der Täter wurde nie gefunden. Kommissar Jahn ermittelt.

Werkgetreue, gut besetzte, gut fotografierte, aber letztendlich langweilige Verfilmung von Wagners Roman.

Alles weitere in meiner ausführlichen Besprechung (mit Bildern, Links und dem Trailer)

mit Ulrich Thomsen, Wotan Wilke Möhring, Burghart Klaußner, Katrin Sass, Sebastian Blomberg, Karoline Eichhorn, Roeland Wiesnekker, Claudia Michelsen, Oliver Stokowski, Jule Böwe

Wiederholung: Samstag, 21. Februar, 02.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage zum Film

Facebook-Seite zum Film

Film-Zeit über „Das letzte Schweigen“

Homepage von Baran bo Odar

Homepage von Jan Costin Wagner

Meine Besprechung von Jan Costin Wagners „Sandmann träumt“

Meine Besprechung von Baran bo Odars „Who am I – Kein System ist sicher“ (Deutschland 2014)


TV-Tipp für den 9. Juli: Das letzte Schweigen

Juli 9, 2013

3Sat, 22.25

Das letzte Schweigen (D 2010, Regie: Baran bo Odar)

Drehbuch: Baran bo Odar

LV: Jan Costin Wagner: Das Schweigen, 2007

Wurde die 13-jährige Sinikka ermordet? Denn am gleichen Ort wurde vor 23 Jahren ein Mädchen ermordet. Der Täter wurde nie gefunden. Kommissar Jahn ermittelt.

Werkgetreue, gut besetzte, gut fotografierte, aber letztendlich langweilige Verfilmung von Wagners Roman.

Alles weitere in meiner ausführlichen Besprechung (mit Bildern, Links und dem Trailer)

mit Ulrich Thomsen, Wotan Wilke Möhring, Burghart Klaußner, Katrin Sass, Sebastian Blomberg, Karoline Eichhorn, Roeland Wiesnekker, Claudia Michelsen, Oliver Stokowski, Jule Böwe

Hinweise

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Film-Zeit über „Das letzte Schweigen“

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Homepage von Jan Costin Wagner

Meine Besprechung von Jan Costin Wagners „Sandmann träumt“