Die Opfer von Randoku sind fürchterlich verstümmelt und sehr jung. Kinder. Randoku ist dabei kein normaler Serienkiller (wenn es so etwas überhaupt gibt), sondern ein afrikanischer Hexenmeister, der für gut betuchte Kunden Riten ausführt. Das tat er in Rom. Und jetzt in Clinton, Mississippi.
Der in Clinton ermittelnde Detective Lucas Boyd vermutet nach einer im Film nicht gezeigten Google-Recherche über die Mordmerkmale, dass es sich um Ritualmorde mit afrikanischem Hintergrund handelt. Er bittet den Afrikanistik-Professer Dr. Mackles um Hilfe. Dieser unterrichtet zufällig an der örtlichen Universität und er ist ebenso zufällig der Experte für die afrikanische Kultur und Zauberei.
Mehr oder weniger gemeinsam machen sie sich auf die Jagd nach dem Mörder. Währenddessen springt Regisseur George Gallo (Drehbücher/Story für „Wise Guys“, „Midnight Run“ und „Bad Boys“) möglichst viel und sinnfrei zwischen den voneinander unabhängigen Ermittlungen der Polizei in Rom und Clinton, Randokus Morden und den entspannten Nachmittagen von Randokus Auftraggeber. Das ist so ungeschickt, lustlos und mit dem Mut zur Lücke – elliptisches Erzählen kann das nicht genannt werden – zusammengefügt, dass ich mich fragte, ob „The Ritual Killer“ ein Abschreibungsprojekt ist, bei dem allen gesagt wurde, dass sie nur zum Dreh erscheinen müssten. Oder ob aufgrund finanzieller Probleme nur ein Teil des Drehbuch verfilmt werden konnte.
Wobei die Szenen, die es in den fertigen Serienkillerthriller schafften, nicht so aussehen. Sie sind unbeholfen inszeniert und geschnitten. Die wenigen Actionszenen sind ein Graus. Die Dialoge ebenso. Da fechten die Schauspieler einen aussichtslosen Kampf mit dem von sechs Autoren geschriebenem Drehbuch und der abwesenden Regie aus. Cole Hauser, der aktuell in der TV-Serie „Yellowstone“ mitspielt, gelingt es nie, den von Erinnerungen an den tödlichen Verlust von Frau und Tochter geplagten Alkoholiker-Polizisten mit Selbstjustiz-Anwandlungen, auch nur halbwegs glaubhaft zu spielen. Wahrscheinlich guckt er deshalb immer so betrübt in die Kamera.
Immerhin ist Morgan Freeman als Dr. Mackles dabei. Freeman strahlt hier seine gewohnte und immer willkommene majestätische, über allen schlechten Drehbüchern und abwesenden Regisseuren stehende Ruhe aus. Er braucht keine Regieanweisungen, um zu überzeugen.
„The Ritual Killer“ ist ein lieblos runtererzählter, spannungsfreier Serienkillerthriller, der die bekannten Klischees ohne einen erkennbaren Funken von Inspiration oder Engagement vorhersehbar und mit dem Mut zur erzählerischen Lücke zusammenfügt.

The Ritual Killer (The Ritual Killer, USA 2023)
Regie: George Gallo
Drehbuch: Bob Bowersox, Jennifer Lemmon, Francesco Cinquemani, Giorgia Iannone, Luca Giliberto, Ferdinando Dell’Omo (nach einer Geschichte von Joe Lemmon, Francesco Cinquemani und Giorgia Iannone)
mit Morgan Freeman, Cole Hauser, Vernon Davis, Giuseppe Zeno, Murielle Hilaire, Luke Stratte-McClure, Brian Kurlander, Peter Stormare
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Blu-ray
SquareOne Entertainment/Leonine
Bild: 2,40:1 (16:9, 1080p HD)
Ton: Deutsch, Englisch (DTS-HD MA 5.1)
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Bonusmaterial: Deutscher Trailer
Länge: 92 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
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DVD und Blu-ray sind ab dem 13. Oktober erhältlich.
Digital ist das Werk seit dem 5. Oktober verfügbar.
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Hinweise
Moviepilot über „The Ritual Killer“
Metacritic über „The Ritual Killer“
Rotten Tomatoes über „The Ritual Killer“
Wikipedia über „The Ritual Killer“
Meine Besprechung von George Gallos „Kings of Hollywood“ (The Comeback Trail, USA 2020)
Veröffentlicht von AxelB