TV-Tipp für den 19. Februar: Das alte Gesetz

Februar 18, 2018

Arte, 23.50 (VPS könnte 23.55 Uhr sein)

Das alte Gesetz (Deutschland 1923)

Regie: Ewald André Dupon

Drehbuch: Paul Reno

Galizien, 1860: der orthodoxe Jude Baruch Mayer will Schauspieler werden. Sein Vater, der Rabbi, ist dagegen. Aber die christliche Erzherzogin hat da auch noch ein Wort mitzureden.

Gestern auf der Berlinale, heute im Fernsehen und morgen auf der Festplatte. Denn die Uhrzeit für die Erstausstrahlung der brandneuen, digital restaurierten Fassung ist ziemlich mitternächtlich.

Im Gegensatz zu früheren Rekonstruktionen und älteren Fassungen entspricht diese rekonstruierte Fassung der Originalfassung. Sie hat die gleiche Länge wie die Premierenfassung (135 Minuten) und mit der in den 1990er Jahren aufgetauchten Zensurkarte konnte auch der originale Ablauf und die originalen Texte der Zwischentitel wieder hergestellt werden. Denn, und das ist bei einem Stummfilm nichts ungewöhnliches, wurden schon damals für den Export verschiedene Fassungen erstellt. Das Originalnegativ und Kopien der deutschen Fassung sind verschollen. Deshalb erstellten die Restauratoren in mühevoller Arbeit aus allen existierenden Fassungen die restaurierte Fassung.

‚Das alte Gesetz‘ inszeniert das Dilemma des Protagonisten, wie sich seine schauspielerischen Ambitionen mit seinem Judentum vereinbaren lassen, als Generationskonflikt zwischen Vater und Sohn und als Zwiespalt zwischen Tradition und Moderne. ‚Das alte Gesetz‘ meint hier die jüdische Tradition. Das Motiv des interreligiösen Liebespaares (…) ist (…) ein Gradmesser für die Spielräume und Grenzen der jüdischen Assimilation.“ (Margrit Frölich, epd film 2/2018)

Mit Ernst Deutsch, Henny Porten, Ruth Weyher, Hermann Vallentin, Avrom Morewsky, Grete Berger

Hinweise

Arte über „Das alte Gewehr“

Berlinale über „Das alte Gewehr“

Deutschlandfunk Kultur über „Das alte Gewehr“

Filmportal über „Das alte Gewehr“

Wikipedia über „Das alte Gewehr“ (deutsch, englisch)