TV-Tipp für den 1. Januar: Der große Gatsby

Januar 1, 2020

Arte, 20.15

Der große Gatsby (The great Gatsby, USA 1974)

Regie: Jack Clayton

Drehbuch: Francis Ford Coppola

LV: F. Scott Fitzgerald: The great Gatsby, 1925 (Der große Gatsby)

Auf Long Island veranstaltet der geheimnisumwitterte Jay Gatsby in den zwanziger Jahren glamouröse Partys. Da trifft er wieder seine große, inzwischen verheiratete Liebe Daisy.

Was für ein dröger Fehlschlag: „Der Pate“ Francis Ford Coppola übertrug die Worte von F. Scott Fitzgerald fein säuberlich in sein Drehbuch. Aber irgendwo zwischen Drehbeginn und Filmpremiere verflüchtigte sich Fitzgeralds Geist.

Während des Sehens erfreut man sich an der prächtigen Ausstattung (wozu in diesem Fall auch der A-Cast gehört), staunt über etliche erstaunlich gelungene Bildkompositionen (dafür dürfte Kameramann Douglas Slocombe verantwortlich sein) und sinniert über die vielen vertanenen Möglichkeiten, den Stoff für das damalige (und ein heutiges) Publikum relevant zu gestalten. Jack Clayton interessierte das alles nicht. Er liefert, ohne erkennbare Ambitionen, nur langweiliges Ausstattungskino.

Immerhin lädt Claytons Film dazu ein, F. Scott Fitzgeralds sehr kurzen Roman, einen Klassiker der US-Literatur, zu lesen.

Die anderen Verfilmungen scheinen ähnlich misslungen zu sein.

mit Robert Redford, Mia Farrow, Bruce Dern, Karen Black, Scott Wilson, Sam Waterston, Louis Chiles, Howard DaSilva, Robert Blossom, Patsy Kensit

Wiederholungen

Donnerstag, 2. Januar, 23.45 Uhr

Sonntag, 5. Januar, 14.30 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der große Gatsby“

Wikipedia über „Der große Gatsby“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 15. August: Schlachthof 5

August 15, 2016

Arte, 22.30

Schlachthof 5 (USA 1971, Regie: George Roy Hill)

Drehbuch: Stephen Geller

LV: Kurt Vonnegut: Slaughterhouse-Five, 1969 (Schlachthof 5 oder der Kinderkreuzzug)

Eine der wenigen Verfilmungen des chronisch unverfilmbaren Kurt Vonnegut, dessen Romane gerades deshalb lesenswert sind. In „Schlachthof 5“, seinem bekanntesten Werk, erzählt er, autobiographisch inspiriert, die Geschichte des US-Soldaten Billy Pilgrim, der als Gefangener die Bombardierung von Dresden durch alliierte Bomber erlebte.

Auf dem Filmfestival in Cannes erhielt George Roy Hill den Preis der Jury und, was in diesem Fall wichtiger ist, die Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films verlieh dem Film den Golden Scroll (der später in Saturn Award umbenannt wurde) und die Mitglieder der World Science Convention vergaben den Hugo an „Schlachthof 5“.

Ach, ich sollte mal wieder einen Romane von Kurt Vonnegut lesen.

mit Michael Sachs, Ron Leibman, Eugene Roche, Sharon Gans, Valerie Perrine, Robert Blossom

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Schlachthof 5“

Wikipedia über „Schlachthof 5“ (deutsch, englisch)

Nachruf auf Kurt Vonnegut in der New York Times

Nachruf auf Kurt Vonnegut im Time

Nachruf auf Kurt Vonnegut in Der Zeit

Nachruf auf Kurt Vonnegut in der NZZ

Library Journal: An Interview with Kurt Vonnegut (erschienen 15. April 1973 anläßlich “Breakfast of Champions”)

Michael Krasny sprach 2012 über die Bedeutung des Romans für die Gegenwart