Zurück in die Vergangenheit geht es mit „Alien: Romulus“, dem neuesten Film des zuletzt arg darbenden „Alien“-Franchise. Fede Alvarez, der Regisseur von „Evil Dead“, „Don’t Breathe“ und „Verschwörung“, übernahm die Regie und er erhielt freie Hand. Wie James Cameron, David Fincher und Jean-Pierre Jeunet, die in ihren „Alien“-Filmen „Aliens: Die Rückkehr“ (1986), „Alien 3“ (1992) und „Alien: Die Wiedergeburt“ (1997) den Filmen ihren künstlerischen Stempel aufdrücken durften und so Ridley Scotts SF-Horrorfilm „Alien“ (1979) mit weitgehend unverbundenen Einzelgeschichten fortführten, darf jetzt Fede Alvarez seine „Alien“-Geschichte erzählen. Chronologisch (als ob das bei diesem Franchise wichtig sei) spielt sein Film zwischen „Alien“ und „Aliens“. Die Geschichte beginnt auf dem von der Weyland-Yutani Corporation betriebenen Bergbauplaneten Jackson’s Star. Die 25-jährige Rain Carradine (Cailee Spaeny) und ihre gleichaltrigen Freunde wollen nicht als Bergarbeiter sterben. Als ein verlassenes Raumschiff, in dem einige für lange Weltraumflüge wichtige Kälteschlafkammern sind, demnächst auf den Planeten stürzen könnte, entschließen sie sich, dorthin zu fliegen, die Kälteschlafkammern zu bergen. Anschließend wollen sie zu einen lebenswerteren Planeten fliegen.
Kurz nachdem sie das Schiff betreten haben, entdecken sie Spuren einiger schwerer Kämpfe auf dem ziemlich zerstörten Schiff. Bei ihrer Erkundung öffnen sie eine Kammer und die uns aus den vorherigen Filmen bekannten Aliens beginnen sie zu jagen. Wer die vorherigen „Alien“-Filme nicht gesehen hat, begreift ebenfalls sehr schnell, dass diese Wesen sehr unangenehme Gesellen sind.
Ab diesem Moment konzentriert Fede Alvarez sich nur noch auf gut abgehangenen Horror. Sein „Alien: Romulus“ ist ein SF-Horrorthriller mit der Betonung auf Thriller. Für die Fans der ersten vier, vor allem des ersten „Alien“-Films gibt es einige hübsche Anspielungen, wie die Schrifteinblendungen am Filmanfang, die im Schiff benutzten Computer (die ungefähr auf dem Stand von 1980 sind) und einen Androiden, der wie der Android Ash (Ian Holm) aus „Alien“ aussieht. In „Alien: Romulus“ darf er als notdürftig wieder in Betrieb genommener, halb zerfetzter Android den Jungspunden die Situation, in die sie hineingeraten sind, erklären. Zu Rains Gruppe gehört selbstverständlich auch ein Android (David Jonsson).
Nach den beiden hoffnungslos verkopften, edel gefilmten Langweilern „Prometheus: Dunkle Zeichen“ (2012) und „Alien: Covenant“ (2017), beide von Ridley Scott inszeniert, ist „Alien: Romulus“ beherzter Schritt zurück zu den Franchise-Anfängen. Und das ist gut so.

Alien: Romulus (Alien: Romulus, USA 2024)
Regie: Fede Alvarez
Drehbuch: Fede Alvarez, Rodo Sayagues (basierend auf von Dan O’Bannon und Ronald Shusett geschaffenen Charakteren)
mit Cailee Spaeny, David Jonsson, Archie Renaux, Isabela Merced, Spike Fearn, Aileen Wu
Länge: 120 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
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Hinweise
Moviepilot über „Alien: Romulus“
Metacritic über „Alien: Romulus“
Rotten Tomatoes über „Alien: Romulus“
Wikipedia über „Alien: Romulus“ (deutsch, englisch)
Meine Besprechung von J. W. Rinzlers „Alien – Die Entstehungsgeschichte“ (The Making of Alien, 2019)
Meine Besprechung von Ridley Scotts “Prometheus” (Prometheus, USA 2012)
Meine Besprechung von Ridley Scotts „Alien: Covenant“ (Alien: Covenant, USA 2017)
Meine Besprechung von Alan Dean Fosters „Alien: Covenant“ (Alien: Covenant, 2017) (Filmroman)
Meine Besprechung von Fede Alvarez‘ „Don’t Breathe“ (Don’t Breathe, USA 2016)
Veröffentlicht von AxelB