Verrat auf Befehl (The Counterfeit Traitor, USA 1962)
Regie: George Seaton
Drehbuch: George Seaton
LV: Alexander Klein: The Counterfeit Traitor, 1958
Schweden, 1942: der schwedische Ölindustrielle Eric Erickson wird von den Allierten gezwungen, die Nazis bei einem groß angelegtem Scheingeschäft auszuspähen. Dummerweise verliebt er sich in die Gattin eines deutschen Offiziers.
George Seatons heute fast unbekannter Agentenfilm lief zuletzt vor 25 Jahren im TV.
„Obgleich auf Tatsachen beruhend, besonders im zweiten Teil mehr turbulentes Abenteuer als Zeitschicksal.“ (Lexikon des Internationalen Films)
mit William Holden, Lilli Palmer, Wolfgang Preiss, Hugh Griffith, Holger Hagen, Carl Raddatz, Charles Regnier, Wolfgang Preiss, Ingrid van Bergen, Werner Peters, Klaus Kinski, Erik Schumann
In einer Ölraffinerie werden Minisender (vulgo Wanzen) gefunden. Aus dem Atomkraftwerk in Karlsruhe werden geheime Unterlagen gestohlen. Kommissar Lutz (Werner Schuhmacher) glaubt, auch weil die Spuren ins Ausland führen, dass es sich um Spionage handelt.
Tatort-Oldie mit einer aus heutigen Sicht beeindruckenden Besetzung von Theaterschauspielern und künftigen TV-Ermittlern, unter anderem im Tatort. Den Krimi, nach einem Drehbuch des immer zuverlässigen Wolfang Menge, habe ich als ziemlich gelungen in Erinnerung.
mit Werner Schumacher, Peter Drescher, Werner Kreindl, Günther Ungeheuer, Claus Theo Gärtner, Margot Leonard, Rolf von Sydow, Elert Bode, Manfred Boehm, Dietz-Werner Steck, Karl-Heinz von Hassel, Christiane Pauli, Wolfgang Preiss, Stephan Orlac, Walter Richter, Willy Semmelrogge
The Boys from Brazil (The Boys from Brazil, USA/Großbritannien 1978)
Regie: Franklin J. Schaffner
Drehbuch: Kenneth Ross, Heywoud Gould
LV: Ira Levin: The Boys from Brazil, 1976 (Die Boys aus Brasilien; The Boys from Brazil – Geheimakte Viertes Reich)
Mengele klont im Dschungel massenhaft kleine Hitlers und möchte mit ihnen weltweit das „Vierte Reich“ ausrufen. Aber Nazi-Jäger Liebermann ist ihm auf der Fährte.
Absurder und immer noch sehr utopischer Politthriller mit Starbesetzung. Das Suchen und Entdecken bekannter Gesichter in etlichen Nebenrollen steigert das Filmvergnügen mit Freunden beträchtlich.
„Das Handlungskonzept an sich (…) ist vom Autor Gould gut ausgearbeitet, aber der widersprüchliche Schauspielstil von Olivier, der auf dem Auftreten des echten Nazi-Jägers Simon Wiesenthal basiert, und Peck, der in der Rolle des von seinem Ziel Besessenen eine ungewöhnlich zurückhaltende Darstellung zeigt, führen dazu, dass der Film zu einem faden Abenteuer in der Art von Boy’s Own verkommt.“ (Paul Hardy, Hrsg.: Die Science Fiction Filmenzyklopädie) Ähnlich ungnädig: „Ein Langweiler.“ (Ronald M. Hahn/Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Films)
Für die deutsche Kinoauswertung wurde der Film um fast zwanzig Minuten gekürzt und erst 1985, nach dem Bekanntwerden von Mengeles Tod, in die Kinos gebracht.
Der BR zeigt die ungekürzte zweistündige Fassung.
Mit Gregory Peck, Laurence Olivier, James Mason, Lilli Palmer, Uta Hagen, Steve Guttenberg, Bruno Ganz, Wolfgang Preiss, Sky Dumont, Georg Marischka
Die zwei Gesichter einer Frau(Fantasma d’amore/Fantome d’amour, Italien/Deutschland/Frankreich 1980)
Regie: Dino Risi
Drehbuch: Bernardino Zapponi, Dino Risi
LV: Mino Milani: Fantsma d’amore, 1977
Ein älterer Rechtsanwalt trifft seine Jugendliebe wieder. Dummerweise ist sie bereits seit drei Jahren tot. Trotzdem trifft er sie wieder. Auch als junge Frau.
„Die zwei Gesichter einer Frau“ ist einer von Romy Schneiders letzten Filmen. Der Fischer Film Almanach meinte zum Kinostart wenig begeistert: „Dino Risi hat die zwischen tragischer Liebesgeschichte und sanfter Horrorstory angesiedelte Geschichte nicht so recht in den Griff bekommen. (…) Lediglich die Einstellungen der nebelverhangenen Landschaften des herbstlichen Norditaliens können den Zuschauer ein wenig entschädigen.“ (Fischer Film Almanach 1983)
Auch das Lexikon des internationalen Films meint, der Film löst „seinen künstlerischen Anspruch (…) nur in Ansätzen ein.“
Wenn es stimmt, wurde Risis Mystery-Melodrama zuletzt 1992 im Free-TV gezeigt. Auf DVD ist es nicht mehr erhältlich und es wird nirgendwo gestreamt. Und das macht diesen unbekannten Romy-Schneider-Film dann doch sehenswert.
mit Romy Schneider, Marcello Mastroianni, Eva Maria Meineke, Wolfgang Preiss
SchleFaZ: Mister Dynamit – Morgen küsst euch der Tod (Deutschland/Spanien/Italien 1966)
Regie: Franz Josef Gottlieb
Drehbuch: Franz Josef Gottlieb
LV: H. C. Günther: Mister Dynamit: Morgen küsst euch der Tod
Ein Gangster erpresst die USA mit einer Atombombe. Da muss Bob Urban, der beste Mann des BND, ran und den Weltfrieden retten.
Der deutsche Versuch neben „Jerry Cotton“ und „Kommissar X“ eine weitere erfolgreiche, auf Heftromanen basierende Serie zu etablieren und an der damaligen Bond-Manie teilzuhaben. Damals ein Kinoflop, heute – nun, formulieren wir es mal so: die Ausgrabung eines seit Ewigkeiten verschollenen Films (jaja, inzwischen wurde das Werk auf DVD veröffentlicht), den jeder Trash-Fan als Teil der Geschichte des deutschen Kriminalfilms gerade deswegen mal sehen wollte.
Heute kann er es im Rahmen der „SchleFaZ“-Reihe tun. Wobei mir die Lästereien der Präsentatoren Oliver Kalkofe und Peter Rütten auf die Nerven gehen. Viel lieber hätte ich es, wenn sie, wie die Macher von „Trailers from Hell“ darüber reden würden, warum es sich trotz allem lohnt, den Film anzusehen.
„Zeitweise geschmackloser Agentenfilm zwischen Brutalität und alberner Komik.“ (Lexikon des internationalen Films)
mit Lex Barker, Maria Perschy, Amadeo Nazzari, Ralf Wolter, Brad Harris, José Suárez, Wolfgang Preiss, Eddi Arent, Siegfried Rauch, Dieter Eppler, Joachim Fuchsberger
Moltke, der seine Mittäter nie verriet, saß neun Jahre im Knast. Jetzt will er seinen Teil von der damaligen Beute haben und seinen Bruder rächen. Kommissar Schimanski, der Moltke eigentlich ganz sympathisch findet, will das Schlimmste verhindern.
„Moltke“ ist der neunzehnte Schimanski-Film und, abgesehen von dem Auftritt von Dieter Bohlen und seiner Musik (damals und heute: Würg.), ein guter „Tatort“, der den Sozialarbeiter Schimanski während der Weihnachtstage auf Hochtouren arbeiten lässt und, aus Schimanskis Sicht, eine zünftige Rachegeschichte im Gangstermilieu erzählt. Dafür gab es, erstmals für einen „Tatort“, den Adolf-Grimme-Preis.
Anschließend, um 23.40 Uhr, jagt Kommissar Haferkamp in dem Tatort „Zweikampf“ einen Entführer. Auch sehenswert.
mit Götz George, Eberhard Feik, Ulrich Matschoss, Chiem van Houweninge, Hubert Kramar, Iris Disse, Gerd Silberbauer, Wolfgang Preiss, Jan Biczycki, Jürgen Heinrich, Dieter Bohlen, Ludger Pistor
Moltke, der seine Mittäter nie verriet, saß neun Jahre im Knast. Jetzt will er seinen Teil von der damaligen Beute haben und seinen Bruder rächen. Kommissar Schimanski, der Moltke eigentlich ganz sympathisch findet, will das Schlimmste verhindern.
„Moltke“ ist der neunzehnte Schimanski-Film und, abgesehen von dem Auftritt von Dieter Bohlen und seiner Musik (damals und heute: Würg.), ein guter „Tatort“, der den Sozialarbeiter Schimanski während der Weihnachtstage auf Hochtouren arbeiten lässt und, aus Schimanskis Sicht, eine zünftige Rachegeschichte im Gangstermilieu erzählt. Dafür gab es, erstmals für einen „Tatort“, den Adolf-Grimme-Preis.
mit Götz George, Eberhard Feik, Ulrich Matschoss, Chiem van Houweninge, Hubert Kramar, Iris Disse, Gerd Silberbauer, Wolfgang Preiss, Jan Biczycki, Jürgen Heinrich, Dieter Bohlen, Ludger Pistor