DVD-Kritik: „The Rookies“ sollen die Welt retten

Im Kino spielt Milla Jovovich gerade den „Monster Hunter“. Davor spielte sie in der chinesischen Actionkomödie „The Rookies“ im schönsten faschistoiden Kalter-Kriegs-Sowjet-Gefängnisaufseher-Outfit Bruce, eine Agentin einer geheimen Organisation, die die Welt gegen Bösewichter verteidigt. Und das würde sie auch jetzt tun, wenn der Jungspund Zhao Feng nicht eine ihrer Missionen gestört hätte.

Zhao ist ein junger Extremsportler. Seine Spezialität ist das Rumturnen auf Hochhäusern. Seine illegalen Klettertouren dokumentiert er per YouTube-Livestream. Bei einer seiner halsbrecherischen Aktionen stolpert er, nachdem er seine Kamera verloren hat, in ein illegales Geschäft. Es ist das Geschäft, das Bruce mit ihren Männern verhindern will. Es geht um irgendein Ding, mit dem die Welt vernichtet werden kann (halt der MacGuffin), und das seinen Besitzer von den falschen in die ganz falschen Hände wechseln soll. Der Handel geht schief. Der Bösewicht kann mit dem MacGuffin entkommen. Und Bruce rekrutiert sofort Zhao. Sie hofft mit ihm doch noch das Schlimmste verhindern zu können.

Zhao macht sich gemeinsam mit Bruce, ihren Männern (Marke: stahlhartes Kanonenfutter) und einigen seiner Mehr-oder-weniger-Freunde auf nach Budapest. Dort treffen sie wieder auf den Bösewicht. Und weil Bruce – nachdem Milla Jovovich ihre Aufgabe erfüllt hat, die internationale Vermarktbarkeit des Films zu garantieren – in einem Gefecht schwer verletzt wird, müssen jetzt Zhao und seine ungefähr gleichaltrigen Freunde, – ein chaotisch-nerdiger Wissenschaftler, eine arbeitslose Ärztin und eine glücklose Interpol-Polizistin -, die Welt retten.

Okay, diese Prämisse ist unüberschaubar kompliziert und vollkommen idiotisch. Wie der gesamte Film, der eine Mischung aus kindischem Klamauk und Cartoon-Action ist. Die Actionszenen wirken nie auch nur halbwegs realistisch, sondern immer wie Animationen aus einem Computer. Dazwischen gibt es kurze Trickfilme und übertriebene Effekte. Auch die restlichen Bilder wirken, als seien sie vollständig im Studio oder am Computer entstanden. Damit sieht „The Rookies“ wie ein Animationsfilm aus, der sich nicht um die Gesetze der Physik und Wahrscheinlichkeit kümmert.

Die Filmgeschichte selbst ist eine lieblos zusammengehauene Young-Adult-James-Bond-Geschichte. Mit riesigen Logiklöchern, chargierenden Schauspielern und überdeutlichen Anspielungen in den Bildern und der Musik auf James Bond.

Das ist ein Film für Menschen „bis 16 Jahre“. Dummerweise ist Alan Yuens Werk in Deutschland „frei ab 16 Jahren“.

The Rookies (Su ren te gong, China 2019)

Regie: Alan Yuen

Drehbuch: Yun Cheung Kong, Xu Lei, Alan Yuen

mit Milla Jovovich, Talu Wang, Sandrine Pinna, Zhan Xiao, Timmy Xu, David Lee McInnis, Meitong Liu, Suet Lam, Kwok-Kwan Chan, Zhan Xiao

DVD

EuroVideo

Bild: 2,40:1 (16:9)

Ton: Deutsch, Englisch (DD 5.1)

Untertitel: –

Bonusmaterial: Trailer, Wendecover

Länge: 109 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Der Film erscheint am 22. Juli auf DVD und Blu-ray. Seit dem 8. Juli ist er digital erhältlich.

Hinweise

Moviepilot über „The Rookies“

Metacritic über „The Rookies“

Rotten Tomatoes über „The Rookies“

Wikipedia über „The Rookies“

 

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