Und wieder spielt Liam Neeson einen Mann mit „a very particular set of skills“. Travis Block heißt er dieses Mal. Er rettet FBI-Undercover-Agenten aus der Bredouille, wenn sie enttarnt wurden und sich nicht mehr selbst retten können.
Jetzt schlägt er sich mit Dusty Crane herum. Crane ist ein FBI-Undercover-Agent und Block sieht ihn als seinen Schützling an. Aus rätselhaften Gründen will er mit einer Journalistin über seine Arbeit reden. Und das muss verhindert werden. Warum erfahren wir erst nach mehreren ausgedehnten Actionszenen im Auto und zu Fuß. Beide Male in einer anonym bleibenden Großstadt. Und beide Male ohne dass wir als Zuschauer uns wahnsinnig dafür interessieren. Denn in dem Moment ahnen wir noch nicht einmal, warum Crane mit der Journalistin reden will und warum Block ihn so fanatisch verfolgt. Über die Beziehung der beiden Männer, die sich schon länger kennen, zueinander wissen wir auch nichts.
Erst viel später erfahren wir und Block, dass der mit ihm seit ihrer gemeinsam verbrachten in Vietnam verbrachten Militärzeit befreundete FBI-Chef Gabriel Robinson für die Operation Unity verantwortlich ist. Im Rahmen dieser Operation schaltet das FBI echte und vermeintlliche Gegner der US-Regierung, des Staates und des FBIs aus. Robinson ist damit ein Wiedergänger von J. Edgar Hoover – und Mark Williams‘ Thriller „Blacklight“ fischt ein wenig im Siebziger-Jahre-Paranoia-Kino. Allerdings mit einer Story, die schon auf den ersten Blick unplausibel ist und die durchgehend, auch weil die Figuren sich ständig unvernünftig verhalten, eben jene unplausiblen Teile betont, anstatt schnell darüber hinweg zu inszenieren. Wenn man schon keine schlüssige Geschichte erfinden will.
Als Block die Umfänge der Operation Unity erkennt und er so erfährt, dass er in den vergangenen Jahrzehnten nicht für die Guten, sondern die Bösen kämpfte, will er das Treiben seines Freundes Robinson beenden. Dieser schickt seine Leute los. Sie sollen Block und die Journalistin umbringen.
Liam Neeson,spielt in „Blacklight“ ein weiteres Mal in einem Actionfilm mit. Seine auch für ihn überraschende Karriere als Actionheld begann 2008 mit „Taken“. In dem Thriller spielt er einen ehemaligen Green Beret und Ex-CIA-Agenten. Als seine Tochter in Paris entführt wird, fliegt er nach Europa und jagt die Bösewichter. Davor spielte Neeson natürlich immer wieder in Actionfilmen oder Filmen mit viel Action mit, aber der überraschende Kassenerfolg von „Taken“ etablierte ihn als Actionhelden. Er übernahm in zwei weiteren „Taken“-Filmen die Hauptrolle. Und er spielte in weiteren Actionfilmen mit. Einige gute Thriller waren dabei. Aber auch viele überflüssige 08/15-Thriller. „Blacklight“ gehört zur zweiten Gruppe.
Wie auch „Honest Thief“, seine erste Zusammenarbeit mit Mark Williams, die ebenfalls an einer vollkommen unplausiblen Prämisse leidet, ist „Blacklight“ bestenfalls schnell vergessenes Actionfutter für die Fans von Actionfilmen, die sich jeden Actionfilm ansehen müssen, und die fanatischen Liam-Neeson-Fans, die auch den x-ten vollkommen uninteressantesten Actionfilm mit ihm sehen müsse, weil er mitspielt. Wer nicht zu einer dieser beiden Gruppen gehört, kann getrost verzichten.
Blacklight (Blacklight, USA/Australien 2022)
Regie: Mark Williams
Drehbuch: Nick May, Mark Williams (nach einer Geschichte von Nick May und Brandon Reavis)
mit Liam Neeson, Aidan Quinn, Taylor John Smith, Emmy Raver-Lampman
–
DVD
Wild Bunch Germany/LEONINE Distribution
Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph)
Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
Bonusmaterial: Trailer
Länge: 101 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
–
Blu-ray und 4k UHD Blu-ray identisch.
–
Hinweise