Neu im Kino/Filmkritik: Über die Komödie „Sick of myself“

Auch wenn die ersten Bilder nicht so wirken, sind Signe (Kristine Kujath Thorp) und Thomas (Eirik Sæther) ein Paar aus der Hölle. Weil Signe Geburtstag hat, dinieren sie in einem noblen Restaurant. Er tut alles, um die Aufmerksamkeit des gesamten Lokals auf Signe zu lenken. Jeder soll von ihrem Geburtstag erfahren. Ihr ist das sichtlich peinlich. Bevor sie die Rechnung bezahlen, hauen sie ab. Mit der teuren Weinflasche unterm Arm. Dieser harmlose Spaß ist eine Atempause in der Liebesbeziehung der beiden Extrem-Narzissten, die konstant versuchen, sich zu überbieten und dem anderen die Schau zu stehlen. Und ihn gleichzeitig subtil zu demütigen. Er stiehlt die Stühle für eine Vernissage aus Möbelhäusern zusammen und stapelt sie zu Kunstwerken. Sie erzählt bei seiner Ausstellungseröffnung, nachdem sich die Aufmerksamkeit auf Thomas konzentriert, von ihren erfundenen, aber schrecklichen Krankheiten.

Als Signe im Netz in Russland hergestellte Tabletten entdeckt, die schwere Nebenwirkungen haben sollen, ist sie begeistert. Was kann es besseres geben, als mit den Nebenwirkungen, wie Hautausschlag, Haarausfall und möglicherweise Schlimmerem, die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen? Sie bestellt sie und wirft sich gleich nach dem Erhalt eine massive Überdosis ein. Kurz darauf hat sie einen beängstigenden Ausschlag, den sie auch medial verarbeitet. Natürlich ohne die Pillen zu erwähnen. Endlich steht sie, die wahrlich ‚der schlimmste Mensch der Welt‘ ist, im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses.

Sick of myself“ ist eine schwarze Komödie und Gesellschaftssatire, die allerdings in der zweiten Hälfte zwischen Wahn und Wirklichkeit, Zeitsprüngen und alternativen Realitäten ihren Fokus verliert.

Sick of myself (Syk Pke, Norwegen 2022)

Regie: Kristoffer Borgli

Drehbuch: Kristoffer Borgli

mit Kristine Kujath Thorp, Eirik Sæther, Fanny Vaager, Fredrik Stenberg Ditlev-Simonsen, Sarah Francesca Brænne, Ingrid Vollan

Länge: 98 Minuten

FSK: ab 12 Jahre (Uhuh, aber „ Eine negative Vorbildwirkung lässt sich ausschließen.“)

Hinweise

Moviepilot über „Sick of myself“

Metacritic über „Sick of myself“

Rotten Tomatoes über „Sick of myself“

Wikipedia über „Sick of myself“

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