TV-Tipp für den 3. November: Liebe ist das perfekte Verbrechen

November 2, 2021

Arte, 20.15

Liebe ist das perfekte Verbrechen (L’amour est un crime parfait, Frankreich 2013)

Regie: Arnaud Larrieu, Jean-Marie Larrie

Drehbuch: Arnaud Larrieu, Jean-Marie Larrie

LV: Philippe Djian: Incidences, 2010 (Die Rastlosen)

Der 53-jährige, von seiner Arbeit gelangweilte Literaturprofessor Marc hat regelmäßig sexuelle Affären mit seinen Studentinnen. Als eine in seinem Bett stirbt, meldet er ihren Tod nicht der Polizei. Stattdessen lässt er ihre Leiche in einer Felsspalte verschwinden. Kurz darauf klopfen ein neugieriger Kommissar und die gutaussehende Stiefmutter der toten Studentin bei ihm an.

Ruhiger Psycho-Noir über einen Mann, der die Kontrolle über sein Leben verliert.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Mathieu Amalric, Karin Viard, Maïwenn, Sara Forestier

Die Vorlage

Philippe Djian: Die Rastlosen

(übersetzt von Oliver Ilan Schulz)

Diogenes, 2014

224 Seiten

10,90 Euro

Deutsche Erstausgabe

Diogenes, 2012

Originalausgabe

Incidences

Éditions Gallimard, 2010

Sein neuester Roman

Philippe Djian: Die Ruchlosen

(übersetzt von Norma Cassau)

Diogenes, 2021

208 Seiten

22 Euro

Originalausgabe

Les inéquitables

Editions Gallimard, 2019


Hinweise

Rotten Tomatoes über „Liebe ist das perfekte Verbrechen“

Perlentaucher über Philippe Djian

Wikipedia über Philippe Djian (deutsch, englisch, französisch) und „Liebe ist das perfekte Verbrechen“ (deutsch, englisch, französisch)

Meine Besprechung von Philippe Djians „Die Rastlosen“ (Incidences, 2010 – und der Verfilmung „Liebe ist das perfekte Verbrechen“)

Meine Besprechung von Paul Verhoevens Philippe-Djian-Verfilmung „Elle“ (Elle, Frankreich/Deutschland/Belgien 2016) und der DVD

Meine Besprechung von Philippe Djians „Die Ruchlosen“ (Les inéquitables, 2019)


TV-Tipp für den 25. August: Die letzten Tage der Menschheit

August 24, 2021

Arte, 20.15

Die letzten Tage der Menschheit (Les derniers jours du monde, Frankreich/Spanien 2009)

Regie: Arnaud Larrieu, Jean-Marie Larrieu

Drehbuch: Arnaud Larrieu, Jean-Marie Larrieu

LV: Dominique Noguez: Les derniers jours du monde, 2001

TV-Premiere. Die Welt geht gerade mit allen nur denkbaren Katastrophen gleichzeitig unter, aber Robinson hat ein ganz anderes Problem. Er sucht in Frankreich und Spanien nach Lae. Mit ihr hatte er vor einem Jahr eine leidenschaftliche Affäre.

SF-Film

mit Mathieu Amalric, Catherine Frot, Karin Viard, Sergi Lopez, Clotilde Hesme, Omahyra Mota, Sabine Azema, Pierre Pellet, Manon Beaudoin

Hinweise

AlloCiné über „Die letzten Tage der Menschheit“

Rotten Tomatoes über „Die letzten Tage der Menschheit“

Wikipedia über „Die letzten Tage der Menschheit“ (englisch, französisch)


Buch- und DVD-Kritik: „Liebe ist das perfekte Verbrechen“ – Über die Verfilmung von Philippe Djians „Die Rastlosen“

Januar 5, 2015

Eigentlich hat der 53-jährige Literaturprofessor Marc, ein gescheiterter Schriftsteller, es ganz gut getroffen. Er unterricht an einer Universität, lebt mit seiner Schwester in einem malerisch in den Bergen gelegenem Chalet und er geht mit möglichst vielen Studentinnen ins Bett. Eine seiner Bettgesellinnen, die 23-jährige Barbara, überlebt dummerweise die Nacht mit ihm nicht. Wahrscheinlich hat sie zu viel von den falschen Drogen genommen. Marc ruft allerdings nicht den Notarzt oder die Polizei. Immerhin ist sie mausetot und die öffentliche Aufregung über eine tote Studentin in seinem Bett würde ihn garantiert für nichts und wieder nichts die Stelle kosten. Vor allem, weil sie sein Seminar besuchte.
Also schleppt er sie vor seiner ersten Unterrichtsstunde in den Wald und wirft sie in eine Felsspalte, die er vor Jahren zufällig mit seiner Schwester entdeckte.
Problem gelöst. Und dem Kommissar, der die verschwunden Studentin sucht, sagt man, dass man nicht wisse, wohin Barbara verschwunden ist.
Kurz darauf trifft Marc Myriam, die gut fünfzigjährige und, so Marcs Schürzenjägermeinung, verdammt gut aussende Stiefmutter von Barbara. Von Marc möchte sie mehr über Barbara erfahren – und der Universitätslehrer macht eine neue Erfahrung: denn er verliebt sich in die verheiratete Myriam, die deutlich älter als alle seine bisherigen Eroberungen ist.
„Liebe ist das perfekte Verbrechen“, der neue Film der Brüder Arnaud und Jean-Marie Larrie, basiert auf dem Roman „Die Rastlosen“ von Philippe Djian, dessen Bestseller „Betty Blue“ erfolgreich verfilmt wurde und der in seinen Romane immer wieder das Feld zwischen Sex, außergewöhnlicher Liebe und Verbrechen auslotet. Auch „Liebe ist das perfekte Verbrechen“ ist ein, hm, erotischer Kriminalfilm, der die Krimi-Aspekte in Djians Geschichte betont.
Denn nach dem flotten Auftakt beginnt im Roman die Geschichte zunehmend vor sich hin zu plätschern, während Marc sich mit Myriam zu Schäferstündchen trifft, er um seine ungeliebte Arbeit kämpft (immerhin ist er zu alt, um etwas Neues anzufangen) und wir mehr über die seltsame Beziehung zwischen ihm und seiner Schwester erfahren, ehe alles mit eine Knalleffekt endet. Dabei sind die Charaktere und ihre verkorksten Beziehungen durchaus interessant.
Die werkgetreue Verfilmung überzeugt dagegen als ruhiger Noir-Psycho-Thriller. Der von Mathieu Amalric gespielte Hochschullehrer ist von der ersten Minute an viel zwiespältiger als im Roman – und man erinnert sich an Amalrics ähnlich gelagerte Rollen in Roman Polanskis „Venus im Pelz“ und in seiner Georges-Simenon-Verfilmung „Das blaue Zimmer“ (ab 5. Februar 2015 im Kino). Beide Male verstrickt der Mann sich hoffnungslos und eher passiv in die Netze schöner Frauen und taumelt dem Abgrund entgegen.
Auch Myriam umgibt von Anfang an ein Geheimnis. Denn warum sollte die frisch Verheiratete sich ausgerechnet mit dem Lehrer ihrer Stieftochter einlassen, während ihr Mann auf einer lebensgefährlichen Auslandsmission ist?
Das Bonusmaterial der DVD ist mit einem Making of und Interviews erfreulich informativ ausgefallen. Vor allem wenn Arnaud und Jean-Marie Larrie über den Film sprechen.

Liebe ist das perfekte Verbrechen - DVD-Cover 4

Liebe ist das perfekte Verbrechen (L’amour est un crime parfait, Frankreich 2013)
Regie: Arnaud Larrieu, Jean-Marie Larrie
Drehbuch: Arnaud Larrieu, Jean-Marie Larrie
mit Mathieu Amalric, Karin Viard, Maïwenn, Sara Forestier

DVD
Alamode Film
Bild: 2,35:1 (16:9)
Ton: Deutsch, Französisch (DD 5.1)
Untertitel: Deutsch
Bonusmaterial: Interviews, Making of, Trailer, Wendecover
Länge: 110 Minuten
FSK: ab 16 Jahre

Die Vorlage

Djian - Die Rastlosen

Philippe Djian: Die Rastlosen
(übersetzt von Oliver Ilan Schulz)
Diogenes, 2014
224 Seiten
10,90 Euro

Deutsche Erstausgabe
Diogenes, 2012

Originalausgabe
Incidences
Éditions Gallimard, 2010

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Liebe ist das perfekte Verbrechen“

Perlentaucher über Philippe Djian

Wikipedia über Philippe Djian (deutsch, englisch, französisch) und „Liebe ist das perfekte Verbrechen“ (deutsch, englisch, französisch)