Der Körper meines Feindes (Le corps de mon ennemi, Frankreich 1976)
Regie: Henri Verneuil
Drehbuch: Michel Audiard, Félicien Marceau, Henri Verneuil
LV: Félicien Marceau: Le Corps de mon ennemi, 1975
Leclerq saß sieben Jahre unschuldig im Knast. Jetzt kehrt er in sein stinkkorruptes Heimatstädtchen zurück und will sich rächen.
Ein Belmondo ohne Action und einer rückblendenlastigen Erzählstruktur. Das war damals eine Ausnahme im Belmondoschen Ouevre. Daher ist „Der Körper meines Feindes“ vor allem etwas für die Freunde des gut abgehangenen französischen Polit-Thrillers.
Mit Jean-Paul Belmondo, Bernard Blier, Marie-France Pisie, Charles Gérard, Daniel Ivernel, Claude Brosset, Nicole Garcia
Der Clan der Sizilianer (Le Clan des Siciliens, Frankreich 1969)
Regie: Henri Verneuil
Drehbuch: Henri Verneuil, José Giovanni, Pierre Pelegri
LV: Auguste Le Breton: Le Clan des Siciliens, 1967
Kamera: Henri Decae
Musik: Ennio Morricone
Ein entflohener Sträfling entführt mit einer Gangsterbande ein mit Juwelen beladenes Flugzeug. Während der Planung beginnt er ein Verhältnis mit der Schwiegertochter des Bosses. Und der sieht das gar nicht sportlich.
Allein schon die Besetzung mit Jean Gabin, Alain Delon und Lino Ventura verspricht einen vergnüglichen Abend und einen Kassenknüller. Bei der Kritik war der Film dagegen ziemlich unbeliebt: „Gut fotografierte und musikalisch intelligent akzentuierte Gaunergeschichte, die jedoch eine psychologische Darstellung und ausreichende Charakterisierung der Personen vermissen läßt.“ (Film-Dienst) oder „larmoyante Opernhandlung um sizilianische Gangsterehre“ (Der Spiegel)
mit Jean Gabin, Alain Delon, Lino Ventura, Irina Demick, Amedeo Nazzari, Sidney Chaplin, Elisa Cegani
Angst über der Stadt (Frankreich/Italien 1974, Regie: Henri Verneuil)
Drehbuch: Jean Laborde, Henri Verneuil, Francis Veber
Actionhaltiger, harter Polizeithriller in dem ein Pariser Kommissar, Typ „Dirty Harry“, einen Serienmörder jagt.
Nach dem Genuss von „Matrix“ und „Spider-Man“ wirken die Action-Szenen in „Angst über der Stadt“ zwar bedächtlich, aber Jean-Paul Belmondo ließ sich bei den zahlreichen Verfolgungsjagden, dem Abseilen von einem Hubschrauber und der Kletterei über die Dächer von Paris nicht doubeln. Bei den Schlägereien natürlich auch nicht. Die Story folgt den bekannten Genrekonventionen und Belmondo hatte in seiner ersten Polizistenrolle einen Kassenschlager.
„Angst über der Stadt“ ist „die mythische Dokumentation seiner Konversion von der Seite der Rebellen auf die Seite der Gesetz- und Ordnungsvertreter.“ (Georg Seesslen: Copland)
Mit Jean-Paul Belmondo, Charles Denner, Catherine Morin, Berto Maria Merli, Lea Massari
Wenige Tage vor seinem 85. Geburtstag am 9. April erschien bei Heyne die deutsche Übersetzung von ‚Bebel‘ Jean-Paul Belmondos Autobiographie „Meine tausend Leben“.
Auf etwas über dreihundert Seiten lässt der 1933 in dem Pariser Vorort Neuilly-sur-Seine geborene Schauspieler sein Leben Revue passieren. Vor seinem Durchbruch 1960 als Hauptdarsteller in Jean-Luc Godards Klassiker „Außer Atem“ (darüber erzählt Belmondo ab Seite 155) arbeitete er vor allem am Theater. Danach, in den Sechzigern spielte er in etlichen künstlerisch wertvollen Filmen und Klassikern, wie „Eva und der Priester“, „Der Teufel mit der weißen Weste“, „Elf Uhr nachts“, „Der Dieb von Paris“ und „Das Geheimnis der falschen Braut“ mit.
In den Siebzigern (so ab Seite 262) verlegte er sich dann, aus finanzieller Sicht, sehr erfolgreich auf Actionfilme, wie „Angst über der Stadt“ und Komödien, wie „Ein irrer Typ“, in denen er seine Stunts selbst ausführte. Die Kritiker waren von seinen Filmen nicht mehr so wahnsinnig begeistert und Belmondo kümmerte sich nicht mehr um die Kritiker, weil er Filme für die breite Masse machte. In den Achtzigern wurden die Filme, wie „Das As der Asse“ und „Der Profi 2“, platter. Er wurde auch langsam zu alt, um die Stunts noch selbst auszuführen. Über seine Filmkarriere erzählt er in dem auch schon aus älteren Interviews bekanntem Duktus, dass der kommerzielle Erfolg eines Filmes auch ein Qualitätsmerkmal sei. Eine Reflexion darüber erfolgt nicht. Er nimmt auch keine Neubewertung seines damaligen Schaffens vor oder beschäftigt sich intellektuell mit seinem Werk, für das er auch als Produzent verantwortlich war und das vor allem und oft nur das Publikum unterhalten wollte. Es gibt ab und an kleine Anekdoten von den Dreharbeiten, die ihm immer dann besonders gut gefielen, wenn er mit Freunden zusammenarbeiten konnte und ‚viele sportliche Szenen absolvieren‘ konnte. Über sein Privatleben, seine beiden Ehefrauen, seine Partnerinnen, seine Kinder und seinen Schlaganfall 2001, erfährt man dagegen fast nichts.
Ende der Achtziger zog er sich fast vollständig aus dem Filmgeschäft zurück. Die wenigen Filme, in denen er seitdem mitspielte, kamen auch nicht mehr in unsere Kinos. Ab 1987 trat er dann wieder öfter im Theater auf.
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Jean-Paul Belmondo: Meine tausend Leben – Die Autobiographie
(unter Mitarbeit von Paul Belmondo und Sophie Blandinières)
(übersetzt von Pauline Kurbasik und Dr. Bettina Seifried)
Tausend Milliarden Dollar (Frankreich 1982, R.: Henri Verneuil)
Drehbuch: Henri Verneuil
Tausend Milliarden Dollar waren damals der Umsatz der 31 mächtigsten multinationalen Unternehmen und der junge Journalist Paul Kerjean (Patrick Dewaere in seiner vorletzten Rolle) beschäftigt sich damit. Denn durch einen anonymen Anruf erfährt er, dass ein französischer Politiker einen Elektrokonzern an den Multi GTI verkaufen will. Kurz darauf ist der korrupte Politiker tot. Angeblich Suizid. Kerjean recherchiert weiter.
Feiner französischer Polit-Thriller, top besetzt, gut inszeniert und mit der Musik von Philippe Sarde.
Die damalige Kritik war nicht so begeistert: „Das Thema ist zweifelsfrei äußerst brisant, und sicherlich kann man es auch als Polit-Thriller anpacken. Doch Verneuil bewegt sich, wieder einmal, nur an der Oberfläche, spielt ein bisschen mit den Gefahren, die von der immer größer werdenden Konzentration von Kapital und Macht auf immer weniger Konzerne ausgeht.“ (Fischer Film Almanach 1983)
Verneuil drehte auch, immer mit den Stars des französischen Kinos, „Lautlos wie die Nacht“, „100.000 Dollar in der Sonne“, „Der Clan der Sizilianer“, „Angst über der Stadt“, „Der Körper meines Feindes“ und „I wie Ikarus“.
mit Patrick Dewaere, Caroline Cellier, Anny Duperey, Jeanne Moreau, Charles Denner, Mel Ferrer
auch bekannt als „Der Clan der Giganten – 1000 Milliarden Dollar“ (alternativer Kinotitel)
Angst über der Stadt (F/I 1974, R.: Henri Verneuil)
Drehbuch: Jean Laborde, Henri Verneuil, Francis Veber
Actionhaltiger, harter Polizeithriller in dem ein Pariser Kommissar, Typ „Dirty Harry“, einen Serienmörder jagt.
Nach dem Genuss von „Matrix“ und „Spider-Man“ wirken die Action-Szenen in „Angst über der Stadt“ zwar bedächtlich, aber Jean-Paul Belmondo ließ sich bei den zahlreichen Verfolgungsjagden, dem Abseilen von einem Hubschrauber und der Kletterei über die Dächer von Paris nicht doubeln. Bei den Schlägereien natürlich auch nicht. Die Story folgt den bekannten Genrekonventionen und Belmondo hatte in seiner ersten Polizistenrolle einen Kassenschlager.
„Angst über der Stadt“ ist „die mythische Dokumentation seiner Konversion von der Seite der Rebellen auf die Seite der Gesetz- und Ordnungsvertreter.“ (Georg Seesslen: Copland)