TV-Tipp für den 5. Juni: Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß

Juni 4, 2023

Arte, 22.55

Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß (Deux ou trois choses que je sais d’elle, Frankreich 1966)

Regie: Jean-Luc Godard

Drehbuch: Jean-Luc Godard (nach einer Artikelserie von Catherine Vimenet)

Eine Hausfrau bessert ihr Einkommen als Prostituierte auf.

Jean-Luc Godard beobachtet sie einen Tag lang und schafft so ein Porträt des damaligen Lebens in Paris. Der Film gilt als Hauptwerk von Godards soziologischer Periode; wobei Godard sich nicht für eine platte Abfilmung der Realität interessiert. Er nimmt „die Handlung als Vorwand, alles zu diskutieren, was ihm für die augenblickliche Lage Frankreichs typisch erscheint. Außerdem macht er dem Zuschauer durch geflüsterte Kommentare klar, dass hinter der Kamera ein Regisseur steht, der aus der Realität nach seinemGutdünken auswählt. Ein zur Diskussion anregender Film, der auch inszenatorisch zu überzeugen versteht.“ (Lexikon des internationalen Films)

Anschließend, um 00.20 Uhr, zeigt Arte die brandneue, spielfilmlange Doku „Jean-Luc Godard: Kino ohne Kompromisse“ (Frankreich 2022).

mit Marina Vlady, Anny Duperey, Roger Montsoret, Jean Narboni

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß“

Wikipedia über „Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß“ (deutsch, englisch, französisch)

Meine Besprechung von Jean-Luc Godards „Außer Atem“ (À bout de souffle, Frankreich 1960)

Meine Besprechung von Bert Rebhandls „Jean-Luc Godard – Der permanente Revolutionär“ (2020)

Mein Nachruf auf Jean-Luc Godard

Jean-Luc Godard in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 12. September: Stavisky

September 11, 2022

Arte, 21.30

Stavisky (Stavisky, Frankreich/Italien 1974)

Regie: Alain Resnais

Drehbuch: Jorge Semprún

Seit Ewigkeiten nicht mehr gezeigter, fast unbekannter Belmondo-Film aus seiner kommerziellen Phase. Zwischen all die sicheren Kassenhits schob er einen Film, der eigentlich auch ein Kassenhit hätte werden können. Nämlich ein 1933/34 spielendes, auf einem wahren Skandal basierendes Politdrama. Im Zentrum steht der titelgebende Finanzjongleur und Hochstapler Alexandre Stavisky (Jean-Paul Belmondo). Mit seinen Finanzmanipulationen gefährtet er die französische Regierung gefährdet und stirbt unter ungeklärten Umständen.

Stavisky“ war der erste Film von Belmondos Produktionsfirma. Und ein ziemlicher Flop an der Kinokasse. Der Grund dafür war, wenn die Kritiken stimmen, nicht die mangelnde Qualität des Films oder dass er ’schlecht‘ ist, sondern dass er zu gut, zu komplex, zu anspruchsvoll ist. Also dass es sich um einen wirklich gelungenen Film handelt.

Anschließend zeigt Arte um 23.25 Uhr die brandneue, einstündige Doku „Alain Resnais: Ein neues Kino wagen“.

Zu Alain Resnais‘ weiteren Filmen gehören „Hiroshima, mon amour“, „Letztes Jahr in Marienbad“ (L’Année dernière à Marienbad) und „Das Leben ist ein Chanson“ (On connaît la chanson).

mit Jean-Paul Belmondo, François Périer, Anny Duperey, Michael Lonsdale, Claude Rich, Charles Boyer, Gérard Depardieu

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Stavisky“

Wikipedia über „Stavisky“ (deutsch, englisch, französisch)


TV-Tipp für den 24. April: Ihr werdet euch noch wundern

April 24, 2014

WDR, 23.15
Ihr werdet euch noch wundern (Frankreich/Deutschland 2012, Regie: Alain Resnais)
Drehbuch: Alain Resnais (als Alex Reval), Laurent Herbiet
LV: Jean Anouilh: Eurydice, Cher Antoine ou l’amour raté
Nach seinem Tod treffen sich die Darsteller eine Eurydike-Inszenierung im Haus des verstorbenen Theaterregisseurs. Der bittet sie per Videobotschaft, anhand eines Probenmitschnitts über die Aufführung eines Theaterstückes zu entscheiden. Als die Schauspieler bemerken, dass es sich um den Mitschnitt einer ihrer Proben handelt, schlüpfen sie in ihre Rollen – und Alain Resnais liefert in seinem vorletzten Film eine Liebeserklärung an das Theater.
Alain Resnais („Hiroshima, mon amour“, „Letztes Jahr in Marienbad“, „Das Leben ist ein Chanson“) starb am 1. März 2014. Er wurde 91 Jahre alt . Sein letzter Film „Aimer, boire et chanter“ lief auf der diesjährigen Berlinale.
mit Mathieu Amalric, Pierre Arditi, Sabine Azéma, Jean-Noël Brouté, Anne Consigny, Anny Duperey, Hippolyte Girardot, Gérard Lartigau, Michel Piccoli, Denis Podalydès, Lambert Wilson
Hinweise
Film-Zeit über „Ihr werdet euch noch wundern“
Moviepilot über „Ihr werdet euch noch wundern“
Rotten Tomatoes über „Ihr werdet euch noch wundern“
Wikipedia über Alain Resnais und „Ihr werdet euch noch wundern“ (englisch, französisch)


TV-Tipp für den 6. Oktober: Tausend Milliarden Dollar

Oktober 6, 2013

Arte, 20.15

Tausend Milliarden Dollar (Frankreich 1982, R.: Henri Verneuil)

Drehbuch: Henri Verneuil

Tausend Milliarden Dollar waren damals der Umsatz der 31 mächtigsten multinationalen Unternehmen und der junge Journalist Paul Kerjean (Patrick Dewaere in seiner vorletzten Rolle) beschäftigt sich damit. Denn durch einen anonymen Anruf erfährt er, dass ein französischer Politiker einen Elektrokonzern an den Multi GTI verkaufen will. Kurz darauf ist der korrupte Politiker tot. Angeblich Suizid. Kerjean recherchiert weiter.

Feiner französischer Polit-Thriller, top besetzt, gut inszeniert und mit der Musik von Philippe Sarde.

Die damalige Kritik war nicht so begeistert: „Das Thema ist zweifelsfrei äußerst brisant, und sicherlich kann man es auch als Polit-Thriller anpacken. Doch Verneuil bewegt sich, wieder einmal, nur an der Oberfläche, spielt ein bisschen mit den Gefahren, die von der immer größer werdenden Konzentration von Kapital und Macht auf immer weniger Konzerne ausgeht.“ (Fischer Film Almanach 1983)

Verneuil drehte auch, immer mit den Stars des französischen Kinos, „Lautlos wie die Nacht“, „100.000 Dollar in der Sonne“, „Der Clan der Sizilianer“, „Angst über der Stadt“, „Der Körper meines Feindes“ und „I wie Ikarus“.

mit Patrick Dewaere, Caroline Cellier, Anny Duperey, Jeanne Moreau, Charles Denner, Mel Ferrer

auch bekannt als „Der Clan der Giganten – 1000 Milliarden Dollar“ (alternativer Kinotitel)

Wiederholungen

Dienstag, 15. Oktober, 13.50 Uhr

Freitag, 25. Oktober, 13.35 Uhr

Hinweise

Arte über „Tausend Milliarden Dollar“

Wikipedia über „Tausend Milliarden Dollar“ (deutsch, französisch)