Belle de Jour – Schöne des Tages: Ein Roman, ein Film, zwei Skandale (Frankreich 2025)
Regie: Manon Prigent
Drehbuch: Manon Prigent
Brandneue fünfzigminütige Doku über Joseph Kessels Roman „Belle de Jour“ (1928) und Luis Buñuels ebenso skandalträchtige Verfilmung (1967). Mit Catherine Deneuve in der Hauptrolle. Ist das, was damals skandalös war, heute immer noch skandalös? Wurde damals das Werk falsch interpretiert? Wie veränderte sich die Wahrnahme über die Jahrzehnte? Und was meinen Frauen heute über den Roman und den Film?
Ein verzichtbarer Film. Jedenfalls wenn man erwartet, viel über Luis Buñuel, sein Leben, sein Denken, sein Werk und den Surrealismus zu erfahren. Sicher, das alles spricht Buñuel-Experte Javier Espada in seinem Dokumentarfilm „Buñuel – Filmemacher des Surrealismus“ an. Er leitete von seiner Gründung im Jahr 2000 bis 2016 das Centro Buñuel de Calanda (CBC). Er gestaltete den Inhalt der Dauerausstellung des Museums, kuratierte weitere Buñuel-Ausstellungen, mitverantwortete als Co-Regisseur mehrere Dokumentarfilme über Buñuel und schrieb Texte und Bücher über ihn. Auf den ersten Blick könnte es also keinen besseren Regisseur für diesen Film geben.
Das ist leider ein Irrtum.
Chronologisch geht es in „Buñuel – Filmemacher des Surrealismus“ einmal durch Buñuels Leben. Dazwischen streut Espada beliebig, vollkommen willkürlich und ohne Erklärung kurze Auschnitte aus Buñuels Filmen ein. Über die Filme erfahren wir nichts. Über Buñuels Denken und den Surrealismus eigentlich auch nichts. Und warum Alfred Hitchcock Buñuel den besten Regisseur der Welt nannte, können wir nach diesem Film noch nicht einmal erahnen.
Entsprechend ratlos dürften Menschen, die nichts über Buñuel wissen, beim Ansehen des Dokumentarfilms sein.
Die anderen – wozu ich gehöre – können die Bilder aus Buñuels Filmen zum Anlass nehmen, sich mal wieder seine Filme anzusehen. Aber dafür brauchen sie diesen Film nicht. Da genügt die Frage: Sollen wir uns wieder sein Debüt „Ein andalusischer Hund“ oder seinen letzten Film „ Dieses obskure Objekt der Begierde“ oder einen Film dazwischen ansehen?
Buñuel – Filmemacher des Surrealismus (Buñuel, un cineasta surrealista, Spanien 2021)
Extrem selten, um nicht zu sagen ‚fast nie‘, gezeigtes Melodrama von Luis Buñuel: Der reiche Francisco spannt Raúl die Verlobte aus und heiratet sie. Ihre Ehe könnte perfekt sein, wenn er nicht rasend eifersüchtig wäre.
„Surrealistisch gefärbtes Melodram aus Buñuels mexikanischer Periode.“ (Lexikon des internationalen Films)
Die deutsche Premiere war am 7. Juli 1970 in der ARD.
„Luis Buñuel Portolés (* 22. Februar 1900 in Calanda, Spanien; † 29. Juli 1983 in Mexiko-Stadt, Mexiko) war ein mexikanischer Filmemacher spanischer Herkunft, der gegen Ende der Stummfilmzeit als surrealistischer Regisseur bekannt wurde. Er zählt zu den bedeutendsten Filmregisseuren des 20. Jahrhunderts.“ (Wikipedia)
Seine bekanntesten und wichtigsten Filme sind „Ein andalusischer Hund“ (Un chien andalou, 1929), „Viridiana“ (1961), „Der Würgeengel“ (El ángel exterminador, 1962), „Tagebuch einer Kammerzofe“ (Le journal d’une femme de chambre, 1964), „Belle de Jour – Schöne des Tages“ (Belle de jour, 1967), „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ (Le charme discret de la bourgeoisie, 1972), „Das Gespenst der Freiheit“ (Le fantôme de la liberté, 1974) und „Dieses obskure Objekt der Begierde“ (Cet obscur objet du désir, 1977).
mit Arturo de Córdova, Delia Garcés, Carlos Martínez Baena, Manuel Dondé, Fernando Casanova
In einer südfranzösischen Industriestadt hilft Doktor Valerio seinen armen Patienten und gerät darüber in Streit mit einem bösartigem Industriellen. Während seine Ehe darüber zerbricht, hält eine vermögende Gönnerin zu ihm.
Fast unbekanntes, selten gezeigtes Werk von Luis Buñuel, dem Regisseur von, u. a., „Der andalusische Hund“, „Das verbrecherische Leben des Archibaldo de la Cruz“, „Belle de Jour“, „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“, „Das Gespenst der Freiheit“ und „Dieses obskure Projekt der Begierde“.
mit Georges Marchal, Lucia Bosé, Gianni Esposito, Nelly Bourgeaud, Julien Bertheau
Der Würgeengel (l ángel exterminador, Mexiko 1962)
Regie: Luis Buñuel
Drehbuch: Luis Buñuel, Luis Alcoriza
Ein weiterer Buñuel-Film – und der Abschluss der kleinen Arte-Reihe. Dieses Mal geht es um eine Abendgesellschaft, deren gemeinsames Essen in Edmundos Villa eine merkwürdige Wende nimmt. Denn nach dem Essen können die Gäste das Haus nicht mehr verlassen. Obwohl die Türen offen stehen und es kein erkennbares Hindernis gibt.
mit Silvia Pinal, Lucy Gallardo, Augusto Benedico, Jacqueline Andere, Enrique Rambal, José Baviera
Buñuel im Labyrinth der Schildkröten (Buñuel en el laberinto de las tortugas, Spanien Niederlande Deutschland 2018)
Regie: Salvador Simó
Drehbuch: Eligio R. Montero, Salvador Simó (basierend auf „Buñuel en el laberinto de las tortugas“ von Fermín Solís)
TV-Premiere. Von der Kritik abgefeierter Animationsfilm über die Entstehung von Luis Buñuels Frühwerk „Las Hurdes – Land ohne Brot“ (Las Hurdes – Tierra sin pan). Die Dreharbeiten in den frühen dreißiger Jahren in der bitterarmen Region Las Hurdes verknüpft Simó mit einer Selbstanalyse von Luis Buñuel, der damals mit seinen surrealistischen Filmen für Aufsehen sorgte, aber keine Geldgeber für weitere Projekte findet.
„Buñuel im Labyrinth der Schildkröten“ wurde unter anderem mit dem Goya und dem Europäischen Filmkreis als Bester Animationsfilm ausgezeichnet.
Pesthauch des Dschungels(La Mort en ce jardin, L Muerte en este jardin, Mexiko/Frankreich 1956)
Regie: Luis Buñuel
Drehbuch: Luis Alcoriza, Luis Buñuel, Raymond Queneau, Gabriel Arout (nach der Erzählung von José-André Lacour)
Irgendwo in Südamerika: die rechte Junta schlägt einen Aufstand von Diamantensuchern blutig nieder. Eine wild zusammengewürfelte Gruppe – ein Glücksritter, eine Prostituierten, ein Priester, ein alter Mann und seine taubstumme Tochter – flieht in den Urwald.
Ein Meisterwerk aus Buñuel sogenannter kommerzieller Phase, das damals in deutschen Kinos in einer gekürzten Fassung lief. Arte zeigt die Originalfassung.
„gehört zu Luis Buñuels schönsten Arbeiten seiner mexikanischen Schaffensperiode“ (TV-Spielfilm: Das große Filmlexikon)
mit Simone Signoret, Charles Vanel, Georges Marchal, Michel Piccoli, Michèle Girardon, Tito Junco
Der diskrete Charme der Bourgeoisie (Le charme discret de la bourgeoisie, Frankreich 1972)
Regie: Luis Buñuel
Drehbuch: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière
Sechs miteinander befreundete Mitglieder der Bourgeoisie wollen sich zum gemeinsamen Abendessen treffen. Aber aufgrund seltsamer und absurder Zufälle scheitert das gemeinsame Essen immer wieder.
Ein Buñuel-Klassiker. Eine surrealistische Satire auf das Großbürgertum und eine Absage an die herkömmliche Spielfilmdramaturgie.
mit Fernando Rey, Delphine Seyrig, Stéphane Audran, Jean-Pierre Cassel, Paul Frankeur, Bulle Ogier, Julien Bertheau, Michel Piccoli
Johnny zieht in den Krieg (Johnny got his gun, USA 1971)
Regie: Dalton Trumbo
Drehbuch: Dalton Trumbo, Luis Buñuel (ungenannt)
LV: Dalton Trumbo: Johnny got his gun, 1939 (Süß und ehrenvoll; Johnny zieht in den Krieg)
Im Ersten Weltkrieg wird der junge Johnny schwer verletzt. Ohne Arme und Beine, blind, taub und stumm wird er im Krankenhaus zum Versuchtstier von Ärzten und Johnny versucht sein Leiden zu begreifen.
Sehr selten gezeigter Antikriegsklassiker, der damals bei der europäischen Kritik (unter anderem Spezialpreis der Jury und Großer Preis der Kritik in Cannes) gut ankam. In den USA nicht so.
mit Timothy Bottoms, Kathy Fields, Marsha Hunt, Jason Robards, Donald Sutherland
Belle de jour – Schöne des Tages (Frankreich/Italien 1967, Regie: Luis Buñuel)
Drehbuch: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière
LV: Joseph Kessel: Belle de jour, 1928 (Belladonna; La belle de jour- Die Schöne des Tages)
Arztgattin Séverine langweilt sich. Als Lebemann Husson sie mit Madame Anais und ihrem Etablissement für erotische Wünsche und Fantasien bekannt macht, beginnt Séverine ein Doppelleben.
Einer von Buñuels zugänglichsten Filmen über die Doppelmoral des Großbürgertums. Er erhielt den Goldenen Löwen in Venedig und war bei Kritik und Zuschauern ein Erfolg. Deneuve war danach auf die Rolle der kühlen Blondine festgelegt.
Mit Catherine Deneuve, Jean Sorel, Michel Piccoli, Geneviève Page
Belle de jour – Schöne des Tages (Frankreich/Italien 1967, Regie: Luis Buñuel)
Drehbuch: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière
LV: Joseph Kessel: Belle de jour, 1928 (Belladonna; La belle de jour- Die Schöne des Tages)
Arztgattin Séverine langweilt sich. Als Lebemann Husson sie mit Madame Anais und ihrem Etablissement für erotische Wünsche und Fantasien bekannt macht, beginnt Séverine ein Doppelleben.
Einer von Buñuels zugänglichsten Filmen über die Doppelmoral des Großbürgertums. Er erhielt den Goldenen Löwen in Venedig und war bei Kritik und Zuschauern ein Erfolg. Deneuve war danach auf die Rolle der kühlen Blondine festgelegt.
Davor zeigt ZDFkultur, ebenfalls mit Catherine Deneuve, um 20.15 „Die schönen Wilden“ (Frankreich 1975) und um 21.55 Uhr „Place Vendôme – Heiße Diamanten“ (Frankreich 1998).
Mit Catherine Deneuve, Jean Sorel, Michel Piccoli, Geneviève Page
Johnny zieht in den Krieg (USA 1971, R.: Dalton Trumbo)
Drehbuch: Dalton Trumbo, Luis Buñuel (ungenannt)
LV: Dalton Trumbo: Johnny got his gun, 1939 (Süß und ehrenvoll; Johnny zieht in den Krieg)
Im Ersten Weltkrieg wird der junge Johnny schwer verletzt. Ohne Arme und Beine, blind, taub und stumm wird er im Krankenhaus zum Versuchtstier von Ärzten und Johnny versucht sein Leiden zu begreifen.
Sehr selten gezeigter Antikriegsklassiker, der damals bei der europäischen Kritik (unter anderem Spezialpreis der Jury und Großer Preis der Kritik in Cannes) gut ankam. In den USA nicht so. .
mit Timothy Bottoms, Kathy Fields, Marsha Hunt, Jason Robards, Donald Sutherland
Belle de jour – Schöne des Tages (F/I 1967, R.: Luis Buñuel)
Drehbuch: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière
LV: Joseph Kessel: Belle de jour, 1928 (Belladonna; La belle de jour- Die Schöne des Tages)
Arztgattin Séverine langweilt sich. Als Lebemann Husson sie mit Madame Anais und ihrem Etablissement für erotische Wünsche und Fantasien bekannt macht, beginnt Séverine ein Doppelleben.
Einer von Buñuels zugänglichsten Filmen über die Doppelmoral des Großbürgertums. Er erhielt den Goldenen Löwen in Venedig und war bei Kritik und Zuschauern ein Erfolg. Deneuve war danach auf die Rolle der kühlen Blondine festgelegt.
Mit Catherine Deneuve, Jean Sorel, Michel Piccoli, Geneviève Page
Dieses obskure Objekt der Begierde (Frankreich/Spanien, R.: Luis Buñuel)
Drehbuch: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière
LV: Pierre Louÿs: La femme et le pantin, 1898 (Das Weib und der Hampelmann; Dieses obskure Objekt der Begierde)
Luis Buñuels letzter Spielfilm: Ein vermögender, verwitweter, älterer Geschäftsmann verliebt sich in sein 18-jähriges Hausmädchen. Dummerweise weist sie seine plumpen Annäherungsversuche standhaft zurück.
Das Objekt der Begierde wird von Carole Bouquet (die kühle Intellektuelle) und Ángela Molina (die sinnliche Verführerin) gespielt. Durch die Aufspaltung der Rolle auf zwei Schauspielerinnen konnte Luis Buñuel auch optisch ihre verschiedenen Charakterzüge zeigen.
Ein würdiger letzter Film
mit Fernando Rey, Carole Bouquet, Ángela Molina, Julien Bertheau, André Weber
Belle de jour – Schöne des Tages (F/I 1967, R.: Luis Buñuel)
Drehbuch: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière
LV: Joseph Kessel: Belle de jour, 1928 (Belladonna; La belle de jour- Die Schöne des Tages)
Arztgattin Séverine langweilt sich. Als Lebemann Husson sie mit Madame Anais und ihrem Etablissement für erotische Wünsche und Fantasien bekannt macht, beginnt Séverine ein Doppelleben.
Einer von Buñuels zugänglichsten Filmen über die Doppelmoral des Großbürgertums. Er erhielt den Goldenen Löwen in Venedig und war bei Kritik und Zuschauern ein Erfolg. Deneuve war danach auf die Rolle der kühlen Blondine festgelegt.
Mit Catherine Deneuve, Jean Sorel, Michel Piccoli, Geneviève Page
Die junge Tristana begibt sich auf den Wunsch ihrer Mutter in die Obhut des vierzig Jahre älteren Don Lope, der auch ihr Liebhaber sein möchte. Sie flüchtet zu einem jungen Maler und kehrt, als sie schwer erkrankt, zu Don Lope zurück.
Zehn Jahre nach „Viridiana“ drehte Buñuel wieder in Spanien und selbstverständlich nimmt er sich auch in diesem, in Toledo gedrehtem Drama über den Verlust von Unschuld, Abhängigkeiten und Macht die spanische bürgerliche Gesellschaft und die katholische Kirche mit ihrer Doppelmoral vor.
Das dürfte der einzige Film sein, in dem die Blondine Catherine Deneuve braune Haare hat.
mit Catherine Deneuve, Fernando Rey, Franco Nero, Lola Gaos
Einen richtig fetten Luis-Buñuel-Themenabend gibt es heute.
Luis Buñuel Portolés (* 22. Februar 1900 in Calanda, Spanien; † 29. Juli 1983 in Mexiko-Stadt, Mexiko) war war ein spanisch-mexikanischer Filmemacher, der in der Frühzeit des Films als surrealistischer Regisseur bekannt wurde. Er zählt zu den wichtigsten Filmregisseuren des 20. Jahrhunderts.
LV: Octave Mirabeau: Le Journal d’une femme de chambre, 1900 (Tagebuch einer Kammerzofe)
Buñuel verlegte die Geschichte in die späten zwanziger Jahre und lässt die Kammerzofe einen Blick auf die verkommene feine Gesellschaft mit ihren sexuellen Perversionen werfen.
Bösartige Satire
mit Jeanne Moreau, Michel Piccoli, Georges Gèret, Francois Lugagne
Der Film wurde in Spanien sofort verboten, erhielt in Cannes die Goldene Palme, war auch in anderen Ländern ein Skandalfilm und heute zählt diese Abrechnung mit dem Bürgertum und der Kirche zu den wichtigsten und besten Filmen von Luis Buñuel.