DVD-Kritik: Die Herren Mark Neveldine, Cole Hauser und Mel Gibson besuchen „Panama“

September 27, 2022

Auf dem Papier sieht das vielversprechend aus: Mel Gibson und Cole Hauser (u. a. die TV-Serien „Rogue“ und „Yellowstone“) in den Hauptrollen. Mark Neveldine als Regisseur.

Auch die Story könnte in einer Mischung aus Polit-Thriller und Actionthriller für einen gelungenen Film sorgen.

1989, wenige Tage vor der US-Invasion, die zum Sturz von Diktator Manuel Noriega führte, wird Ex-Marine James Becker (Cole Hauser) nach Panama geschickt. Der CIA-Mann Stark (Mel Gibson) will, dass Becker unter falscher Identität Noriega einen sowjetischen Kampfhubschrauber abkauft und an die Contras verkauft. Der Hubschrauber soll dann in einem Attentat auf Noriega eine entscheidende Rolle spielen

Schnell gerät Becker zwischen alle Fronten.

Panama“ ist ein ziemliches Desaster, das in vierzehn Tagen in Puerto Rico gedreht wurde. Mel Gibson wurde nur engagiert, damit sein Name groß auf das Plakat geschrieben werden kann. Im Film ist er ist nur wenige Minuten zu sehen. Die meiste Zeit sitzt er allein telefonierend an einem Tisch. Trotzdem ist sein Charisma immer noch spürbar.

Neveldine, der zusammen mit Brian Taylor „Crank“, „Crank 2: High Voltage“, „Gamer“ und „Ghost Rider: Spirit of Vengeance“ inszenierte, schließt an sein Solo-Regiedebüt, den vergessenswerten Exorzismusfilm „The Vatican Tapes“, an. Dieses Mal mit einem in billigster Videooptik gedrehtem Werk, bei dem die blassen Farben und merkwürdigen Bildausschnitte kaum von den lahmen Dialogen ablenken. Die Story selbst ist in der Tradition billiger Actionfilme aus den Siebzigern und Achtzigern zusammengeklaubt. Für die historischen Hintergründe, die kurz angedeutet werden, interessierten die Macher sich nicht.

Panama – The Revolution is heating up (Panama, USA/Großbritannien 2022)

Regie: Mark Neveldine

Drehbuch: William Barber, Daniel Adams (nach einer Geschichte von William Barber)

mit Cole Hauser, Mel Gibson, Mauricio Henao, Kiara Liz, Charlie Weber, Kate Katzman

Blu-ray

EuroVideo

Bild: 1,85:1 (16:9)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: –

Bonusmaterial: –

Länge: 95 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Panama“

Metacritic über „Panama“

Rotten Tomatoes über „Panama“

Wikipedia über „Panama“

Meine Besprechung von Mark Neveldines „The Vatican Tapes“ (The Vatican Tapes, USA 2015)


Neu im Kino/Filmkritik: „The Vatican Tapes“ – warum mussten sie geöffnet werden?

Juli 30, 2015

Michael Peña ist einer der Schauspieler, die ich immer gerne sehe (zuletzt in „Ant-Man“) und immer hoffe, dass er endlich auch mal eine Hauptrolle bekommt. Obwohl er in „End of Watch“ eine hatte und er auch in „Herz aus Stahl“ einer der Hauptdarsteller war – und es waren gute Filme. In „The Vatican Tapes“ hat er zwar eine Hauptrolle, aber auch er kann den Film nicht retten. Wahrscheinlich hätte niemand den Film retten können.
Mark Neveldine, der mit „Crank“ 2006 einen grandiosen Einstand hatte, an den er und sein Regie-Partner Brian Taylor, seitdem nicht mehr anknüpfen konnten, liefert jetzt in seinem ersten Spielfilm, den er alleine inszenierte, einen unglaublich langweiligen Exorzismus-Film ab.
Dieses Mal ist die Katholikin Angela Holmes (Olivia Taylor Dudley) von einem Dämon besessen. Pater Lozano (Michael Peña) glaubt, dass er ihr helfen kann. Als er erkennt, dass die junge Dame sich einen besonders fiesen Dämon eingehandelt hat, ruft er den Vatikan an. Denn dort gibt es eine Exorzismus-Sondereinheit, die viel zu tun hat, weil Katholiken ja ständig von Dämonen besessen sind.
„The Vatican Tapes“ ist einer der zahlreichen niedrig budgetierten Horrorfilme, die seit einiger Zeit wieder in unsere Kinos kommen und aufgrund ihrer geringen Kosten einen ziemlich garantierten Gewinn abwerfen. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn die hier erzählte Geschichte von Bessessenheit und Teufelsaustreibung nicht so lieb- und einfallslos bis hin zur wahrscheinlich langweiligsten Teufelsaustreibung der Filmgeschichte heruntergespult würde.

The Vatican Tapes - Plakat

The Vatican Tapes (The Vatican Tapes, USA 2015)
Regie: Mark Neveldine
Drehbuch: Christopher Borrelli, Michael C. Martin (nach einer Geschichte von Chris Morgan und Christopher Borrelli)
mit Olivia Taylor Dudley, Michael Peña, Djimon Hounsou, Dougray Scott, Peter Andersson, Kathleen Robertson

Länge: 91 Minuten
FSK: ab 16 Jahre

Hinweise
Amerikanische Facebook-Seite zum Film
Deutsche Facebook-Seite zum Film
Film-Zeit über „The Vatican Tapes“
Moviepilot über „The Vatican Tapes“
Metacritic über „The Vatican Tapes“
Rotten Tomatoes über „The Vatican Tapes“
Wikipedia über „The Vatican Tapes“