Neu im Kino/Filmkritik: „Bad Boys: Ride or Die“ in den alten Melodien

Juni 5, 2024

Die kürzeste Kritik zum vierten „Bad Boys“-Film geht so: wenn dir der vorherige Film gefiel, wird dir auch „Bad Boys: Ride or Die“ gefallen.

Und das waren vor vier Jahren, während der Coronavirus-Pandemie, ziemlich viele Menschen. In Deutschland war er mit 1,8 Millionen Zuschauern der erfolgreichste Film des Jahres. In den USA sah es genauso aus. Weltweit war die Actionkomödie mit einem Umsatz von 426,5 Millionen US-Dollar, hinter drei asiatischen Filmen (es war ein ungewöhnliches Jahr), der vierterfolgreichste Film des Jahres. Und es war der an der Kinokasse und bei der Kritik der erfolgreichste „Bad Boys“-Film. Das Publikum liebte sie durchgehend.

Da war eine Fortsetzung unvermeidlich und dieses Mal ging es auch schneller als zwischen dem zweiten und dritten Filmabenteuer mit den in Miami ermittelnden Drogenfahndern Mike Lowrey (Will Smith) und Miles Burnett (Martin Lawrence). Sie sind Schwarz, haben ein loses Mundwerk und sind seit über dreißig Jahren Partner. Der eine ist ein glücklicher Familienvater. Der andere ein überzeugter Single. Jedenfalls bis jetzt. Denn Lowrey heiratet am Filmanfang.

In ihrem vierten Leinwandeinsatz wird ihr ehemaliger, in „Bad Boys for Life“ erschossener Vorgesetzter Captain Howard (dieses Mal als Geist dabei) verdächtigt, für die Kartelle gearbeitet zu haben. Die titelgebenden „Bad Boys“ Lowrey und Burnett glauben es nicht. Sie wollen seine Unschuld beweisen und geraten dabei in Teufels Küche. Denn die wahren Täter und Hintermänner, die gestandene Krimigucker ohne große Mühe schnell enttarnen, wehren sich mit allen Mitteln. Sie scheinen über jeden Schritt der beiden Drogenfahnder informiert zu sein.

Erzählt wird das in der bewährten Buddy-Cop-Mischung aus Humor, dummen Sprüchen und exzessiver Gewalt. Die Zerstörungsorgie wird, auch das ist keine Neuigkeit, in hektischen Schnitten erzählt. Es ist fast nie möglich, die Action zu verfolgen. Und wenn dann einmal in einer Actionszene länger nicht geschnitten wird, bewegt die Kamera sich so hektisch, dass auch dann das Geschehen kaum verfolgt werden kann. Dass das anders geht, haben in den letzten Jahren vor allem die „John Wick“-Filme gezeigt. Auch ein Blick auf die „James Bond“- oder „Mission: Impossible“-Filme zeigt, dass Action anders inszeniert werden kann.

Oder auf den ersten „Bad Boys“-Film. Den hat Michael Bay zwar auch schon hektisch im Sekundentakt geschnitten.

Aber ihm gelangen in seinem Spielfilmdebüt einige ikonische Bilder und im Gedächtnis bleibende Actionszenen. Das kann von Adil & Bilalls zweitem „Bad Boys“-Film nicht gesagt werden. Bei ihnen verschwimmt alles in einem monotonem Schnittgewitter. Das ist keine überkandidelte Rocksinfonie, sondern der Rhythmus-Track für ein Hip-Hop-Stück, bei dem die anderen Instrumente und der Gesang fehlen.

Der Humor besteht vor allem aus den endlosen, redundanten Streitereien zwischen Lowrey und Burnett. Sie zanken sich wie ein altes Ehepaar auf Autopilot. Und Burnett wird hier zum absoluten Trottel degradiert.

Die Story ist, wie erwartbar, nicht der Rede wert. Sie dient nur als Perlenschnur, an der Action und Witze aneinandergereiht werden.

In „Bad Boys: Ride or Die“ werden die bekannten Zutaten, mit vielen aus den vorherigen Filmen bekannten und einigen neuen, weitgehend vollkommen austauschbaren Figuren, einfach noch einmal präsentiert. Ohne nennenswerte Variationen und Engagement. Das ist mehr Autopilot als Innovation; – also ziemlich genau das, was ich erwartete und was die Fans der vorherigen, vor allem des vorherigen Films wollen.

Bad Boys: Ride or Die (Bad Boys: Ride or Die, USA 2024)

Regie: Adil & Bilall (aka Adil El Arbi und Bilall Fallah)

Drehbuch: Chris Bremner, Will Beall (basierend auf von George Gallo erfundenen Figuren)

mit Will Smith, Martin Lawrence, Vanessa Hudgens, Alexander Ludwig, Paola Núñez, Eric Dane, Ioan Gruffudd, Jacob Scipio, Melanie Liburd, Tasha Smith, Tiffany Haddish, Joe Pantoliano, John Salley, DJ Khaled, Rhea Seehorn, Dennis McDonald, Michael Bay (Cameo)

Länge: 116 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Bad Boys: Ride or Die“

Metacritic über „Bad Boys: Ride or Die“

Rotten Tomatoes über „Bad Boys: Ride or Die“

Wikipedia über „Bad Boys: Ride or Die“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Adil & Bilalls „Bad Boys for Life“ (Bad Boys for Life, USA 2020)


TV-Tipp für den 11. Mai: Do the Right Thing

Mai 10, 2020

Arte, 22.05

Do the Right Thing (Do the Right Thing, USA 1989)

Regie: Spike Lee

Drehbuch: Spike Lee

Eine schwüle Sommernacht in Brooklyn – und alle Treffen sich in Sal’s Pizzeria.

Spike Lees dritter Spielfilm und inzwischen ein Klassiker. Eine hysterische Nummernrevue, in der Emotionen und Gegensätze ungebremst aufeinanderkrachen.

„Lee macht im Grunde etwas sehr Mutiges. Er hält seinen eigenen Leuten ihren eigenen Rassismus vor. Erst wenn sie dies erkennen, sind sie in der Lage, anders mit dem Rassismus der Weißen umzugehen, als es das Ende des Films zeigt.“ (Fischer Film Almanach 1990)

„Das Richtige getan hat Lee, indem er einen Film gedreht hat, der seine Dringlichkeit in keinem Augenblick vermeint, ohne deshalb Lösungen mit auf den Weg geben zu wollen. Statt die eine richtige Position zu behaupten, orchestriert Lee virtuos eine Vielzahl von Positionen.“ (Cristina Nord, in Gunnar Landsgesell/Andreas Ungerböck, Hrsg.: Spike Lee, 2006)

mit Danny Aiello, Ossie Davis, Ruby Dee, Richard Edson, Spike Lee, Giancarlo Esposito, Bill Nunn, John Turturro, John Savage, Samuel L. Jackson, Rosie Perez, Martin Lawrence

Hinweise

Homepage von “40 Acres and a Mule Filmworks” (Firma von Spike Lee)

Drehbuch “Do the Right Thing” von Spike Lee

Rotten Tomatoes über „Do the Right Thing“

Wikipedia über „Do the Right Thing“ (deutsch, englisch)

Turner Classic Movies über “Do the Right Thing”

New York Magazine: Interview mit Spike Lee über “Do the Right Thing” (7. April 2008)

Los Angeles Times: Jason Matloff über “Do the Right Thing” zwanzig Jahre nach der Premiere” (24. Mai 2009)

NPR: Diskussion über “Do the Right Thing” zwanzig Jahre nach der Premiere  (24. Juni 2009)

Meine Besprechung von Spike Lees „Buffalo Solders ’44 – Das Wunder von St. Anna“ (Miracle at St. Anna, USA/I 2008)

Meine Besprechung von Spike Lees “Oldboy” (Oldboy, USA 2013)

Meine Besprechung von Spike Lees „BlacKkKlansman“ (BlacKkKlansman, USA 2018)


Neu im Kino/Filmkritik: „Bad Boys for Life“ – auch ohne Michael Bay im Michael-Bay-Stil

Januar 16, 2020

Seit Jahren war ein neuer „Bad Boys“-Film im Gespräch. Mitte der neunziger Jahre war die Buddy-Actionfilmkomödie, in der zwei Polizisten in Miami Verbrecher jagen und, garniert mit vielen dummen Sprüchen, eine Spur der Verwüstung hinterlassen, ein Kassenhit. Die Fortsetzung „Bad Boys II“ ebenso. Die beiden Hauptdarsteller der ersten beiden „Bad Boys“-Filme, Will Smith und Martin Lawrence, waren danach Stars, die für den dritten „Bad Boys“-Film „Bad Boys for Life“ wieder in die vertrauten Rollen schlüpften. „Bad Boys“ war 1995 auch der Beginn der Spielfilmkarriere von Michael Bay. Bis dahin inszenierte er Musik-Videos. Schon in seinem ersten Spielfilm war ihm die knallig-bunte Oberfläche wichtiger als der Inhalt. Er inszenierte auch „Bad Boys II“. Im dritten „Bad Boys“-Film hat er nur ein Cameo.

Sein indirekter Einfluss ist allerdings vom ersten bis zum letzten Bild unübersehbar. Optisch und inhaltlich ist der von Adil El Arbi und Bilall Fallah inszenierte Film Vintage-Michael-Bay. Sie und ihr Kameramann Robrecht Heyvaert sind Fans von Bay und imitieren seinen Stil perfekt. Leider. Denn so ist „Bad Boys for Life“, mit verwirrenden Schnitten im Sekundentakt, von der ersten bis zur letzten Sekunde nur ein nerviges Vehikel für die beiden vor sich hin blödelnden Stars Will Smith und Martin Lawrence.

Smith spielt den Action liebenden Polizisten und Single Mike Lowrey. Sein Partner Marcus Burnett, gespielt von Martin Lawrence, war schon immer der ruhigere Gegenpart mit Frau und Kindern. Inzwischen will der Familienmensch aus dem Polizeidienst ausscheiden. Trotz ihres titelgebenden Schwurs, dass sie Bad Boys for Life seien.

Vor dem Ruhestand müssen sie noch einen Fall lösen. Ob es wirklich ihr letzter Fall ist, ober ob es doch noch einen vierten „Bad Boys“-Film gibt, hängt vom Einspielergebnis ab.

In Mexiko wird Isabel (Kate Del Castillo) aus dem Gefängnis befreit. Die Witwe eines Drogenbarons will sich mit der Hilfe ihres Sohns Sohn Armando (Jacob Scipio) an Lowrey und allen anderen Männern, die für den Tod ihres Mannes und ihren Gefängnisaufenthalt verantwortlich sind, rächen. Während sie in Mexiko-Stadt als Hexe die bösen Geister beschwört, bringt Armando in Miami, oft verkleidet als Motorradfahrer, die Männer um.

Lowrey und Burnett wollen die Armando und Isabel schnappen. Dabei soll ihnen eine neue Spezialeinheit helfen. Weil diese Spezialeinheit bei ihren Ermittlungen auch Computer und Drohnen verwendet, wird ein Konflikt zwischen Old School und New School herbeigeredet, der spätestens nach fünf Minuten in einem Bleigewitter versenkt wird.

Seien wir ehrlich: für alle, die nicht eine regelmäßige Dosis an Michael-Bay-Exzess brauchen, ist „Bad Boys for Life“ ein irgendwo in der Pubertät stecken gebliebenes Desaster, das jeden auch nur halbwegs interessanten Gedanken einem Shot auf einen gut proportionierten jungen, spärlich bekleideten Frauenkörper opfert. Die Action ist eher spärlich gesät. Meist spielt sie in dunklen Räumen, in denen man kaum verfolgen kann, wer wann wo gegen wen kämpft und ballert. Wenn die Action dann tagsüber auf offener Straße spielt, ist sie so zerschnitten, dass sie kaum verfolgt werden kann. Beeindruckend ist das nicht.

Die Story selbst war schon in den vorherigen „Bad Boys“-Filmen nicht der Grund, sich die Filme anzusehen. Das hat sich in „Bad Boys for Life“ nicht geändert. Sie ist ein löchriges Nichts, das jeden Gedanken an Logik und Plausibilität ignoriert. Wenn gegen Ende des Films die Beziehung zwischen Isabel und Lowrey enthüllt wird, sorgt das eher für ein ungläubig-genervtes Augenrollen. Bis dahin gelingt es dem Film, jeglichen interessanten Ansatz, der irgendwann einmal in irgendeiner Fassung des Drehbuchs vorhanden war, in einem Bildgewitter untergehen zu lassen.

Mit „Bad Boys for Life“ setzt Will Smith die Serie seiner enttäuschenden bis schlichtweg misslungenen Leinwandauftritte fort.

Bad Boys for Life (Bad Boys for Life, USA 2020)

Regie: Adil El Arbi, Bilall Fallah

Drehbuch: Peter Craig, Joe Carnahan, Chris Bremner (nach einer Geschichte von Peter Craig und Joe Carnahan, basierend auf von George Gallo erfundenen Figuren)

mit Will Smith, Martin Lawrence, Vanessa Hudgens, Alexander Ludwig, Charles Melton, Paola Nunez, Kate Del Castillo, Nicky Jam, Joe Pantoliano, Theresa Randle, Jacob Scipio, Khaled

Länge: 124 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

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Moviepilot über „Bad Boys for Life“

Metacritic über „Bad Boys for Life“

Rotten Tomatoes über „Bad Boys for Life“

Wikipedia über „Bad Boys for Life“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik: „Beach Bum“ Moondog, glücklich beduselt in Florida

März 29, 2019

Moondog ist der ultimative Abhänger. Vor Ewigkeiten schrieb er ein erfolgreiches Buch mit Gedichten. Später heiratete er die vermögende Minnie (Isla Fisher), die ihn bedingungslos liebt, mit ihm eine inzwischen 22-jährige Tochter hat und ihn finanziell durchfüttert. Dabei braucht Moondog nicht viel. Er lebt auf einem Hausboot, was in Florida nicht ungewöhnlich ist. Er konsumiert die Drogen, die schon die Beatniks in rauen Mengen genossen. Er hat Affären mit anderen Frauen. Und er torkelt fröhlich bekifft, das Leben genießend, über die Strandpromenade.

Diesen Mann verkörpert Matthew McConaughey als einen grenzdebilen, immer freundlichen und allseits toleranten Freigeist, der die Anforderungen der Konsumgesellschaft nonchalant ignoriert. Und der dabei, wegen des Vermögens seiner Frau, hemmungslos von ihr profitiert. Er ist ein Schnorrer, Faulenzer und Kiffer. Er verkörpert nicht das philosophische Gegenmodell zum Kapitalismus. Er ist ein zu Gefühlen unfähiger Parasit, dessen Rechnungen im Zweifelsfall immer von Minnie bezahlt werden.

Harmony Korine idolisiert diesen Menschen in seinem neuen Film „Beach Bum“. Mit ihm kehrt er, sieben Jahre seinem letzten Film, dem erfolgreichen „Spring Breakers“, zurück in den Sunshine State. Wieder hat er kein Interesse am konventionellen Erzählen einer Geschichte. Er ignoriert all die bekannten Drehbuchregeln. Wieder glorifiziert er den Lebensstil seiner in rauen Mengen Drogen konsumierenden Charaktere. Unklar ist dabei, ob es sich nicht vielleicht doch um eine sehr versteckte und subtile Art der Kritik am US-Lebensstil handeln könnte.

Beach Bum“ ist, mit einigen Nebencharakteren, eine Charakterstudie über einen Mann, der keine Lust hat, sich zu verändern und die Studie eines fröhlichen Stillstands. Das was Korine als Handlung anbietet, ist weniger als nichts. So soll Moondog nach dem von ihm mitverschuldetem Tod seiner Frau nur dann sein Erbe erhalten, wenn er sein lange geplantes neues Buch endlich vollendet. Das führt dazu, dass Korine in der zweiten Filmhäfte einige Male Moondog an verschiedenen Orten mit einer alten mechanischen Schreibmaschine zeigt. Dann haut der Poet fröhlich bekifft, fotogen am Strand sitzend, in die Tasten. Dass er dabei irgendetwas verwertbares herstellt, erscheint unwahrscheinlich. Und dass dieser Vollzeitkiffer jetzt noch irgendeinen bemerkenswerten Gedanken formuliert, erscheint unmöglich. Denn während des gesamten Films hat Moondog zwar eine klare und eindeutige Haltung zum Leben, aber dass er in der Lage ist, diese in Poesie zu überführen, wird noch nicht einmal angedeutet. Es wird nur von seiner Frau, seinen Freunden und seinem Manager behauptet, dass er früher einmal ein großer Poet war.

Heute hat der Aussteiger noch nicht einmal die Energie, um sich dem uramerikanischen Leistungsprinzip zu verweigern. Das wäre zu viel Aktivität. Dazu müsste er eine Haltung dazu entwickeln, ein Ziel haben und es verfolgen. Stattdessen trinkt und kifft er sich, wie ein Haustier, einfach durch den Tag. Den nächsten und den übernächsten.

Weil ein Tag wie der andere ist und weil Moondog keine Entwicklung durchmacht und Minnies Tod keinerlei Auswirkung auf sein Leben hat, könnten die Erlebnisse von Moondog auch in irgendeiner anderen Reihenfolge gezeigt werden.

Dieser Moondog ist nämlich eine Person ohne Geheimnisse. Entsprechend schnell weiß man alles über ihn und die Komödie erscheint, trotz schöner Bilder, witziger Szenen, Starauftritten und einer mit etwas über neunzig Minuten (mit Abspann) kurzen Laufzeit ziemlich lang.

Harmony Korine: „Ich wollte etwas machen, das einen in Hochstimmung versetzt und völlig respektlos ist. Es soll die Menschen auf den Humor und die Poesie des Lebens einstimmen, man soll eine Weile eintauchen können in einen durch und durch aberwitzigen Trip. Die Welt ist so dunkel und ernst und pedantisch geworden. Ich finde, es ist erfrischend, einem unangepassten Hallodri zu folgen, einem Typ, dem Regeln völlig egal sind, jemandem, der total abgefahren ist, aber einen gleichzeitig mit seinem Charme sofort für sich einnimmt. Die Geschichte mag einem albern erscheinen, aber es geht um echte Menschen und Menschlichkeit.

Im Herzen ist Moondog immer jung geblieben. Er hat jedes Hindernis, das das Leben vor einem aufstellen kann, bezwungen. Am Ende des Tages reicht es ihm, high zu sein, anders zu sein als die Anderen und so viele Frauen und Drinks wie möglich zu haben. Es macht ihm Spaß, andere Leute auf die Palme zu bringen. Die Geschichte von Moondog ist wie eine perverse Jimmy-Buffett-Ballade. Er ist der Held einer modernen Stoner-Rock-Erzählung. In der heutigen Welt kommt uns das wie Fantasy vor. Dieser Typ sagt einfach:,Fickt Euch alle! Ich lasse meine Füße in den Sand baumeln, trinke und genieße das Leben.‘ Für ihn ist es, als würde er seine Poesie jetzt nicht mehr schreiben, sondern einfach nur noch ausleben.

Für mich ist er die Strandversion eines Cheech-und-Chong-Films.“

Isla Fisher: „’Beach Bum‘ ist wie ein Gedicht ohne Pointe.“

Beach Bum (The Beach Bum, USA 2019)

Regie: Harmony Korine

Drehbuch: Harmony Korine

mit Matthew McConaughey, Isla Fisher, Snoop Dog, Zac Efron, Jonah Hill, Martin Lawrence, Stefania LaVie Owen, Jimmy Buffett

Länge: 95 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

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Rotten Tomatoes über „Beach Bum“

Wikipedia über „Beach Bum“

Meine Besprechung von Harmony Korines „Spring Breakers“ (Spring Breakers, USA/Frankreich 2012)


TV-Tipp für den 23. Februar: Bad Boys – Harte Jungs

Februar 23, 2017

Vox, 22.05

Bad Boys – Harte Jungs (USA 1995, Regie: Michael Bay)

Drehbuch: Michael Barrie, Jim Mulholland, Doug Richardson (nach einer Geschichte von George Gallo)

Zwei Cops sollen in Miami innerhalb von 72 Stunden Heroin im Wert von 100 Millionen Dollar, das aus der Asservatenkammer der Polizei geklaut wurde, wieder beschaffen.

Das geht in dem Buddy-Movie nicht ohne zahlreiche dumme Sprüche, Tote, zerstörte Gebäude und einige weitere kleinere Kollateralschäden ab.

Michael Bays erster Kinofilm und schon „Vintage Bay“: deutlich mehr Liebe zur Optik und zum Demolieren von Dingen, als zur Geschichte.

Bays nächster Film „Transformers: The Last Knight“ soll am 22. Juni 2017 in unseren Kinos starten. Und: Nachträglich noch alles Gute zum 52. Geburtstag! Der war am 17. Februar.

Für November 2018 (US-Start) ist mit „Bad Boys for Life“ nach einer langen Pause ein dritter „Bad Boys“-Film angekündigt. Lawrence und Smith übernahmen wieder die vertrauten Rollen. Joe Carnahan („The Grey“) die Regie – und das ist eine gute Nachricht.

mit Martin Lawrence, Will Smith, Theresa Randle, Tchéky Karyo, Téa Leoni, Nestor Serrano, Joe Pantoliano, Marg Helgenberger

Wiederholung: Freitag, 24. Februar, 02.20, 02.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Bad Boys“

Wikipedia über „Bad Boys“ (deutsch, englisch)

Drehbuch „Bad Boys“ (überarbeitete Fassung von Doug Richardson, 20. Juni 1994)

Meine Besprechung von Michael Bays „Pain & Gain“ (Pain & Gain, USA 2013)

Meine Besprechung von Michael Bays „Transformers: Ära des Untergangs (Transformers: Age of Extinction, USA 2014)

Meine Besprechung von Michael Bays „13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi (13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi, USA 2016)


TV-Tipp für den 9. August: Schlimmer geht’s immer

August 8, 2015

Tele 5, 20.15
Schlimmer geht’s immer (USA 2001, Regie: Sam Weisman)
Drehbuch: Matthew Chapman
LV: Donald E. Westlake: What’s the worst that could happen, 1996
Bei einem Einbruch erwischt zu werden ist schlimm. Als der Hausbesitzer, der unglaublich reiche Medienzar Fairbanks, von Cafferty auch noch einen eigentlich wertlosen Freundschaftsring zurückfordert, sieht der ertappte Einbrecher rot. Denn der Ring war ein Geschenk seiner Freundin. Cafferty beginnt Fairbanks auszurauben.
Hollywood hat’s mal wieder vermasselt: „Irgendwann einmal muss dieser Stoff ein gewisses Quantum an Originalität besessen haben, immerhin überzeugte er einen Verleger, der ihn als Roman veröffentlichte. Und die Produzenten versichern, dass sie sich schon vorher die Rechte an einer Verfilmung gesichert hätten. Dann aber muss etwas schief gelaufen sein, denn Sam Weisman, bisher mehr oder weniger erfolgreich im Inszenieren von sinnfreiem Entertainment, liefert hier nicht mehr als öden Leerlauf ab.“ (Kistner, AZ, 13. 12. 2001 – der offensichtlich Westlake nicht kennt).
„What’s the worst thing that could happen“ ist der neunte Dortmunder-Krimi von Donald E. Westlake und selbstverständlich ein pures Lesevergnügen. Auch die erste Fassung des Drehbuchs von Matthew Chapman soll gut gewesen sein.
Es hält sich hartnäckig das Gerücht, der Film wäre in deutschen Kinos gelaufen; unter dem Titel „Schlimmer geht´s nimmer“.
Davon abgesehen ist „Schlimmer geht’s immer“ natürlich als Startpunkt für einen Donald-Westlake/Richard-Stark-Lesemarathon geeignet.
Denn „What’s the Worst that could happen?“ ist einer von Donald Westlakes grandiosen, witzigen John-Dortmunder-Einbrecherromanen.
Mit Martin Lawrence, Danny DeVito, John Leguizamo, William Fichter, Glenne Headley, Richard Schiff, Bernie Mac
Wiederholung: Montag, 10. August, 02.25 Uhr (Taggenau!)
Hinweise
Rotten Tomatoes über „Schlimmer geht’s immer“
Wikipedia über „Schlimmer geht’s immer“ (deutsch, englisch)

Homepage von Donald E. Westlake

Kriminalakte: Nachruf auf Donald E. Westlake

Kriminalakte: Covergalerie Donald E. Westlake

Meine Besprechung von Donald E. Westlakes Dortmunder-Roman „Get Real“

Meine Besprechung von Donald E. Westlakes Dortmunder-Roman „What’s so funny?“

Meine Besprechung von Donald E. Westlakes Dortmunder-Roman „Watch your back!“

Meine Besprechung von Donald E. Westlakes Dortmunder-Kurzroman „Die Geldmacher“ (Walking around money; erschienen in „Die hohe Kunst des Mordens“ [Transgressions])

Meine Besprechung von Donald E. Westlakes „Mafiatod“ (361, 1962)

Meine Vorstellung von Westlakes als Richard Stark geschriebener Parker-Serie (mit „Nobody runs forever“)

Meine Besprechung von Richard Starks Parker-Romans „Ask the Parrot“

Meine Doppelbesprechung von Richard Starks Parker-Romanen „Fragen Sie den Papagei“ (Ask the Parrot) und „Dirty Money“

Meine Besprechung von Richard Starks Parker-Roman “Irgendwann gibt jeder auf” (Flashfire, 2000)

Meine Besprechung von Taylor Hackfords Richard-Stark-Verfilmung “Parker” (Parker, USA 2013)

Meine Besprechung des Films “The Stepfather”, nach einem Drehbuch von Donald E. Westlake

Meine Besprechung von Lax/Donald Westlakes „Hot Rock“ (Pierre qui roule, 2008, Comic)

Meine Besprechung von Darwyn Cookes Richard-Stark-Adaption „Parker“ (Richard Stark’s Parker – The Hunter, 2009)

Richard Stark in der Kriminalakte

 Thrilling Detective über Parker

The Violent World of Parker (1-A-Fanseite!)


TV-Tipp für den 28. August: Do the Right Thing

August 28, 2013

Arte, 21.35

Do the Right Thing (USA 1989, R.: Spike Lee)

Drehbuch: Spike Lee

Eine schwüle Sommernacht in Brooklyn – und alle Treffen sich in Sal’s Pizzeria.

Spike Lees dritter Spielfilm und inzwischen ein Klassiker.

Lee macht im Grunde etwas sehr Mutiges. Er hält seinen eigenen Leuten ihren eigenen Rassismus vor. Erst wenn sie dies erkennen, sind sie in der Lage, anders mit dem Rassismus der Weißen umzugehen, als es das Ende des Films zeigt.“ (Fischer Film Almanach 1990)

Das Richtige getan hat Lee, indem er einen Film gedreht hat, der seine Dringlichkeit in keinem Augenblick vermeint, ohne deshalb Lösungen mit auf den Weg geben zu wollen. Statt die eine richtige Position zu behaupten, orchestriert Lee virtuos eine Vielzahl von Positionen.“ (Cristina Nord, in Gunnar Landsgesell/Andreas Ungerböck, Hrsg.: Spike Lee, 2006)

mit Danny Aiello, Ossie Davis, Ruby Dee, Richard Edson, Spike Lee, Giancarlo Esposito, Bill Nunn, John Turturro, John Savage, Samuel L. Jackson, Rosie Perez, Martin Lawrence

Hinweise

Homepage von “40 Acres and a Mule Filmworks” (Firma von Spike Lee)

Drehbuch “Do the Right Thing” von Spike Lee

Rotten Tomatoes über „Do the Right Thing“

Wikipedia über „Do the Right Thing“ (deutsch, englisch)

Turner Classic Movies über “Do the Right Thing”

New York Magazine: Interview mit Spike Lee über “Do the Right Thing” (7. April 2008)

Los Angeles Times: Jason Matloff über “Do the Right Thing” zwanzig Jahre nach der Premiere” (24. Mai 2009)

NPR: Diskussion über “Do the Right Thing” zwanzig Jahre nach der Premiere  (24. Juni 2009)

Meine Besprechung von Spike Lees „Buffalo Solders ’44 – Das Wunder von St. Anna“ (Miracle at St. Anna, USA/I 2008)