Neu im Kino/Filmkritik: Ian McKellen ist „The Critic“

März 13, 2025

Jimmy Erskine ist 1934 in London der seit Ewigkeiten etablierte, von sich selbst und seiner Wichtigkeit hemmungslos überzeugte Großkritiker des „Daily Chronicle“. Mit seinen Kritiken entscheidet er über Karrieren. Er vernichtet Theaterstücke, Schauspieler und Regisseure mit pointierten Gemeinheiten. Oder lobt sie in den Himmel. Er hat ein sorgenfreies Leben mit täglichen ausufernden Gelagen mit seinen ähnlich boshaften Freunden.

Nach dem Tod des Chefs der Zeitung übernimmt sein Sohn David Brooke den „Daily Chronicle“. Brooke möchte den doch schon betagten Kritiker rauswerfen. Er passt nicht zu dem Bild, das Brooke vom Chronicle hat.

Aber Erskine wehrt sich gegen den angekündigten Rauswurf. Und wie es sich für eine schwarze britische Komödie gehört, gibt es neben verbalen Gemeinheiten auch einige Intrigen und Tote.

Aber wenn der von Sir Ian McKellen lustvoll gespielte Kritiker nicht gerade One-Liner sagt, plätschert die von Anand Tucker inszenierte Komödie „The Critic“ weitgehend spannungsfrei vor sich hin.

The Critic (The Critic, Großbritannien 2023)

Regie: Anand Tucker

Drehbuch: Patrick Marber

LV: Anthony Quinn: Curtain Call, 2015

mit Ian McKellen, Gemma Arterton, Mark Strong, Ben Barnes, Alfred Enoch, Romola Garai, Lesley Manville

Länge: 101 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „The Critic“

Metacritic über „The Critic“

Rotten Tomatoes über „The Critic“

Wikipedia über „The Critic“

Meine Besprechung von Anand Tuckers David-Peace-Verfilmung „1983“ (Red Riding: In the Year of Our Lord 1983, Großbritannien 2009) (ach, die Miniserie könnte mal wieder im Fernsehen gezeigt werden)


TV-Tipp für den 30. Januar: Tagebuch eines Skandals

Januar 30, 2020

3sat, 22.25

Tagebuch eines Skandals (Notes on a Scandal, USA/Großbritannien 2006)

Regie: Richard Eyre

Drehbuch: Patrick Marber

LV: Zoe Heller: What was she thinking: Notes on a Scandal, 2003 (später auch „Notes on a Scandal“, deutsch: Tagebuch einer Verführung; Tagebuch eines Skandals)

Musik: Philip Glass

Als an einer Londoner Schule die junge Kunstlehrerin Sheba Hart eine Beziehung mit einem Schüler beginnt, wird sie von einer älteren Kollegin erpresst. Denn diese möchte nur von Sheba geliebt werden.

Tolles Schauspielerinnendrama, das für etliche wichtige Preise nominiert war. Der Roman war für den Booker-Preis nominiert. Blanchett und Dench unter anderem für den Oscar, Golden Globe und den Preis der Screen Actors Guild. Das Drehbuch ebenfalls für den Oscar, Golden Globe, BAFTA, British Independent Film Award und, der für uns Krimifans einzige relevante Preis, für den Edgar.

Mit Cate Blanchett, Judi Dench, Andrew Simpson, Bill Nighy

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Tagebuch eines Skandals“

Wikipedia über „Tagebuch eines Skandals“ (deutsch, englisch)

taz: Interview mit Patrick Marber zum Drehbuch (24. Februar 2007)

Meine Besprechung von Richard Eyres Ian-McEwan-Verfilmung „Kindeswohl“ (The Children Act,Großbritannien 2017)