Neu im Kino/Filmkritik: „Death of a Unicorn“ – und die Probleme beginnen

Mai 2, 2025

Einhörner gibt es, jedenfalls will uns das Alex Scharfman in seiner Horrorkomödie „Death of a Unicorn“ glauben machen, in den einsamen Wäldern von Nordamerika. Auf dem Weg zu einem wichtigen Wochenende mit seinem Chef, einem vom Tod gezeichneten Pharmamogul, der seine Geschäfte abgeben möchte, überfährt Elliot Kintner (Paul Rudd) in einem unachtsamen Moment ein auf der Landstraße stehendes Einhorn. Seine Tochter Ridley (Jenna Ortega) berührt das Horn des Einhorns und baut so eine besondere Beziehung zu dem sterbenden Tier auf. Später wollen sie das Einhorn begraben. Bis dahin verstecken sie es im Kofferraum ihres Mietwagens.

Zuerst müssen sie allerdings weiter zu Elliots Chef Odell Leopold (Richard E. Grant) fahren. Er und seine Familie erwarten sie bereits auf ihrem einsam in den Rocky Mountains gelegenem Luxusanwesen.

Als die Leopolds das Einhorn entdecken, erahnen sie sofort das in dem Horn des Tieres schlummernde Potential für künftige Geschäfte.

Vor allem Ridley, die sich gerade in ihrer antikapitalistischen Phase befindet, lehnt das vehement ab.

Und wo ein Einhorn ist, gibt es weitere Einhörner.

In seinem Spielfilmdebüt „Death of a Unicorn“ setzt Autor/Regisseur Alex Scharfman sich unglücklich zwischen die Stühle ‚Komödie für Kinder‘ und ‚Fun-Splatter für das Fantasy-Filmfest-Publikum‘. Einhörner sind heute vor allem nette Fabelwesen in Kindergeschichten und Spielzeug für Kinder. Aber „Death of a Unicorn“ ist, auch wenn es um die Beziehung zwischen einem Teenager und einem Einhorn geht, kein Kinderfilm. Bei uns ist er „frei ab 16 Jahre“ und das ist eine durchaus nachvollziehbare Einstufung der FSK. Nach einem humoristischen Anfang, in dem die Schauspieler spielfreudig und gleichzeitig immer etwas zu übertrieben spielen, geht es schnell in Richtung Splatter. Blut spritzt, Gedärme und Körperteile fliegen durch das Bild. Die Kamera zeigt möglichst jedes Detail. Der Kampf zwischen den in der Nacht die Leopold-Villa eingreifenden Einhörnern und den Eingeschlossenen, zu denen sich auch Leopolds schweigsame No-Nonsense-Sicherheitschefin gesellt, eskaliert schnell. Die Menschen wehren sich unter Verwendung der aus „Alien“ und „Predator“ bekannten Methoden. Denn wenn es blutet, kann es getötet werden.

Das Ergebnis ist ein in Teilen durchaus unterhaltsamer, letztendlich aber enttäuschender und gescheiterter Mix aus Fantasy-Filmkomödie für Kinder mit netten Einhörnern und eindimensionalen Figuren und deftigem Fun-Splatter für Jugendliche, die sich keine Kinderfilme mit Einhörnern ansehen wollen, wenn sie sich gleichzeitig einen zünftigen Fun-Splatter mit Monsterbären oder Zombies ansehen können.

Death of a Unicorn (Death of a Unicorn, USA 2025)

Regie: Alex Scharfman

Drehbuch: Alex Scharfman

mit Paul Rudd, Jenna Ortega, Will Poulter, Anthony Carrigan, Sunita Mani, Jessica Hynes, Tea Leoni, Richard E. Grant

Länge: 108 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Death of a Unicorn“

Metacritic über „Death of a Unicorn“

Rotten Tomaotoes über „Death of a Unicorn“

Wikipedia über „Death of a Unicorn“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 25. Oktober: Aushilfsgangster

Oktober 24, 2023

Nitro, 20.15

Aushilfsgangster (Tower Heist, USA 2011)

Regie: Brett Ratner

Drehbuch: Ted Griffin, Jeff Nathanson (nach einer Geschichte von Adam Cooper, Bill Collage und Ted Griffin)

Kurzweilige Komödie über die Beschäftigten eines in Manhattan liegenden Luxus-Miethauses, die sich an einem stinkreichen Finanzbetrüger, der ihren Pensionsfond verzockte, rächen wollen. Sie beschließen, ihn zu bestehlen.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Ben Stiller, Eddie Murphy, Casey Affleck, Alan Alda, Matthew Broderick, Stephen Henderson, Judd Hirsch, Téa Leoni, Michael Peña, Gabourey Sidibe, Nina Arianda, Zeljko Ivanek

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Aushilfsgangster“

Wikipedia über „Aushiflsgangster“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Brett Ratners „Aushilfsgangster“ (Tower Heist, USA 2011)

Meine Besprechung von Brett Ratners „Hercules“ (Hercules, USA 2014)


TV-Tipp für den 23. Februar: Bad Boys – Harte Jungs

Februar 23, 2017

Vox, 22.05

Bad Boys – Harte Jungs (USA 1995, Regie: Michael Bay)

Drehbuch: Michael Barrie, Jim Mulholland, Doug Richardson (nach einer Geschichte von George Gallo)

Zwei Cops sollen in Miami innerhalb von 72 Stunden Heroin im Wert von 100 Millionen Dollar, das aus der Asservatenkammer der Polizei geklaut wurde, wieder beschaffen.

Das geht in dem Buddy-Movie nicht ohne zahlreiche dumme Sprüche, Tote, zerstörte Gebäude und einige weitere kleinere Kollateralschäden ab.

Michael Bays erster Kinofilm und schon „Vintage Bay“: deutlich mehr Liebe zur Optik und zum Demolieren von Dingen, als zur Geschichte.

Bays nächster Film „Transformers: The Last Knight“ soll am 22. Juni 2017 in unseren Kinos starten. Und: Nachträglich noch alles Gute zum 52. Geburtstag! Der war am 17. Februar.

Für November 2018 (US-Start) ist mit „Bad Boys for Life“ nach einer langen Pause ein dritter „Bad Boys“-Film angekündigt. Lawrence und Smith übernahmen wieder die vertrauten Rollen. Joe Carnahan („The Grey“) die Regie – und das ist eine gute Nachricht.

mit Martin Lawrence, Will Smith, Theresa Randle, Tchéky Karyo, Téa Leoni, Nestor Serrano, Joe Pantoliano, Marg Helgenberger

Wiederholung: Freitag, 24. Februar, 02.20, 02.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Bad Boys“

Wikipedia über „Bad Boys“ (deutsch, englisch)

Drehbuch „Bad Boys“ (überarbeitete Fassung von Doug Richardson, 20. Juni 1994)

Meine Besprechung von Michael Bays „Pain & Gain“ (Pain & Gain, USA 2013)

Meine Besprechung von Michael Bays „Transformers: Ära des Untergangs (Transformers: Age of Extinction, USA 2014)

Meine Besprechung von Michael Bays „13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi (13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi, USA 2016)