Arte, 22.15
Wo die grünen Ameisen träumen (Deutschland 1984)
Regie: Werner Herzog
Drehbuch: Werner Herzog
Nach seinem Übererfolg „Fitzcarraldo“ und vor „Cobra Verde“, seinem letztem Film mit Klaus Kinski, brach Werner Herzog nach Australien auf. Dort drehte er einen Spielfilm über den Kampf eines Aborigines-Stamms gegen den Uran-Abbau der Mining Company. Dabei, immerhin ist es ein Spielfilm, vermengt er Fakten mit Fiktion.
Zwei zeitgenössische Bewertungen: „Herzog scheint unentschlossen gewesen zu sein, ob er eher dem von ihm erwarteten Mythizismus neuen Ausdruck geben oder einem akuten Thema, dem Konflikt von Ökologie contra Ökonomie, folgen sollte. Als halbherziger Kompromiss aus beiden enttäuscht der Film. Er erreicht nicht die Kraft von Herzogs großen Kinovisionen, hat aber auch nicht die engagierte Themennähe seiner Dokmentarfilme.“ (Fischer Film Almanach 1985)
„zivilisationskritische Parabel (…) kein ökologischer Thesenfilm, sondern eine in faszinierenden Bildern, kontemplativem Rhythmus und nahezu heiterem Tonfall dargebotene Studie über das weltweite Vergehen von Hören und Sehen, das Verschwinden der Träume und die Verhärtung westlicher Denk- und Bewusstseinsformen.“ (Lexikon des internationalen Films)
„Wo die grünen Ameisen träumen“ gehört immer noch zu Herzogs unbekannteren Filmen zwischen seinen Klassikern aus den Siebzigern (endend mit „Fitzcarraldo“) und seinem aus wenigen Spielfilmen und einer unüberschaubaren Menge von Dokumentarfilmen bestehendem Spätwerk.
Mit Bruce Spence, Wandjuk Marika, Roy Marika, Ray Barrett, Norman Kaye
Wiederholung: Mittwoch, 20. April, 00.15 Uhr (Taggenau!)
Hinweise
Filmportal über „Wo die grünen Ameisen träumen“
Rotten Tomatoes über „Wo die grünen Ameisen träumen“
Wikipedia über „Wo die grünen Ameisen träumen“
Meine Besprechung von Werner Herzogs „Königin der Wüste“ (Queen of the Desert, USA/Marokko 2015)