Auch im närrischen Monat präsentiert Deutschlandfunk Kultur seine monatliche Krimibestenliste:
1) Megan Abbott: Aus der Balance
(übersetzt von Karen Gerwig und Angelika Müller)
416 Seiten
16,00 Euro
Pulp Master
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2) Johannes Groschupf: Die Stunde der Hyänen
265 Seiten
16,00 Euro
Suhrkamp
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3) Kenneth Fearing: Die große Uhr
(übersetzt von Jakob Vandenberg)
200 Seiten
20,00 Euro
Elsinor
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4) Attica Locke: Pleasantville
(übersetzt von Andrea Stumpf)
452 Seiten
26,00 Euro
Polar
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5) Tom Lin: Die tausend Verbrechen des Ming Tsu
(übersetzt von Volker Oldenburg)
304 Seiten
16,00 Euro
Suhrkamp
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6) Sally McGrane: Die Hand von Odessa
(übersetzt von Diana Feuerbach)
416 Seiten
24,00 Euro
Voland & Quist
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7) Tade Thompson: Fern vom Licht des Himmels
(übersetzt von Jakob Schmidt)
384 Seiten
20,00 Euro
Golkonda
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8) Joe R. Lansdale: Moon Lake
(übersetzt von Patrick Baumann)
464 Seiten
26,99 Euro
Festa
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9) Antoine Volodine: Einige Einzelheiten über die Seele der Fälscher
(übersetzt von Holger Fock)
320 Seiten
25,00 Euro
Edition Converso
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10) Iben Albinus: Damaskus
(übersetzt von Kerstin Schöps)
512 Seiten
24,00 Euro
Hoffmann und Campe
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Die ersten fünf Bücher stehen auch ganz oben auf meiner Zu-lesen-Liste.
Aktuell hat sich Johannes Groschupfs „Die Stunde der Hyänen“ vorgedrängelt. Der Grund: Auf Einladung der Krimibuchhandlung Hammett (meine liebste Kreuzberger Buchhandlung) stellt Johannes Groschupf am Mittwoch, den 15. Februar 2023, ab 19.00 Uhr im Mühlenhauptmuseum (Fidicinstraße 40, Nähe U-Bahnhof Platz der Luftbrücke, Karten: karten@muehlenhaupt.de) „Die Stunde der Hyänen“ vor. Und damit ich die Lesung pompös ankündigen kann, muss ich vorher den Krimi lesen.
„Die große Uhr“ ist ein uralter, zweimal grandios verfilmter Noir. Einmal 1948 von John Farrow als „The big clock“ (mit Ray Milland und Charles Laughton). Einmal 1987 von Roger Donaldson als „No Way Out“ (mit Kevin Costner, Gene Hackman und Sean Young). Das ist die aktuell bekanntere Verfilmung. Sie läuft auch regelmäßig im Fernsehen. Erstaunlicherweise wurde Kenneth Fearings 1946 erschienener Noir-Klassiker bislang nicht ins Deutsche übersetzt. Das hat sich jetzt geändert.
Und dann will ich noch auf den „Tanzplatz der Toten“ hinweisen. Dieser jetzt in einer überarbeiteten Übersetzung wieder erschienene Krimi wird nicht auf der Bestenliste erscheinen, weil es sich um eine Neuauflage handelt und Neuauflagen nicht für die Liste empfohlen werden dürfen. Das ändert nichts daran, dass „Tanzplatz der Toten – Ein Fall für die Navajo-Police“ (Dancehall of the Dead, 1973) von Tony Hillerman ein grandioser Krimi ist. Er gehört zu einer grandiosen Serie, die in den kommenden Jahren im Unionsverlag hoffentlich vollständig erscheint.