Neu im Kino/Filmkritik: „Symphony of Now“ zeigt Berlin nicht in einem unbekannten Licht

Juli 12, 2018

Ein Tag in Berlin. In den vergangenen Jahrzehnten gab es verschiedene Versuche, das Großstadtleben in seiner bunten Vielschichtigkeit einzufangen. Zum Beispiel 2009 die 24-stündige RBB-Großdokumentation „24h Berlin – Ein Tag im Leben“, die einen Tag aus dem Leben von über fünfzig in Berlin lebenden Menschen zeigt und die an einem Tag aufgenommen wurde. Oder Thomas Schadts „Berlin: Sinfonie einer Großstadt“ (2002). Oder, als Urvater all der filmischen Versuche, einen Tag im Leben einer Stadt zu zeigen, Walter Ruttmanns experimentellen Filmklassiker „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ (1927).

Auf Ruttmanns Film bezieht sich Johannes Schaff explizit mit seinem Film „Symphony of Now“. So übernahm er die Länge (65 Minuten), die Struktur einer aus fünf Teilen bestehenden Sinfonie und die Idee, einen Tag im Leben Berlins zu zeigen. Bei Ruttmann war es das Arbeitsleben, die Industrialisierung und der Rhythmus der Stadt, inszeniert mit einer entfesselten Kamera. Jedenfalls für damalige Verhältnisse.

Bei Schaff ist es das Nachtleben, das Vergnügen, die Freizeit, die sich anscheinend im Umkreis von fünf Blocks abspielt. An, in und um sattsam bekannte Locations, die man entweder von wenigen Ausflügen in das Partyleben oder aus den hippen Filmen und Werbespots kennt. Und genau so wirkt „Symphony of Now“: wie ein überlanger Werbespot für Spreequell (unser Sprudelwasser) oder Berliner Pils (unser Feuerwasser).

Die Musik – trotz eines erklecklichen Aufmarsches verschiedener Komponisten (Frank Wiedemann [gleichzeitig Kurator], Samon Kawamura, Gudrun Gut, Thomas Fehlmann, Hans-Joachim Roedelius, Alex.Do und Modeselektor) – ist der zu den austauschbaren Berlin-Impressionen monoton wummernde Techno-Soundtrack, der noch einmal das sattsam bekannte Bild von Berlin als Techno-Metropole und Ort der Love-Parade beschwört.

Bei „Symphony of Now“ ist die Montage, der Schnitt und der Sound nicht auf produktive Verunsicherung und überraschende Einsichten, sondern auf maximale Feelgood-Bestätigung ausgelegt. Wie in einem Werbeclip soll nur eine positive Botschaft vermittelt werden. Alles was stört oder stören könnte oder zum Nachdenken anregen könnte, fehlt in dieser Berlin-Sinfonie.

Symphony of Now (Deutschland 2018)

Regie: Johannes Schaff

Drehbuch: Johannes Schaff

mit Berlin, Berliner*innen, wahrscheinlich Tourist*innen, der Sonne und dem Mond

Länge: 65 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Die Inspiration

Walter Ruttmanns experimentellen und inzwischen auch als Zeitdokument interessanter Filmklassiker „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ (1927) gibt es auf YouTube in mehreren, mehr oder weniger identischen Fassungen in verschiedener Bildqualität und auch mal ohne Ton (weil Stummfilm).

Das dürfte eine vollständige Fassung in guter Bildqualität sein:

Hinweise

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Filmportal über „Symphony of Now“

Moviepilot über „Symphony of Now“

 


Klassiker, neu interpretiert

Juni 18, 2018

Ein kleines Liedchen zum Frühstück:

Groovy!

Mehr über das Ukulele Orchestra of Great Britain: ihre Homepage, Wikipedia (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 2. Juni: Rock am Ring 2018

Juni 2, 2018

3sat, 20.15

Rock am Ring 2018

One! Two! Three! Let’s Rock!!!

Ab 22.30 Uhr zeigt 3sat live das Konzert von „Muse“. Davor gibt es Ausschnitte aus anderen „Rock am Ring“-Konzerten und weil „Rock am Ring“ der große Gemischtwarenladen unter den Festivals ist, ist für jeden etwas dabei.

Hinweise

3sat über die Sendung

Festival-Homepage


TV-Tipp für den 2. Mai: Rockpalast Kult: Faith No More

Mai 1, 2018

MDR, 00.35

Rockpalast Kult: Faith No More

In der gut sortierten „Rockpalast“-Mediathek ist das Konzert nicht zu finden und um die Uhrzeit dürfte es, in der richtigen Lautstärke genossen, für Ärger mit den Nachbarn sorgen. Dennoch ein Leckerbissen für Musikfans: „Faith No More“ rocken 2009 das Area4-Festival.

Hinweise

WDR über den Rockpalast

Wikipedia über Faith No More (deutsch, englisch)

Homepage von Faith No More


TV-Tipp für den 16. März: Beware of Mr. Baker

März 16, 2018

https://www.youtube.com/watch?v=wqrigN8jxj8

Arte, 21.45

Beware of Mr. Baker (Beware of Mr. Baker, USA 2012)

Regie: Jay Bulger

Drehbuch: Jay Bulger

Hochgelobte Doku mit und über Ginger Baker, den Schlagzeuger von „Cream“ (Sixties Supergroup mit E-Gitarrist Eric Clapton und Bassist Jack Bruce), „Blind Faith“ (dito, aber kurzlebiger) und „Ginger Baker’s Air Force“ (auch kurzlebig). Neben zahlreichen Soloplatten trommelte er mehrere Jahre bei „Hawkwind“ und auf zahlreichen Platten von anderen Künstlern. Musikalisch grandios, menschlich nicht so sehr.

mit Ginger Baker, Ginette Baker, Kofi Baker, Leda Baker, Jay Bulger, Brian Auger, Bonnie Bramlett, Jack Bruce, Eric Clapton, Stewart Copeland, Jon Hiseman, Femi Kuti, Bill Laswell, John Lydon, Ron Miles, Carlos Santana, Lars Ulrich, Charlie Watts, Steve Winwood, Bernie Worrell

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Beware of Mr. Baker“

Wikipedia über „Beware of Mr. Baker“ und Ginger Baker (deutsch, englisch)

AllMusic über Ginger Baker


Hans Zimmer spielt „Live in Prague“

November 10, 2017

 

Wer in den letzten Jahrzehnten auch nur ein, zwei Hollywood-Filme gesehen hat – seine filmmusikalischen Anfänge in den achtziger Jahren in England sind da schon etwas obskurer -, hat die Musik von Hans Zimmer gehört.

Seit 2016 führt der Sechzigjährige sie auch öffentlich auf. Mit einem Sinfonieorchester, einem Chor und oft prominenten Gastmusikern tourte er im Frühjahr 2016 durch Europa. Johnny Marr (The Smiths), Lisa Gerrard (Dead Can Dance) und Mike Einziger (Incubus) waren bei dem Konzert in Prag, das jetzt auf DVD, Blu-ray, 2-CD, 4-LP, Deluxe Edition und Digital veröffentlicht wurde, die bekannten Gäste.

Für die Tour arrangierte Zimmer seine bekannten Stücke neu. Oft als Medley. So beginnt der zweistündige Live-Mitschnitt „Live in Prague“, aufgenommen am 7. Mai 2016, mit einem Opening Medley mit Melodien aus „Driving Miss Daisy“, „Sherlock Holmes“ und „Madagascar“; drei doch sehr verschiedene Filme. Weiter geht es mit Medleys aus „Gladiator“, „The Lion King“, „Pirates of the Carribean“, „The Amazing Spider Man 2“ (bzw. „The Electro Suite – Themes from The Amazing Spider Man 2“), „The Dark Knight Trilogy“, „Interstellar“ und „Inception“. Außerdem gibt es Melodien aus „Crimson Tide“ und „Angels and Demons“ (in einem Stück), „The Da Vinci Code“ (Chevaliers de Sangreal), „True Romance“ (You’re so cool), „Rain Main“ (Main Theme), „Man of Steel“ (What are you going to do, when you’re not saving the World) und „The Thin Red Line“ (Journey to the Line). Aus dem filmmusikalischen Rahmen fällt das Klagelied „Aurora“. Es ist eine Erinnerung an die Opfer des Massenschießens im Kino von Aurora, Colorado, während einer Aufführung von „The Dark Knight Rises“. Zimmer schrieb sie unmittelbar nach dem Massaker.

So unterschiedlich die Filme und damit die Originalkompositionen auch sind, so monoton ist dann das Konzert. Dass Hans Zimmer kein Ennio Morricone oder John Williams ist, der mit leichter Hand ein Sinfonieorchester durch die unterschiedlichsten Melodien und Stile führt, ist bekannt. Das ist auch ein ständiger, nicht unbedingt zutreffender Vorwurf gegen seine Filmmusik. Aber dass es während des gesamten Konzertes nur wenige Variationen gibt, dass alles mehr nach einem hard rockenden Rockkonzert mit einem Beat oder wirklich wuchtigen Tangerine Dream-artigen New-Age-Floskeln klingt, erstaunt dann doch etwas.

Bei diesem Soundteppich trifft der Vorwurf, dass Hans Zimmer immer das gleiche mache, mehr als auf seine Filmmusiken zu. Oder, positiv formuliert: „Live in Prague“ ist ein stilistisch sehr geschlossenes Konzert im düster-wuchtigen Gladiator-Modus, das auf Humor, Subtilitäten und Abwechslung verzichtet.

Grundlage für die Besprechung war die Doppel-CD.

Hans Zimmer: Live in Prague

Eagle Records/Universal 2017

Hinweise

Homepage von Hans Zimmer

AllMusic über Hans Zimmer

Wikipedia über Hans Zimmer (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ariane Rieker/Dirk Schneiders „Hans Zimmer – Der Sound für Hollywood“ (Deutschland 2011)

 


TV-Tipp für den 10. November: Rumble: The Indians who rocked the World

November 10, 2017

Arte, 21.45

Rumble: The Indians who rocked the World (Kanada 2017)

Regie: Catherine Bainbridge, Alfonso Maioran

Drehbuch: Catherine Bainbridge, Alfonso Maioran

Spielfilmlange, hochgelobte, mit mehreren Preisen ausgezeichnete Doku über den jahrelang verschwiegenen Einfluss von indigenen Musikern (vulgo Indianern oder Native Americans) auf die US-Musik, vor allem natürlich die Blues- und Rockmusik. Dazu gehören Musiker wie Charley Patton, Link Wray, Jesse Ed Davis, Stevie Salas, Buffy Sainte-Marie, Robbie Robertson (The Band), Randy Castillo (Schlagzeuger bei Ozzy Osbourne und Mötley Crüe) und Jimi Hendrix.

Beim diesjährigen Sundance Filmfestival erhielt die Doku den Special Jury Price in der Kategorie „World Cinema – Documentary“.

Hinweise

Arte über die Doku

Rotten Tomatoes über „Rumble: The Indians who rocked the World“

Wikipedia über „Rumble: The Indians who rocked the World“


R. i. P. Tom Petty

Oktober 3, 2017

R. i. P. Tom Petty (20. Oktober 1950 in Gainesville, Florida – 2. Oktober 2017 in Santa Monica, Kalifornien)

Seit den Siebzigern einer der großen amerikanischen Songwriter.

Hier seine Super Bowl Halftime Show von 2008. Mit seinen großen Hits

Hier sein letztes Konzert am 25. September 2017 im Hollywood Bowl (nur Sound in Bootleg-Qualität)

https://www.youtube.com/watch?v=f6PNLIAEl7M

Vor zehn Jahren spielten Tom Petty & The Heartbreakers in Pettys Geburtsort Gainesville, Florida – und das Konzert gibt es in guter Bild- und Tonqualität

https://www.youtube.com/watch?v=pCBsY-EnC7U

Ein ausführliches Gespräch mit Tom Petty (von 2014)

Mehr über in bei Wikipedia (deutsch, englisch), AllMusic und auf seiner Homepage.


TV-Tipp für den 11. August: A Hard Day’s Night

August 10, 2017

Arte, 21.55

The Beatles – A Hard Day’s Night (Großbritannien 1964, Regie: Richard Lester)

Drehbuch: Alun Owen

Yeah! Yeah! Yeah! Heute gibt es einen stilprägenden Musikfilmklassiker mit und über die Beatles im Mockumentary-Stil, den Richard Lester quasi im Alleingang erfand und der heute immer noch frisch wirkt.

Über die Musik muss ich wohl nichts sagen.

Arte zeigt die restaurierte Fassung, allerdings mit der alten deutschen Synchronisation.

Danach zeigt Arte um 23.25 Uhr „Sgt. Pepper’s Musical Revolution“ (Doku, GB 2017) und um 00.25 Uhr „John Lennon: Live in New York City“ (30. August 1972 mit Yoko Ono und der Plastic Ono Elephant’s Memory Band).

mit John Lennon, Paul McCartney, George Harrison, Ringo Starr, Wilfrid Brambell, Anna Quayle, Norman Rossington

Hinweise

Rotten Tomatoes über „A Hard Day’s Night“

Wikipedia über „A Hard Day’s Night“ (deutsch, englisch) und die Beatles (deutsch,englisch)

Meine Besprechung von Richard Lesters „A Hard Day’s Night“ (A Hard Day’s Night, Großbritannien 1964)


Sexmob in New York City

Juli 15, 2017

Tolle Band, tolles Avantgarde-Jazz-Konzert im Iridium Jazz Club, Broadway, New York City, am  29. September 2004

 

Sexmob ist:

Steven Bernstein, slide-tp

Briggan Krauss, as

Tony Scherr, b

Kenny Wollesen, dr

 

Die Songs:
1. Sex Bucket
2. Holiday of Briggan
3. McNastarium
4. Superdon
5. Dime Grind Palace
6. Mothila
7. Blue Danube (An der schönen blauen Donau)


Wieder im Kino: Sun Ras „Space is the Place“ – Premiere mit Konzert in Berlin, dann Kinotour durch den Rest der Republik

Juni 25, 2017

https://vimeo.com/220944536

I’m not real. I’m just like you. You don’t exist in this society. If you did, your people wouldn’t be seeking equal rights. You’re not real. If you were, you’d have some status among the nations of the world. So we’re both myths. I do not come to you as a reality. I come to you as the myth, because that’s what black people are. Myths. I came from a dream that the black man dreamed a long time ago. I’m actually a presence sent to you by your ancestors.“ (Sun Ra)

Lexika behaupten, dass Sun Ra bürgerlich Herman ‚Sonny‘ Blount hieß, am 22. Mai 1914 in Birmingham, Alabama, geboren und am 30. Mai 1993 in Birmingham, Alabama, starb.

Nun ja. Das kann man so sehen. Muss man aber nicht. Denn Sun Ra ist ein göttliches Wesen aus dem Weltall und mit seinem Arkestra landete er auf der Erde um seine befreiende Musik und Botschaft für die Menschheit zu spielen.

In John Coneys „Space is the Place“ wird erzählt, wie Sun Ra nach einer jahrelangen Reise durch Raum und Zeit mit seinem Raumschiff auf die Erde zurückkehrt. In Kalifornien sucht er schwarze Brüder, die er in seinem Raumschiff mitnehmen will. Die Erde selbst ist im Wahn von Rassismus und Repression dem Untergang geweiht. An einer Ausfallstraße in Oakland gründet er eine Agentur für Zeitarbeit, in der sich ein bunter Querschnitt von der Gesellschaft Ausgestoßener vorstellt, wenn Sun Ra nicht gerade einen Jugendclub besucht und dort seine revolutionäre Botschaft der Liebe verkündet.

Aber nicht jeder ist von Sun Ras Mission begeistert. Die NASA und der mysteriöse Overseer kämpfen gegen ihn und man braucht nicht viel Fantasie, um sie in den damaligen politischen Kämpfen zu verorten; wenn man sich nicht noch tiefer in die afroamerikanische Mythologie begeben will.

Das liest sich jetzt wie die Inhaltsbeschreibung eines halbwegs konventionellen B-Pictures, das etwas Subtext für die Intellektuellen hat und den damaligen revolutionären Zeitgeist der frühen siebziger Jahre widerspiegelt.

Nichts könnte falscher sein. „Space is the Place“ ist eine vom Blaxploitation-Kino beeinflusste afrofuturistische Collage mit dokumentarischen Einschüben, die mehr eine Jazzimprovisation (und ein großer Spaß) als ein auch nur halbwegs normaler Film ist. Es gibt wiederkehrende Themen und Motiven, viele kurzen Episoden, die manchmal wieder aufgenommen werden, manchmal nicht, Improvisationen, viele Anspielungen auf die Popkultur, die aktuelle Politik (wir reden von den frühen Siebzigern), abgedrehten Dialoge und einem Sun Ra im Mittelpunkt, der dem Begriff Deadpan-Schauspiel eine neue Dimensionen verleiht. Sun Ra verzieht keine Mine und ist dabei gleichzeitig umwerfend komisch und todernst, geerdet und abgespact und er lässt keinen Zweifel an seiner friedlichen Mission aufkommen.

Space is the Place“ ist in jedem Fall kultiger Film, den Rapid Eye Movies hier ausgegraben, Bild für Bild restauriert und digitalisiert hat. Von der letzten noch existierenden 35-mm-Kopie, die im Keller des Produzenten Jim Newman gefunden wurde und in einem erbärmlichen Zustand war. Das zeigt sich immer wieder an Verschmutzungen im Bild, die man sonst nur von alten Filmkopien kennt. Das gilt auch für den Ton, die Farbgebung und das Bildformat. „Space is the Place“ wird wieder im ursprünglichen Academy-Format (1:1,33) gezeigt. Insgesamt verleiht das dem Film einen sehr angenehmen Retro-Charme.

Schade ist nur, dass man in dem Film wenig von Sun Ra und seinem Arkestra hört. Denn sie spielten einen sehr zugänglichen und witzigen Big-Band-Free-Jazz. Im Film gibt es nur einige kurze, experimentell-freejazzigen Konzertausschnitte.

Da muss man dann doch einmal auf YouTube herumstöbern.

The earth cannot move without music. The earth moves in a certain rhythm, a certain sound, a certain note. When the music stops the earth will stop and everything upon it will die.“ (Sun Ra)

Die Weltpremiere der restaurierten Fassung ist am Montag, den 26. Juni, um 20.00 Uhr im Babylon Kino. Mit Jim Newman, dem Produzenten des Films, und einem Auftritt des Sun Ra Arkestra, das die Botschaft Sun Ras immer noch in die Welt hinausträgt.

Einen Tag später, am Dienstag, den 27. Juni, gibt es um 20.00 Uhr im Festsaal Kreuzberg ein Konzert des Arkestra.

Und danach will Rapid Eye Movies den Film – „eine Ode an die Kraft von Musik und Kunst, sozialen Wandel voranzutreiben und sich von politischen Zwängen nicht beeindrucken zu lassen“ (Rapid Eye Movies) – an möglichst vielen Orten zeigen.

Space is the Place (Space is the place, USA 1974)

Regie: John Coney

Drehbuch: Joshua Smith, Sun Ra

mit Sun Ra, Raymond Johnson, Barbara Deloney, Erika Leder, Christopher Brooks, Clarence Brewer, John Gilmore, Marshall Allen, Danny Davis, Eloe Omoe, Kwame Hadi, Danny Thompson, Tommy Hunter, Ken Moshesh, Lex Humphries

Länge: 81 Minuten

FSK: ab 6 Jahre (beantragt)

Hinweise

Homepage zum Film (mit den ersten Tourterminen)

Moviepilot über „Space is the Place“

Rotten Tomatoes über „Space is the Place“

Wikipedia über „Space is the Place“ und Sun Ra (deutsch, englisch)

AllMusic über Sun Ra

Homepage des Sun Ra Arkestra

All about Jazz über Sun Ra

Das Sun Ra Arkestra mit einigen Gästen am 29. Oktober 1983 bei den Jazztagen in Berlin in der Philharmonie. Viel Vergnügen!

 


Neu im Kino/Filmkritik: Musiker und Drogen (und Kugeln): „All Eyez on Me“ verlangt 2Pac

Juni 16, 2017

Letzte Woche liefen das im Zweifelsfall immer erfrischend faktenfreie Biopic „Born to be Blue“ über den Jazz-Trompeter Chet Baker und die Dokumentation „Whitney – Can I be me“ über die Soul-Sängerin Whitney Houston an. Diese Woche geht es mit „All Eyez on Me“, einem Biopic über den Rapper 2Pac, der 1996 erschossen wurde, musikalisch weiter.

Vor über zwanzig Jahren tobte in den USA der Krieg zwischen Eastcoast- und Westcoast-Rappern. Sie griffen sich verbal an. Es kam auch zu Schlägereien und Schusswaffengebrauch. Und Rap wurde Mainstream. Man konnte plötzlich unglaublich viel Geld damit verdienen.

Einer der bekanntesten Vertreter dieses Krieges war Tupac Shakur, oder 2Pac, geboren am 16. Juni 1971 in Manhattan, New York City, gestorben am 13. September 1996 in Las Vegas, Nevada. Er war ein Westcoast-Rapper, kommerziell auch nach seinem Tod unglaublich erfolgreich, von der Kritik als Künstler gefeiert und ständig mit dem Gesetz in Konflikt.

Er war auch ein Gangsta-Rapper. Das ist eine Stilrichtung, die das Leben im Ghetto als Verbrecher plakativ verklärt und öffentlich mit den Insignien eines Gangster hausieren geht. Die Grenzen zwischen Künstler und Verbrecher waren in jeder Beziehung fließend. So wurde 2Pac 1994 in New York auf dem Weg ins Studio angeschossen und schwer verletzt. Er wurde wegen sexueller Belästigung verurteilt und saß 1995 acht Monate im Gefängnis, bevor er auf Kaution freikam. Das Geld kam von Death-Row-Records-Chef Suge Knight, für den er dafür drei Platten aufnehmen musste. Und vor seiner Musikerkarriere versuchte er sich als Jugendlicher als Drogenhändler, weil im Ghetto die Drogenhändler mit ihrem Geld protzten.

Die damals lebhaft geführte Diskussion über die oft in jeder Beziehung hochproblematischen Texte muss hier nicht interessieren. Schließlich ist ein Spielfilm kein „Spex“-Aufsatz. In diesen Texten wurde auch immer darauf verwiesen, dass Rap „CNN for black people“ (Chuck D von Public Enemy) sei. Aber bei Public Enemy ging es um Politik und nicht um die Verherrlichung eines Lebens als homophober und frauenverachtender Verbrecher.

Das ist der Hintergrund vor dem sich Tupac Shakurs kurzes Leben abspielte, das genug Stoff für einen Film hergibt. Und mit 140 Minuten ist Benny Booms Biopic „All Eyez on Me“ über den Rapper auch lang geraten. Es ist allerdings auch ein Film der falschen Entscheidungen. „All Eyez on Me“ erzählt Tupac Shakurs Leben aus der Sicht von Tupac Shakur. Damit ist, auch wenn anfangs eine scheinbar komplizierte Rückblendenstruktur verwandt wird, nur eine Perspektive vorhanden. Nämlich die des Erzählers Tupac Shakur, der sich durchgehend als verfolgte Unschuld präsentiert und sich, wenn er nicht gerade unschuldig verfolgt und vom Gesetz drangsaliert wird, einen messianischen Heiligenschein aufsetzt. Auf die Dauer – auch wenn man nichts über das Leben des Rappers weiß – entbehrt diese eindimensionale, von sich selbst und seinem Handeln restlos überzeugte Weltsicht jeder Logik. Es überzeugt einfach nicht, dass er und nur er immer vollkommen unschuldig und unbeteiligt in Schwierigkeiten gerät.

So wird der Film schnell zu einem banalen Rechtfertigungstraktat. Jeder Konflikt und jede Ambivalenz des Stoffes werden unelegant umschifft und mit zunehmender Laufzeit ärgert man sich immer mehr über all die verpassten Chancen.

Außerdem hat „All Eyez on Me“ die typische Biopic-Krankheit. Anstatt sich auf einen bestimmten Aspekt oder Konflikt zu konzentrieren, wird das ganze Leben des Porträtierten von der Geburt bis zum Tod abgehandelt. In kurzen, plakativen Szenen, die auch der blödeste Zuschauer im Saal begreifen muss und die sich einfach, wie Bilder in einem Photoalbum, ohne tiefere Erkenntnis, aneinanderreihen.

Benny Boon, der bereits zahlreiche Hip-Hop-Vidoes inszenierte, erzählt das alles ohne jegliche Distanz zu Tupac Shakur als Übung in blinder Heldenverehrung.

Dabei hat F. Gary Gray vor zwei Jahren in seinem grandiosen Bandporträt „Straight Outta Compton“ über N. W. A. gezeigt, wie man es besser macht.

All Eyez on Me (All Eyez on Me, USA 2017)

Regie: Benny Boom

Drehbuch: Jeremy Haft, Eddie Gonzalez, Steven Bagatourian

mit Demetrius Shipp Jr., Kat Graham, Lauren Cohan, Hill Harper, Danai Gurira

Länge: 140 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Englische Homepage zum Film

Movipilot über „All Eyez on Me“

Metacritic über „All Eyez on Me“

Rotten Tomatoes über „All Eyez on Me“

Wikipedia über „All Eyez on Me“ (deutsch, englisch) und 2Pac (deutsch, englisch)

History vs Hollywood über „All Eyez on Me“

AllMusic über 2Pac


Neu im Kino/Filmkritik: Musiker und Drogen: „Whitney – Can I be me“ – eine Doku über Whitney Houston

Juni 12, 2017

Wer war Whitney Houston? Abseits der allseits bekannten Fakten.

In den achtziger Jahren waren ihre Songs allgegenwärtig. Sie hatte hintereinander mehr Nummer-1-Hits als die Beatles. 1992 spielte sie in der Thrillerschmonzette „The Bodyguard“ eine Sängerin, die Drohbriefe erhält und von einem Bodyguard beschützt werden muss. Der Film war ein Hit. Die Songs, gesungen von Whitney Houston, verkauften sich wie geschnitten Brot.

Danach wurde es ruhiger um sie. Sie veröffentlichte nur noch wenige Platten, gab wenige Konzerte und geriet immer wieder wegen ihres Privatlebens und ihres Drogenkonsums in die Schlagzeilen.

Am 11. Februar 2012 starb sie in Beverly Hills, Kalifornien, im Beverly Hilton an einer Überdosis. Sie war 48 Jahre alt.

In ihrem Porträt „Whitney – Can I be me“ werfen die Dokumentarfilmer Nick Broomfield („Kurt & Courtney“, „Aileen Wuornos: The Selling of a Serial Killer“) und Rudi Dolezal (unzählige Musikvideos und -dokumentationen) einen teils voyeuristischen Blick hinter die Kulisse, während sie das Leben der 1963 in Newark, New Jersey, geborenen Sängerin nachzeichnen.

Schon früh trat Houston als Sängerin auf. Gefördert von ihrer Mutter Emily ‚Cissy‘ Houston, die selbst eine Gospel-Sängerin war, sie ausbildete (wie sie auch in der Doku betont) und die in ihrer Tochter ihren Traum von einer großen Karriere verwirklichen wollte. Der Durchbruch kam 1985 mit ihrem Debütalbum „Whitney Houston“ und dieser Rückblick auf die achtziger Jahre, als Whitney Houston der allgegenwärtige Star war, ist der interessanteste Teil des Films. Jedenfalls für Menschen, die nicht an intimen Privatgeschichten interessiert sind.

In diesen Minuten zeigt die Dokumentation, wie aus einer guten Sängerin ein Star für die breiten Massen gemacht wird. Dafür muss ihre Musik für ein weißes Publikum akzeptabel sein und das hieß damals, dass die Sängerin zwar dunkelhäutig sein durfte, aber ihre Songs möglichst keine Elemente afroamerikanischer Musiktraditionen enthalten durfte. Oder in den Worten des „Das neue Rocklexikon“ (1998): „Soul-Platitüden, Disco-Banalitäten und Balladen-Einerlei mit erstaunlich gelenkiger Vokalgymnastik und beachtlicher Anmut, hielt sich aber selbst bei vorgeblich erotischen Stücken immer bedeckt.“

Auch ihre öffentlichen Auftritte und ihr Image mussten für ein weißes Publikum akzeptabel sein. Sie wurde als Prinzessin aus dem Ghetto präsentiert. In den Talkshows, die in „Whitney – Can I be me“ in Ausschnitten gezeigt werden, trat sie als das nette Mädchen von nebenan auf. Und natürlich sollte sie nach diesem Masterplan auch irgendwann einen präsentablen Freund haben. Bi- oder homosexuelle Neigungen wären damals für ein Mainstream-Publikum ein Karrierekiller gewesen. Trotzdem wurde schon damals, weil Houston keinen Freund hatte, in der Regenbogenpresse über ein lesbisches Verhältnis zwischen Houston und ihrer Jugendfreundin, Managerin, Vertrauten und Mädchen für alles Robyn Crawford spekuliert. 1999 zerbrach diese Freundschaft während einer Welttournee.

Als Houston 1989 den Rapper Bobby Brown traf, mit dem sie von 1992 bis 2007 verheiratet war, schien auch dieser Teil des für sie aufgestellten Karriereplans in Erfüllung zu gehen.

In diesem Moment ist der Cocktail angerichtet, der schon andere Karrieren vernichtete und den wir zuletzt in der Amy-Winehouse-Doku „Amy“ sehen durften: ein falscher Freund, von dem sie sich in jeder Beziehung abhängig machte, hoher Drogenkonsum, eine ehrgeizige Mutter und eine Familie, die finanziell von ihr abhängig war und ist. Bei Whitney Houston kam noch eine streng religiöse Erziehung (Baptistisch und Pfingstlerisch) dazu, die konträr zu dem Leben eines Pop-Musikers ist.

All das erzählen Broomfield und Dolezal (von ihm stammen die bislang unveröffentlichten, bei den deutschen Konzerten aufgenommenen Backstage- und Konzert-Aufnahmen von Houstons 1999er Welttournee) chronologisch und kurzweilig in der aus zahlreichen Dokumentarfilmen über Musiker und Bands vertrauten Mischung aus Archivaufnahmen, teils von Auftritten und Interviews, teils aus verschiedenen privaten Archiven, und aktuellen Interviews.

Whitney – Can I be me (Whitney: Can I be me, USA/Großbritannien 2017)

Regie: Nick Broomfield, Rudi Dolezal

Drehbuch: Nick Broomfield

mit Whitney Houston, Robyn Crawford, Bobby Brown, Cissy Houston, John Russell Houston jr., Bobby Kristina Brown, David Roberts (teilweise Archivmaterial)

Länge: 105 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Whitney – Can I be me“

Metacritic über „Whitney – Can I be me“

Rotten Tomatoes über „Whitney – Can I be me“

Wikipedia über Whitney Houston (deutsch, englisch)

AllMusic über Whitney Houston


Neu im Kino/Filmkritik und DVD-Tipp: Musiker und Drogen: Chet Baker, „Born to be Blue“ und „Let’s get lost“

Juni 12, 2017

Chet Baker (23. Dezember 1929 – 13. Mai 1988) ist eine der großen tragischen Gestalten der Jazzgeschichte. In den fünfziger Jahren war der Trompeter ein gefeierter Star und eine der stilprägenden Musiker des Westcoast-Jazz, dessen Image als James Dean des Jazz durch die ikonischen SW-Aufnahmen von William Claxton gefestigt wurde. Damals probierte er auch erstmals Heroin und wurde abhängig. Seine Karriere ging den Bach runter. Auch wenn er bis zu seinem Tod auftrat und zahlreiche, teilweise grandiose LPs veröffentlichte, die sich heute immer noch verkaufen.

In seinem fast zwei Jahre nach seiner Weltpremiere auf dem Toronto International Film Festival am 13. September 2015 und über ein Jahr nach dem US-Kinostart endlich auch in Deutschland anlaufendem Biopic „Born to be Blue“ nimmt Regisseur Robert Budreau Teile aus Chet Bakers Biographie und improvisierte darüber mit Ethan Hawke als Chet Baker.

Der Film beginnt 1966. Chet Baker ist inhaftiert. Ein Filmproduzent bezahlt die Kaution, weil er will, dass Chet Baker Chet Baker spielt. Die Dreharbeiten an dem Film ermöglichen Budreau einen SW-Blick in Bakers Vergangenheit als bekannter Cool Jazzer und Westcoast-Trompeter. Im Gegensatz zu den New Yorker Bebop- und Hardbop-Musikern spielten die weißen Jazzer in Kalifornien melodischer und romantischer und Inspirationen von der Ernsten Musik waren erkennbar.

Bei den Dreharbeiten verliebt Baker sich in Jane (Carmen Ejogo), die seine frühere Frau Elaine spielt. Sie bleibt bei ihm. Auch nachdem ihm bei einer Schlägerei die Zähne ausgeschlagen werden und er mühevoll versucht, mit einer Prothese, wieder als Trompeter aufzutreten.

Diese Rückkehr auf die große Bühne (wobei Jazzbühnen eine notorisch überschaubare Größe haben) bildet dann das Rückgrat des Films. Im Zentrum steht – und das macht den Film auch für Nicht-Jazzfans sehenswert – die Beziehung zwischen Chet Baker, einem begnadeten Musiker, Junkie und notorischer Schürzenjäger, und Jane, die sich in ihn verliebt und ihm helfen will.

Budreau erzählt dies sehr stimmig, mit einer ordentlichen Portion Zeitkolorit und einem Hauptdarsteller, der förmlich in seiner Rolle versinkt. Denn Hawke spielt nicht nur Chet Baker, sondern er spielt und singt auch seine Lieder. Deshalb gibt es in „Born to be Blue“ zwar bekannte Baker-Songs, wie „Summertime, „Over the Rainbow“ und „My funny Valentine“ (alles bekannte Jazz-Standards), aber nie in einer von Chet Baker selbst gespielten Interpretation.

Born to be Blue“ ist das sehenswerte, berührende, sich auf eine kurze Zeitspannende konzentrierendes Porträt eines Süchtigen, der auch Musiker ist. Dass der Film gegen Ende etwas zerfasert verzeiht man ihm gern.

Born to be Blue (Born to be Blue, Kanada/Großbritannien 2015)

Regie: Robert Budreau

Drehbuch: Robert Budreau

mit Ethan Hawke, Carmen Ejogo, Callum Keith Rennie, Tony Nappo, Stephen McHattie, Janet-Laine Greene

Länge: 98 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Die Doku über Chet Baker

https://www.youtube.com/watch?v=PkdPSSnuPBY

Eine ideale, bedrückende Ergänzung zu Robert Budreaus Spielfilm ist Bruce Webers Dokumentarfilm „Let’s get lost“. Er hatte am 15. September 1988 seine Premiere beim Toronto International Film Festival und er war für den Oscar nominiert. Chet Baker erlebte die Premiere des Films nicht mehr, weil er bereits am 13. Mai 1988 starb. In Amsterdam fiel er aus dem Fenster seines Hotels; wobei es auch hier verschiedene Versionen über den genauen Ablauf gibt.

In seinem SW-Film begleitet Bruce Weber den Musiker wenige Monate vor seinem Tod und die Bilder zeigen ungeschönt, was aus dem früheren Jugendidol wurde.

Let’s get lost (Let’s get lost, USA 1988)

Regie: Bruce Weber

Drehbuch: Bruce Weber

mit Chet Baker, Carol Baker, Vera Baker, Dick Bock, William Claxton, Hersh Hamel, Chris Isaak, Lisa Marie

DVD

Pierrot le Fou/Alive

Bild: 4:3 (Originalformat)

Ton: Englisch (DD 2.0)

Untertitel: Deutsch

Bonusmaterial: Looking for Chet again in all the familiar places (exklusiver Kurzfilm von Bruce Weber, 2008), Let’s get lost Kodachrome newsreel, Chet Baker music video (directed by Bruce Weber: Everything happens to me, Almost Blue), Trailer (insgesamt 40 Minuten)

Länge: 119 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film „Born to be Blue“

Englische Homepage zum Film „Born to be Blue“

Moviepilot über „Let’s get Lost“ und „Born to be Blue“

Metacritic über „Let’s get Lost“ und „Born to be Blue“

Rotten Tomatoes über „Let’s get Lost“ und „Born to be Blue“

Wikipedia über „Let’s get Lost“, „Born to be Blue“ und Chet Baker (deutsch, englisch)

AllMusic über Chet Baker

All about Jazz über Chet Baker

Bonus

Chet Baker mit prominenten Gastmusikern in Ronnie Scott’s


Bernd Begemann & Die Befreiung – Rialto

Mai 18, 2017

Ohne Kommentar, mit leuchtenden Augen:


TV-Tipp für den 1. Mai: Pop around the Clock

April 30, 2017

3sat, 06.40

Pop around the Clock

Demonstrieren? Konzerte ansehen? Beides miteinander verbinden? Immerhin stehen die Konzerte zwei Wochen in der Mediathek.

Das Programm hat zwar mit den Rolling Stones (ihr Havanna-Konzert, um 22.20 Uhr) und U2 (ihr Paris-Konzert um 00.05 Uhr, beide Male müsste die ungekürzte Fassung gezeigt werden) einige mir sofort auffallende Doppelungen zum Silvesterprogramm, aber gute Musik bleibt gute Musik. Bei den ganzen Bap-Konzerten (um 18.30 Uhr wird das Heimathafen-Konzert gezeigt) habe ich inzwischen den Überblick verloren.

Für Bluesfans beginnt es um 06.40 Uhr furios mit B. B. King (in Montreux 1993) und, um 07.10 Uhr, Eric Clapton (in San Diego 2007). Weiter geht’s um 08.10 Uhr mit einigen Ausschnitten aus dem „George Fest – A Night to celebrate the Musik of George Harrison“. Dann kann man ab 08.55 Uhr mit den Dire Straits etwas entspannen und sich langsam mit einer bunten, für jeden ist etwas dabei Mischung aus Ed Sheeran (um 12.05 Uhr), Coldplay (um 14.05 Uhr) und Peter Maffay (um 17.15 Uhr) auf den Bruce-Springsteen-Doppelschlag vorbereiten. Um 19.30 Uhr gibt es Ausschnitte aus seiner 1980er „The River“-Tour; um 20.15 Uhr Highlights aus dem „A MusiCares Tribute“. Danach rockt „Queen“ um 21.10 Uhr Montreal (Wurde das Konzert nicht auch an Silvester gezeigt?) und nach Mitternacht gibt es um 03.45 Uhr Mötley Crüe (Dito?) und um 04.50 Uhr Def Leppard.

Insgesamt ist, mal wieder, für jeden Musikgeschmack etwas dabei

Das vollständige Programm und weitere Informationen zu den Konzernen gibt es hier.


Neu im Kino/Filmkritik: „Gimme Danger“, Iggy Pop, The Stooges – One, two, three, go!

April 27, 2017

Wenige Stunden nach dem siebzigsten Geburtstag von Iggy Pop – und niemand hätte in den vergangenen Jahrzehnten gedacht, dass er jemals dieses für seinen früheren Lebenswandel biblische Alter auch nur erreichen könnte, während man in den vergangenen Jahren dachte, dass er schon seit Jahrzehnten ein Alter jenseits von Raum und Zeit hat – läuft in unseren Kinos eine Dokumentation an, die der Regisseur der Doku „eine Liebeserklärung an die womöglich größte Rock-n-Roll-Band aller Zeiten“ nennt.

Damit meint Jim Jarmusch die „Stooges“ oder „Iggy and the Stooges“ oder, inoffiziell, „Iggy Pop and the Stooges“. Sie waren eine Punkband, als es noch keinen Punk gab und sie sind mehr Punk als jede andere Punkband jemals Punk war und ist. Auch wenn die Stooges es in den vergangenen Jahren, nach einer verdammt langen Pause, deutlich ruhiger angehen lassen, sind sie immer noch eine stilprägende Band und wichtige Inspiration für zahllose Kellerbands, die mangelndes Können durch Enthusiasmus kompensieren.

Der Kern des „Stooges“-Kults sind dabei die drei LPs „The Stooges“ (1969, mit „1969“, „I wanna be your Dog“ und „No Fun“), „Fun House“ (1970, mit „TV Eye“ und „Fun House“) und, aufgenommen in London, „Raw Power“ (1973, mit „Search and Destroy“ und „Raw Power“) und die Geschichten, die man über ihre erinnerungswürdigen Auftritte in den USA hörte. Sie waren, und das sieht man schön in Jim Jarmuschs Doku „Gimme Danger“, die Antithese zu einem normalen Rockkonzert und jeder Auftritt hatte eine große Chance, lange vor den obligatorischen Zugaben beendet zu sein. Die Musik war brachial minimalistisch. Die von Iggy Pop geschriebenen Texte ebenso. Die Show anders als alles, was man bis dahin, zwischen Elvis Presley, Bob Dylan und Flower-Power-Musik, sehen konnte.

Damals waren die Platten nicht so wahnsinnig erfolgreich, aber seitdem wurden sie unzählige Male wieder veröffentlicht und ihr Einfluss auf unzählige Bands und Musiker ist unbestritten.

In seiner Musikdokumentation „Gimme Danger“ zeichnet Stooges-Fan Jim Jarmusch chronologisch die Geschichte von Iggy und den Stooges nach. Mit vielen Originalaufnahmen, Animationen und den üblichen sprechenden Köpfen ist das filmisch konventionell, wenig kritisch, aber höchst informativ und unterhaltsam. Iggy Pop erzählt ausführlich, leicht selbstironisch und sehr entspannt über seine Kindheit und Jugend, die Anfänge der Band, Tourneen und, nachdem der kommerzielle Erfolg auf jeder Ebene ausblieb und der Drogenkonsum zu hoch wurde, der Auflösung der Stooges im Februar 1974.

Iggy Pops nicht minder wechselhafte Solokarriere nach dem Ende der Stooges ignoriert Jim Jarmusch in „Gimme Danger“, weil er eine Doku über die Stooges und nicht über Iggy Pop drehte.

Produzent Danny Fields erzählt von seiner ersten Begegnung mit den Stooges bei einem Konzert und wie er ihnen ihren ersten Plattenvertrag verschaffte. Kathy Asheton, die Schwester der Stooges-Gründungsmitglieder Ron und Scott Asheton, erzählt, was die Familie über die Tourneen und den Lebensstil der Band hielt.

2003 kam es zu einer Bühnen-Reunion der Stooges. Sie spielten immer noch laut, aber nicht mehr so selbstzerstörerisch wie in ihren jungen Jahren. Sie traten, weil schon damals nicht mehr alle Mitglieder der Ur-Besetzung lebten, in einer leicht anderen Besetzung auf. Aber der Kern, – Sänger Iggy Pop, Bassist Ron Asheton, Schlagzeuger Scott Asheton und „Raw Power“-Gitarrist James Williamson (der nach den Stooges in Silicon Valley arbeitete) -, waren dabei. Ur-Bassist Dave Alexander ist bereits 1975 gestorben; was in „Gimme Danger“ ausführlich erwähnt wird.

Nach der erfolgreichen Bühnen-Reunion veröffentlichten sie zwei Studio-CDs und bestritten zahlreiche Live-Auftritte, die im Film ausführlicher als nötig gezeigt werden.

Gimme Danger“ ist eine sehr informative Musik-Dokumentation über die Stooges, die dazu anregt, mal wieder die alten Stooges-Platten herauszukramen.

Gimme Danger (Gimme Danger, USA 2016)

Regie: Jim Jarmusch

Drehbuch: Jim Jarmusch

mit Jimmy Osterberg (alias Iggy Pop), Ron Asheton, Scott Asheton, James Williamson, Steve Mackay, Mike Watt, Danny Fields, Kathy Asheton

Länge: 108 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Gimme Danger“

Metacritic über „Gimme Danger“

Rotten Tomatoes über „Gimme Danger“

Wikipedia über „Gimme Danger“, die Stooges (deutsch, englisch) und über Iggy Pop (deutsch, englisch)

Homepage von Iggy Pop

Jim Jarmusch in der Kriminalakte

Meine Besprechung von Jim Jarmuschs “Only Lovers left alive” (Only Lovers left alive, Deutschland/Großbritannien/Frankreich/Zypern/USA 2013)

Meine Besprechung von Jim Jarmuschs „Paterson“ (Paterson, USA 2016)

Zum Einstimmen: Iggy and the Stooges rocken 2007 Glastonbury


Neu im Kino/Soundtrack- und Filmkritik: „Silence“, der neue Film von Martin Scorsese

März 3, 2017

Alle paar Jahre dreht der bekennende Katholik Martin Scorsese einen Film, bei dem der Glaube im Mittelpunkt steht und sich alles darum dreht. „Die letzte Versuchung Christi“ war ein veritabler Skandal und eine spannende Neuinterpretation von Jesus Christus und seinen letzten Tagen. „Kundun“ war ein bestenfalls schöner Bilderbogen über die Kindheit und Jugend des vierzehnten Dalai Lama. Und jetzt „Silence“, die Verfilmung eines japanischen Romans von 1966, den er 1988 las und seitdem verfilmen wollte. Die Shusaku-Endo-Verfilmung ist, wenn man nicht gerade in einer Glaubenskrise steckt oder ein brennendes Interesse an theologischen Fragen hat, ein erschreckend langweiliger Film, der sein Thema auf die denkbar uninteressanteste Art behandelt.

1637 erhalten Pater Sebastiao Rodrigues (Andrew Garfield) und Pater Francisco Garpe (Adam Driver) in Portugal die Nachricht, dass in Japan der geachtete Jesuitenpater Cristovao Ferreira (Liam Neeson) vom Glauben abgefallen und zum Buddhismus konvertiert ist. Er soll sogar eine Japanerin geheiratet haben. Seine beiden Schüler Rodrigues und Garpe wollen das nicht glauben. Sie wollen im Namen des Ordens die Nachricht überprüfen. Und nebenbei etwas missionieren.

In Japan findet derweil eine historisch verbürgte Christenverfolgung statt. Christen werden gefoltert und gemartert, bis sie ihrem Glauben abschwören oder sterben. Trotzdem praktizieren einige Christen im Untergrund weiterhin ihren Glauben.

Rodrigues und Garpe treffen in Japan kurz nach ihrer Ankunft auf eine solche Gemeinde. Sie beginnen dort als Geistliche zu praktizieren. Gleichzeitig suchen sie weiter nach dem anscheinend spurlos verschwundenen Ferreira.

Auf ihrer Reise treffen sie auch auf den gefürchteten Inquisitor Inoue (Issey Ogata). Mit salbungsvollen Worten und dem Angebot, keine weiteren Gläubigen bis zu ihrem Tod zu foltern, will er Pater Rodriques überzeugen, seinem Glauben abschwört. Sein Kollege und Freund Garpe wurde schon von Inoues Leuten getötet. Rodrigues, der sich in seiner christlichen Überzeugung nicht erschüttern lässt und sich immer wieder als Wiedergänger von Jesus Christus sieht, trifft auch auf Ferreira. Das ist der erwartbare Höhepunkt des Films. Wie in „Apocalypse Now“ der Auftritt von Marlon Brando am Filmende. Aber während Coppolas Vietnam-Film eine Reise in das Herz der Finsternis war, ist Scorseses Film eine, zugegeben optisch sehr ansprechende, Reise in das Herz der Langeweile. Denn die im Zentrum stehende Frage, warum der allseits geachtete, tiefgläubige Ferreira dem Glauben abschwor, während andere Gläubige auch unter einer immer schlimmer werdender Folter an ihrem christlichen Glauben festhielten, wird in „Silence“ als eine rein theologische und philosophische Frage für die verfolgten Jesuiten betrachtet. Die historischen Hintergründe werden, abseits der detailgenauen Nachstellung des damaligen Lebens, nicht weiter beachtet.

Scorsese und sein langjähriger Drehbuchautor Jay Cocks („Zeit der Unschuld“, „Gangs of New York“) reduzieren den Glaubenskonflikt letztendlich auf eine rein utilitaristische Frage: Wie viele Christen sollen für meinen Glauben sterben? Das ist dann, über hundertsechzig Minuten, eine arg eingeschränkte Behandlung des Konflikts, die schon in den ersten Minuten, wenn Ferreira die Folter von Glaubensgenossen mit kochendem Wasser beobachten muss, beantwortet wird. Immerhin schwor er da dem christlichen Glauben ab und beendete die weitere Folter seiner Gläubigen. Später werden dem Konflikt keine neuen Facetten abgewonnen oder die von Ferreira gegebene Antwort in Frage gestellt. Rodrigues beharrt einfach auf seinem Glauben, weil es der wahre Glaube ist.

Diese selbstgewählte Beschränkung führt dazu, dass niemals nach dem Konflikt zwischen verschiedenen Glaubens- und Wertesystemen gefragt wird. Also was unterscheidet den von den Jesuiten gepredigten Glauben vom Buddhismus (zu dem die Christen bekehrt werden sollen) und von der japanischen Weltsicht?

Es wird auch nie angesprochen, warum die japanischen Herrscher die Christen verfolgen, foltern und töten. Es wird auch nicht erklärt, warum die Christen bei ihrem Glauben blieben, wenn sie doch durch ein einfaches Bildertreten ihre Folter sofort hätten beenden können. Dafür hätten sie nur auf einem Bild von Jesus, Maria oder eines Kruzifixes treten müssen. Diese Handlung wurde als Beweis der Abkehr vom christlichen Glauben gewertet.

Ein kurzer Blick in die Geschichtsbücher verrät, dass es bei der Christenverfolgung um Machtkämpfe ging, dass es um wirtschaftliche Interessen und die Frage des Handels mit dem Westen ging. In den Jahren, in denen „Silence“ spielt, begann Japan eine radikale Abschottungspolitik, die auch zur längsten Friedensperiode in der japanischen Geschichte führte. Die Edo-Epoche dauerte von 1603 bis 1868 und sie verhinderte eine Kolonisierung durch den Westen.

So ist „Silence“ nur ein religiöses Erbauungstraktat, das mit gut drei Stunden Laufzeit auch die Geduld des langmütigsten Zuschauer über Gebühr strapaziert.

silence-plakat

Silence (Silence, USA 2016)

Regie: Martin Scorsese

Drehbuch: Jay Cocks, Martin Scorsese

LV: Shusaku Endo: Chinmoku, 1966 (Schweigen)

mit Andrew Garfield, Adam Driver, Liam Neeson, Tadanobu Asano, Ciarán Hinds, Yosuke Kubozuka, Yoshi Oida, Shin’ya Tsukamoto, Issey Ogata, Nana Komatsu, Ryo Kase

Länge: 162 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Der Soundtrack

silence-sountrack-cover-4

Es gibt Filmmusik, die schiebt sich wie ein Pickel in den Vordergrund, ist nicht zu überhören und übertönt alles. Sie ist laut, penetrant und störend.

Und dann gibt es Filmmusik wie die von Kim Allen Kluge und seiner Frau Kathryn Kluge zu Martin Scorseses neuem Film „Silence“. Als ich las, dass es einen Soundtrack zu dem Film gibt, fragte ich mich, ob da überhaupt Musik gewesen war. Natürlich war nicht der übliche Martin-Scorsese-Soundtrack aus bekannten Songs zu hören. Es waren auch kein auftriumphierendes Orchester oder mittelalterliche Choralgesänge oder japanische Klänge zu hören.

Und trotzdem gab es Musik. Auf der Soundtrack-CD sind gut 52 Minuten Musik enthalten. Es ist eine filigrane Soundcollage mit vielen Wind-, Regen- und natürlichen Geräuschen, die die traditionelle „Musik“ dominieren. Diese ist sparsam eingefügt, eher percussiv und nah an der Ambient-Musik eines Brian Eno. Damit unterstützt die Musik der Kluges die Stimmung des Films und sie funktioniert auch ausgezeichnet ohne die Bilder als beruhigende Ambient-Musik, in der natürliche Klänge und kleine Änderungen das Klangbild dominieren. Da ist es fast schon konsequent, dass die Musik von Kim Allen und Kathryn Kluge sich nicht für eine Oscar-Nominierung qualifizieren konnte, weil ihre Musik kein „substantial body of music“ sei. Ein gewaltiger Irrtum, auch wenn „Silence“ definitiv nicht zur Hans-Zimmer-Schule der Filmmusik gehört.

Hörenswert!

Kim Allen Kluge, Kathryn Kluge: Silence – Original Motion Picture Soundtrack

Warner Classics

Die (noch nicht gelesene) Vorlage

endo-schweigen-4

 

Shusaku Endo: Schweigen

(überarbeitete Neuübersetzung, aus dem Japanischen von Ruth Linhart, mit einem Vorwort von Martin Scorsese und einem Nachwort von William Johnson)

Septime Verlag, 2015

312 Seiten

22,90 Euro

Originalausgabe

Chinmoku

Verlag Shinchosha, Tokio, 1966

 

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Silence“

Metacritic über „Silence“

Rotten Tomatoes über „Silence“

Wikipedia über „Silence“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “The Wolf of Wall Street” (The Wolf of Wall Street, USA 2013)

Martin Scorsese in der Kriminalakte

Homepage von Kim Allen Kluge

Ein Gespräch mit Martin Scorsese über „Silence“


TV-Tipp für den 27. Januar: Iggy Pop: Post Pop Depression

Januar 27, 2017

Arte, 23.15

Iggy Pop: Post Pop Depression

Sein Konzert in der Royal Albert Hall im Mai 2016.

Iggy Pop? Nun, Henry Rollins erzählt von seinen Begegnungen mit Iggy Pop hinter und auf der Bühne:

https://www.youtube.com/watch?v=UL-3wqN_YCE

Hinweise

Arte über „Iggy Pop: Post Pop Depression“

Wikipedia übe Iggy Pop (deutsch, englisch)

Homepage von Iggy Pop

Einen Trainspotting hab ich noch


TV-Tipp für den 31. Dezember: Pop around the Clock

Dezember 30, 2016

3sat, 06.30

Pop around the Clock

Wie in den vergangenen Jahren besteht das 3sat-Silvesterprogramm aus 24 Stunden Rockmusik. Gezeigt werden, oft als erste und einzige TV-Ausstrahlung, unter anderem mehr oder weniger große Konzertausschnitte von Auftritten von

07.00 Uhr: Joan Baez (in New York, 2016, zu ihrem 75. Geburtstag)

07.45 Uhr: Joe Bonamassa (in Los Angeles, 2015, ein bluesrockender Stammgast)

09.30 Uhr: Bruce Springsteen (in Tempe, 1980, während seiner „The River“-Tour)

10.15 Uhr: Niedeckens BAP (Live im Heimathafen, 2016 in Berlin)

14.15 Uhr: Ed Sheeran (im Wembley Stadium, Juli 2015)

15.15 Uhr: Mumford & Sons (in Pretoria, 2016)

18.00 Uhr: Eric Clapton (in San Diego, 2007; erschien vor einigen Tagen auch als Doppel-CD)

20.15 Uhr: The Rolling Stones (mit knapp zwei Stunden dürfte hier das komplette Havanna-Konzert vom März 2016 präsentiert werden. Natürlich mit den allseits bekannten Songs)

23.15 Uhr: Adele (in New York, 2015, als Überbrückung bis zur Geisterstunde)

00.00 Uhr: U2 (in Paris am 7. Dezember 2015, Konzert zum Zeichen gegen den Terror, mit den Eagles of Death Metal als Gast – mit deutlich über zwei Stunden dürfte es hier wieder ein ziemlich vollständiges Konzert geben)

06.30 Uhr: Eagles of Death Metal (in Paris am 16. Februar 2016, drei Monate nach dem Anschlag auf den Konzertsaal Bataclan, während eines Konzertes der Band)

Das vollständige Programm gibt es hier. Die Konzerte können 14 Tage in der Mediathek angesehen und angehört werden.