Als „Zoomania“ vor neun Jahren im Kino lief, gab es fast einhelliges Kritikerlob, Preise und ein Einspiel von über einer Milliarde US-Dollar. Trotzdem war eine Fortsetzung nicht nötig. Denn der Animationsfilm erzählt eine wunderschöne in sich abgeschlossene Geschichte über eine junge Häsin, die in der nur von Tieren bewohnten Metropole Zoomania Polizistin werden will. Allerdings war noch nie ein Kaninchen bei der Polizei. Gegen alle Widerstände, grenzenlos optimistisch, voller Energie und mit einem ungewöhnlichem Verbündeten, dem Fuchs und sympathischen Trickbetrüger Nick Wilde, erreicht Judy Hopps ihr Ziel.
In „Zoomania 2“ sind Judy Hopps und Nick Wilde Partner. Für ihre Kollegen und ihren Chef vom Zoomania Police Departement (ZPD) sind sie wahre Nervensägen.
Nachdem Judy bei einer etwas aus dem Ruder laufenden Verhaftung eine Schlange sieht, beginnt sie, zusammen mit Nick, auf eigene Faust zu ermitteln. Denn seit hundert Jahren sind Schlangen in Zoomania geächtet.
Die Verbannung von Schlangen aus der Stadt hat etwas mit dem Gründungsmythos von Zoomania und der mächtigen Familie Lynxley zu tun.
„Zoomania 2“, geschrieben und inszeniert von Jared Bush und Byron Howard, den Machern des ersten Films, ist ein klassischer Buddy-Cop-Actionfilm. Wie in den „Lethal Weapon“-, „Beverly Hills Cop“- und „Bad Boys“-Filmen, um nur einige bekannte Actionfilme nennen, die in Serie gingen, jagen zwei gegensätzliche Polizisten Verbrecher, machen Witze und hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Die älteren Semester dürften daher ihr Vergnügen am Erkennen der seit Jahrzehnten etablierten und immer wieder erfolgreich variierten Genrekonventionen haben. Jüngere, also Kinder, für die der Disney-Film in erster Linie gemacht ist, dürfen sich über eine flotte Geschichte freuen. Sie ist mit vielen Gags, auch vielen Nebenbei-Gags, gespickt. Es gibt wunderschöne und stimmige Erweiterungen der aus dem ersten Film bekannten Welt. Und, im Herzen des Films, ein wirklich sympathisches Duo.
Die Filmgeschichte selbst gehorcht jetzt den Gesetzen des Polizeifilms, in denen der Ermittler einen neuen Fall aufklären muss. Das hat nicht mehr die emotionale Fallhöhe des ersten Films, eröffnet aber mühelos den Weg zu weiteren Judy-Hopps/Nick-Wilde-Filmen. Wie „Tatort“-Kommissare oder Sherlock Holmes (der ohne seinen Dr. Watson nicht denkbar ist) oder James Bond (vor Daniel Craig) können Judy und Nick für das ZPD viele weitere Fälle lösen.
Zoomania 2(Zootopia 2, USA 2025)
Regie: Jared Bush, Byron Howard
Drehbuch: Jared Bush
mit (im Original den Stimmen) Ginnifer Goodwin, Jason Bateman, Ke Huy Quan, Fortune Feimster, Andy Samberg, Patrick Warburton, Quinta Brunso, Idris Elba, Bonnie Hunt, Don Lake, Maurice LaMarche, Nate Torrence, Raymond S. Persi, David Strathairn, Shakira, Danny Trejo, Alan Tudyk, Macaulay Culkin, Jean Reno, John Leguizamo, Josh Gad, June Squibb, Tig Notaro, Michael J. Fox, Dwayne Johnson, Ed Sheeran (teils in kleinen Sprechrollen)
(in der deutschen Fassung) Josefine Preuß, Florian Halm, Rick Kavanian, Susanne Dauber, Steven Gätjen
LV: Harlan Coben: No second Chance, 2003 (Keine zweite Chance)
Nachdem sie angeschossen wurde, erwacht Dr. Nora Schwarz (im Roman Marc Seidman) aus dem Koma: ihr Mann ist tot, ihre einjährige Tochter verschwunden. Als sie eine Lösegeldforderung erhält, schöpft sie neue Hoffnung. Aber die Lösegeldübergabe geht schief und Kommissar Leyen fragt sich, ob nicht Nora hinter der Entführung steckt.
Tja, das klingt doch nach einer waschechten Coben-Geschichte, die hier als Zweiteiler verfilmt wurde. Ob gelungen, wissen wir nach dem zweiten Teil, der am kommenden Dienstag, den 12. Dezember, ebenfalls um 20.15 Uhr, gezeigt wird.
Was tut ein Vater nicht alles für seine Tochter? Zum Beispiel während der letzten Tage der DDR sich als Erich Honecker in die Höhle des Löwen begeben.
Das tut Otto Wolf (Jörg Schüttauf), der als bester Honecker-Darsteller der DDR gerade ein Theaterstück probt, das angesichts der revolutionären Lage auch Kommentare zur aktuellen Situation enthalten soll.
Geradezu entsetzt ist er von dem Plan seiner Tochter Anne (Josefine Preuß), zu ihrer Mutter in den Westen zu flüchten. Deshalb zerreißt er ihren falschen Pass, mit dem sie in die BRD ausreisen wollte. Also muss sie Ersatzpapiere beschaffen und das geht, wie der Zufall will, nur in Leipzig. Dort soll am Abend auch eine große Demonstration stattfinden, .
Es ist die Demonstration vom 9. Oktober 1989 und es heißt, so erfährt Wolf in den Gängen des Theaters aus gut informierten Kreisen, dass Erich Honecker einen Schießbefehl gegeben hat.
Um seine nichtsahnende Tochter zu beschützen – schließlich ist er immer noch ihr Vater und sie fährt ja nur wegen seiner gutgemeinten Tat nach Leipzig – lässt er sich von seinen Freunden im Theater, die Anne ebenfalls kennen und mögen, zu einem gewagten Plan überreden. Als Erich Honecker soll er im Zentralkomitee den Schießbefehl widerrufen.
Das ist der Plan, der schnell auf die Realität trifft. Er kennt das Gebäude und das Personal nicht. Die Parteioberen kennt er immerhin aus dem Fernsehen. Und dann trifft er noch auf Margot Honecker und den echten, schon etwas senilen Erich Honecker.
Fast dreißig Jahre nach dem Mauerfall und über zehn Jahre nachdem Produzent Philipp Weinges erstmals mit dem Stoff in Berührung kam, läuft jetzt „Vorwärts immer!“ in unseren Kinos. „Wir waren überrascht, dass eine relativ harmlose, aber liebevoll erzählte Honecker-Komödie 25 Jahre nach dem Fall der Mauer auf so viel Widerstand stoßen könnte.“ Weinges fährt fort: „Im Westen fand man die Idee durchaus witzig, konnte sich aber nicht vorstellen, dass eine solche Geschichte funktioniert. Die einen fanden sie zu anspruchsvoll für ihr Publikum, die anderen hielten sie für zu albern für ihre in die Jahre gekommenen Zuschauer. Im Osten war die Empörung riesig. Die einen wehrten sich dagegen, dass Menschen aus dem Westen sich schon wieder über ihre Geschichte lustig machen, andere wiederum fühlten sich persönlich beleidigt, weil man sich über Honecker amüsierte.“
Und das soll man in „Vorwärts immer“: sich amüsieren in einer harmlosen, liebevoll erzählten, nostalgischen Honecker-Komödie, die von ihren Macher schon auf einer so kleinen Flamme gekocht wird, dass Vergleich mit Komödienklassikern wie „Sein oder Nichtson“ oder „Der große Diktator“, die auch Satiren mit einer klaren politischen Agenda waren, unfair sind. „Vorwärts immer!“ beansprucht für sich nur den Platz des harmlosen Amüsements.
Trotzdem findet „Vorwärts immer!“ nie die richtige Mischung zwischen Amüsement über die verkrusteten Strukturen der DDR, Slapstick (eher weniger), Klamauk und Boulevardtheater (mehr, auch weil das der vorherrschende Humorton ist) und Thrillerelementen, die in einer Komödie vollkommen unpassend sind. Das gilt vor allem für den Handlungsstrang mit Wolfs Tochter Anne, die in Leipzig in Lebensgefahr gerät.
Optisch ist das mit seiner weitgehenden Begrenzung auf Innenräume (der in Leipzig spielende Thriller-Plot weicht etwas davon ab) und seinem biederen, niemanden verletzenden Humor auf dem Niveau eines TV-Films inszeniert. Auch die Länge von etwas über neunzig Minuten spricht für eine 20.15-Uhr-Ausstrahlung auf einem der fest bei der ARD gebuchten Degeto-Sendeplätze.
P. S.: Günter Knarr schrieb die Drehbücher für die „Inspektor Jury“-Film. Und verglichen mit denen ist „Vorwärts immer!“ grandios.
Vorwärts immer! (Deutschland 2017)
Regie: Franziska Meletzky
Drehbuch: Markus Thebe, Philipp Weinges, Günter Knarr, Franziska Meletzky
mit Jörg Shüttauf, Josefine Preuß, Jacob Matschenz, Hedi Kriegeskotte, Marc Benjain, Steffen Scheumann, Andre Jung, Alexander Schubert, Stephan Grossmann, Devid Striesow
Beginnen wir mit dem Positiven. Das Apartment von Daniel sieht wirklich wie eine Wohnung aus, in der jemand lebt.
Aber der Rest ist mit „eine deutsche Komödie“ nur unzureichend beschrieben. Denn „Irre sind männlich“ ist ein unwitziger Kladderadatsch, der sich auch irgendwie an Wochenendpsychotherapien abarbeiten will, aber nur sattsam bekannte Klischees ohne weiteren Erkenntniswert reproduziert, als hätte es nie Edward Nortons Gang durch die Selbsthilfegruppen in David Finchers grandioser Chuck-Palahniuk-Verfilmung „Fight Club“ gegeben.
Aber Regisseur Anno Saul („Kebab Connection“, „Wo ist Fred?“) und die Drehbuchautoren Philip Voges und Ilja Haller wollten mit „Irre sind männlich“ keine bitterböse Satire, sondern eine deutsche RomCom abliefern.
Denn eigentlich ist Daniel Lukas (Fahri Yardim) ein Traummann, wenn er nicht so furchtbar anhänglich wäre. Deshalb verlässt ihn seine Freundin Mia (Josefine Preuß). Sein Freund Thomas Vierzig (Milan Peschel), gleichzeitig Geschäftspartner in ihrer Computerspielefirma, überredet ihn, mit ihm während verschiedener Wochenendtherapien möglichst viele Frauen flach zu legen. Dafür melden sie sich mit falschen Namen und erfundenen Lebensläufen bei den Therapien an.
Bei einem Therapiewochenende trifft Thomas wieder auf Sylvie (Marie Bäumer), die er bei einem früheren Therapiewochenende versetzte, weil die gleichaltrige Wuchtbrumme nach seiner Berechnung viel zu alt für ihn ist. Sie, die die Wochenenden ebenfalls für folgenlose Bettgeschichten benutzt, will sich jetzt an Thomas rächen und erpresst ihn zum Geschlechtsverkehr.
Gleichzeitig trifft Daniel wieder auf Bernadette (Peri Baumeister), eine bekannte Schauspielerin – und die beiden Kontrollfreaks verlieben sich ineinander.
Uups, habe ich jetzt etwas verraten?
Die interessantere Liebesgeschichte in dem Film ist die zwischen Thomas und Sylvie, zwei vergnügungssüchtigen Menschen, die Bindungen wie der Teufel das Weihwasser fürchten.
Aber im Rahmen einer erfolgreichen Konfliktvermeidungsstrategie wird sich auf das langweilige Paar konzentriert, es gibt einige Witzeleien über die Psychotherapie und etwas RomCom-Sauce, wobei die Konflikte, die von Anno Saul, Philip Voges und Ilja Haller aufgebaut werden, noch nicht einmal als Scheinkonflikte taugen.
„Irre sind männlich“ ist ein deprimierender, in einem Paralleluniversum spielender Film, in dem schon andere furchtbare deutsche Filme entstanden, die heute niemand gesehen haben will.
Irre sind männlich (Deutschland 2014)
Regie: Anno Saul
Drehbuch: Philip Voges, Ilja Haller
mit Fahri Yardim, Milan Peschel, Marie Bäumer, Peri Baumeister, Josefine Preuß, Tom Beck, Carolin Kebekus, Herbert Knaup, Gitta Schweighöfer
Länge: 93 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
– Hinweise Homepage zum Film Film-Zeit über „Irre sind männlich“ Moviepilot über „Irre sind männlich“
Ein Horrorfilm aus Deutschland? Warum eigentlich nicht? Auch wenn die Story von „Lost Place“ keinen Innovationspreis gewinnt und die Macher ihr Werk lieber Mystery-Thriller nennen: Vier Jugendliche – Intelligenzbestie Daniel, sein rappender Kumpel Thomas, Daniels Internetbekanntschaft Elli und ihre Freundin Jessi – wollen bei einer Geocache-Schatzsuche mitmachen. Der Schatz ist in einem See in einem im Pfälzer Wald gelegenem militärischen Sperrgebiet versteckt. Sie betreten das Sperrgebiet, entdecken einen verlassenen Campingplatz, fühlen sich seltsam, Jessi hat nach dem Genuss von Keksen einen epileptischen Anfall und ein Mann in einem Schutzanzug taucht auf. Er sagt, er müsse sie vor den Strahlen retten. Deshalb bringt er sie in einen der Wohnwagen, der als Faradayscher Käfig die elektromagnetischen Strahlungen ablenkt und erzählt ihnen etwas von geheimen US-Militärexperimenten. Trotz der unsichtbaren Gefahr verlassen sie immer wieder den sicheren Wohnwagen. Dabei sterben ihr Retter und Thomas, weil in dem Auto, mit dem er flüchten wollte, die Bremsen versagen. Elektronikfehler. Dass das verbliebene Pärchen jetzt nicht, wie jeder, der seine fünf Sinne beisammen hat, schneller als ein 100-Meter-Sprinter in Richtung rettende Stadt läuft, sondern ohne irgendeine Schutzmaßnahme (Merke: Alufolie auf dem Kopf hilft gegen gehirnzersetzende Strahlen!) zur geheimen, die tödlichen Signale aussendenden Militärstation geht, ist nur auf den Willen der Drehbuchautoren zurückzuführen und kann auch nicht mit Genrekonventionen entschuldigt werden.
Die Story folgt nämlich, auf den ersten Blick, dem üblichen Zehn-kleine-Negerlein-Spiel, das wir aus zahlreichen Horrorfilmen, in denen eine Gruppe Jugendlicher der Reihe nach ermordet wird, kennen. „Texas Chainsaw Massacre“ oder „Freitag, der 13.“ für die älteren, „Hostel“ für die jüngeren Semester. Die „Scream“-Filme oder eine x-beliebige Variante oder Parodie für alle weiteren Fragen; – wobei in diesen Filmen die Teenager immer einen klar erkennbaren Gegner haben, der sie schlachten will und am Ende höchstens eine überlebt.
In „Lost Place“ wird diese Geschichte mit dem Ost-West-Konflikt verbunden. Denn während des Kalten Krieges gab und gibt es in mehr oder weniger abgelegenen Gebieten zahlreiche militärische Sperrgebiete und Anlagen, die auf keiner Karte verzeichnet waren (wegen des Angriffes aus dem Osten) und bei denen auch die Anwohner nicht wussten, was sich in ihnen abspielte. Es gab auch – in der Prä-Handy-Zeit – die Angst vor Funkstrahlen, die auch für das Sterben von Pflanzen und Bäumen verantwortlich waren und unsere Psyche beeinflussen sollten. Depression und so. In dem Film wird jetzt behauptet, dass die Amerikaner während des Kalten Krieges in dem Sperrgebiet, das von unseren jugendlichen Helden betreten wird, ein geheimes Forschungsprojekt zur Wetter- und Gedankenbeeinflussung betrieben wurde, um so den Feind unblutig zu besiegen – und irgendetwas davon scheint in der Gegenwart sein Unwesen zu treiben.
Das ist, wie gesagt, nicht neu, aber gut erprobt und funktioniert auch immer wieder. Zuletzt beispielsweise in Brad Parkers „Chernobyl Diaries“ (USA 2012).
Aber schon während des Ansehens von „Lost Place“, dem ersten deutschen Film in 3D (muss nicht sein, vor allem weil große Teile des Films in geschlossenen Räumen spielen, viel geredet und der 3D-Effekt meistens nervig eingesetzt wird) und Dolby Atmos TM (halt noch mehr Lautsprecher als in einem normalen Kino), werden dann wieder alle Vorurteile, die man über deutsche Genrefilme hat, bestätigt. Die Geschichte ist unlogisch und schlecht konstruiert, die Dialoge sind gruselig, der Spannungsaufbau misslungen, die Schockeffekte vorhersehbar und die Charaktere verhalten sich idiotisch.
Dabei waren die diversen Vorbilder oft auch nicht besonders logisch, die Schauspieler nicht besonders gut und die Dialoge bestenfalls storydienlich. Aber der Spannungsaufbau, jedenfalls bei den Filmen, die wir heute noch kennen, stimmt und die Macher verwendeten viel Mühe in das Schaffen einer unheimlichen und furchteinflößenden Atmosphäre.
In „Lost Place“ stimmt nichts davon: viel zu spät erfahren wir die Hintergrundgeschichte (sie wäre besser gleich am Anfang erzählt worden), es gibt riesige Logiklöcher, wie einen Campingplatz in einem militärischem Sperrgebiet oder dass wir einerseits glauben sollen, dass in den vergangenen Jahren viele Menschen in dem Sperrgebiet verschwanden, aber niemand nach ihnen suchte und wenn die Charaktere, anstatt von der Gefahrenquelle wegzulaufen, auf sie zugehen, dann verhalten sie sich idiotisch in einem Maß, das jegliche Sympathie mit ihnen beendet. Dass die vier Jugendlichen auch keinen Gegner, sondern nur elektromagnetische Wellen haben, macht den Weg zum Finale zur zunehmend zähen Geduldprobe und das große Finale zur Lachnummer, die in einem Fünfziger-Jahre-Science-Fiction-Horrorfilm eleganter gelöst wurde. Auch die rudimentäre Erklärung, wer warum mit den Strahlen experimentiert, ist idiotisch.
Das Scheitern der Macher wird beim Lesen des Presseheftes überdeutlich. Denn sie wollen „Lost Place“ nicht an dem üblichen Slasher-Filmen messen.
Regisseur und Drehbuchautor Thorsten Klein nennt Steven Spielbergs „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ als Inspiration für den Film. Seine Co-Autorin Lena Vurma sagt: „Für mich war auch die Fernsehserie ‚Lost‘ eine Inspiration, diese fremdartige Welt, in der irgendetwas vor sich geht, das Spannung erzeugt, aber nie ganz aufgelöst wird. (…) das ist nicht einfach nur die Kopie eines amerikanischen Horrorfilms, sondern eine Geschichte, die ihre Wurzeln wirklich in Deutschland hat, dabei aber eher in Richtung Mystery und Suspense geht als zum Slasher-Film wird.“
Ein Slasher-Film ist „Lost Place“ wirklich nicht. Immerhin ist er „frei ab 12 Jahre“ und hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mich auf eine entsprechende Sterbensrate und Bestialität bei den Todesfällen einstellen können. „Lost“ und „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ sind doch ganz andere Spielklassen und Genres. Und wenn man bewährte Regeln ignoriert, sollte man einen guten Grund dafür haben.
Insofern zeigt „Lost Place“ mit seinem verqueren „Ich bin kreativ. Ich mache alles anders als die Hollywood-Idioten.“-Innovationsgestus wieder einmal, warum deutsche Genrefilme meistens so schlecht sind.