Manchester by the Sea(Manchester by the Sea, USA 2016)
Regie: Kenneth Lonergan
Drehbuch: Kenneth Lonergan
Als sein Bruder Joe ins Krankenhaus kommt, muss der introvertierte Einzelgänger Lee Chandler (Casey Affleck) nach Manchester by the Sea zurückkehren, sich seiner Vergangenheit stellen und die Vormundschaft für Joes sechzehnjährigen Sohn übernehmen. Dabei will er nur wieder zurück nach Boston und in seine selbstgewählte Isolation zurückkehren.
Stilles, sehr intensives Drama. Zum Kinostart empfahl ich den Film jedem, der es hören oder auch nicht hören wollte.
Manchester by the Sea(Manchester by the Sea, USA 2016)
Regie: Kenneth Lonergan
Drehbuch: Kenneth Lonergan
Als sein Bruder Joe ins Krankenhaus kommt, muss der introvertierte Einzelgänger Lee Chandler (Casey Affleck) nach Manchester by the Sea zurückkehren, sich seiner Vergangenheit stellen und die Vormundschaft für Joes sechzehnjährigen Sohn übernehmen. Dabei will er nur wieder zurück nach Boston und in seine selbstgewählte Isolation zurückkehren.
TV-Premiere. Stilles, sehr intensives Drama. Zum Kinostart empfahl ich den Film jedem, der es hören oder auch nicht hören wollte.
Gangs of New York (Gangs of New York, USA/Deutschland/Italien/Großbritannien/Niedeland 2002)
Regie: Martin Scorsese
Drehbuch: Jay Cocks, Kenneth Lonergan, Steven Zaillian
LV: Herbert Asbury: The Gangs of New York, 1928 (Die Gangs von New York – Eine Geschichte der Unterwelt)
Amsterdam Vallon will den Mörder seines Vaters, den Gangsterboss William Cutting (Bill, the Butcher), töten.
Ausgehend von dieser dürftigen Geschichte entfaltet Martin Scorsese ein atemberaubendes Porträt vom Überlebenskampf, der Verflechtung zwischen Politik und Verbrechen, den Bandenkriegen und den Kämpfen zwischen den verschiedenen Ethnien in Five Points, den Slums von New York, in den Jahren zwischen 1846 bis 1863.
„Gangs of New York ist ein solches Drama der Endzeit einer Herrschaft, in der sich eine gesellschaftliche und familiäre Ordnung durch ihre eigenen Gesetze zerstört, und durch eine Rebellion der Methoden. Eine große Tragödie also, oder eine melancholische Farce; aber wieder projiziert sie Scorsese auf ein eher materialistisch dokumentiertes Stück Zeitgeschichte, mehrere Erzählweisen begegnen einander und werden umso deutlicher, je mehr sie sich zu widersprechen beginnen…Wie die meisten der (auch vom Aufwand her) großen Filme von Martin Scorsese erzählt auch Gangs of New York zunächst eine überaus einfache Geschichte, deren Bedeutung, deren eigentliches Leben sich erst in den Bildern offenbart…Gangs of New York ist auch ein großer Film übers Film-Erzählen.“ (Georg Seeßlen: Martin Scorsese)
Mit Leonardo DiCaprio, Daniel Day-Lewis, Cameron Diaz, Liam Neeson, Brendan Gleeson
Gangs of New York (Gangs of New York, USA/Deutschland/Italien/Großbritannien/Niedeland 2002)
Regie: Martin Scorsese
Drehbuch: Jay Cocks, Kenneth Lonergan, Steven Zaillian
LV: Herbert Asbury: The Gangs of New York, 1928 (Die Gangs von New York – Eine Geschichte der Unterwelt)
Amsterdam Vallon will den Mörder seines Vaters, den Gangsterboss William Cutting (Bill, the Butcher), töten.
Ausgehend von dieser dürftigen Geschichte entfaltet Martin Scorsese ein atemberaubendes Porträt vom Überlebenskampf, der Verflechtung zwischen Politik und Verbrechen, den Bandenkriegen und den Kämpfen zwischen den verschiedenen Ethnien in Five Points, den Slums von New York, in den Jahren zwischen 1846 bis 1863.
„Gangs of New York ist ein solches Drama der Endzeit einer Herrschaft, in der sich eine gesellschaftliche und familiäre Ordnung durch ihre eigenen Gesetze zerstört, und durch eine Rebellion der Methoden. Eine große Tragödie also, oder eine melancholische Farce; aber wieder projiziert sie Scorsese auf ein eher materialistisch dokumentiertes Stück Zeitgeschichte, mehrere Erzählweisen begegnen einander und werden umso deutlicher, je mehr sie sich zu widersprechen beginnen…Wie die meisten der (auch vom Aufwand her) großen Filme von Martin Scorsese erzählt auch Gangs of New York zunächst eine überaus einfache Geschichte, deren Bedeutung, deren eigentliches Leben sich erst in den Bildern offenbart…Gangs of New York ist auch ein großer Film übers Film-Erzählen.“ (Georg Seeßlen: Martin Scorsese)
Mit Leonardo DiCaprio, Daniel Day-Lewis, Cameron Diaz, Liam Neeson, Brendan Gleeson
Seitdem ich den Film gesehen habe, empfehle ich weiter. Dabei erzählt Kenneth Lonergan in seinem dritten Spielfilm – bekannter ist der Theaterautor als Drehbuchautor von „Reine Nervensache“ und „Gangs of New York“ – eine ganz einfache und sehr alltägliche Geschichte.
Lee Chandler (Golden-Globe-Gewinner Casey Affleck) arbeitet als Hausmeisterangestellter in einem Wohnblock in Boston. Er ist ein introvertierter Einzelgänger, der, wenn er in eine Kneipe geht, Ärger sucht. Er lebt in einem 1-Zimmer-Kellerapartment in selbstgewählter Isolation und büßt damit eine Schuld ab, die er vor längerer Zeit in seinem Heimatort Manchester by the Sea auf sich geladen hat.
Da erhält er einen Anruf: sein Bruder Joe (Kyle Chandler) liegt im Krankenhaus.
Als Lee kurz darauf in Manchester by the Sea eintrifft, ist Joe tot und Lee soll sich um Joes sechzehnjährigen Sohn Patrick (Lucas Hedges) kümmern. Joe hat das alles durchgerechnet und in seinem Testament festgelegt.
Lee will nicht. Er will, aufgrund der damaligen Ereignisse, auch nicht länger als unbedingt nötig in Manchester by the Sea bleiben. Er will auch nicht Patricks Vormund werden. Eigentlich will er nur möglichst schnell wieder zurück nach Boston.
In über zwei Stunden erzählt Lonergan langsam, immer wieder von witzigen Szenen unterbrochen, wie Lee mit der ihm aufgebürdeten Verantwortung umgeht. In Rückblenden, die bruchlos in die aktuelle Geschichte eingefügt werden, erfahren wir mehr über Lees Vergangenheit: seiner Beziehung zu seiner Frau Randy (Michelle Williams), zu seinem Bruder, seinem Neffen, den gemeinsamen Ausflügen mit dem Boot, und warum aus dem lebenslustigen jungen Mann ein Einzelgänger wurde.
Das ist eine kleine Geschichte über ganz normale Menschen und Ereignisse, die jedem von uns zustoßen können.
Erst durch Lonergans souveräne Regie, seinem genauen Blick für Details, die in jeder Sekunde vorhandene Wahrhaftigkeit und das feinfühlige Spiel der Schauspieler wird aus „Manchester by the Sea“ ein Meisterwerk, das, wieder einmal, zeigt, was für ein vorzüglicher Schauspieler Casey Affleck ist. Es ist sein Film.
„Manchester by the Sea“ ist einer der ersten Höhepunkt des Kinojahres. Ein Film, den man vielleicht nicht unbedingt zweimal sehen möchte, aber unbedingt einmal sehen muss.
Dass ich mit meiner Meinung nicht allein bin, zeigt nicht nur ein Blick zu Rotten Tomatoes (Frischegrad 96 %), sondern auch auf die Preisliste. Aktuell erhielt „Manchester by the Sea“, laut IMBD, 93 Preise (unter anderem den schon erwähnten Golden Globe) und 195 Nominierungen. Und die Oscar-Nominierungen sind da noch nicht eingerechnet.
Manchester by the Sea (Manchester by the Sea, USA 2016)
Regie: Kenneth Lonergan
Drehbuch: Kenneth Lonergan
mit Casey Affleck, Michelle Williams, Kyle Chandler, Lucas Hedges, Gretchen Mol, C. J. Williams