Neu im Kino/Filmkritik: „The Lost King“ Richard III., gefunden von Philippa Langley

Oktober 5, 2023

Wenn die Geschichte von „The Lost King“ nicht wahr wäre, würde jeder sie für eine schlecht erfundene Geschichte halten.

Als die in Edinburgh lebende Philippa Langley (Sally Hawkins) eine Schulaufführung von Shakespeares „Richard III.“ besucht, sieht sie in dem König nicht das Monster, sondern einen von der Gesellschaft zu Unrecht verurteilten Menschen. In den nächsten Tagen glaubt sie immer wieder, seinen Geist zu sehen. Gleichzeitig entwickelt sie eine Obsession für den König, der England von 1483 bis 1485 regierte. Sie, die am chronischen Erschöpfungssyndrom leidet, sieht in ihm einen Geistesverwandten.

Bei einem Beusch des lokalen Ablegers der Richard III. Society erfährt sie, dass niemand weiß, wo seine sterblichen Überreste sind. Also beschließt sie, ihn zu finden und seine Ruf zu retten. Dafür kündigt sogar ihren Job.

Auf ihrer aussichtslos erscheinenden Suche wird sie vorbehaltlos unterstützt von ihrem Mann John (Steve Coogan als Ehemann, der hier klaglos alles das tut, was in älteren Filmen die Frau für ihren Mann getan hat) und einigen seltsamen Hobbywissenschaftlern. Angriffen wird sie von etablierten Wissenschaftlern, die sie für eine durchgeknallte Hobbywissenschaftlerin halten.

Stephen Frears verfilmte diese in England wahrscheinlich allgemein bekannte, hier unbekannte Geschichte gelungen als Feelgood-Movie für die ganze Familie.

Jedenfalls kann ich mich nicht an einen einzigen Artikel über Philippa Langleys Geschichte und die Rehabilitierung von Richard III. erinnern. Dabei hätte es einige Gelegenheiten für größere Reportagen gegeben. So wurde die Entdeckung der möglichen Überreste Richard III. am 12. September 2012 öffentlich gemacht. Am 3. Februar 2013 wurde mittels einer DNA-Analyse die Identität Richard III. bestätigt. Am 26. März 2015 wurde er in der Leicester Cathedral in allen Ehren beigesetzt. Spätestens zu dieser Beisetzung hätte es doch einige Zeitungsartikel und TV-Berichte geben müssen.

Seit 2018 wird Richard III., nach einer langjährigen Kampagne von Philippa Langley, auf der königlichen Webseite als rechtmäßiger König von England geführt.

The Lost King (The Lost King, Großbritannien 2022)

Regie: Stephen Frears

Drehbuch: Jeff Pope, Steve Coogan

mit Sally Hawkins, Steve Coogan, Harry Lloyd, Mark Addy, Lee Ingleby, James Fleet

Länge: 108 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „The Lost King“

Metacritic über „The Lost King“

Rotten Tomatoes über „The Lost King“

Wikipedia über „The Lost King“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Stephen Frears „Lady Vegas“ (Lay the Favorite, USA/GB 2012)

Meine Besprechung von Stephen Frears “Philomena” (Philomena, GB 2013)

Meine Besprechung von Stephen Frears „The Program – Um jeden Preis“ (The Program, Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Stephen Frears „Florence Foster Jenkins“ (Florence Foster Jenkins, USA 2016)

Meine Besprechung von Stephen Frears‘ „Victoria & Abdul“ (Victoria & Abdul, Großbritannien 2017)


TV-Tipp für den 17. Mai: Agatha Christies Marple: Das Schicksal in Person

Mai 16, 2023

One, 20.15

Agatha Christies Marple: Das Schicksal in Person (Agatha Christie’s Marple: Nemesis, Großbritannien 2009)

Regie: Nicolas Winding Refn

Drehbuch: Stephen Churchett

LV: Agatha Christie: Nemesis, 1971 (Das Schicksal in Person)

Miss Marple soll für einen verstorbenen Freund einen alten Fall aufklären. Damals verschwand die junge Verity spurlos aus einem Kloster. Wurde sie ermordet?

Diese Agatha-Christie-Verfilmung ist eine der wenigen TV-Arbeiten von Nicolas Winding Refn. Zuletzt kehrte der bildgewaltige Regisseur mit der Amazon-Miniserie „Too old to die young“ und „Copenhagen Cowboy“ wieder auf den kleinen Bildschirm zurück.

Der TV-Spielfilm ist gediegene TV-Unterhaltung, die sich primär an die Fans der Serie richtet.

mit Geraldine McEwan, Dan Stevens, Laura-Michelle Kelly, Graeme Garden, Richard E Grant, Ruth Wilson, Lee Ingleby

Hinweise

Wikipedia über „Agatha Christies Marple“ (deutsch, englisch)

Homepage von Agatha Christie

Krimi-Couch über Agatha Christie

Meine Besprechung von Agatha Christies „Mord im Orientexpress“ (Murder on the Orient Express, 1934)

Meine Besprechung von John Guillermins Agatha-Christie-Verfilmung “Tod auf dem Nil” (Death on the Nile, Großbritannien 1978)

Meine Besprechung von Michael Winners Agatha-Christie-Verfilmung „Rendezvous mit einer Leiche“ (Appointment with Death, USA 1988)

Meine Besprechung von Kenneth Branaghs Agatha-Christie-Verfilmung „Mord im Orientexpress“ (Murder on the Orient Express, USA 2017)

Meine Besprechung von Gilles Paquet-Brenner Agatha-Christie-Verfilmung „Das krumme Haus“ (Crooked House, USA 2017) (und Buchbesprechung)

Meine Besprechung von Kenneth Branaghs Agatha-Christei-Verfilmung „Tod auf dem Nil“ (Death on the Nile, USA/Großbritannien 2022) (und Buchbesprechung)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „Fear X“ (Fear X, USA 2003)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „Drive“ (Drive, USA 2011)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „Only God Forgives“ (Only God Forgives, Frankreich/Dänemark 2013)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „The Neon Demon“ (The Neon Demon, USA/Frankreich/Dänemark 2016)

Nicolas Winding Refn in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 1. September: Miss Marple: Das Schicksal in Person

August 31, 2021

One, 20.15

Agatha Christies Marple: Das Schicksal in Person (Agatha Christie’s Marple: Nemesis, Großbritannien 2009)

Regie: Nicolas Winding Refn

Drehbuch: Stephen Churchett

LV: Agatha Christie: Nemesis, 1971 (Das Schicksal in Person)

Miss Marple soll für einen verstorbenen Freund einen alten Fall aufklären. Damals verschwand die junge Verity spurlos aus einem Kloster. Wurde sie ermordet?

Diese Agatha-Christie-Verfilmung ist eine der wenigen TV-Arbeiten von Nicolas Winding Refn. Zuletzt kehrte der bildgewaltige Regisseur mit der Amazon-Miniserie „Too old to die young“ wieder auf den kleinen Bildschirm zurück.

Der TV-Spielfilm ist gediegene TV-Unterhaltung, die sich primär an die Fans der Serie richtet.

mit Geraldine McEwan, Dan Stevens, Laura-Michelle Kelly, Graeme Garden, Richard E Grant, Ruth Wilson, Lee Ingleby

Wiederholung: Sonntag, 5. September, 23.15 Uhr

Hinweise

Wikipedia über „Agatha Christies Marple“ (deutsch, englisch)

Homepage von Agatha Christie

Krimi-Couch über Agatha Christie

Meine Besprechung von Agatha Christies „Mord im Orientexpress“ (Murder on the Orient Express, 1934)

Meine Besprechung von Kenneth Branaghs Agatha-Christie-Verfilmung „Mord im Orientexpress“ (Murder on the Orient Express, USA 2017)

Meine Besprechung von Gilles Paquet-Brenner Agatha-Christie-Verfilmung „Das krumme Haus“ (Crooked House, USA 2017) (und Buchbesprechung)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „Fear X“ (Fear X, USA 2003)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „Drive“ (Drive, USA 2011)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „Only God Forgives“ (Only God Forgives, Frankreich/Dänemark 2013)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „The Neon Demon“ (The Neon Demon, USA/Frankreich/Dänemark 2016)

Nicolas Winding Refn in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 10. Januar: George Gently – Der Unbestechliche: Blinder Hass

Januar 10, 2020

Sat.1 Gold, 22.10

George Gently – Der Unbestechliche: Blinder Hass (George Gently: Gently Northern Soul, Großbritannien 2012)

Regie: Gillies Mackinnon

Drehbuch: David Kane

LV: Charakter von Alan Hunter

Northumberland, 1968: Am Straßenrand wird Dolores Kenny gefunden. Die junge Frau wurde erschlagen – und sie ist eine Schwarze. Inspector George Gently und sein Kollege John Bacchus ermitteln – und der Krimi wird schnell zu einer ebenso gelungenen, wie bedrückenden Gesellschaftsanalyse. Denn damals gab es in Pensionen Schilder, die sagten „Keine Schwarzen, keine Iren, keine Hunde“ (wobei die Wirtin bei den Hunden sicher eine Ausnahme gemacht hätte). Einer der größten Rassisten organisierte Tanzabende mit Northern Soul, auf denen Schwarze und Weiße miteinander zu Soul-Musik (die es auch reichlich zu hören gibt) tanzten, während in der eigenen Familie penibel auf die Rassentrennung geachtet wurde.

Wie sich dann die Konflikte verschärfen und die Familie Kennedy mit dem Tod eines Familienmitglieds zurechtkommen müssen, ist absolut sehenswert. Auch wenn am Ende nur der Fall, aber kein einziger Konflikt gelöst ist.

„Blinder Hass“ (Gently Northern Soul) ist der grandiose Auftakt der fünften „George Gently“-Staffel, der wieder einmal zeigt, was diese Krimiserie von anderen Krimiserien unterscheidet: der Blick auf gesellschaftliche und soziale Konflikte.

mit Martin Shaw, Lee Ingleby, Pippa Bennett-Warner, Lenora Crichlow, Craig Conway, Philip Correia, Gary Carr, Eamonn Walker, John Bowler

Hinweise

Fantastic Fiction: Bibliographie Alan Hunter

Telegraph: Interview mit Martin Shaw und Lee Ingleby zu „George Gently“ (5. Juli 2008)

Wikipedia über “George Gently – Der Unbestechliche”(deutsch,englisch)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 1)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 2 und 3)


TV-Tipp für den 8. Januar: Agatha Christies Marple: Das Schicksal in Person

Januar 8, 2020

One, 20.15/23.50

Agatha Christies Marple: Das Schicksal in Person (Agatha Christie’s Marple: Nemesis, Großbritannien 2009)

Regie: Nicolas Winding Refn

Drehbuch: Stephen Churchett

LV: Agatha Christie: Nemesis, 1971 (Das Schicksal in Person)

Miss Marple soll für einen verstorbenen Freund einen alten Fall aufklären. Damals verschwand die junge Verity spurlos aus einem Kloster. Wurde sie ermordet?

Diese Agatha-Christie-Verfilmung ist eine der wenigen TV-Arbeiten von Nicolas Winding Refn. Zuletzt kehrte der bildgewaltige Regisseur mit der Amazon-Miniserie „Too old to die young“ wieder auf den kleinen Bildschirm zurück.

Der TV-Spielfilm ist gediegene TV-Unterhaltung, die sich primär an die Fans der Serie richtet.

mit Geraldine McEwan, Dan Stevens, Laura-Michelle Kelly, Graeme Garden, Richard E Grant, Ruth Wilson, Lee Ingleby

Hinweise

Wikipedia über „Agatha Christies Marple“ (deutsch, englisch)

Homepage von Agatha Christie

Krimi-Couch über Agatha Christie

Meine Besprechung von Agatha Christies „Mord im Orientexpress“ (Murder on the Orient Express, 1934)

Meine Besprechung von Kenneth Branaghs Agatha-Christie-Verfilmung „Mord im Orientexpress“ (Murder on the Orient Express, USA 2017)

Meine Besprechung von Gilles Paquet-Brenner Agatha-Christie-Verfilmung „Das krumme Haus“ (Crooked House, USA 2017) (und Buchbesprechung)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „Fear X“ (Fear X, USA 2003)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „Drive“ (Drive, USA 2011)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „Only God Forgives“ (Only God Forgives, Frankreich/Dänemark 2013)

Meine Besprechung von Nicolas Winding Refns „The Neon Demon“ (The Neon Demon, USA/Frankreich/Dänemark 2016)

Nicolas Winding Refn in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 14. September: George Gently – Der Unbestechliche: Todfreunde

September 14, 2014

ZDF, 22.15
George Gently – Der Unbestechliche: Todfreunde (Großbritannien 2012, Regie: Nicholas Renton)
Drehbuch: Peter Flannery
Erfinder: Peter Flannery
LV: Charakter von Alan Hunter
Durham, 1968: Das Organisierte Verbrechen macht sich auch in Durham breit. Inspektor George Gently konnte zwar Melvyn Rattigan hinter Gitter bringen. Aber der beschuldigt Gently der Korruption und auch in London soll Gently in illegale Geschäfte verwickelt gewesen sein. Während Gentlys Kollege Bacchus gerne dem Ruf von London folgen würde, kämpft Gently um seinen Ruf.
„Todfreunde“ ist vor allem ein Gangsterkrimi und ein leichengesättigter Thriller, in dem der Held als Verdächtiger im Mittelpunkt steht. Und wie auch in anderen Krimiserien, in denen wir plötzlich glauben sollen, dass unser ehrlicher und tadelloser Held plötzlich ein Verbrecher sein soll, funktioniert „Todfreunde“ nur bedingt, weil die wirklichen Überraschungen ausbleiben und es auch nichts zu rätseln gibt. Denn selbstverständlich sind die Anschuldigungen ein Komplott gegen ihn. Immerhin gibt es etwas Zeitkolorit und schöne Bilder von der nordenglischen Landschaft.
Der vorerst letzter neue George-Gently-Krimi ist auch der blutige Abschluss der fünften Staffel. In England wurde im Februar 2014 die sechste, aus vier Folgen bestehende Staffel mit Gently und Bacchus gezeigt. Eine siebte Staffel ist bereits für nächstes Jahr angekündigt. Für Nachschub ist also gesorgt.
Mit Martin Shaw, Lee Ingleby, Simon Hubbard, Ralph Brown, Kevin Whately, Diana Quick
Wiederholung: Montag, 15. September, 00.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Fantastic Fiction: Bibliographie Alan Hunter

BBC über George Gently (Pressematerial zu „George Gently“)

ZDF über George Gently

Telegraph: Interview mit Martin Shaw und Lee Ingleby zu „George Gently“ (5. Juli 2008)

Wikipedia über “George Gently – Der Unbestechliche”(deutsch, englisch)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 1)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 2 und 3)


TV-Tipp für den 7. September: George Gently – Der Unbestechliche: Entführt

September 7, 2014

ZDF, 22.00
George Gently – Der Unbestechliche: Entführt (Großbritannien 2012, Regie: Nicholas Renton)
Drehbuch: Peter Flannery
LV: Charakter von Alan Hunter
Durham 1968: Am helllichten Tag verschwindet das Baby Faith aus dem Haus ihrer Adoptiveltern, die bereits seit über zwanzig Jahren verheiratet und kinderlos sind. Erst vor wenigen Tagen adoptierten sie Faith. Inspector George Gently und sein Kollege John Bacchus beginnen in dem von Mrs. Esther Dunwoody geleitetem Kinderheim mit der Suche. Im Lauf der Ermittlungen glauben sie auch, dass die Adoptiveltern etwas mit dem Verschwinden von Faith zu tun haben. Denn die Eheleute haben einige gut gehütete Geheimnisse voreinander.
In diesem „George Gently“-Krimi gibt es keinen Mordfall (aber einen Toten), einen zeitlosen Einblick in die Hoffnungen und Leiden von Adoptiveltern und einem – hoffentlich – sehr zeitbezogenen Einblick in die Geschäfte mit den Sehnsüchten und Wünschen von Adoptivkindern. Denn Mrs. Dunwoody leitet ihr Heim mit harter Hand, autoritär und einem starren Blick auf das Geld, das sie von den Adoptiveltern als Spende für ein Kind erwartet. Und die schwangeren Frauen hatten damals, falls sie überhaupt verheiratet waren, nichts zu melden. Sie waren schließlich Sünderinnen vor dem Herrn.
Das Ende ist, wieder einmal, sehr düster ausgefallen.
„Entführt“ ist ein weiterer grandioser „George Gently“-Krimi, mit gewohnt viel Zeit- und, dieses Mal, auch viel Lokalkolorit.
mit Martin Shaw, Lee Ingleby, Simon Hubbard, Mark Gatiss, Helen Baxendale, Katie Anderson, Alison Steadman
Wiederholung: Montag, 8. September, 00.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Fantastic Fiction: Bibliographie Alan Hunter

BBC über George Gently (Pressematerial zu „George Gently“)

ZDF über George Gently

Telegraph: Interview mit Martin Shaw und Lee Ingleby zu „George Gently“ (5. Juli 2008)

Wikipedia über “George Gently – Der Unbestechliche”(deutsch, englisch)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 1)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 2 und 3)


TV-Tipp für den 31. August: George Gently – Der Unbestechliche: Blinder Hass

August 31, 2014

ZDF, 22.15

George Gently – Der Unbestechliche: Blinder Hass (Großbritannien 2012, Regie: Gillies Mackinnon)

Drehbuch: David Kane

LV: Charakter von Alan Hunter

Northumberland, 1968: Am Straßenrand wird Dolores Kenny gefunden. Die junge Frau wurde erschlagen – und sie ist eine Farbige. Inspector George Gently und sein Kollege John Bacchus ermitteln – und der Krimi wird schnell zu einer ebenso gelungenen, wie bedrückenden Gesellschaftsanalyse. Denn damals gab es in Pensionen Schilder, die sagten „Keine Schwarzen, keine Iren, keine Hunde“ (wobei die Wirtin bei den Hunden sicher eine Ausnahme gemacht hätte). Einer der größten Rassisten organisierte Tanzabende mit Northern Soul, auf denen Schwarze und Weiße miteinander zu Soul-Musik (die es auch reichlich zu hören gibt) tanzten, während in der eigenen Familie penibel auf die Rassentrennung geachtet wurde.

Wie sich dann die Konflikte verschärfen und die Familie Kennedy mit dem Tod eines Familienmitglieds zurechtkommen müssen, ist absolut sehenswert. Auch wenn am Ende nur der Fall, aber kein einziger Konflikt gelöst ist.

Blinder Hass“ (Gently Northern Soul) ist der grandiose Auftakt der fünften „George Gently“-Staffel, der wieder einmal zeigt, was diese Krimiserie von anderen Krimiserien unterscheidet: der Blick auf gesellschaftliche und soziale Konflikte.

mit Martin Shaw, Lee Ingleby, Pippa Bennett-Warner, Lenora Crichlow, Craig Conway, Philip Correia, Gary Carr, Eamonn Walker, John Bowler

Wiederholung: Montag, 1. September, 00.40 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Fantastic Fiction: Bibliographie Alan Hunter

BBC über George Gently (Pressematerial zu „George Gently“)

ZDF über George Gently

Telegraph: Interview mit Martin Shaw und Lee Ingleby zu „George Gently“ (5. Juli 2008)

Wikipedia über “George Gently – Der Unbestechliche”(deutsch,englisch)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 1)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 2 und 3)


TV-Tipp für den 24. August: George Gently – Der Unbestechliche: Adel verpflichtet

August 24, 2014

ZDF, 22.00

George Gently – Der Unbestechliche: Adel verpflichtet (Großbritannien 2012, Regie: Gillies Mackinnon)

Drehbuch: Peter Flannery

LV: Charakter von Alan Hunter

Northumberland, 1968: In einem Auto, das im Fluss liegt, wird die Leiche einer jungen Musikerin gefunden. Von dem Fahrer fehlt jede Spur, aber der Wagen gehörte dem Adligen Hector Blackstone und sein Sohn James ist in der Vergangenheit mehrfach aufgefallen. Inspector George Gently und sein Kollege John Bacchus ermitteln.

Spannender Krimi, der dieses Mal ein Bild der Klassenkonflikte zwischen Bürgerlichen und gar nicht mehr so adligen Adligen um 68 zeichnet und als bitteres Familiendrama endet. Garniert mit einer ordentliche Portion zeitgenössischer Musik. Das ist dann doch meilenweit von „Inspector Barnaby“ entfernt.

mit Martin Shaw, Lee Ingleby, Robert Lloyd Pack, Geraldine Sommerville, James Norton, Ebony Buckle, Christopher Fairbank

Wiederholung: Montag, 25. August, 00.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Fantastic Fiction: Bibliographie Alan Hunter

BBC über George Gently (Pressematerial zu „George Gently“)

ZDF über George Gently

Telegraph: Interview mit Martin Shaw und Lee Ingleby zu „George Gently“ (5. Juli 2008)

Wikipedia über “George Gently – Der Unbestechliche”(deutsch,englisch)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 1)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 2 und 3)


TV-Tipp für den 17. August: George Gently – Der Unbestechliche: Chinas letzter Job

August 16, 2014

ZDF, 22.00

George Gently – Der Unbestechliche: Chinas letzter Job (Großbritannien 2011, Regie: Gillies Macckinnon)

Drehbuch: Peter Flannery

Erfinder: Peter Flannery

LV: Charakter von Alan Hunter

Nordengland, 1966: Als Inspector George Gently seinen dem Alkohol zugeneigten Informanten China (der ihm bei etlichen früheren Fällen half) zum letzten Mal sah, gab er ihm Geld und riet ihm, sein Leben in Ordnung zu bringen. Einige Monate später ist China tot. Gently sieht sich die Polizeiberichte an, stößt auf Widersprüche und in ein Wespennest von Jugend- und Polizeigewalt in der Provinz.

Nachdem „Tödliches Verlangen“ zu sehr den bekannten Rätselkrimipfade folgte, ist „Chinas letzter Job“ (wobei der Originaltitel „Goodbye China“ wesentlich melancholischer und zutreffender ist) wieder ein gewohnt guter George-Gently-Krimi, in dem der Umgang mit auffälligen Jugendlichen, das Verhältnis von Eltern zu ihren Kindern, der Umgang mit Behinderten und der Umgang der Polizei mit gesellschaftlichen Problemen thematisiert werden in einer Gesellschaft, in der die Prügelstrafe noch existierte und Behinderte weggesperrt wurden. Auch George Gently steht am Ende vor einer schwierigen Entscheidung.

Ein fantastischer Krimi und eine schöne Abschiedsvorstellung für China.

mit Martin Shaw, Lee Ingleby, Tony Rohr, Dean Lennox Kelly, Neil Pearson

Wiederholung: Montag, 18. August, 00.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Fantastic Fiction: Bibliographie Alan Hunter

BBC über George Gently (Pressematerial zu „George Gently“)

ZDF über George Gently

Telegraph: Interview mit Martin Shaw und Lee Ingleby zu „George Gently“ (5. Juli 2008)

Wikipedia über “George Gently – Der Unbestechliche”(deutsch,englisch)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 1)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 2 und 3)


TV-Tipp für den 10. August: George Gently – Der Unbestechliche: Tödliches Verlangen

August 9, 2014

ZDF, 22.00

George Gently – Der Unbestechliche: Tödliches Verlangen (Großbritannien 2011)

Regie: Nicholas Renton

Drehbuch: Stewart Harcourt, Peter Flannery

Erfinder: Peter Flannery

LV: Charakter von Alan Hunter

Chief Inspector George Gently ist zurück mit sechs Fällen, die heute und an den kommenden Sonntagen um 22.00 Uhr gezeigt werden. In England liefen die neunzigminütigen Filme bereits 2011 und 2012. Wann die vier dieses Jahr dort ausgestrahlten Episoden bei uns gezeigt werden, ist noch unklar. Aber bis dahin können wir mit diesen Fällen zurückkehren in den ländlichen Norden von England in die sechziger Jahre.

Tödliches Verlangen“ (das im Original den schönen Titel „Gently Upside Down“ hat) spielt 1966 in Durham. Dort wird die Leiche einer Schülerin gefunden. Gently und sein deutlich jüngerer Kollege Detective Sergeant John Bacchus (mit „Beatles“-Frisur) suchen den Mörder an der Schule und im Umkreis der populären Musik-TV-Sendung „Upside Down“, in der Bands live vor tanzenden Teenagern spielen. Denn die Tote, die öfters in der Show war, war schwanger und sie hatte einen älteren Freund, den ihre Freundinnen nicht kannten.

Wie in den vorherigen Fällen (die ich hier und hier ausführlich besprochen habe) sind die sechziger Jahre und die damaligen gesellschaftlichen Probleme essenziell für die Fälle. So ist „Tödliches Verlangen“ ohne die Auswirkungen der Swinging Sixties in der Provinz (mit viel Musik) und die Abhängigkeiten von Schülerinnen zu ihren Lehrern nicht denkbar. Davon abgesehen folgt diese Episode etwas zu sehr den vertrauten Rätselkrimipfaden.

mit Martin Shaw, Lee Ingleby, Vincent Regan, Kate Bracken, Jade Byrne, Neil Morrissey, Sean Gilder

Wiederholung: Montag, 11. August, 00.20 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Fantastic Fiction: Bibliographie Alan Hunter

BBC über George Gently (Pressematerial zu „George Gently“)

ZDF über George Gently

Telegraph: Interview mit Martin Shaw und Lee Ingleby zu „George Gently“ (5. Juli 2008)

Wikipedia über “George Gently – Der Unbestechliche” (deutsch,englisch)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 1)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 2 und 3)


TV-Tipp für den 12. Dezember: George Gently – Der Unbestechliche: Giftige Lügen

Dezember 12, 2013

ZDF, 00.45

George Gently – Der Unbestechliche: Giftige Lügen (GB 2009. R.: Ciarán Donnelly)

Drehbuch: Mick Ford

LV: Alan Hunter: Gently through the Mill, 1958 (nur Titelgleichheit; Buch wird im Vorspann nicht erwähnt)

England, 1964: Inspector George Gently will den Mord an einem Mühlenbesitzer aufklären.

Krimi, der gleichzeitig ein stimmiges Bild der damaligen Zeit liefert und auch in die Politik und die Wirtschaft eintaucht.

Mit Martin Shaw, Lee Ingleby, Simon Hubbard, Mal Whyte, Melanie Clark Pullen

Hinweise

Fantastic Fiction: Bibliographie Alan Hunter

BBC über George Gently (Pressematerial zu „George Gently“)

ZDF über George Gently

Telegraph: Interview mit Martin Shaw und Lee Ingleby zu „George Gently“ (5. Juli 2008)

Wikipedia über “George Gently – Der Unbestechliche” (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 1)

Meine Besprechung von „George Gently – Der Unbestechliche“ (Staffel 2 und 3)