Neu im Kino/Buch- und Filmkritik: Zu einem marxistischen Besuch bei einem „Blutsauger“

Mai 12, 2022

Marx, Eisenstein, Vampire, die zwanziger Jahre, betont bühnenhaft agierende Schauspieler sind einige der Schlagworte mit denen Julian Radlmaiers neuer Film beschrieben werden kann. Mit „Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“ (ausgezeichnet vom Verband der deutschen Filmkritik als Bestes Spielfilmdebüt) und seinen davor entstandenen kürzeren Filmen „Ein Gespenst geht um in Europa“ und „Ein proletarisches Wintermärchen“ wurde er bei der Kritik und dem eingefleischtem Arthaus- und Festival-Publikum bekannt. Und für sie ist „Blutsauger“ dann auch.

Im Mittelpunkt von „Blutsauger“ steht der Fabrikarbeiter Anton Inokentewitsch Petuschkin, der von allen Ljowuschka genannt wird. Er spielte in Sergei Eisensteins „Oktober“ den Revolutionshelden Leo Trotzki. Weil Trotzki vor der Premiere des Films in Ungnade gefallen war, wurde er aus dem Film entfernt. Und so verschwand Ljowuschkas in der großartigen Sowjetunion geplante Filmkarriere im Mülleimer des Schnittraums. Jetzt will Ljowuschka sein Glück im kapitalistischen Hollywood versuchen.

Auf dem Weg in die USA strandet er im August 1928 in einem noblen Ostseebad. In dem Kurort Bad Dämmerow trifft er die standesbewusste, hochnäsig-schnippische junge Fabrikbesitzerin Octavia Flambow-Jansen und ihren servilen Diener Jakob. Sie ist von Ljowuschka, der sich als verfolgter, aus der Sowjetunion kommender Aristokrat ausgibt, fasziniert und lädt ihn zu sich ein. Schnell durchschaut sie seine Charade. Trotzdem darf er weiter bei ihr wohnen.

Sie verbringen einige Tage zusammen. Er erzählt ihr von seiner gescheiterten Filmkarriere. Das führt dazu, dass sie im strahlenden Sonnenschein gemeinsam einen Vampirfilm improvisieren. Bei all dem fröhlichen Treiben ahnt Ljowuschka nicht, dass Flambow-Jansen eine Vampirin ist.

Dieses historische Setting wird immer wieder bewusst durchbrochen. Cola-Dosen, Containerschiffe und Motorräder sind im Bild. Diese Anachronismen schlagen natürlich auch eine Brücke von der Vergangenheit zur Gegenwart – und sie zeigen, wie künstlich filmische Nachstellungen der Vergangenheit sind. Gleichzeitig taucht mehrmals ein Marx-Lesezirkel auf, der sich Texte von Karl Marx vorliest und versucht, darüber zu diskutieren. Das wirkt, auch wenn sie in den Dünen sitzen, wie ein studentisches Seminar aus den siebziger Jahren.

So ist alles fein säuberlich arrangiert für einen intellektuellen Spaß, der sich dann nicht einstellen will. Die Texte von Marx sind nicht zum Vorlesen gedacht. Die langsam vorgetragenen Dialoge werden wie in einem Theaterstück deklamiert. Entsprechend künstlich klingen sie. Die Schauspieler und Laien agieren immer betont manieriert. Die Story, eher eine Abfolge disparater Episoden, plätschert in teilweise enervierender Langsamkeit vor sich hin. Die Diskussionen des Marx-Lesekreises drehen sich ergebnislos im Kreis. Überraschungen gibt es nicht. Damit verstärkt sich das Gefühl, dass nichts passiert.

Das ist von Julian Radlmaier, der an der Freien Universität Berlin Filmwissenschaft und an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) Regie studierte, so gewollt. Bei den Kritiken, die ich gelesen habe, kommt dieser Stil sehr gut an. Bei mir überwiegt allerdings die Enttäuschung darüber, wie wenig aus der vielversprechenden Idee einer marxistischen Vampirkomödie gemacht wird. 

„Blutsauger“ knüpft an kapitalismuskritische Filme aus den Siebzigern an, den denen das richtige Bewusstsein unbestreitbar vorhandene erzählerische Defizite kaschiert. Auch in Radlmaiers Film kommt die Kapitalismuskritik mit dem Holzhammer – Kapitalisten als Blutsauger – und es wird mit der abendländischen Bildung geprotzt und etwas gespielt. Aber ohne überraschende Einsichten und ohne Humor. Schließlich wird auch im Proseminar nicht gelacht, sondern gegen den Schlaf gekämpft. 

Blutsauger (Deutschland 2021)

Regie: Julian Radlmaier

Drehbuch: Julian Radlmaier

mit Alexandre Koberidze, Lilith Stangenberg, Alexander Herbst, Corinna Harfouch, Andreas Döhler, Daniel Hoesl, Mareike Beykirch, Kyung-Taek Lie, Darja Lewin Chalem

Länge: 128 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Das Buch zum Film

Drehbücher werden selten veröffentlicht. Spontan fallen mir Chris Kraus‘ „Die Blumen von gestern“ (2017) und Florian Henckel von Donnersmarcks „Werk ohne Autor“ (2018) ein. Schließlich sind Drehbücher in erster Linie Baupläne für diesen einen Film und wenn der Film fertig ist, ist das Drehbuch nur noch Altpapier. Das unterscheidet ein Drehbuch von einem Theaterstück, das nach seiner Premiere mit anderen Schauspielern auf anderen Bühnen gespielt werden kann. Einen eigenständigen literarischen Wert haben Drehbücher  normalerweise auch nicht. Außerdem beschränkt sich das interessierte Publikum für diese Bücher auf einen sehr engen Kreis von Cineasten.

In diesen kleinen Kreis reiht sich jetzt Julian Radlmaiers „Blutsauger“ ein. In dem Buch sind, für den Druck leicht überarbeitet, das Drehbuch von Julian Radlmaier in der Fassung, die die Grundlage für die Dreharbeiten war, ein Essay von Sulgi Lie über den Film und über fünfzig Zeichnungen von Jan Bachmann enthalten. Zu Bachmanns früheren Werken gehört der Comic „Mühsam, Anarchisten in Anführungsstrichen“.

Für die Fans des Films ist das Buch eine gelungene Ergänzung.

Julian Radlmaier/Jan Bachmann: Blutsauger

August Verlag, 2022

256 Seiten

25 Euro

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Blutsauger“

Moviepilot über „Blutsauger“

Wikipedia über Julian Radlmaier


TV-Tipp für den 28. Januar: Der Staat gegen Fritz Bauer

Januar 27, 2021

RBB, 20.15

Der Staat gegen Fritz Bauer (Deutschland 2015)

Regie: Lars Kraume

Drehbuch: Lars Kraume, Olivier Guez

Generalstaatsanwalt Fritz Bauer möchte im Nachkriegsdeutschland den Nazi-Kriegsverbrecher Adolf Eichmann vor Gericht bringen.

Spannende Geschichtsstunde

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Burghart Klaußner, Ronald Zehrfeld, Sebastian Blomberg, Jörg Schüttauf, Lilith Stangenberg, Götz Schubert, Michael Schenk

Wiederholung: Freitag, 29. Januar, 01.35 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Filmportal über „Der Staat gegen Fritz Bauer“

Moviepilot über „Der Staat gegen Fritz Bauer“

Wikipedia über „Der Staat gegen Fritz Bauer“

Meine Besprechung von Lars Kraumes „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (Deutschland 2015), mein Interview mit Lars Kraume zum Film und die DVD-Besprechung

Meine Besprechung von Lars Kraumes „Familienfest“ (Deutschland 2015)

Meine Besprechung von Lars Kraumes „Das schweigende Klassenzimmer“ (Deutschland 2018)


Neu im Kino/Filmkritik: Über Michael Kliers „Idioten der Familie“

September 14, 2019

Weil Heli (Jördis Triebel), die jahrelang auf ihre jüngere Schwester aufpasste, als Malerin noch einmal künstlerisch durchstarten will, soll Ginnie (Lilith Stangenberg) in ein Heim. Bis jetzt lebte die geistig schwer behinderte sechsundzwanzigjährige Ginnie im Haus der verstorbenen Eltern.

Wenige Tage vor diesem für Ginnie entscheidenden Ortswechsel sind ihre Brüder Frederik (Kai Scheve), Tommie (Hanno Koffler) und Bruno (Florian Stetter) noch einmal für ein Wochenende in ihr Elternhaus gekommen.

In diesem Moment beginnt Michael Kliers neuer Film „Idioten der Familie“. Nur langsam erschließt sich der von mir eingangs geschilderte Grund für diese Familienzusammenkunft, in der die Geschwister noch einmal darüber sprechen, ob sie bezüglich Ginnie die richtige Entscheidung getroffen haben. Dabei wird der Wechsel in die Behinderten-Wohngruppe so dramatisiert, als ob sie ihre Schwester danach nicht mehr sehen können. Das ist natürlich Unfug. Sowieso ist Ginnies Umzug nur der austauschbare Grund für das Geschwistertreffen. Ginnie irrlichtert durch den Film, während ihre Geschwister allesamt um sich selbst kreisen und ihre Lebenslügen pflegen. Die Egozentriker entfachen jetzt einen Sturm im Wasserglas. Nach dem Wochenende werden vor allem die Brüder schnell wieder in ihr Leben ohne ihre behinderte Schwester zurückkehren und sie in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren wahrscheinlich genauso oft besuchen, wie sie es in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren getan haben.

Das fast ausschließlich in dem Haus und Garten spielende Drama wirkt mehr wie eine improvisierte Probe an einem Wochenende im Haus eines Freundes als wie ein richtiger Film. Denn aus den einzelnen Szenen ergibt sich keine richtige Geschichte, sondern nur eine Abfolge verschieden befremdlicher Episoden, in denen die Geschwister sich lieben und hassen, auf die Nerven gehen, versöhnen und auch sexuell belästigen. Schon lange vor dem Abspann sinkt jegliche Sympathie und Interesse an den verkorksen Figuren und ihrem bildungsbürgerlich zelebriertem Selbstmitleid auf Null.

Erschwerend kommt die Zeichnung von Ginnie hinzu, die nur als „Wir spielen eine Behinderte“-Schauspielübung ihre Berechtigung hat.

Michael Klier inszenierte „Überall ist es besser, wo wir nicht sind“, „Ostkreuz“, „Heidi M.“ (sein heute wohl bekanntester Film) und „Farland“. Außerdem ist er einer der Drehbuchautoren von Dominik Grafs „Der Rote Kakadu“.

Idioten der Familie (Deutschland 2018)

Regie: Michael Klier

Drehbuch: Michael Klier, Karin Aström

mit Lilith Stangenberg, Jördies Triebel, Hanno Koffler, Florian Stetter, Kai Scheve

Länge: 102 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

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Filmportal über „Idioten der Familie“

Moviepilot über „Idioten der Familie“

 


TV-Tipp für den 25. April: Der Staat gegen Fritz Bauer

April 25, 2018

Arte, 20.15

Der Staat gegen Fritz Bauer (Deutschland 2015)

Regie: Lars Kraume

Drehbuch: Lars Kraume, Olivier Guez

Generalstaatsanwalt Fritz Bauer möchte im Nachkriegsdeutschland den Nazi-Kriegsverbrecher Adolf Eichmann vor Gericht bringen.

Spannende Geschichtsstunde

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Burghart Klaußner, Ronald Zehrfeld, Sebastian Blomberg, Jörg Schüttauf, Lilith Stangenberg, Götz Schubert, Michael Schenk

Hinweise
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Filmportal über „Der Staat gegen Fritz Bauer“
Film-Zeit über „Der Staat gegen Fritz Bauer“
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Meine Besprechung von Lars Kraumes „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (Deutschland 2015), mein Interview mit Lars Kraume zum Film und die DVD-Besprechung

Meine Besprechung von Lars Kraumes „Familienfest“ (Deutschland 2015)

Meine Besprechung von Lars Kraumes „Das schweigende Klassenzimmer“ (Deutschland 2018)


DVD-Kritik: „Der Staat gegen Fritz Bauer“ – guter Film, gute DVD?

März 23, 2016

Zum Filmstart schrieb ich im Rahmen einer Doppelbesprechung der Lars-Kraume-Filme „Familienfest“ und „Der Staat gegen Fritz Bauer“, die zeitgleich im Kino anliefen:

In dem Biopic „Der Staat gegen Fritz Bauer“ konzentrieren Kraume und sein Co-Drehbuchautor Oliver Guez sich auf Bauers Rolle bei der Ergreifung des SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann 1960 in Argentinien. Der Film beginnt 1957, als der hessische Generalstaatsanwalt Bauer einen glaubwürdigen Hinweis auf den Verbleib von Eichmann in Südamerika erhält. Weil er den deutschen Ermittlungsbehörden, die immer wieder seine Ermittlungen gegen Nazi-Verbrecher sabotieren, misstraut, entschließt er sich, Kontakt mit den israelischen Behörden aufzunehmen. Der Mossad soll Eichmann verhaften und dann nach Deutschland ausliefern, so Bauers Plan. Damit der funktioniert, darf niemand etwas davon erfahren. Denn juristisch handelt es sich um Landesverrat und viele warten nur darauf, dass sie Bauer bei einem Fehler erwischen.

Währenddessen wird der junge Staatsanwalt Karl Angermann sein Vertrauter. Angermann ist einer von Bauers Untergebenen, der ihn wegen eines Verfahrens gegen einen Strichjungen um Rat fragt. Dem Angeklagten wird wegen wechselseitiger Onanie ein Verstoß gegen den von den Nationalsozialisten verschärften § 175 Strafgesetzbuch vorgeworfen. Homosexuelle Handlungen werden regelmäßig mit einem längeren Gefängnisaufenthalt bestraft. Bauer weist den jungen Staatsanwalt auf das „Valentin-Urteil“ von 1951 hin, bei dem zwei Homosexuelle nur zu einer geringen Geldstrafe verurteilt wurden. Nachdem beide zueinander Vertrauen gefasst haben, bezieht Bauer Angermann in seine Suche nach weiteren, vom Mossad geforderten Beweisen über den Aufenthaltsort Eichmanns ein.

Diese Geschichte erzählt Kraume weitgehend in Dialogen, vielen Innenaufnahmen und stimmig ausgestattet. So entsteht schon auf der visuellen Ebene ein Gefühl für die damalige Zeit, in der die Bundesrepublik sich (noch) nicht mit dem Dritten Reich und den personellen, ideologischen und juristischen Kontinuitäten beschäftigen wollte. In diesem Umfeld ist Fritz Bauer ein einsamer Rufer in der Wüste, der nur wenige Unterstützer hat und auf die jungen Deutschen hofft. Diese Hoffnung drückt er auch in der TV-Sendung „Heute Abend Kellerklub“ aus. Im Film wird sie nachgestellt, obwohl der Auftritt erst Jahre später, im Dezember 1964, war.

Das ist eine der wenigen Freiheiten, die sich Kraume nimmt und die ich, im Gegensatz zu einigen Fritz-Bauer-Kennern, für dramaturgisch gerechtfertigt und nachvollziehbar halte (hier mehr zu dieser Diskussion). Die anderen Freiheiten beziehen sich vor allem auf Punkte in Bauers Biographie und die Erfindung von Karl Angermann, der sich mit seiner bislang verheimlichten Homosexualität auseinandersetzen muss. Noch 1957 bestätigte das Bundesverfassungsgericht die Verfassungsmäßigkeit des § 175 Strafgesetzbuch. Zwischen 1950 und 1957 wurden über 17.000 Männer wegen „Unzucht“ verurteilt. In den nächsten Jahren erreichte die Verfolgung Homosexueller in Deutschland ihren Höhepunkt. 1957 gab es über 3400 Verurteilungen, 1958 fast 3500, 1959 über 3800 und 1960 über 3400. In den folgenden Jahren nahm die Zahl der Verurteilungen langsam ab. 1969 und 1973 wurde der Straftatbestand zwar reformiert, aber erst 1994 ganz aus dem Strafgesetzbuch gestrichen. Heute ist das einst strafbare Handeln, das bei den Betroffenen auch zu einem entsprechendem Verhalten führte, nicht nur straffrei, sondern auch gesellschaftlich akzeptiert.

Auch wenn der Film Bauer nicht als praktizierenden Homosexuellen, sondern als einen sexuell enthaltsam und allein lebenden Mann zeigt, wird die aufgrund der Forschungslage nicht eindeutig belegte Homosexualität Bauers als Fakt gezeigt. Er musste sie verheimlichen, um als Generalstaatsanwalt seine selbstgewählte Mission zu verfolgen. Denn das SPD-Mitglied war, was im Film ausführlich gezeigt wird, aufgrund seiner Biographie als Flüchtling und Jude und aufgrund seiner Überzeugung, dass Deutschland sich seiner Vergangenheit stellen muss, schon vielfältigen Anfeindungen ausgesetzt. Seine Gegner suchten nur nach Punkten, mit denen sie seine Arbeit sabotieren und seinen Ruf ruinieren konnten.

Im Zentrum des Films steht allerdings eine zweite, heute wieder aktuelle Frage: Was man als Einzelner tun soll, wenn der Staat unrecht handelt oder Unrecht verschweigt. Das zeigen der „Geheimnisverrat“ von Edward Snowden und die inzwischen eingestellten Ermittlungen gegen Netzpolitik.org wegen Landesverrats.

 

Zum Filmstart unterhielt ich mich mit Lars Kraume über seinen Film. Das Interview könnt ihr hier nachlesen.

Seit dem Kinostart sahen sich über 250.000 Menschen den Film im Kino an, was angesichts des Themas ein richtiger Erfolg ist. Er erhielt auch mehrere Preise, unter anderem dem Publikumspreis in Locarno, den Filmpreis der Kino-Gilde, den Preis der Deutschen Filmkritik und den Hessischen Film- und Kinopreis als bester Film, und ist für den Deutschen Filmpreis nominiert.

Die DVD punktet, neben dem Film (von dem ich auch nach wiederholtem Ansehen immer noch begeistert bin), mit seinem Bonusmaterial, das aus einem Making of, Interviews mit Lars Kraume, Burghart Klaußner und Ronald Zehrfeld, einigen geschnittenen Szenen und einem Audiokommentar von Lars Kraume und Burkhart Klaußner, den sie vier Monate nach dem Kinostart und damit kurz vor der DVD-Veröffentlichung aufnahmen. Daher gehen sie auch auf die Reaktionen zum Film und den Fragen, die sie in verschiedenen Publikumsgesprächen beantworteten, ein. Letztendlich konzentriert sich dieser überaus informative und kurzweilige Audiokommentar auf den historischen Hintergrund, die historisch verbürgten Fakten, die strittigen Fragen und die geringen fiktionalen Anteile des Films. Burghart Klaußner (Jahrgang 1949) kann auch aus seiner Biographie schöpfen, was den Audiokommentar noch interessanter macht.

Es ist in erster Linie ein historisch-kritischer Kommentar, den man so nicht von den Machern, die sich ja oft auf Anekdoten zu den Dreharbeiten beschränken, sondern eher von einem Historiker erwartet hätte.

Das restliche Bonusmaterial beschäftigt sich dann, wie erwartet, mit dem Film. Das ist durchaus interessant, aber bei weitem nicht so interessant wie der Audiokommentar.

Der Staat gegen Fritz Bauer - DVD - Blu-ray

Der Staat gegen Fritz Bauer (Deutschland 2015)

Regie: Lars Kraume

Drehbuch: Lars Kraume, Olivier Guez

mit Burghart Klaussner, Ronald Zehrfeld, Sebastian Blomberg, Jörg Schüttauf, Lilith Stangenberg, Götz Schubert, Michael Schenk

DVD

Alamode Film

Bild: 2,35:1 (16:9)

Ton: Deutsch (DD 5.1)

Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Bonusmaterial: Audiokommentar, Making of, Interviews, Deleted Scenes, Trailer, Wendecover (insgesamt vierzig Minuten)

Länge: 105 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Homepage zum Film
Filmportal über „Der Staat gegen Fritz Bauer“
Film-Zeit über „Der Staat gegen Fritz Bauer“
Moviepilot über „Der Staat gegen Fritz Bauer“
Wikipedia über „Der Staat gegen Fritz Bauer“

Meine Besprechung von Lars Kraumes „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (Deutschland 2015) und mein Interview mit Lars Kraume zum Film


Neu im Kino/Filmkritik: Über die Lars-Kraume-Filme „Familienfest“ und „Der Staat gegen Fritz Bauer“

Oktober 20, 2015

Es geschieht selten, dass von einem Regisseur fast zeitgleich zwei Filme in unseren Kinos anlaufen. Das liegt dann nicht nur an der Produktivität des Regisseurs, sondern auch oft ganz einfach an den Planungen des Verleihs. Bei „Familienfest“, der am Donnerstag anlief, war es auch noch eine erfolgreich verlaufene Premiere beim Münchner Filmfest, die dem TV-Film eine Kinoauswertung bescherrte. In dem hochkarätig besetztem Ensemblestück geht es um ein titelgebendes Familienfest. Der geachtete Klassik-Pianist Hannes Westhoff wird siebzig und seine Frau hat die ganze Familie, inclusive der Ex-Frau, zu der Feier eingeladen. Sie kommen. Jeder hat mindestens ein Problempaket zu tragen und, wie es sich für ein Drama gehört, wird während des Abendessens ordentlich schmutzige Wäsche gewaschen.
Das hat natürlich seine Momente, aber es versprüht auch immer den Charme des TV-Films der Woche. Die Dramaturgie, die Bilder, die weitgehende Beschränkung auf Innen-Sets (eigentlich spielt der gesamte Film wie ein Theaterstück in einer überschaubaren Villa) und die Konflikte, die vor allem den Erfordernissen einer 90-Minuten-Filmdramaturgie gehorchen. Die Ex-Frau ist eine Schnapsdrossel. Der eine Sohn muss mal wieder pleite sein, der zweite schwul (was für den konservativen Vater eine Todsünde ist) und der dritte muss todsterbenskrank sein, seine Krankheit in sich hineinfressen und geschliffene nihilistische Sentenzen deklamieren. Und alle drei sehnen sich immer noch, wie kleine Kinder, nach der uneingeschränkten Liebe ihres Vaters.
Deshalb kommen sie zum Geburtstag des uncharismatischen Ekels, das bei der Erziehung seiner Kinder komplett versagte. Das ist, wenn man die unplausible Prämisse akzeptiert, dass alle freiwillig zum Geburtstag des verhassten Ekels kommen, als Abrechnung mit dem Kultur-Bürgertum unterhaltsam in den vorgegebenen Bahnen.

Ganz anders und ungleich gelungener ist „Der Staat gegen Fritz Bauer“, der zwar auch viel in Innenräumen spielt, aber nie dieses überwältigende TV-Flair von „Familienfest“ hat.
In dem Biopic konzentrieren Kraume und sein Co-Drehbuchautor Oliver Guez sich auf Bauers Rolle bei der Ergreifung des SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann 1960 in Argentinien. Der Film beginnt 1957, als der hessische Generalstaatsanwalt Bauer einen glaubwürdigen Hinweis auf den Verbleib von Eichmann in Südamerika erhält. Weil er den deutschen Ermittlungsbehörden, die immer wieder seine Ermittlungen gegen Nazi-Verbrecher sabotieren, misstraut, entschließt er sich, Kontakt mit den israelischen Behörden aufzunehmen. Der Mossad soll Eichmann verhaften und dann nach Deutschland ausliefern, so Bauers Plan. Damit der funktioniert, darf niemand etwas davon erfahren. Denn juristisch handelt es sich um Landesverrat und viele warten nur darauf, dass sie Bauer bei einem Fehler erwischen.
Währenddessen wird der junge Staatsanwalt Karl Angermann sein Vertrauter. Angermann ist einer von Bauers Untergebenen, der ihn wegen eines Verfahrens gegen einen Strichjungen um Rat fragt. Dem Angeklagten wird wegen wechselseitiger Onanie ein Verstoß gegen den von den Nationalsozialisten verschärften § 175 Strafgesetzbuch vorgeworfen. Homosexuelle Handlungen werden regelmäßig mit einem längeren Gefängnisaufenthalt bestraft. Bauer weist den jungen Staatsanwalt auf das „Valentin-Urteil“ von 1951 hin, bei dem zwei Homosexuelle nur zu einer geringen Geldstrafe verurteilt wurden. Nachdem beide zueinander Vertrauen gefasst haben, bezieht Bauer Angermann in seine Suche nach weiteren, vom Mossad geforderten Beweisen über den Aufenthaltsort Eichmanns ein.
Diese Geschichte erzählt Kraume weitgehend in Dialogen, vielen Innenaufnahmen und stimmig ausgestattet. So entsteht schon auf der visuellen Ebene ein Gefühl für die damalige Zeit, in der die Bundesrepublik sich (noch) nicht mit dem Dritten Reich und den personellen, ideologischen und juristischen Kontinuitäten beschäftigen wollte. In diesem Umfeld ist Fritz Bauer ein einsamer Rufer in der Wüste, der nur wenige Unterstützer hat und auf die jungen Deutschen hofft. Diese Hoffnung drückt er auch in der TV-Sendung „Heute Abend Kellerklub“ aus. Im Film wird sie nachgestellt, obwohl der Auftritt erst Jahre später, im Dezember 1964, war.
Das ist eine der wenigen Freiheiten, die sich Kraume nimmt und die ich, im Gegensatz zu einigen Fritz-Bauer-Kennern, für dramaturgisch gerechtfertigt und nachvollziehbar halte (hier mehr zu dieser Diskussion). Die anderen Freiheiten beziehen sich vor allem auf Punkte in Bauers Biographie und die Erfindung von Karl Angermann, der sich mit seiner bislang verheimlichten Homosexualität auseinandersetzen muss. Noch 1957 bestätigte das Bundesverfassungsgericht die Verfassungsmäßigkeit des § 175 Strafgesetzbuch. Zwischen 1950 und 1957 wurden über 17.000 Männer wegen „Unzucht“ verurteilt. In den nächsten Jahren erreichte die Verfolgung Homosexueller in Deutschland ihren Höhepunkt. 1957 gab es über 3400 Verurteilungen, 1958 fast 3500, 1959 über 3800 und 1960 über 3400. In den folgenden Jahren nahm die Zahl der Verurteilungen langsam ab. 1969 und 1973 wurde der Straftatbestand zwar reformiert, aber erst 1994 ganz aus dem Strafgesetzbuch gestrichen. Heute ist das einst strafbare Handeln, das bei den Betroffenen auch zu einem entsprechendem Verhalten führte, nicht nur straffrei, sondern auch gesellschaftlich akzeptiert.
Auch wenn der Film Bauer nicht als praktizierenden Homosexuellen, sondern als einen sexuell enthaltsam und allein lebenden Mann zeigt, wird die aufgrund der Forschungslage nicht eindeutig belegte Homosexualität Bauers als Fakt gezeigt. Er musste sie verheimlichen, um als Generalstaatsanwalt seine selbstgewählte Mission zu verfolgen. Denn das SPD-Mitglied war, was im Film ausführlich gezeigt wird, aufgrund seiner Biographie als Flüchtling und Jude und aufgrund seiner Überzeugung, dass Deutschland sich seiner Vergangenheit stellen muss, schon vielfältigen Anfeindungen ausgesetzt. Seine Gegner suchten nur nach Punkten, mit denen sie seine Arbeit sabotieren und seinen Ruf ruinieren konnten.
Im Zentrum des Films steht allerdings eine zweite, heute wieder aktuelle Frage: Was man als Einzelner tun soll, wenn der Staat unrecht handelt oder Unrecht verschweigt. Das zeigen der „Geheimnisverrat“ von Edward Snowden und die inzwischen eingestellten Ermittlungen gegen Netzpolitik.org wegen Landesverrats.
Vor dem Filmstart habe ich mich für die „vorgänge – Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik“ mit Lars Kraume über den Film und die strittigen Punkte unterhalten. Das Interview und meine etwas ausführlichere Besprechung gibt es hier.

Familienfest - Plakat

Familienfest (Deutschland 2015)
Regie: Lars Kraume
Drehbuch: Andrea Stoll
mit Günther Maria Halmer, Hannelore Elsner, Michaela May, Lars Eidinger, Jördis Triebel, Barnaby Metschurat, Marc Hosemann, Nele Mueller-Stöfen, Daniel Kraus
Länge: 95 Minuten
FSK: ab 6 Jahre

Hinweise
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Filmportal über „Familienfest“
Film-Zeit über „Familienfest“
Moviepilot über „Familienfest“

Der Staat gegen Fritz Bauer - Plakat
Der Staat gegen Fritz Bauer (Deutschland 2015)
Regie: Lars Kraume
Drehbuch: Lars Kraume, Olivier Guez
mit Burghart Klaussner, Ronald Zehrfeld, Sebastian Blomberg, Jörg Schüttauf, Lilith Stangenberg, Götz Schubert, Michael Schenk
Länge: 105 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Homepage zum Film
Filmportal über „Der Staat gegen Fritz Bauer“
Film-Zeit über „Der Staat gegen Fritz Bauer“
Moviepilot über „Der Staat gegen Fritz Bauer“
Wikipedia über „Der Staat gegen Fritz Bauer“


Neu im Kino/Filmkritik: Der Möchtegern-Polit-Thriller „Die Lügen der Sieger“

Juni 18, 2015

Christoph Hochhäusler ist kein Dummer. Seine bisherigen Filme, wie „Falscher Bekenner“ und „Unter dir die Stadt“, kamen bei der Kritik ziemlich gut an, er setzt sich auch theoretisch mit dem Film auseinander und er ist einer der Herausgeber der Filmzeitschrift „Revolver“.
Mit seinem neuen Spielfilm „Die Lügen der Sieger“ will er offensichtlich den aktuellen Zustand der Berliner Republik, das Geflecht von Politik, Lobbyismus, Wirtschaftsinteressen, Beratungsfirmen und Journalismus vermessen. Das steht natürlich in der Tradition klassischer Polit-Thriller wie „Die Unbestechlichen“ (über die Watergate-Affäre) und neuerer Polit-Thriller, wie „State of Play“ (die britische TV-Serie und das Hollywood-Spielfilm-Remake).
Aber auch wenn man diese Tradition ignoriert (okay, das fällt schwer. Das ist so, als ob man bei Eric Clapton und den Rolling Stones den Blues-Einfluss ignorieren würde.), ist „Die Lügen der Sieger“ ein, höflich formuliert, sehr enttäuschender Film. Gerade weil er so viel besser als viele andere deutsche Filme, vor allem die unzähligen, banalen Komödien, sein könnte. Und vielleicht bin ich deswegen auch etwas zu ungnädig.
Fabian Groys, hochgelobter Einzelgänger-Journalist in der Hauptstadtredaktion eines Nachrichtenmagazins (jaja, sieht aus und riecht wie „Der Spiegel“), recherchiert eine große Story über den schändlichen Umgang der Bundeswehr mit kriegsversehrten Veteranen. Er vermutet, dass die Regierung für die Behandlung ihrer Leiden nicht aufkommen will. Als er die Praktikantin Nadja Koltes zugeteilt bekommt, wimmelt er sie mit den Recherchen für eine Boulevard-Geschichte ab: in Gelsenkirchen sprang ein Mann in einen Löwenkäfig.
Selbstverständlich – auch wenn es einige Zeit dauert, bis die Zusammenhänge erahnbar werden – hängen diese beiden Geschichten miteinander zusammen.
Und dann geht es noch um eine Gesetzesinitiative, die verhindert werden soll, eine Recyclingfirma, die ihre Angestellten vergiftet, und, weil auch das mit den anderen Geschichten zusammenhängt, um den Einfluss einer im Hintergrund bleibenden Organisation, die man sich am Besten als eine All-inclusive-Lobby-und-Problembeseitigungsfirma vorstellt. Ach, und es geht auch, ganz allgemein um den Einfluss von Lobbyvereinen – und, letztendlich, um alles und um nichts.
Dabei gäbe jedes dieser Themen genug Stoff für einen abendfüllenden Spielfilm. Aber anstatt mit einer klaren Analyse gegen einen Missstand vorzugehen, verzettelt Hochhäusler sich und liefert eine unglaubwürdig an der Wirklichkeit vorschrammende Kolportage ab, die viel zu oft in einer nicht produktiven, sondern nur frustierenden Verwirrung endet, wie diese Szene vom Filmanfang zeigt: wir sehen einen älteren Mann (so um die Fünfzig) der offensichtlich für ein Gespräch präpariert wird. Wir wissen nicht, wer er ist. Wir wissen nicht, um was es in dem wichtigen Gespräch gehen soll. Wir wissen nicht, wer ihn trainiert – und bei seinen Coaches ist auch unklar, ob sie eine dafür engagierte Firma sind und wer welche Position inne hat. So glauben wir zunächst, entsprechend der traditionellen Rollenverteilung, dass der ältere Coach der Chef ist und die etwa gleichaltrige Frau seine Untergebene. Viel später erfahren wir, dass es umgekehrt ist.
Fast keine Frage wird in dieser geheimnisvollen Szene aufgelöst, was jetzt nicht unbedingt ein Problem wäre. Geheimnisvolle Andeutungen steigern ja bekanntlich die Spannung.
Aber weil diese Szene uns mit für die Geschichte wichtigen Charakteren bekannt machen soll (alle drei werden später wichtig), hätten die Filmemacher uns in diesen Momenten ganz klar einige Informationen liefern müssen. Nämlich wer die Charaktere sind, was sie wollen, warum wir uns mit ihnen identifizieren sollen und wer von ihnen für die weitere Geschichte wichtig ist. Aber am Ende dieser Szene wissen wir noch nicht einmal wer der Trainierte ist. Ein Lobbyist? Ein Unternehmer? Ein Politiker? Ein Schauspieler? Wir wissen auch nicht, wofür er trainiert wird.
Diese Szene ist symptomatisch für den gesamten Film: er verkompliziert alles bis zum Gehtnichtmehr. Der Skandal, den der Journalist aufklären will, wird unter einem Berg von weiteren Themen begraben, die alle wichtig sind. Aber es fehlt ein erzählerischer Fokus und damit eine sinnvolle Struktur von Plots und Subplots. Dabei ist gerade in einem Polit-Thriller die Klarheit des Denkens wichtig. Immerhin will er über Missstände aufklären, für Empörung sorgen und zum Handeln auffordern. Nichts davon gelingt „Die Lügen der Sieger“. Eher schon befördert er ein konservativ-reaktionäres Gefühl, das sagt, dass alles hoffnungslos mit allem verflochten ist, alles furchtbar undurchschaubar ist und man sowieso nichts gegen die da Oben machen kann.
Und dabei habe ich noch nichts über den Protagonisten Fabian Groys gesagt, der sich natürlich in seine junge Praktikantin (die er zunächst nicht will, weil er immer allein arbeitet) verliebt, einen Halbstarken-Porsche fährt, alleinstehend, spielsüchtig und zuckerkrank ist. Trotzdem ist er kein komplexer Charakter, sondern eine reine Reißbrett-Figur, bei der seine pompös eingeführte Spielsucht und seine ebenso pompös eingeführte Krankheit für die Haupthandlung vollkommen unwichtig sind. Am Ende, nachdem die Haupthandlung abgeschlossen ist, gibt es dann einen Anschlag auf Groys‘ Leben, der nicht die Skrupellosigkeit der Bösewichter, sondern die Unplausibilität des Drehbuchs demonstriert. Das Hollywood-Äquivalent dazu wäre – ich will ja nichts verraten – der James-Bond-Bösewicht, der erst nachdem er von Bond besiegt wurde, einen von Anfang an zum Scheitern verurteilten Angriff auf Bonds Leben startet.
Dabei hätte man aus Groys‘ Spielsucht und seiner Krankheit wirklich etwas machen können. Immerhin könnten die Bösewichter beides benutzten, um seine Recherchen schwieriger zu gestalten und sie hätten versuchen können, ihn mit seiner Spielsucht und seiner Krankheit zu erpressen.

Die Lügen der Sieger - Plakat

Die Lügen der Sieger (Deutschland/Frankreich 2014)
Regie: Christoph Hochhäusler
Drehbuch: Christoph Hochhäusler, Ulrich Peltzer
mit Florian David Fitz, Lilith Stangenberg, Horst Kotterba, Ursina Lardi, Avred Birnbaum, Jakob Diehl, Cornelius Schwalm
Länge: 112 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
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Film-Zeit über „Die Lügen der Sieger“
Moviepilot über „Die Lügen der Sieger“


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