TV-Tipp für den 24. Juni: Jäger des verlorenen Schatzes/Indiana Jones und der Tempel des Todes

Juni 23, 2023

Sat.1, 20.15

Jäger des verlorenen Schatzes (Raiders of the Lost Ark, USA 1981)

Regie: Steven Spielberg

Drehbuch: Lawrence Kasdan (nach einer Geschichte von George Lucas und Philip Kaufman)

Am Donnerstag hat das Warten auf „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ ein Ende. Davor zeigt Sat.1 heute und morgen Abend noch einmal die bisherigen vier Kino-Abenteuer des unkonventionellen Archäologen. Indiana Jones fühlt sich nur außerhalb seines Hörsaals, mit Hut und Peitsche bewaffnet, wohl. Die Story? 1936 will Indiana Jones in Ägypten den Nazis die biblische Bundeslade wegschnappen.

Die ersten drei Indiana-Jones-Filme „Jäger des verlorenen Schatzes“, „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ und „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ sind Klassiker. Das kann über „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ nicht gesagt werden. Der fünfte Film schließt ziemlich nahtlos an den Vierten an.

Mit Harrison Ford, Karen Allen, Wolf Kahler, Paul Freeman, Ronald Lacey, John Rhys-Davies, Anthony Higgins, Alfred Molina (offizielles Spielfilm-Debüt)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Jäger des verlorenen Schatzes“

Wikipedia über „Jäger des verlorenen Schatzes“ (deutsch, englisch)

Sehenswerte Doku von 2020 über Indiana Jones

https://www.youtube.com/watch?v=e-MmyCTb5p4

Sat.1, 22.35

Indiana Jones und der Tempel des Todes (Indiana Jones and the Temple of Doom, USA 1984)

Regie: Steven Spielberg

Drehbuch: Willard Huyck, Gloria Katz (nach einer Geschichte von George Lucas)

Zweites Abenteuer von Indiana Jones: düsterer und mehr Action als der erste Film.

Dieses Mal hilft er 1935 im Himalaya einer Dorfgemeinschaft. Ein Maharadscha mit finsteren Absichten hat ihren magischen Stein geklaut und ihre Kinder entführt.

mit Harrison Ford, Kate Capshaw, Ke Huy Quan, Amrish Puri, Roshan Seth, Philip Stone, Dan Aykroyd, Pat Roach

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Indiana Jones und der Tempel des Todes“

Wikipedia über „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs “Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels” (Indiana Jones and the kingdom of the skull, USA 2008)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs “Gefährten” (War Horse, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs “Lincoln” (Lincoln, USA 2012)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ (Bridge of Spies, USA 2015)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs „BFG – Big Friendly Giant (The BFG, USA 2016)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs „Die Verlegerin“ (The Post, USA 2017)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs „Ready Player One“ (Ready Player One, USA 2018)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs „West Side Story“ (West Side Story, USA 2021)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs „Die Fabelmans“ (The Fabelmans, USA 2022)

Steven Spielberg in der Kriminalakte

Meine Besprechung von James Rollins’ Filmroman „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ (Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull, 2008)


Cover der Woche

Oktober 6, 2015

Freeman - Laster und Tugend


DVD-Kritik: Das Kartenhaus „House of Cards“ des Herrn Urquhart

August 20, 2014

https://www.youtube.com/watch?v=m8mPjkL8J9s

Sie mögen das so sehen,…

Francis Urquhart möchte man nicht zum Feind haben. Aber auch nicht wirklich zum Freund oder Geliebten. Denn Urquhart ist, als wir ihn in der BBC-TV-Serie „House of Cards“ zum ersten Mal sehen, Fraktionschef der Tories und nach dem Wahlsieg spekuliert er auf einen Ministerposten. Der neue Premierminister möchte ihn allerdings, weil er sich auf dem Posten bestens bewährt hat, weiter als Fraktionschef haben. Mit einem säuerlichem Lächeln nimmt er den Posten wieder an und sinnt auf Rache.

In der zweiten „House of Cards“-Staffel kämpft Urquhart gegen den neuen König (Michael Kitchen), der zwar nie Prinz Charles genannt wird, aber Prinz Charles war das offenkundige Vorbild für diesen TV-König mit politischen Ambitionen. Denn der König ist ein Schöngeist, der etwas für die Umwelt und die Menschen tun will, die unter den Folgen der neoliberalen Thatcher- und Urquhart-Politik leiden. Inzwischen ist Urquhart nämlich Premierminister und er hält absolut nichts von den königlichen Ideen. Also muss der beim Volk beliebte König beseitigt werden. Aber nicht die auch von Urquhart geschätzte und geliebte Monarchie.

In der dritten „House of Cards“-Staffel kämpft Urquhart um seine Wiederwahl. Dann wäre er länger als diese unterträgliche Frau Thatcher Premierminister. Vor seiner Wohnung wird, als ultimative Beleidigung, sogar ein Thatcher-Denkmal für die jüngst Verstorbene errichtet und er kann dagegen nichts tun. Außerdem wird er immer noch von seinen Erinnerungen an Mattie Storin (Susannah Harker) gequält. Er hatte zu der jungen, aufstrebenden Journalistin in der er ersten „House of Cards“-Staffel eine zunächst berufliche, später auch sexuelle Beziehung und er musste sie töten, weil er ihr einfach nicht mehr Vertrauen konnte. In den vergangenen Jahren hat er – unvorstellbar bei einem deutschen Politiker – noch einige weitere, für seinen Machterhalt notwendige Morde begangen.

Neuerdings plagen ihn, wegen eines Zypern-Friedensabkommens, auch Erinnerungen an seine Soldatenjahre auf der Insel. Wenn herauskommt, was er damals auf der Insel machte, wäre seine politische Karriere vorüber und die Nachwelt hätte ein wesentlich schlechteres Bild von dem Machiavellisten.

Das Ende dieser dritten und letzten „House of Cards“-Staffel, bei dem Urquharts Frau, die ihn all die Jahre unterstützte, eine wichtige Rolle spielt, toppt die vorherigen beiden Staffelenden um Längen. Ich würde es spontan in die Liste der gelungensten Serienenden aufnehmen.

https://www.youtube.com/watch?v=LrAy7S9SnxE

 

House of Cards“, das BBC-Original, nicht das US-Remake mit Kevin Spacey, entstand 1990 (Ein Kartenhaus [House of Cards]), 1993 (Um Kopf und Krone [To play the King]) und 1995 (Das letzte Kapitel [The final Cut]) und Ähnlichkeiten mit der aktuellen Politik sind gewollt. Insofern sind die drei Staffeln, jeweils bestehend aus vier, gut einstündigen Folgen und basierend auf Romanen vom Michael Dobbs, einem Torie-Politiker und Thatcher-Berater, auch eine Chronik des Niedergangs der konservativen Partei. 1997 kam die Labour Party an die Macht und Tony Blair wurde Premierminister.

Außerdem gibt die Serie einen sehr zynischen, aber auch sehr realistischen Einblick in das politische Geschäft, bei dem es immer um Macht und Ideen geht. So will Urquhart die Macht nicht nur um der Macht willen.

Im Mittelpunkt der Serie steht der von Ian Richardson grandios gespielte Francis Urquhart. Richardson war für seine Rolle jedes Mal für den Bafta als bester Schauspieler nominiert und für die erste „House of Cards“-Staffel erhielt er – verdient – den Preis. Er spielt den diabolischen Feingeist, Machtpolitiker und Konservativen Francis Urquhart, der sich in der Serie immer wieder erklärend an das Publikum wendet und mit seinen treffenden Bemerkungen und zynischen Sprüchen erfreut, mit erkennbarer Freude an den Untiefen dieses Mannes, der uns als sehr menschliches Monster erscheint.

Dass gegen ihn die anderen Schauspieler, die bei uns fast alle unbekannt sind, nicht verblassen, spricht für ihr Können und für das Drehbuch von Andrew Davies, das sich lustvoll durch die Hinterzimmer der königlichen Politik pflügt. Zu seinen anderen Arbeiten zählen auch die beiden „Bridget Jones“-Filme, die John-le-Carré-Verfilmung „Der Schneider von Panama“ und die Evelyn-Waugh-Verfilmung „Wiedersehen mit Brideshead“.

Die Musik ist von Jim Parker, der auch die Musik für „Inspector Barnaby“ schrieb.

Auch wenn die grandiose Serie in den frühen Neunzigern spielt und die Optik eher an die achtziger Jahre erinnert, ist sie, dank des gleichbleibend hohen Erzähltempos, nie veraltet oder altmodisch, sondern immer noch hochaktuell.

…aber ich kann das unmöglich kommentieren.

(Francis Urquhart)

 

House of Cards 1 - DVD-Cover

House of Cards – Das Original (House of Cards, Großbritannien 1990)

Regie: Paul Seed

Drehbuch: Andrew Davies

LV: Michael Dobbs: House of Cards, 1989 (Ein Kartenhaus)

mit Ian Richardson, Susannah Harker, Miles Anderson, Alphonsia Emmanuel, Malcolm Tierney, Diane Fletcher, Colin Jeavons, David Lyon

DVD

Pandastorm

Bild: 1,33:1 (4:3)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bonusmaterial: Audiokommentar

Länge: 224 Minuten (2 DVDs)

FSK: ab 12 Jahre

House of Cards 2 - DVD-Cover

 

House of Cards – Um Kopf und Krone (To play the King, Großbritannien 1993)

Regie: Paul Seed

Drehbuch: Andrew Davies

LV: Michael Dobbs: To play the King, 1992 (Um Kopf und Krone – Intrigen aus dem Zentrum der Macht)

mit Ian Richardson, Michael Kitchen, Kitty Aldridge, Colin Jeavons, Diane Fletcher, Nicholas Farrell, Rowena King, Leonard Preston, Erika Hoffman, Nick Brimble

DVD

Pandastorm

Bild: 1,33:1 (4:3)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bonusmaterial: Audiokommentar

Länge: 215 Minuten (2 DVDs)

FSK: ab 12 Jahre

House of Cards 3 - DVD-Cover

 

House of Cards – Das letzte Kapitel (The final Cut, Großbritannien 1995)

Regie: Mike Vardy

Drehbuch: Andrew Davies

LV: Michael Dobbs: The final Cut, 1995 (Schach dem König) (auf eigenen Wunsch im Vorspann ungenannt, weil ihm die Thatcher-Beerdigung am Anfang der Serie nicht gefiel)

mit Ian Richardson, Diane Fletcher, Paul Freeman, Isla Blair, Nickolas Grace, Glyn Grain, Nick Brimble, Dorothy Vernon, Andrew Seear

DVD

Pandastorm

Bild: 1,33:1 (4:3)

Ton: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bonusmaterial: Audiokommentar

Länge: 205 Minuten (2 DVDs)

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

BBC über „House of Cards“

Wikipedia über „House of Cards“ (deutsch, englisch) und Michael Dobbs

Homepage von Michael Dobbs