Neu im Kino/Filmkritik: Wolfgang Beckers letzte Komödie: „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“

Dezember 11, 2025

Nein, besonders produktiv war der am 12. Dezember 2024 verstorbene Wolfgang Becker nicht. Aber jeder seiner wenigen Filme ist sehenswert und war ein Erfolg. „Good bye Lenin“ war 2003 sein größter Publikumserfolg. „Das Leben ist eine Baustelle“ (1997) sein Durchbruch beim Publikum. Und der „Tatort“ „Blutwurstwalzer“ (1991) mit Günther Lamprecht als Hauptkommissar Franz Markowitz und Jürgen Vogel als ‚Verbrecher‘ ist einer der legendären „Tatorte“, der mal wieder gezeigt werden könnte.

Außerdem gehört Becker, neben Tom Tykwer, Dani Levy und Stefan Arndt, zu den Gründern von „X Filme“.

Als der am 22. Juni 1954 geborne Becker mit den Dreharbeiten für die Maxim-Leo-Verfilmung „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ begann, war er bereits an Krebs erkrankt. Der Film sollte sein geplantes Vermächtnis werden. Das erklärt ein wenig das große Aufgebot an Stars in kleinsten Rollen; – wobei sie vielleicht in jedem Fall mitgespielt hätten.

Wenige Tage nach dem Ende der Dreharbeiten starb Becker. Vor seinem Tod konnte er sich einen allerersten Rohschnitt ansehen. Ihm gefiel, was er sah.

Danach übernahm Achim von Borries im Geist von Wolfgang Becker den finalen Schnitt. Er war bereits in die Vorbereitung als Back-up-Regisseur involviert und stand für diese Aufgabe während des Drehs zur Verfügung.

Jüngst wurden bei „Amrum“, Hark Bohms letztem Film, der von Fatih Akin inszeniert wurde, und „Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes“ von Edgar Reitz und Co-Regisseur Anatol Schuster ähnliche Modelle erfolgreich praktiziert.

Doch zurück zu Beckers „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“.

Der titelgebende Held ist Micha Hartung (Charly Hübner). Er ist der angenehm berlinerisch verpeilte Besitzer der Videothek „The Last Tycoon“ (es gibt da einen Film) im Prenzlauer Berg. Fast dreißig Jahre nach dem Mauerfall ist das kein zukunftsträchtiges, sondern, nach dem allgemeinen Tod der Videotheken, ein fast schon hundertprozentiges Pleite-Unternehmen mit einer großen Schublade für noch zu zahlende Rechnungen und Mahnungen.

Als Alexander Landmann (Leon Ullrich) seine Videothek betritt, ändert sich sein Leben. Landmann will zum Mauerfall keine der sattsam bekannten Heldengeschichten mit den sattsam bekannten Protagonisten noch einmal erzählen. Der Journalist will für das „Fakt“-Magazin eine neue Geschichte erzählen und er hat von Michas bislang einem breiten Publikum unbekannter Heldentat gehört. Am 23. Juni 1984 stellte der stellvertretende Stellwerkmeister Micha Hartung eine Weiche um. In der morgendlichen Rush Hour verließ die S-Bahn die vorgesehene Strecke und fuhr 127 Passagiere aus der DDR nach West-Berlin.

Als Landmann die Geschichte, etwas in Richtung Hollywood-Heldengeschichte aus der ehemaligen Ostzone aufbereitet, als Titelgeschichte veröffentlicht, ändert sich Michas Leben. Denn jetzt ist er nicht mehr der erfolglos-zufriedene Schluffi aus dem Prenzlauer Berg, sondern der Held, der bislang über seine Heldentat schwieg. Ein moderner Oskar Schindler. Die Medien- und Vermarktungsmaschine springt an – und wir fragen uns, wie lange das gut gehen kann. Denn selbstverständlich ist Micha nicht der Held, den plötzlich alle in ihm sehen wollen.

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ ist ein weiterer wundervoller Berlin- und auch DDR-Film, fein gefilmt von Wolfgang Becker und bis in kleinste Nebenrollen glänzend besetzt mit einem äußerst spielfreudigem Ensemble. Die Komödie ist eine warmherzige Schnurre, eine milde Medienkritik und eine Geschichte, die so nur in Berlin passieren kann.

Beckers letzter Film ist einer der schönsten Filme des Jahres (ich bin noch beim Zusammenstellen meiner Jahresbestenliste) und in jedem Fall ein würdiger Abschluss eines überaus gelungenen Gesamtwerkes.

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße (Deutschland 2025)

Regie: Wolfgang Becker

Drehbuch: Constantin Lieb, Wolfgang Becker

LV: Maxim Leo: Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße, 2022

mit Charly Hübner, Christiane Paul, Leon Ullrich, Leonie Benesch, Thorsten Merten, Dirk Martens, Peter Kurth, Daniel Brühl, Eva Löbau, Jörn Hentschel, Lilli Fichtner, Claudia Eisinger, Leslie Malton, Bernhard Schütz, Katarina Witt, Annabelle Mandeng, Adisat Semenitzsch, Jürgen Vogel, Holger Handtke

Länge: 113 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“

Moviepilot über „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“

Wikipedia über Wolfgang Becker

Meine Besprechung von Wolfgang Beckers Daniel-Kehlmann-Verfilmung „Ich und Kaminski“ (Deutschland/Belgien 2015)


Neu im Kino/Filmkritik: „Franz K.“ – Agnieszka Holland erklärt Kafka

Oktober 24, 2025

kafkaesk“ muss nicht erklärt werden. Das wissen alle.

Aber wer war Franz Kafka, der am 3. Juli 1883 in Prag, Österreich-Ungarn, geborene, am 3. Juni 1924 in Kierling, Österreich, gestorbene Schriftsteller, der erst nach seinem Tod bekannt wurde?

Agnieszka Holland versucht diese Frage in ihrem Kafka-Biopic „Franz K.“ zu beantworten. Dabei entwirft die hochgelobte Regisseurin eine assoziative Collage zwischen Kafkas Biopgraphie (die sie als rudimentär bekannt voraussetzt), seinem Werk und seinen Ängsten. Das ist, gleichzeitig, ziemlich anspruchsvoll und vergnüglich.

Inszeniert hat die 1948 geborene produktive Regisseurin ihren Film nicht mit der Gemütlichkeit des Alters, in dem Filme nur noch einmal die bekannten Themen und Marotten wiederholen, sondern mit überwältigender jugendlicher Verve, Neugierde und Freude am Entdecken und Ausprobieren filmischer Mittel und Erzähltechniken, die sie souverän beherrscht. Sie springt, ohne jemals den Überblick zu verlieren, zwischen den Zeiten und zwischen der Realität und Kafkas Gedanken bruchlos hin und her. Sie wechselt zwischen den Stilen. Von wackelnder Nouvelle-Vague-Kamera bis hin zu biederer TV-Dramaturgie ist alles drin.

Sie taucht in Kafkas Gedanken ein. Sie liefert aus Kafkas Leben und Psyche kommende Erklärungen für sein Werk. Was die Dialoge nicht mehr transportieren, zeigt Idan Weiss als Franz Kafka.

Das ist, vor allem wenn es zu sehr in Richtung TV-Konventionen geht, nicht immer gelungen, aber durchgehend interessant, zum Nachdenken anregend und immer wieder überraschend.

So hat „Franz K.“ alles, was ein gutes Biopic haben sollte. Nach dem Film weiß man mehr über Franz Kafka. Neben den nackten biographischen Daten, die man auch auf Wikipedia nachlesen kann, erfährt man viel über seine Beziehungen zu seinen Eltern und seinen Freunden, seine Gefühle, seine Sicht auf die Realität, wie er sie wahrnahm und künstlerisch verarbeitete. Nach dem Film kennt man nicht nur die biographischen Daten, sondern man hat einen Eindruck von Kafkas Gefühlen und Gedanken; man glaubt sogar, ihn zu verstehen und zu wissen, was ihn antrieb und inspirierte. Außerdem macht ihr Kafka-Film neugierig auf Kafkas schriftstellerisches Werk.

Aktuell ist „Franz K.“ in der Vorauswahl für den Europäischen Filmpreis und die polnische Einreichung für den Oscar als Bester Internationaler Film eingereicht.

Franz K. (Franz, Tschechien/Deutschland/Polen 2025)

Regie: Agnieszka Holland

Drehbuch: Marek Epstein, Agnieszka Holland

mit Idan Weiss, Peter Kurth, Katharina Stark, Sebastian Schwarz, Carol Schuler, Jenoféva Boková, Ivan Trojan, Sandra Korzeniak

Länge: 128 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Franz K.“

Moviepilot über „Franz K.“

Metacritic über „Franz K.“

Rotten Tomatoes über „Franz K.“

Wikipedia über „Franz K.“ (deutsch, englisch) und Franz Kafka (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Agnieszka Hollands „Die Spur“ (Pokot, Polen/Deutschland/Tschechische Republik/Schweden/Slowakische Republik 2017)

Meine Besprechung von Agnieszka Hollands „Charlatan“ (Šarlatán, Tschechien/Irland/Slowakei/Polen 2020)

Meine Besprechung von Agnieszka Hollands „Green Border“ (Zielona granica, Polen/Tschechien/Frankreich/Belgien 2023)


Neu im Kino/Filmkritik: „Zwei zu Eins“, eine erfundene Geschichte aus den letzten Tagen der DDR

Juli 25, 2024

Halberstadt, DDR, Juli 1990: in Berlin und Bonn wird gerade die DDR abgewickelt, windige Händler verkaufen den DDRlern den Schrott, den sie im Westen schon lange nicht mehr loswerden und in einem kleinen Ort in Sachsen-Anhalt wird in der Sommerhitze vor sich hin gedöst. Ändern kann man eh nichts und passieren tut hier noch weniger.

Das ändert sich, als Republikflüchtling Volker (Ronald Zehrfeld) aus dem Westen, der ihm nicht gefiel, zurückkehrt und er wieder mit Maren (Sandra Hüller) anbandelt. Sie ist zusammen mit Robert (Max Riemelt). Die drei kennen sich seit ihrer Kindheit. Während sie versuchen, ihre Gefühle und Beziehungen zu klären, entdecken sie in einer von der NVA bewachten Tunnel- und Stollenanlage eine riesige Menge DDR-Papiergeld. Das inzwischen wertlose Geld wurde dort im Komplexlager 12 zum Vermodern abgelegt. Aus Spaß füllen sie ihre Rücksäcke mit dem Geld.

Kurz darauf erklärt ihnen einer der aus dem Westen kommenden Händler, dass sie selbstverständlich auch ungültige DDR-Mark annehmen. Im Gegensatz zu den Ostlern können sie sie noch einige Tage umtauschen.

Maren, Robert und Volker starten sofort einen riesigen Ware-gegen-DDR-Geld-Tauschhandel mit den Händlern. Schnell wird die gesamte Nachbarschaft daran beteiligt.

Wie wahr die Filmgeschichte ist, werden wir wahrscheinlich niemals erfahren. Aber es stimmt, dass in Halberstadt im Komplexlager 12 ungefähr 3000 Tonnen DDR-Papiergeld mit einem Nennwert von 109 Milliarden DDR-Mark zum Verrotten eingelagert wurden und dass eine unbekannte Zahl Scheine geklaut wurde. Zwei Diebe wurden gefasst und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. 2002 wurden die Banknoten verbrannt.

Aus diesem wahren Kern hätte man viel machen können. Natja Brunckhorst, Drehbuch und Regie, machte daraus eine überaus harmlose Schnurre, die mit einem guten Ensemble schamlos unter ihren Möglichkeiten bleibt.

Zwei zu Eins“ ist kein Heist-Movie. Dafür interessiert sie sich zu wenig für den Ablauf der Diebstähle aus der bewachten Tunnelanlage. Es wird auch niemals spannend oder bedrohlich für die Diebe, die in einer atemberaubenden Geschwindigkeit ein großes und durchaus anspruchsvolles Betrugssystem mit vielen Mitwissern aufbauen. Es hätte eine Wendesatire werden können. Dafür hätte sie alles mehr zuspitzen müssen. Für ein Drama fehlen dann die dramatischen Verwicklungen und bei den Figuren die nötige Tiefe. Und für eine Komödie gibt es nicht genug gelungene Gags.

Zwei zu Eins (Deutschland 2024)

Regie: Natja Brunckhorst

Drehbuch: Natja Brunckhorst

mit Sandra Hüller, Max Riemelt, Ronald Zehrfeld, Ursula Werner, Peter Kurth, Martin Brambach, Kathrin Wehlisch, Olli Dittrich

Länge: 116 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Zwei zu Eins“

Moviepilot über „Zwei zu Eins“

Wikipedia über „Zwei zu Eins“


TV-Tipp für den 8. Februar: Gold

Februar 7, 2022

HR, 00.00

Gold (Deutschland/Kanada 2013)

Regie: Thomas Arslan

Drehbuch: Thomas Arslan

Wilder Westen, 1898: eine Gruppe deutschstämmiger Siedler will am Klondike River Gold suchen. Aber der Weg dorthin ist beschwerlich, kräftezehrend und gefährlich.

Berliner Schule goes Wilder Westen – und die Kritiker sind begeistert.

mit Nina Hoss, Marko Mandic, Lars Rudolph, Uwe Bohm, Peter Kurth, Rosa Enskat

Hinweise

Filmportal über „Gold“

Moviepilot über „Gold“

Rotten Tomatoes über „Gold“

Wikipedia über „Gold“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Thomas Arslans „Helle Nächte“ (Deutschland 2017)

 


Neu im Kino/Filmkritik: „Nebenan“ in der Eckkneipe trifft ein Schauspieler auf einen Stammgast

Juli 15, 2021

Sympathisch ist dieser Schauspieler nicht und Daniel Brühl bemüht sich in seinem Regiedebüt „Nebenan“ in den ersten Minuten sehr erfolgreich, den von ihm gespielten Protagonisten als von sich selbst überzeugtes, egozentrisches Arschloch einzuführen. Da muss alles an seinem Platz sein. Die Kinder müssen still sein. Und selbstverständlich muss die nur mit einem Fahrstuhl erreichbare Maisonettewohnung picobello sauber sein. Auch die überlaute, sich wie ein leicht dissonantes Uhrwerk anzuhörende und später an wenigen Stellen präzise eingesetzte Musik von Jakob Grunert und Moritz Friedrich trägt dazu bei, sich möglichst unwohl zu fühlen.

Aber dann, wenn Daniel auf dem Weg von seiner Wohnung im Prenzlauer Berg auf dem Weg zum Flughafen einen kurzen Stopp in seiner Stamm-Eckkneipe „Zur Brust“ einlegt und dort Bruno (Peter Kurth) trifft, verändert sich alles. Bruno wirkt wie der nette, vielleicht etwas muffelige Nachbar und dass er den schnöseligen Schauspieler wohltuend respektlos behandelt, ist erfrischend. Zunächst.

Denn Bruno hat eine überaus negative Meinung zu Daniels Filmen. Vor allem die Filme, in denen er DDRler spielte, gefallen dem Ossi Bruno nicht. Das sei alles nicht authentisch.

Aber schnell wird offensichtlich, dass es Bruno nicht nur um das Herunterputzen des erfolgreichen Schauspielers und Gentrifizierer geht. Er lebt in der gegenüberliegenden Wohnung und hat einen Blick auf Daniels lichtdurchflutete Wohnung, die wie ein Fremdkörper in dem Altbau wirkt. Bruno lebte schon zu DDR-Zeiten dort. Er wuchs in dem Haus auf. Er sieht sich jetzt als den Blockwart des Hauses, der alles über seine Nachbarn weiß und auch keine Scham spürt, wenn er ihnen nachschnüffelt. Schließlich hat der Wendeverlierer das schon in der DDR gemacht.

Aus dieser Begegnung zweier gegensätzlicher Figuren entwickelt Daniel Kehlmann, der das Drehbuch zusammen mit Ideengeber Daniel Brühl entwarf, ein schwarzhumoriges Kammerspiel, in dem Peter Kurth und Daniel Brühl groß aufspielen können, während Bruno mit boshafter Freude Daniels Leben zerstört.

Das Leben dieses Film-Daniel weist dabei zahlreiche Gemeinsamkeiten mit Daniel Brühls Biographie auf. So lebt Brühl in Berlin ebenfalls im Prenzlauer Berg, ist ebenfalls verheiratet und hat ebenfalls zwei Söhne. Weltweit bekannt wurde Brühl 2003 mit dem unglaublich erfolgreichem DDR-Film „Good Bye, Lenin!“. Im Film beschwert Bruno sich als erstes über Daniels Darstellung eines Ostlers vor zwanzig Jahren in einem Kassenhit. Im Film bereitet Daniel sich auf ein Casting für eine Rolle in einem Superheldenfilm vor. Brühl spielte 2016 in dem Superheldenfilm „The First Avenger: Civil War“ (Captain America: Civil War) mit. Undsoweiterundsofort. Allerdings behauptet Brühl, er sei nicht so gockelhaft wie Daniel und viel netter. In jedem Fall sollte „Nebenan“ nicht als autobiographisches Werk, sondern als eine Fiktion über das Verhältnis von Prominenten und Fans, von Zugezogenen und Einheimischen (die über die in Szene-Vierteln uferlos steigenden Mieten stöhnen) und von Westlern und Ostlern sehen.

Das sich schnell entwickelnde intensive Psychoduell zwischen diesen beiden gegensätzlichen Figuren ist wendungsreich, höchst unterhaltsam mit seinen pointierten Dialogen und auch hochgradig künstlich. Schließlich konnte Bruno nicht wissen, dass Daniel einen Zwischenstopp in der Eckkneipe macht. Das wusste Daniel selbst vorher nicht.

Damit wäre es eine zufällige Begegnung, auf die Bruno ausgezeichnet vorbereitet ist. Denn in einer Plastiktüte schleppt er all die Dokumente, wozu auch einige Bankunterlagen gehören, mit, mit denen er Daniels perfektes Leben zerstören kann.

Nebenan“ ist ein großer Spaß ohne einen eindeutigen Gewinner oder Verlierer. Jetzt läuft das neunzigminütige Kammerspiel, das fast ausschließlich in der Eckkneipe spielt, im Kino und demnächst, wenn Kehlmann das Drehbuch als Theaterstück freigibt, sicher auch auf einigen Theaterbühnen. Viel müsste dafür nicht geändert werden.

Nebenan (Deutschland 2021)

Regie: Daniel Brühl

Drehbuch: Daniel Kehlmann (nach einer Idee von Daniel Brühl)

mit Daniel Brühl, Peter Kurth, Rike Eckermann, Aenne Schwarz, Gode Benedix, Vicky Krieps

Länge: 94 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Filmportal über „Nebenan“

Moviepilot über „Nebenan“

Rotten Tomatoes über „Nebenan“

Wikipedia über „Nebenan“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 23. Oktober: Ich und Kaminski

Oktober 22, 2018

WDR, 22.10

Ich und Kaminski (Deutschland/Belgien 2015)

Regie: Wolfgang Becker

Drehbuch: Wolfgang Becker, Thomas Wendrich

LV: Daniel Kehlmann: Ich und Kaminski, 2003

Journalist Sebastian Zöllner ist ein ausgemachtes, von sich selbst überzeugtes Arschloch, das sich mit einer Biographie über den legendären, blinden Maler Manuel Kaminski finanziell sanieren will. Dummerweise ist der 85-jährige Künstler auch kein Kind von Traurigkeit.

Enorm kurzweiliger, verspielter, einfallsreicher und in jeder Beziehung schöner Film von „Good Bye, Lenin!“-Regisseur Wolfgang Becker über unsympathische Menschen.

Mehr in meiner Besprechung.

mit Daniel Brühl, Jesper Christensen, Amira Casar, Denis Lavant, Jördis Triebel, Geraldine Chaplin, Jan Decleir, Joacques Herlin, Josef Hader, Peter Kurth, Milan Peschel, Patrick Bauchau

Hinweise
Homepage zum Film
Filmportal über „Ich und Kaminski“
Film-Zeit über „Ich und Kaminski“
Moviepilot über „Ich und Kaminski“
Rotten Tomatoes über „Ich und Kaminski“ (derzeit noch keine Kritiken)
Wikipedia über „Ich und Kaminski“ (Roman) und Daniel Kehlmann
Perlentaucher über „Ich und Kaminski“
Homepage von Daniel Kehlmann

Meine Besprechung von Daniel Kehlmann/Detlev Bucks „Die Vermessung der Welt – Das Buch zum Film“ (2012)

Meine Besprechung von Wolfgang Beckers Daniel-Kehlmann-Verfilmung „Ich und Kaminski“ (Deutschland/Belgien 2015)


TV-Tipp für den 30. September: Berlin Babylon – Folge 1 – 3

September 30, 2018

ARD, 20.15

Berlin Babylon – Staffel 1, Folge 1 – 3 (Deutschland 2017)

Regie: Tom Tykwer, Achim von Borries, Hendrik Handloegten

Drehbuch: Tom Tykwer, Achim von Borries, Hendrik Handloegten

LV: Volker Kutscher: Der nasse Fisch, 2008

Berlin, 1929: Der Kölner Polizist Gereon Rath soll in der Hauptstadt in einem Erpressungsfall ermitteln.

Opulenter, hochgelobter Krimi, der vor allem ein Sittenbild ist

Am Donnerstag geht es weiter.

mit Volker Bruch, Liv Lisa Fries, Peter Kurth, Matthias Brandt, Anton von Lucke, Benno Fürmann, Hannah Herzsprung, Lars Eidinger, Fritzi Haberlandt, Mišel Matičević

Hinweise

ARD über „Berlin Babylon“

Homepage zu „Berlin Babylon“

Filmportal über „Berlin Babylon“

Wikipedia über „Berlin Babylon“ (deutsch, englisch)

Homepage von Volker Kutscher


Neu im Kino/Filmkritik: Über Andrei Konchalovskys meisterhaftes Alterswerk „Paradies“

Juli 31, 2017

Cineasten kennen Andrei Konchalovsky für Werke wie seine Tschingis-Aitmatov-Verfilmung „Der erste Lehrer“ (1965), sein Debüt, „Ein Adelsnest“ (1969) und seine Anton-Tschechow-Verfilmung „Onkel Wanja“ (1971), der einer der besten russischen Filme sein soll.

Ab 1984 drehte Konchalovsky mehrere Filme in Hollywood. „Maria’s Lovers“, mit Nastassja Kinski, war sein Hollywood-Debüt. Bekannter sind „Runaway Train“ (1985), ein veritabler Klassiker, und „Tango & Cash“ (1989), ein veritables Desaster, das wegen der beiden Hauptdarsteller Sylvester Stallone und Kurt Russell und weil es eine dumme Actionplotte ist, öfter im Fernsehen läuft.

Das ist genau die Art Film, die der am 20. August 1937 in Moskau geborene Regisseur normalerweise nicht inszeniert. Auch sein neuester Film „Paradies“ ist in jeder Beziehung das absolute Gegenteil von „Tango & Cash“.

Im Mittelpunkt des Films steht die adlige Exilrussin Olga (Julia Vysotskaya). In Paris schreibt sie während des Zweiten Weltkriegs für eine Modezeitschrift über Mode und engagiert sich heimlich in der Widerstandsbewegung. Bei einer Razzia werden in ihrer Wohnung zwei jüdische Kinder entdeckt. Sie wird verhaftet und von Jules (Philippe Duquesne), einem verheirateten, jovialen Familienvater und Kollaborateur verhört. Sie versucht ihn mit ihrem Habitus als Adlige, ihrem Äußeren und sexuellen Avancen zu überzeugen, ihr zu helfen.

Trotzdem wird sie in ein Konzentrationslager gebracht. Dort trifft sie wieder auf Helmut (Christian Clauß), der jetzt ein glühender Hitler-Bewunderer und SS-Offizier ist. Im Lager soll er nach Unregelmäßigkeiten. Olga kennt ihn von früher, als sie und ihre schöngeistigen Freunde einen Sommer in der Toskana verbrachten. Jetzt versucht sie an seine damaligen Gefühle anzuknüpfen.

Wie die immer wieder in den Film eingestreuten Monologe aus Verhören von Olga, Jules und Helmut zeigen, muss allerdings irgendetwas furchtbar schief gegangen sein. Dabei ist immer unklar, wann und vor wem die drei ihr Handeln erklären und sich rechtfertigen. Bzw.: je nachdem, wen man als Fragesteller annimmt, verändert sich die Interpretation des Films.

Konchalovsky erzählt seine Geschichte betont undramatisch aus einer scheinbar unberührten Beobachterperspektive in SW im Stil eines Vierziger-Jahre-Films. Die atmosphärische SW-Kamera (Aleksander Simonov) und die grandiosen, weitgehend unbekannten Schauspieler tragen erheblich zum Gelingen des Films bei. Um einen maximalen dokumentarischen Charakter zu erreichen, besetzte Konchalovsky alle Rollen mit möglichst unbekannten russischen, deutschen und französischen Schauspieler, die in ihrer Muttersprache reden. Gerade wegen dieser Mehrsprachigkeit sollte „Paradies“, falls es eine deutsche Synchronisation gibt, unbedingt in der Originalfassung gesehen werden. In einem der wenigen Kinos, die den Film zeigen.

Paradies“ ist kein angenehmer Film, den man sich als Feierabendvergnügen ansieht. Es ist ein Film, bei dem in jeder Sekunde sein Anspruch sichtbar ist und der auch wegen des gewählten Bildformats im dunklen Kinosaal unbestritten eine klaustrophobische Wirkung hat. Ein anderer Grund ist zu sehen, wie Olga um ihr Überleben kämpft und durch äußere Umstände zu Handlungen gezwungen wird, die sie wenige Jahre vorher noch für undenkbar gehalten hätte.

Paradies“ ist ein Meisterwerk, das letztes Jahr beim Venedig Filmfest den Silbernen Löwen für die beste Regie erhielt. Später wurde das Drama von Russland – erfolglos – als Oscar-Anwärter für den besten fremdsprachigen Film eingereicht

Paradies (Ray, Russland/Deutschland 2016)

Regie: Andrei Konchalovsky

Drehbuch: Andrei Konchalovsky, Elena Kiseleva

mit Julia Vysotskaya, Christian Clauss, Philippe Duquesne, Victor Sukhorukov, Peter Kurth, Jakob Diehl

Länge: 132 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Paradies“

Rotten Tomatoes über „Paradies“

Wikipedia über „Paradies“ 


TV-Tipp für den 21. Juli: Ich und Kaminski

Juli 20, 2017

Arte, 20.15

Ich und Kaminski (Deutschland/Belgien 2015)

Regie: Wolfgang Becker

Drehbuch: Wolfgang Becker, Thomas Wendrich

LV: Daniel Kehlmann: Ich und Kaminski, 2003

Journalist Sebastian Zöllner ist ein ausgemachtes, von sich selbst überzeugtes Arschloch, das sich mit einer Biographie über den legendären, blinden Maler Manuel Kaminski finanziell sanieren will. Dummerweise ist der 85-jährige Künstler auch kein Kind von Traurigkeit.

Enorm kurzweiliger, verspielter, einfallsreicher und in jeder Beziehung schöner Film von „Good Bye, Lenin!“-Regisseur Wolfgang Becker über unsympathische Menschen.

Mehr in meiner Besprechung.

mit Daniel Brühl, Jesper Christensen, Amira Casar, Denis Lavant, Jördis Triebel, Geraldine Chaplin, Jan Decleir, Joacques Herlin, Josef Hader, Peter Kurth, Milan Peschel, Patrick Bauchau

Wiederholung: Sonntag, 30. Juli, 01.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise
Homepage zum Film
Filmportal über „Ich und Kaminski“
Film-Zeit über „Ich und Kaminski“
Moviepilot über „Ich und Kaminski“
Rotten Tomatoes über „Ich und Kaminski“ (derzeit noch keine Kritiken)
Wikipedia über „Ich und Kaminski“ (Roman) und Daniel Kehlmann
Perlentaucher über „Ich und Kaminski“
Homepage von Daniel Kehlmann

Meine Besprechung von Daniel Kehlmann/Detlev Bucks „Die Vermessung der Welt – Das Buch zum Film“ (2012)

Meine Besprechung von Wolfgang Beckers Daniel-Kehlmann-Verfilmung „Ich und Kaminski“ (Deutschland/Belgien 2015)


Neu im Kino/Filmkritik: „Ich und Kaminski“ und meine Künstlerbelagerung

September 17, 2015

Manuel Kaminski (Jesper Christensen) ist eine inzwischen fast vergessene Legende, die seit Jahren zurückgezogen in der Schweiz in einem Chalet lebt. Sebastian Zöllner (Daniel Brühl) möchte über ihn eine große Reportage schreiben, die Kaminski aus dem Vergessen hinausreißt und die ihm, wenn der 85-jährige Künstler stirbt (was angesichts seines Alters demnächst sein müsste), von all seinen finanziellen Problemen erlöst. Immerhin könnte er dann ein Buch über seine Begegnung mit Kaminski, dem Schüler von Matisse, Freund von Picasso und Held der Pop-Art schreiben. Denn wirklich bekannt wurde Kaminski in den Sechzigern in New York im Umfeld der Pop-Art durch sein Gemälde „Painted by a blind man“, das irrtümlich zu dem Gerücht führte, Kaminski sei blind. Kaminski wurde zum Liebling der Szene und verkaufte seine Bilder zu utopischen Preisen. Als er wirklich (Wirklich?) erblindete, zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück.
Zöllner macht sich also auf den Weg in die Berge und die erste Hälfte von Wolfgang Beckers neuem Film „Ich und Kaminski“ ist als Satire auf den Kunstbetrieb auch äußerst gelungen. Zöllner, das „Ich“ des Titels, ist ein Aufschneider und Arschloch, das auch wirklich blind jeden Fettnapf trifft, und diese Diskrepanz zwischen der Realität und wie Zöllner sie und sich (als Genie) sieht, sorgt für einige Lacher. Auch die sich um Kaminski versammelte Gefolgschaft und Kaminskis seltsames Verhalten, bei dem unklar ist, ob er wirklich der tatterige, alte Blinde oder einfach nur ein grantiges Ekel ist, das alle manipuliert, sorgen für einige Lacher. Während Zöllners ungeniertes Herumschnüffeln in Kaminskis Privatleben und Haus eher peinlich berührt. So entdeckt er im Keller einige von Kaminskis Spätwerken, die er sofort klaut, um sie später zu Geld zu machen. Moralische Skrupel sind für Zöllner zwei Fremdworte. Aber das gilt auch für fast alle Menschen, denen Zöllner begegnet.
Als er bei seinem Herumschnüffeln von Kaminskis verflossener Liebe Therese erfährt und Kaminski sie unbedingt noch einmal sehen will, brechen die beiden ungleichen Gefährten auf. Das sich ab jetzt quer durch Europa entwickelnde Road-Movie ist dann ungleich schwächer. Es folgt einfach zu sehr den bekannten Pfaden von zwei unterschiedlichen Charakteren, die auf ihrem gemeinsamen Weg zueinander finden. Auch die Witze werden platter. Aber das ist, zugegeben, Meckern auf hohem Niveau.
Denn Wolfgang Becker (zuletzt „Good Bye, Lenin“) ist mit „Ich und Kaminski“ ein enorm kurzweiliger, verspielter, einfallsreicher und in jeder Beziehung schöner Film über unsympathische Menschen gelungen. Es ist ein erfrischend undeutscher, sehr sympathischer Film.

Ich und Kaminiski - Plakat

Ich und Kaminski (Deutschland/Belgien 2015)
Regie: Wolfgang Becker
Drehbuch: Wolfgang Becker, Thomas Wendrich
LV: Daniel Kehlmann: Ich und Kaminski, 2003
mit Daniel Brühl, Jesper Christensen, Amira Casar, Denis Lavant, Jördis Triebel, Geraldine Chaplin, Jan Decleir, Joacques Herlin, Josef Hader, Peter Kurth, Milan Peschel, Patrick Bauchau
Länge: 123 Minuten
FSK: ab 6 Jahre

Hinweise
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Filmportal über „Ich und Kaminski“
Film-Zeit über „Ich und Kaminski“
Moviepilot über „Ich und Kaminski“
Rotten Tomatoes über „Ich und Kaminski“ (derzeit noch keine Kritiken)
Wikipedia über „Ich und Kaminski“ (Roman) und Daniel Kehlmann
Perlentaucher über „Ich und Kaminski“
Homepage von Daniel Kehlmann

Meine Besprechung von Daniel Kehlmann/Detlev Bucks „Die Vermessung der Welt – Das Buch zum Film“ (2012)


TV-Tipp für den 10. Juni: Gold

Juni 10, 2015

Arte, 20.15
Gold (Deutschland/Kanada 2013, Regie: Thomas Arslan)
Drehbuch: Thomas Arslan
Wilder Westen, 1898: eine Gruppe deutschstämmiger Siedler will am Klondike River Gold suchen. Aber der Weg dorthin ist beschwerlich, kräftezehrend und gefährlich.
Berliner Schule goes Wilder Westen – und die Kritiker sind begeistert.
mit Nina Hoss, Marko Mandic, Lars Rudolph, Uwe Bohm, Peter Kurth, Rosa Enskat
Wiederholung: Donnerstag, 11. Juni, 13.45 Uhr
Hinweise
Filmportal über „Gold“
Film-Zeit über „Gold“
Moviepilot über „Gold“
Wikipedia über „Gold“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 4. Februar: Im Schatten

Februar 4, 2014

ZDFkultur, 20.15

Im Schatten (D 2010, R.: Thomas Arslan)

Drehbuch: Thomas Arslan

Profigangster Trojan, gerade aus dem Knast entlassen, plant gleich seinen nächsten Coup: einen Überfall auf einen Geldtransporter.

Ein guter Hardboiled-Gangsterfilm, der eindeutig vom französischen Kriminalfilm (Melville!) und den harten amerikanischen Krimis beeinflusst ist. So ist der Einfluss von Richard Starks Parker und seinen Epigonen Nolan (von Max Allan Collins) und Wyatt (von Garry Disher) unübersehbar.

Ein erfrischend undeutscher Kriminalfilm, den sich auch Genrejunkies ohne Fremdschäm-Anfälle ansehen können.

mit Mišel Matičević, Karoline Eichhorn, Uwe Bohm, Rainer Bock, Hanns Zischler, Peter Kurth, David Scheller

Wiederholung: Mittwoch, 5. Februar, 04.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage zum Film

Film-Zeit über „Im Schatten“

taz: Interview mit Thomas Arslan über “Im Schatten” (6. Oktober 2010)

Film-Dienst: Interview mit Thomas Arslan über “Im Schatten”

Meine Besprechung von Thomas Arslans “Im Schatten”


TV-Tipp für den 18. Juli: Im Schatten

Juli 18, 2013

ZDFkultur, 20.15

Im Schatten (D 2010, R.: Thomas Arslan)

Drehbuch: Thomas Arslan

Profigangster Trojan, gerade aus dem Knast entlassen, plant gleich seinen nächsten Coup: einen Überfall auf einen Geldtransporter.

Ein guter Hardboiled-Gangsterfilm, der eindeutig vom französischen Kriminalfilm (Melville!) und den harten amerikanischen Krimis beeinflusst ist. So ist der Einfluss von Richard Starks Parker und seinen Epigonen Nolan (von Max Allan Collins) und Wyatt (von Garry Disher) unübersehbar.

Ein erfrischend undeutscher Kriminalfilm, den sich auch Genrejunkies ohne Fremdschäm-Anfälle ansehen können.

mit Mišel Matičević, Karoline Eichhorn, Uwe Bohm, Rainer Bock, Hanns Zischler, Peter Kurth, David Scheller

Wiederholung: Freitag, 19. Juli, 00.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage zum Film

Film-Zeit über „Im Schatten“

taz: Interview mit Thomas Arslan über “Im Schatten” (6. Oktober 2010)

Film-Dienst: Interview mit Thomas Arslan über “Im Schatten”

Meine Besprechung von Thomas Arslans “Im Schatten”