Drehbuch: Pierre Granier-Deferre, Dominique Roulet
LV: Andrew Coburn: Widow’s Walk, 1984
Vor dem Beginn der umsatzträchtigen Saison werden in einem kleinen Badeort am Atlantik mehrere Männer angespült, die durch einem Schuss ins Ohr ermordet wurden. Ein Trio junger, in einer Villa an der Küste lebender Frauen gerät in den Fokus von Inspector Molinat. Sind sie die Mörderinnen – oder halten sie ihn zum Narren? Außerdem muss Molinat sich mit einem jungen Kollegen herumschlagen, der sich zu sehr für seine Vergangenheit in dem Badeort interessiert.
Selten gezeigter französicher Krimi, der schwarzhumorig vergnüglich seine Geschichte entfaltet. Ein Sommerkrimi
mit Philippe Noiret, Guy Marchand, Elizabeth Bourgine, Anne Roussel, Gabrielle Lazure, Marie Trintignant, Stefania Sandrelli, Andréa Ferréol, Laura Betti, Suzanne Flon
Der Pariser Journalist Roland Wolf will den berühmten, für seine Wohltätigkeit bekannten Showmaster Christian Legagneur auf dessen Landsitz interviewen. Dabei blickt er hinter Legagneurs Fassade. Außerdem will Wolf herausfinden, was dort mit seiner Schwester geschah.
„Die Deformation beim Tanz um das goldene Kalb, die behaglich rosa getönte Fassade von Habgier und rücksichtsloser Menschenverachtung, die Verlogenheit in den Unterhaltungsmedien. Typische Themen in Chabrols Oeuvre, das mit diesem Film um ein unterhaltsames Meisterwerk reicher geworden ist.“ (Fischer Film Almanach 1988)
…das nur alle Jubeljahre im Fernsehen gezeigt wird.
Mit Philippe Noiret, Robin Renucci, Bernadette Lafont, Monique Chaumette
Drehbuch: Claude Zidi, Didier Kaminka (Dialoge), Simon Michaël (Adaptation)
Inspektor René Boirond (Philippe Noiret) kennt sich aus in einem Multikulti-Revier in Paris. Er ist die Verkörperung eines Korrumpels. Er nimmt gerne kleine Gefälligkeiten von den örtlichen Händlern an, ahndet nicht jeden Gesetzesverstoss und beklaut Verbrecher. Sein neuer Partner François Lesbuche (Thierry Lhermitte) ist das Gegenteil. Der gerade von der Polizeschule kommende Lesbuche ist anscheinend durch nicht zu korrumpieren. Boirond will das ändern.
Köstliche, ziemlich zynische Krimi-Komödie, die damals in Frankreich ein Kassenhit war und einen César als bester Film des Jahres erhielt.
mit Philippe Noiret, Thierry Lhermitte, Régine, Grace De Capitani, Claude Brosset, Albert Simono, Julien Guiomar, Henri Attal
Die Nacht der Generale (The Night of the Generals, Großbritannien/Frankreich 1967)
Regie: Anatole Litvak
Drehbuch: Joseph Kessel, Paul Dehn
LV: Hans Hellmut Kirst: Die Nacht der Generale, 1962
LV (ein Subplot aus): James Hadley Chase: The wary Transgressor, 1952 ( Der scharlachrote Mund)
Es beginnt 1942 in Warschau: Major Grau von der deutschen Abwehr soll einen sadistischen Prostituiertenmord aufklären. Seine drei Hauptverdächtigen sind Generäle der Wehrmacht.
Es endet 1965. Denn der Mörder hat wieder eine Prostituierte ermordet.
Starbesetztes und bei der Besetzung extrem selten, eigentlich fast nie gezeigtes und erstaunlich unbekanntes Thrillerdrama, das schon seit Ewigkeiten auf meiner Zu-sehen-Liste steht. Wahrscheinlich sagen die Unbekanntheit und die nicht vorhandenen lautstarken Fürsprecher für den Thriller mehr über seine Qualität aus als die durchwachsenen Kritiken. Aber, Hey!, bei der Besetzung kann ich wenigstens ein Trinkspiel machen.
Die Musik ist von Maurice Jarre. Kameramann war Henri Decaë.
mit Peter O’Toole, Omar Sharif, Tom Courtenay, Donald Pleasence, Joanna Pettet, Philippe Noiret, Charles Gray, Coral Browne, Christopher Plummer, Juliette Greco, Yves Brainville, Sacha Pitoeff, Charles Millot, Gordon Jackson
Die Schlemmerorgie(Who is killing the great chiefs of Europe?USA/Deutschland 1978)
Regie: Ted Kotcheff
Drehbuch: Peter Stone
LV: Nan und Ivan Lyons: Someone is killing the Great Chefs of Europe, 1976
Wer bringt reihenweise Gourmetköche um? Und was hat das mit dem übergewichtigen Restaurantkritiker Max Vanderveere, der gerade auf Diät gesetzt wurde, zu tun?
Selten gezeigte Schwarze Komödie, bei der eigentlich alles stimmt.
„Flott und unterhaltsam erzählte schwarze Komödie mit ironischen Seitenhieben auf die Spitzengastronomie.“ (Lexikon des internationalen Films)
„Amüsantes schwarzes Lustspiel“ (Fischer Film Almanach 1980)
„Das ist ein Film für Feinschmecker, in jeder Beziehung. Ein Galadinner, sozusagen (..), gewürzt mit den boshaftesten Dialogen des Kinos seit den klassischen Wortgefechten Neil Simons in ‚Extrablatt‘ und ‚Ein seltsames Paar‘.“ (Filmbeobachter)
Mit George Segal, Jacqueline Bisset, Robert Morley, Jean-Pierre Cassel, Philippe Noiret, Jean Rochefort
auch (un)bekannt als „Ein Kochtopf voller Leichen“ und „Prost Mahlzeit“
D’Artagnans Tochter (La Fille de D’Artagnan, Frankreich 1994)
Regie: Bertrand Tavernier
Drehbuch: Michel Leviant (nach einer Idee von Riccardo Freda und Eric Poindron)
1654, Frankreich im Herbst: Nachdem die Gefolgsleute des Grafen von Crassac das Kloster in dem Eloise lebt, verwüsten, macht sie sich auf den Weg zu ihrem Vater. Dieser ist der legendäre D’Artagnan und schon lange nicht mehr am Kämpfen interessiert. Also schwindelt sie ihm etwas von einem Komplott vor und kann ihn so überzeugen, zusammen mit seinen ebenfalls älter gewordenen Musketieren, wieder in den Kampf zu ziehen. Dieses Mal mit weiblicher Unterstützung.
„Der Film ist zuerst und vor allem ein Fest der Schauspieler. Darüber hinaus auch eine wundervolle Mantel- und Degen-Komödie.“ (Fischer Film Almanach 1996) – Volle Zustimmung!
mit Sophie Marceau, Philippe Noiret, Claude Rich, Sami Frey, Jean-Luc Bideau, Charlotte Kady
Das große Fressen (Frankreich/Italien 1973, Regie: Marco Ferreri)
Drehbuch: Marco Ferreri, Rafael Azcona, Francis Blanche (Dialoge)
Vier in der Midlife-Crisis steckende, zum Bürgertum gehörende Männer treffen sich in einer Villa. Sie wollen dort ihren Trieben, nämlich Sex und Essen, bis zum Tod nachgehen.
3sat schrieb im Begleittext zu einer Ausstrahlung des Films „eine groteske schwarze Komödie“. Im „Großen Filmlexikon“ von TV Spielfilm steht „zügellose schwarze Satire“. Nur das „Lexikon des internationalen Films“ ist nicht amüsiert: „Die Allegorie auf eine nur am Konsum orientierten Gesellschaft geht in der vordergründigen Inszenierung unter.“
Einer der Skandalfilme der siebziger Jahre und deshalb der naturgegebene Beginn der Arte-Reihe „Summer of Scandals“.
Mit Philippe Noiret, Marcello Mastroianni, Ugo Tognazzi, Michel Piccoli, Andrea Ferréol
LV: Arthur La Bern: Goodbye Piccadilly, Farewell Leicester Square, 1966 (Frenzy)
Ein Frauenmörder versetzt ganz London in Panik. Die Polizei tappt im Dunkeln. Und ein Unschuldiger kennt den richtigen Täter: seinen besten Freund.
Oder in Hitchcocks Worten: „Frenzy ist die Geschichte eines Mannes, der impotent ist und sich deshalb durch Mord ausdrückt.“
Hitchcocks vorletzter Film, seine Rückkehr nach London und seine Rückkehr in die Kritikerherzen, nachdem er seit „Die Vögel“ (1963) nichts wirklich weltbewegendes präsentierte. Zum Beispiel: „wunderbar komisches Drehbuch“ (New York Times), „Der strahlende Beweis, dass jeder, der einen spannenden Film macht, immer noch ein Lehrling dieses Meisters ist“ (Time Magazine), „Frenzy ist das reine Hitchcock-Festival“ (Harris/Lasky) – Ich konnte diese Euphorie nie teilen. Denn alle Beziehungen sind steril oder enden mit Mord. „Frenzy ist bis zum letzten Bild eine hermetische und kalt negative Vision des menschlichen Daseins.“ (Donald Spoto)
Der Pariser Journalist Roland Wolf will den berühmten, für seine Wohltätigkeit bekannten Showmaster Christian Legagneur auf dessen Landsitz interviewen. Dabei blickt er hinter Legagneurs Fassade. Außerdem will Wolf herausfinden, was dort mit seiner Schwester geschah.
„Die Deformation beim Tanz um das goldene Kalb, die behaglich rosa getönte Fassade von Habgier und rücksichtsloser Menschenverachtung, die Verlogenheit in den Unterhaltungsmedien. Typische Themen in Chabrols Oeuvre, das mit diesem Film um ein unterhaltsames Meisterwerk reicher geworden ist.“ (Fischer Film Almanach 1988)
…das nur alle Jubeljahre im Fernsehen gezeigt wird.
Mit Philippe Noiret, Robin Renucci, Bernadette Lafont, Monique Chaumette
Wirklich gelungene Verfilmung eines der besten Thompson-Bücher: ein Haufen Menschen geht ihren niederen Trieben (Sex, Ehebruch, Mord) nach und fühlt sich dabei von moralischen Gesetzen nicht gebunden.
Tavernier verlegte die Handlung von einem Südstaaten-Kaff nach Französisch-Westafrika, blieb aber der Seele des Buches treu.
Mit Philippe Noiret, Isabelle Huppert, Stéphane Audran, Guy Marchand
Der zerrissene Vorhang (USA 1966, R.: Alfred Hitchcock)
Drehbuch: Brian Moore, Keith Waterhouse (ungenannt), Willis Hall (ungenannt)
Ein Physiker läuft in den Osten über. Allerdings nicht, um sein Land zu verraten, sondern um von einem Ost-Kollegen wichtige Informationen zu erhalten.
In den Sechzigern drehte Hitchcock zwei Spionagefilme. Doch „Der zerrissene Vorhang“ und „Topas“ zählen zu seinen schwächsten Werken: zu viele Charaktere, zu lahme Geschichte, einfach zu wenig Hitchcock und zu viel von einem starbesetzten Spionagefilm, für Menschen, die Filme gerne mit einer Flipchart ansehen.
Aus heutiger Sicht bietet „Der zerrissene Vorhang“ immerhin einige bekannte deutsche Schauspieler in einem Hitchcock-Film und einen hübschen Mord. Das ist für zwei Stunden aber zu wenig.
Brian Moore schrieb später unter anderem „Hetzjagd“, „Die Farbe des Blutes“ und „Es gibt kein anderes Leben“.
Mit Paul Newman, Julie Andrews, Lila Kedrova, Hansjörg Felmy, Wolfgang Kieling, Günther Strack