Als Stuart Shepard das Telefon in der Telefonzelle abnimmt, wird sein Tag zum Alptraum. Denn es meldet sich ein Erpresser, der sagt, er werde ihn erschießen, wenn er die Telefonzelle verlässt.
Spannender Thriller, dessen erste Idee („ein Film, der in einer Telefonzelle spielt“) Larry Cohen („Die Wiege des Bösen“ [It’s alive], Maniac Cop“, „Final Call“) bereits in den Sechzigern Alfred Hitchcock erzählte. Aber sie wussten nicht, wie sie den Protagonisten in der Telefonzelle festhalten sollten. Michael Bay, dem die Idee auch einmal erzählt wurde, wollte nur wissen, wie man den Protagonisten aus der Telefonzelle bringt. Joel Schumacher („Falling Down“, „Batman forever“) ließ den Protagonisten in der Telefonzelle und inszenierte einen straffen kleinen, herrlich gemeinen Thriller.
mit Colin Farrell, Forest Whitaker, Katie Holmes, Radha Mitchell, Kiefer Sutherland (Stimme des Erpressers im Original)
Als Stuart Shepard das Telefon in der Telefonzelle abnimmt, wird sein Tag zum Alptraum. Denn es meldet sich ein Erpresser, der sagt, er werde ihn erschießen, wenn er die Telefonzelle verlässt.
Spannender Thriller, dessen erste Idee („ein Film, der in einer Telefonzelle spielt“) Larry Cohen („Die Wiege des Bösen“ [It’s alive], Maniac Cop“, „Final Call“) bereits in den Sechzigern Alfred Hitchcock erzählte. Aber sie wussten nicht, wie sie den Protagonisten in der Telefonzelle festhalten sollten. Michael Bay, dem die Idee auch einmal erzählt wurde, wollte nur wissen, wie man den Protagonisten aus der Telefonzelle bringt. Joel Schumacher („Falling Down“, „Batman forever“) ließ den Protagonisten in der Telefonzelle und inszenierte einen straffen kleinen, herrlich gemeinen Thriller.
mit Colin Farrell, Forest Whitaker, Katie Holmes, Radha Mitchell, Kiefer Sutherland (Stimme des Erpressers im Original)
Nach einer Fehlgeburt zieht die Ärztin Dr. Tora Hamilton mit ihrem Mann Duncan Guthrie aus New York ans andere Ende der Welt und vom stressigen Großstadtleben in die menschenleere Einsamkeit und Ruhe der Shetlandinseln. Denn Duncan kommt von dort. Aus einer vermögenden, seit Ewigkeiten dort lebenden Familie. Und die Landschaft ist, wie die vielen Landschaftsaufnahmen in der Sharon-Bolton-Verfilmung „Sacrifice – Todesopfer“ beweisen, wirklich schön. Auch wenn der Film, wie der Abspann verrät, „Filmed on Location in Co. Wicklow and Co. Dublin, Ireland“.
Oh, well. Auch eine schöne Insel.
Tora beginnt im Krankenhaus zu arbeiten. Mit Duncans Familie versteht sie sich. Alles ist perfekt. Bis sie auf ihrem Grundstück im Torfboden eine Frauenleiche findet, die erst seit wenigen Jahren dort liegen kann und kurz vor ihrem Tod ein Kind bekam.
Und wie es sich für einen Krimi gehört, beginnt sie neugierig herumzuschnüffeln. Sie fragt sich, wer die kürzlich Ermordete ist. Sie will wissen, was die runenartigen Symbole bedeuten, die sie überall, auch bei der Leiche, entdeckt. Und was das alles mit den vielen in den vergangenen Jahren verschwundenen Frauen und adoptierten Kindern, via einer modernen Adoptionsklinik auf einer der Inseln, zu tun hat.
Im wirklichen Leben hätte das alles nichts miteinander zu tun. Aber in einem Kriminalfilm sind das selbstverständlich alles Teile eines riesigen Puzzle, das Regisseur Peter A. Dowling todernst präsentiert. So ist „Sacrifice – Todesopfer“ ein absurdes B-Picture, das sich seiner Absurdität nie bewusst ist. Zum Beispiel die unglaublich hohe Zahl verschwundener Frauen, die in der Kleinstadt (und das sind die Shetlandinseln) in einer menschenleeren Landschaft (die jedes Bild betont) niemandem auffallen oder kümmern. Denn dass das uralte Ritual, worauf die Runen aus der Wikinger-Zeit hindeuten, in der Gegenwart ungefähr bei jeder sich im gebärfähigen Alter befinden Shetland-Frau durchgeführt wird ohne dass die Frauen sich dagegen wehren, ist ziemlicher Quatsch. Immerhin adoptieren die mehr oder weniger allein stehenden Männer der Insel eifrig Kinder.
Ein weiteres großes Problem der Thriller-Verfilmung Krimis ist die fehlende Chemie zwischen Radha Mitchell, die Tora spielt, und Rupert Graves, der ihren Mann Duncan spielt. Nie glaubt man, dass sie verheiratet sind. Nie glaubt man, dass sie jemals ineinander verliebt waren. Deshalb ist es auch vollkommen rätselhaft, warum sie mit ihm in seine alte Heimat zieht.
Weil die Liebe zwischen ihnen nur eine Drehbuchbehauptung ist, funktioniert das Finale emotional nicht. Anstatt mit ihnen mitzufiebern, verfolgt man gelangweilt einen Schnelldurchlauf durch die bekannten Horrorfilm- und Thrillerklischees von Flucht, Verfolgung und Kloppereien, garniert mit hanebüchenen Erklärungen.
„Sacrifice – Todesopfer“ ist ein in jeder Beziehung konventioneller und vernachlässigbarer Thriller, garniert mit vielen Bildern aus dem Tourismusprospekt. Als habe man über eine Pilcher/Lindström-Film etwas Krimisauce gegossen.
Regisseur Peter A. Dowling schrieb das Drehbuch zu Robert-Schwentkes-Flugzeugparanoiathriller „Flight Plan“ (mit Jodie Foster) und er inszenierte den Horrorfilm „Stag Night“.
Sacrifice – Todesopfer (Sacrifice, Irland 2016)
Regie: Peter A. Dowling
Drehbuch: Peter A. Dowling
LV: Sharon Bolton: Sacrifice, 2008 (Todesopfer)
mit Radha Mitchell, Rupert Graves, Ian McElhinney, Hilary Rose, David Robb, Joanne Crawford, Rachel Oliva
Kabel 1, 20.15/23.35 Nicht auflegen! (USA 2002, Regie: Joel Schumacher)
Drehbuch: Larry Cohen
Als Stuart Shepard das Telefon in der Telefonzelle abnimmt, wird sein Tag zum Alptraum. Denn es meldet sich ein Erpresser, der sagt, er werde ihn erschießen, wenn er die Telefonzelle verlässt.
Spannender Thriller, dessen erste Idee („ein Film, der in einer Telefonzelle spielt“) Larry Cohen („Die Wiege des Bösen“ [It’s alive], Maniac Cop“, „Final Call“) bereits in den Sechzigern Alfred Hitchcock erzählte. Aber sie wussten nicht, wie sie den Protagonisten in der Telefonzelle festhalten sollten. Michael Bay, dem die Idee auch einmal erzählt wurde, wollte nur wissen, wie man den Protagonisten aus der Telefonzelle bringt. Joel Schumacher („Falling Down“, „Batman forever“) ließ den Protagonisten in der Telefonzelle und inszenierte einen straffen kleinen, herrlich gemeinen Thriller.
Anschließend, um 21.50 Uhr, zeigt Kabel 1 „Final Call – Wenn er auflegt, muss sie sterben“, ebenfalls nach einem Drehbuch von Larry Cohen, und wieder geht es um Probleme mit dem Telefon.
mit Colin Farrell, Forest Whitaker, Katie Holmes, Radha Mitchell, Kiefer Sutherland (Stimme des Erpressers im Original) Hinweise Rotten Tomatoes über „Nicht auflegen!“
Wikipedia über „Nicht auflegen!“ (deutsch, englisch)
In den USA sind Filme für ein christliches Publikum ein kommerziell einträgliches Marktsegment. Die Kritiken sind normalerweise vernichtend. Die Botschaft und die Präsentation sind zu platt. Die filmische Qualität bestenfalls überschaubar. Das kann über die wenigen Filmen dieses ‚Genres‘, die auch in Deutschland gezeigt werden, gesagt werden. Denn ganz selten wird einem dieser Filme ein DVD-Start oder sogar ein Kinostart gewährt. „Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“, Stuart Hazeldines Verfilmung des Bestsellers von William Paul Young, ist da eine der wenigen Ausnahmen. Die deutsche Übersetzung des Romans wurde über eine Million mal verkauft und den Fans des Buches könnte die Verfilmung gefallen.
Alle anderen sollten einen großen Bogen um den Film machen.
Mack Phillips (Sam Worthington) ist ein guter Vater, ein liebevoller Ehemann, ein respektiertes Gemeindemitglied und seit einiger Zeit todtraurig. Denn während eines Campingausflugs wurde seine jüngste Tochter entführt und wahrscheinlich von einem Serientäter ermordet. Ihre Leiche wurde nie gefunden. Aber in einer Hütte im Wald fand man ihr blutdurchtränktes Kleid.
Eines Wintertages erhält Mack einen Brief von Gott, der ihn in die einsam gelegene Hütte einlädt.
Mack macht sich auf den Weg. In der Hütte findet er nichts. Aber er trifft im Schnee auf einen Mann (Jesus!), der ihn schon erwartet und ihn in eine sommerliche Traumwelt aus dem Kitsch-Katalog führt. Dort wird er von Gott, die sich Papa nennt und eine Afroamerikanerin ist (Octavia Spencer), empfangen. Sie und Jesus und der Heilige Geist, verkörpert von schönen Menschen, sind auch da. Diese heilige Dreifaltigkeit, ab und an in weiteren Erscheinungen von ihnen auftauchend, versuchen ihn wieder mit dem Leben zu versöhnen.
So hahnebüchen diese Ausgangssituation dann auch ist, präsentiert in Bildern, die sogar für einen Nicholas-Sparks-Film zu kitschig sind, so todernst wird sie präsentiert: Gott existiert und man kann mit ihm Kekse backen und Lebensweisheiten austauschen. Mit Jesus kann man dann über das Wasser laufen. Und mit dem Heiligen Geist gärtnern.
Diese Sicht auf Gott und den Glauben kann man vielleicht Kindern, die noch an das Christkind glauben, verkaufen, aber schon gegenüber Kindern im Kommunionsunterricht ist diese Glaubensform zu naiv. Als ernsthafte Sicht auf den Glauben – und als das wird sie im Film durchgehend präsentiert – ist sie von atemberaubender Einfachheit, die nichts, aber auch wirklich nichts, von einer auch nur irgendwie erwachsenen, reflektierten oder hinterfragenden Perspektive auf den Glauben zu tun hat. Es ist eine Sicht, die keinen Zweifel und nur eine Wahrheit kennt. Dass sie in „Die Hütte“ durchgehend von netten Menschen propagiert wird, macht die Sache nicht besser, sondern schlimmer. Es ist eine vulgärtheologische Traumwelt, die, unglaublich, aber wahr, jede Nicholas-Sparks-Verfilmung zu einer in jeder denkbaren Beziehung tiefsinnigen Geschichte werden lässt.
Stuart Hazeldine, dessen Spielfilmdebüt „Exam“ ein kleiner, fieser Thriller war und der jetzt, nach acht Jahren, wohl wieder Regie führen wollte (anders kann ich mir nicht erklären, dass er dafür seinen Namen hergab), inszenierte „Die Hütte“ brav, bieder, voller überdeutlicher Metaphern und mit einer enervierenden Langsamkeit, die auch die Geduld des langmütigsten Zuschauers über Gebühr strapaziert. Denn alles ist offensichtlich und überraschungsfrei.
Immerhin hat Octavia Spencer, die eigentlich nur ihre Rolle aus den „Die Bestimmung“-Filmen wiederholt, eine ruhige Präsenz, die ihre Szenen trägt. Sam Worthington spielt dagegen erfolglos und mit überschaubarem Engagement gegen das dünne Drehbuch an, während Jesus, der Heilige Geist und Graham Greene in einem kurzen Auftritt als ‚männlicher Papa‘ (weil Gott in vielen Inkarnationen erscheinen kann) einfach nur beseelt da sind. Wahrscheinlich warten sie auf ihren Gehaltsscheck.
Und was sagt die katholische Filmkritik, langjährige Expertin in Sachen Glauben und Seelenheil, dazu? „Die Inszenierung verwandelt die simple Laientheologie der Bestseller-Vorlage in kindlich-kitschige Poesiealben-Sticker.“
D. h.: Wir raten ab.
Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott (The Shack, USA 2017)
Regie: Stuart Hazeldine
Drehbuch: John Fusco, Andrew Lanham, Destin Cretton
LV: William Paul Young: The Shack 2007 (Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott)
mit Sam Worthington, Octavia Spencer, Tim McGraw, Radha Mitchell, Avraham Aviv Alush, Sumire, Graham Greene, Megan Charpentier, Gage Munroe, Amélie Eve, Alice Braga
In „Stirb langsam 2“ konstatiert John McClane leicht ungläubig: „How can the same shit happen to the same guy twice?“ (oder in der deutschen Übersetzung: „Dieselbe Scheiße passiert dem selben Mann zum zweiten mal.“) Denn schon wieder muss er sich an Weihnachten mit Terroristen, die zwecks einer Gefangenenbefreiung einen Flughafen kapern, herumschlagen. Und das ist, auch wenn es mehr Action und mehr Tote gibt und der Spielplatz größer ist, nur eine Variation der Geschichte des ersten Films. In „Stirb langsam“ war es ja nur ein Hochhaus.
In „London has fallen“ weist Mike Banning, den wir aus dem 2013er Actionfilm „Olympus has fallen“ kennen, nicht auf diese Parallelität der Ereignisse hin. Denn Banning (Gerald Butler) ist immer noch der Bodyguard des Präsidenten der USA und mögliche Attentate auf ihn sind ein Teil der Jobbeschreibung.
„Olympus has fallen“ war – zur Erinnerung und damit ihr ihn nicht mit „White House Down“ verwechselt – der Film in dem in einem „Stirb langsam“-Szenario, Terroristen das Weiße Haus zerdeppern und nur Bodyguard Banning Präsident Benjamin Asher (Aaron Eckhart) retten kann.
Der Präsident der Vereinigten Staaten ist immer noch Asher. Sein aus „Olympus has fallen“ bekanntes Gefolge ist ebenfalls immer noch im Amt, weshalb wir auch, oft nur kurz, wieder viele bekannte Gesichter, die uns am Filmanfang arg länglich vorgestellt werden, sehen dürfen: Morgan Freeman als Vizepräsident Trumbull, Melissa Leo als Verteidigungsministerin McMillan, Angela Bassett als Secret-Service-Chefin Jacobs und Robert Forster als General Clegg. Bannings Frau Leah (Radha Mitchell) ist auch wieder dabei und hochschwanger; was für die Filmgeschichte unwichtig ist.
Dieses Mal muss Präsident Asher kurzfristig London besuchen. Der britische Premierminister verstarb überraschend in seinem Bett und jetzt gibt es ein großes Staatsbegräbnis, zu dem alle wichtigen und weniger wichtigen Staatsoberhäupter kommen. Die Gefahr eines Anschlages ist hoch. Die Sicherheit ist hoch – und dennoch gelingt es Terroristen, in einer Abfolge von präzise geplanten Anschlägen, halb London und seine allseits bekannten Wahrzeichen innerhalb weniger Minuten in ein Trümmerfeld zu verwandeln.
Banning kann Asher bei dem Anschlag vor der St. Paul Cathedral beschützen. Sie versuchen, verfolgt von einer Hundertschaft schießwütiger Attentäter, an einen sicheren Ort zu flüchten. Denn der Organisator der Anschläge, der Waffenhändler Aamir Barkawi (Alon Moni Aboutboul), hat es eigentlich nur auf den US-Präsidenten, der seine Familie mit einem Drohnenangriff während einer Hochzeitsfeier tötete, abgesehen.
„London has fallen“ hat die allseits bekannte und gefürchtete Fortsetzungskrankheit. Es wird einfach alles genommen, was wir aus dem ersten Teil kennen, inclusive dem Cast, und alles noch einmal, aber viel größer erzählt. Also mit mehr Explosionen, mehr Toten, mehr Angreifern und nicht mehr in einem Gebäude, sondern in einer Millionenstadt. Es gibt mehr CGI, weil dieses Mal die Terroristen nicht mehr nur ein Gebäude, sondern gleich mehrere Wahrzeichen zerstören. Und aus einem kleinen, harten Thriller wird eine erschreckend unglaubwürdige Actionplotte, die sich keinen Deut um auch nur ein Minimum an Plausibilität schert. Vor allem nicht bei dem Plan der Terroristen.
Das beginnt schon mit dem ersten Angriff, der mehrere Minuten vor der Trauerfeier in der St. Paul’s Cathedral beginnt: plötzlich verwandeln sich alle Polizisten, die die Trauerfeier bewachen sollen, in schießwütige Terroristen, die wild auf die ankommenden Staatsoberhäupter ballern. Die echte Polizei und alle westlichen Sicherheitsdienste haben von dieser Unterwanderung nichts mitbekommen. Auch nicht von den abertausend anderen schießfreudigen Terroristen und Söldnern, die sich schneller als ein Computervirus verbreiten und flugs ganz London bei ihrer Jagd nach Banning und Asher bevölkern.
Gleichzeitig greifen die Bösewichter mehrere Wahrzeichen an und die Staatsoberhäupter, die noch an anderen, oft sehr touristischen Orten sind, werden ebenfalls angegriffen. Immerhin spielen die Macher in diesen Szenen durchaus humorvoll mit einigen Klischeevorstellungen über verschiedene europäische Länder und auch die deutsche Kanzlerin hat einen kurzen Auftritt.
Aber insgesamt ist der Plan der Terroristen absurd und vollkommen realitätsfern. Denn es hätte viele andere Möglichkeiten gegeben, einfacher und schneller zum Ziel zu kommen. Und jede dieser Pläne hätte schon im Planungsstadium weniger Risiken für eine Entdeckung gehabt.
Zum Beispiel hätten sie warten können, bis alle Staatsoberhäupter in der Kirche sind und sie dann angreifen können (was natürlich sehr an „Olympus has fallen“ erinnern würde) oder sie hätten nur ein Staatsoberhaupt töten wollen.
Dabei haben die Terroristen dieses Mal sogar ein ziemlich gutes Motiv, aus dem das Drehbuchautorenkollektiv (vier Autoren!) deutlich mehr hätte machen können. Der Drahtzieher ist Aamir Barkawi, der sich an den USA für einen Drohnenangriff, bei dem, während einer Hochzeitsfeier fast seine gesamte Familie starb, rächen will.
Zwar ist Barkawi als Waffenhändler der besonders skrupellosen Art auch kein Unschuldslamm, aber ausgehend von diesen Motiven hätten die Macher einige Grauzonen ausloten können. Grau sind allerdings höchstens die Anzüge. Der Rest ist altbekannte Schwarz-Weiß-Malerei mit eindimensionalen Charakteren (was auch für die aus „Olympus has fallen“ bekannte US-Administration gilt) in einem typischen B-Movie-Actionplot, in dem Kugeln Argumente ersetzen.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger und natürlich sehr patriotisch.
Kabel 1, 20.15/23.35 Nicht auflegen! (USA 2002, Regie: Joel Schumacher)
Drehbuch: Larry Cohen
Als Stuart Shepard das Telefon in der Telefonzelle abnimmt, wird sein Tag zum Alptraum. Denn es meldet sich ein Erpresser, der sagt, er werde ihn erschießen, wenn er die Telefonzelle verlässt.
Spannender Thriller, dessen erste Idee („ein Film, der in einer Telefonzelle spielt“) Larry Cohen („Die Wiege des Bösen“ [It’s alive], Maniac Cop“, „Final Call“) bereits in den Sechzigern Alfred Hitchcock erzählte. Aber sie wussten nicht, wie sie den Protagonisten in der Telefonzelle festhalten sollten. Michael Bay, dem die Idee auch einmal erzählt wurde, wollte nur wissen, wie man den Protagonisten aus der Telefonzelle bringt. Joel Schumacher („Falling Down“, „Batman forever“) ließ den Protagonisten in der Telefonzelle und inszenierte einen straffen kleinen, herrlich gemeinen Thriller.
mit Colin Farrell, Forest Whitaker, Katie Holmes, Radha Mitchell, Kiefer Sutherland (Stimme des Erpressers im Original) Hinweise Rotten Tomatoes über „Nicht auflegen!“
Wikipedia über „Nicht auflegen!“ (deutsch, englisch)
Sat.1, 22.10 Nicht auflegen! (USA 2002, Regie: Joel Schumacher)
Drehbuch: Larry Cohen
Als Stuart Shepard das Telefon in der Telefonzelle abnimmt, wird sein Tag zum Alptraum. Denn es meldet sich ein Erpresser, der sagt, er werde ihn erschießen, wenn er die Telefonzelle verlässt.
Spannender Thriller, dessen erste Idee („ein Film, der in einer Telefonzelle spielt“) Larry Cohen („Die Wiege des Bösen“ [It’s alive], Maniac Cop“, „Final Call“) bereits in den Sechzigern Alfred Hitchcock erzählte. Aber sie wussten nicht, wie sie den Protagonisten in der Telefonzelle festhalten sollten. Michael Bay, dem die Idee auch einmal erzählt wurde, wollte nur wissen, wie man den Protagonisten aus der Telefonzelle bringt. Joel Schumacher („Falling Down“, „Batman forever“) ließ den Protagonisten in der Telefonzelle und inszenierte einen straffen kleinen, herrlich gemeinen Thriller.
mit Colin Farrell, Forest Whitaker, Katie Holmes, Radha Mitchell, Kiefer Sutherland (Erpresserstimme im Original) Widerholung: Sonntag, 6. Juli, 01.40 Uhr (Taggenau!) Hinweise Rotten Tomatoes über „Nicht auflegen!“
Wikipedia über „Nicht auflegen!“ (deutsch, englisch)
In naher Zukunft: Surrogate übernehmen die Drecksarbeit, während sie von Menschen, die nicht mehr ihre Wohnungen verlassen, gesteuert werden. Als bei einem Attentat auch der Mensch, der das Surrogat steuerte, stirbt, beginnt Agent Greer in einer Welt, in der es keine Morde (und auch keine anderen Verbrechen) mehr gibt und man nicht unterscheiden kann, ob man mit einem Menschen oder einem Surrogat redet, mit der Mördersuche.
Unter dem Deckmantel einer actionhaltigen Whodunit-Geschichte behandelt die tolle Graphic Novel „The Surrogates“ von Robert Venditti und Brett Weldele auch philosophische Fragen, wie was das Menschsein ausmacht und welche Realität wir wollen: die geschönte aus der Werbung oder die ungeschönte.
Die mit knapp neunzig Minuten (mit Abspann!) ungewöhnlich kurze Verfilmung (Hach, man möchte schon wissen, was da los war.) ist nur noch die Bruce-Willis-Version der freien Isaac-Asimov-Verfilmung „I, Robot“ aus. Also „Stirb langsam, Roboter“.
Da wäre mehr drin gewesen.
mit Bruce Willis, Radha Mitchell, Rosamund Pike, James Cromwell, Ving Rhames
Das ist jetzt schon etwas Pech: gleich zweimal rummst es dieses Jahr gewaltig im Weißen Haus; mit einer ziemlich ähnlichen Geschichte. Jedenfalls liest sich die Synopse von Roland Emmerichs „White House Down“, das am 5. September bei uns startet, wie die von Antoine Fuquas heute startendem Action-Thriller „Olympus has fallen – Die Welt in Gefahr“. Beide Filme spielen „’Stirb langsam‘ im Weißen Haus“ und wir können abwarten, wer am Ende nach welcher Rechnung Sieger bleibt. Den poetischeren Titel hat jedenfalls Fuquas Werk.
In „Olympus has fallen“ besetzen die Nordkoreaner das Weiße Haus, zerstören dabei halb Washington, töten viele, viele Menschen und nehmen den Präsidenten im unterirdischen Bunker des Hauses gefangen. Zum Glück ist Mike Banning (Gerard Butler), ehemaliger Bodyguard des Präsidenten, der nach einem Unfall, bei dem die Frau des Präsidenten starb und für den er sich verantwortlich fühlt, den Dienst quittierte, auch im Weißen Haus und er tut, was halt so echte Kerle in dieser Situation tun: er vermasselt den Bösewichtern ihren tollen Plan.
Beginnen wir mit den störenden Aspekten von „Olympus has fallen“: die Computertricks, vor allem wenn Flugzeuge abstürzen und Teile des Weißen Hauses in die Luft gejagt werden, sind schlecht. Wahrscheinlich hätten die Macher sich einfach mal wieder auf die gute alte Trickfilmschule mit Modellen und echten Explosionen besinnen sollen.
Auch die Story gewinnt nach „Stirb langsam“ (Hochhaus), „Alarmstufe: Rot“ (Schiff) und den zahlreichen Fortsetzungen und Rip-Offs wahrlich keinen Innovationspokal.
Dass die Gegner dieses Mal Nordkoreaner sind, ist der aktuellen weltpolitischen Lage geschuldet, nach der Russen und Araber gerade etwas out sind und, wenn schon das Weiße Haus attackiert und besetzt wird, gibt es natürlich auch eine ordentliche Portion Patriotismus.
Aber Antoine Fuqua, der auch „Training Day“, „Shooter“ und „Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest“ inszenierte, erzählt diese Geschichte flott, mit einer ordentlichen Portion Schmackes und ziemlich handfesten Action-Szenen, wenn Kugeln und Fäuste fliegen. „Panic Room“-Kameramann Conrad W. Hall setzte sie leinwandfüllend in Szene.
Den Rest besorgen die erstaunlich hochkarätigen Schauspieler. Gerard Butler als Tough Guy. Aaron Eckhart als tapferer Präsident. Morgan Freeman als sehr präsidentialer Interimspräsident. Angela Bassett, die viel zu selten eine gute Rolle erhält, als Chefin des Secret Service. Melissa Leo, Ashley Judd, Dylan McDermott und Robert Forster sind auch immer eine Bereicherung.
Und so ist „Olympus has fallen“ gut inszeniertes, gut besetztes, absolut okayes und kurzweiliges Actionfutter für den Genrefan, das auf die Buddy-Humor-Komponente verzichtet. Die scheint es, wenn wir den Trailern glauben, demnächst in Roland Emmerichs „White House Down“ zu geben.
Olympus has fallen – Die Welt in Gefahr (Olympus has fallen, USA 2013)
Regie: Antoine Fuqua
Drehbuch: Creighon Rothenburger, Katrin Benedikt
mit Gerard Butler, Aaron Eckhart, Morgan Freeman, Angela Bassett, Dylan McDermott, Melissa Leo, Ashley Judd, Rick Yune, Radha Mitchell, Cole Hauser, Robert Forster
In naher Zukunft: Surrogate übernehmen die Drecksarbeit, während sie von Menschen, die nicht mehr ihre Wohnungen verlassen, gesteuert werden. Als bei einem Attentat auch der Mensch, der das Surrogat steuerte, stirbt, beginnt Agent Greer in einer Welt, in der es keine Morde (und auch keine anderen Verbrechen) mehr gibt und man nicht unterscheiden kann, ob man mit einem Menschen oder einem Surrogat redet, mit der Mördersuche.
Unter dem Deckmantel einer actionhaltigen Whodunit-Geschichte behandelt die tolle Graphic Novel „The Surrogates“ von Robert Venditti und Brett Weldele auch philosophische Fragen, wie was das Menschsein ausmacht und welche Realität wir wollen: die geschönte aus der Werbung oder die ungeschönte.
Die mit knapp neunzig Minuten (mit Abspann!) ungewöhnlich kurze Verfilmung (Hach, man möchte schon wissen, was da los war.) ist nur noch die Bruce-Willis-Version der freien Isaac-Asimov-Verfilmung „I, Robot“ aus. Also „Stirb langsam, Roboter“.
Da wäre mehr drin gewesen.
mit Bruce Willis, Radha Mitchell, Rosamund Pike, James Cromwell, Ving Rhames