LV: Jennie Rooney: Red Joan, 2013 (Geheimnis eines Lebens)
Im Mai 2000 wird die 87-jährige Joan Stanley verhaftet. Sie soll ab dem Zweiten Weltkriegs für die Sowjetunion spioniert haben.
Von einem wahren Fall inspiriertes Agentendrama, das Theaterregisseur Trevor Nunn in Rückblenden erzählt. Angesichts des Potentials der Geschichte und der Schauspieler eine enttäuschende Angelegenheit. Wobei die Romanvorlage auch nicht spannender ist.
Kingsman: The Golden Circle(Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)
Regie: Matthew Vaughn
Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn
LV: Mark Millar/Dave Gibbons: The Secret Service, 2012/2013 (Secret Service) (naja, eigentlich „Inspiration“)
Nachdem Bösewichter die Zentrale der Kingsman zerstörten, müssen die distinguierten britischen Agenten Eggsy und Merlin sich mit ihrer US-amerikanischen Partnerorganisation, den Statesman, deren Zentrale in Kentucky einer Whiskey-Destillerie ist, zusammentun.
Witzge, mit hundertvierzig Minuten zu lang geratene Agentenkomödie, mit einer chaotischen Story und viel Action, die um 20.15 Uhr wahrscheinlich in einer gekürzten Version gezeigt wird.
mit Taron Egerton, Julianne Moore, Colin Firth, Mark Strong, Channing Tatum, Halle Berry, Jeff Bridges, Pedro Pascal, Edward Holcroft, Elton John, Hanna Alström, Tom Benedict Knight, Michael Gambon, Sophie Cookson, Björn Granath, Lena Endre, Poppy Delevingne, Bruce Greenwood, Emily Watson
LV: Jennie Rooney: Red Joan, 2013 (Geheimnis eines Lebens)
Im Mai 2000 wird die 87-jährige Joan Stanley verhaftet. Sie soll ab dem Zweiten Weltkriegs für die Sowjetunion spioniert haben.
Von einem wahren Fall inspiriertes Agentendrama, das Theaterregisseur Trevor Nunn in Rückblenden erzählt. Angesichts des Potentials der Geschichte und der Schauspieler eine enttäuschende Angelegenheit. Wobei die Romanvorlage auch nicht spannender ist.
LV: Jennie Rooney: Red Joan, 2013 (Geheimnis eines Lebens)
Im Mai 2000 wird die 87-jährige Joan Stanley verhaftet. Sie soll ab dem Zweiten Weltkriegs für die Sowjetunion spioniert haben.
TV-Premiere. Von einem wahren Fall inspiriertes Agentendrama, das Theaterregisseur Trevor Nunn in Rückblenden erzählt. Angesichts des Potentials der Geschichte und der Schauspieler eine enttäuschende Angelegenheit. Wobei die Romanvorlage auch nicht spannender ist.
Kingsman: The Golden Circle(Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)
Regie: Matthew Vaughn
Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn
LV: Mark Millar/Dave Gibbons: The Secret Service, 2012/2013 (Secret Service) (naja, eigentlich „Inspiration“)
Nachdem Bösewichter die Zentrale der Kingsman zerstörten, müssen die distinguierten britischen Agenten Eggsy und Merlin sich mit ihrer US-amerikanischen Partnerorganisation, den Statesman, deren Zentrale in Kentucky einer Whiskey-Destillerie ist, zusammentun.
TV-Premiere. Witzge, mit hundertvierzig Minuten zu lang geratene Agentenkomödie, mit einer chaotischen Story und viel Action, die um 20.15 Uhr wahrscheinlich in einer gekürzten Version gezeigt wird.
mit Taron Egerton, Julianne Moore, Colin Firth, Mark Strong, Channing Tatum, Halle Berry, Jeff Bridges, Pedro Pascal, Edward Holcroft, Elton John, Hanna Alström, Tom Benedict Knight, Michael Gambon, Sophie Cookson, Björn Granath, Lena Endre, Poppy Delevingne, Bruce Greenwood, Emily Watson
„Geheimnis eines Lebens“ ist lose inspiriert von dem Fall Melita Norwood. Sie wurde 1999 als Spionin enttarnt. Zu dem Zeitpunkt war die Spion-Oma bereits 87 Jahre alt. Sie studierte kurz und ohne Abschluss Latein und Logik am University College of Southampton. Sie war Mitglied der britischen Kommunistischen Partei. Für verschiedene sowjetische Geheimdienste war sie von 1937 bis 1972, ihrer Pensionierung bei der British Non-Ferrous Metals Research Association, als Spionin tätig. Sie verriet Geheimnisse über die britische Atomforschung. Der KGB hielt sie für wertvoller als den bekannten Cambridge-Five-Spionagering. Aufgrund ihres Alters wurde die 1912 geborene Spionin nicht verurteilt.
Dieser Fall inspirierte Jennie Rooney zu ihrem 2013 erschienenen Roman „Geheimnis eines Lebens“ (Red Joan), der mit den wahren Ereignissen so gut wie nichts zu tun hat. Das ist eigentlich kein Problem. Schließlich handelt es sich um einen Roman und kein Sachbuch. Ein Romanautor kann, ausgehend von einer x-beliebigen Zeitungsmeldung, seiner Fantasie freien Lauf lassen. Man sollte in diesem Fall von dem Roman und dem Film, trotz der Hinweise auf den wahren Fall, keine Aufklärung über die wahren Ereignisse erwarten. Man hätte bei der Werbung vielleicht auch auf die prominenten, etikettenschwindlerischen Hinweise auf den wahren Fall verzichten können.
In dem Roman und der dem Roman weitgehend folgenden Verfilmung von Trevor Nunn wird Joan Stanley 2000 (im Roman 2005) verhaftet. Der Geheimdienst MI5 beschuldigt die Frau, vor langer Zeit Staatsgeheimnisse verraten zu haben. Joan Stanley, die einen großen Teil ihres Lebens in Australien lebte und nach dem Tod ihres Ehemannes nach England zurückkehrte, soll eine Spionin sein.
Während sie verhört wird, erinnert sie sich an ihre Vergangenheit, als sie 1938 in Cambridge Physik studiert, den Vamp Sonya kennenlernt und sich in Leo Galisch, Sonyas Cousin, verliebt. Er ist ein überzeugter Kommunist. Sie besuchen Parteiveranstaltungen. Joan schließt ihr Studium erfolgreich ab und erhält während des II. Weltkriegs eine Stelle in einem geheimen Forschungsprojekt. Sie verliebt sich in Max Davis, den unglücklich verheirateten Leiter des Atombombenprojekts. Er erwidert ihre Liebe.
Jetzt arbeitet Joan an einem Ort, von dem aus sie die Sowjetunion mit wichtigen Informationen versorgen könnte. Leo bittet sie auch darum.
Ob und, wenn ja, welche Informationen sie an die Sowjetunion weitergibt und warum sie das tut (oder auch nicht), wird erst am Ende von „Geheimnis eines Lebens“ verraten. Damit konzentrieren sich der Roman und die Verfilmung offensichtlich auf die Frage, ob Joan Landesverrat begangen hat. Und was sie tut, um ihre Unschuld zu beweisen oder einer Enttarnung zu entgehen; – sofern sie überhaupt daran ein Interesse hat und nicht einfach den Vorwurf, eine Spionin zu sein, als Gelegenheit benutzt, um reinen Tisch zu machen.
Für diesen Thrillerplot interessieren die Macher sich nicht. Denn Joans Erinnerungen werden in Rückblenden strikt chronologisch erzählt, es handelt sich dabei immer um die Wahrheit und es ist unklar, ob sie den MI5-Beamten und ihrem Sohn, der später bei den Verhören dabei ist, das oder etwas anderes erzählt.
Daneben gelingt es ihnen auch, alle weiteren Tiefen und interessanten Aspekte der Geschichte von Joan Stanley zugunsten einer im Akademikermilieu spielenden Liebesgeschichte zu umgehen. Vor allem das erste Drittel des Romans, wenn die Liebesbeziehung zwischen Joan und Leo an der Universität im Mittelpunkt steht, liest sich wie ein Loreroman, in dem das schüchterne Landei sich in den feschen, charismatischen Russen verliebt. Danach, wenn sie die Stelle in dem streng geheimen Forschungsprojekt erhält, wird es nicht besser.
Aus einem drögen Roman wurde eine biedere Literaturverfilmung, die den Roman mit all seinen Schwächen illustriert ohne eigene Akzente zu setzen.
Geheimnis eines Lebens (Red Joan, USA 2018)
Regie: Trevor Nunn
Drehbuch: Lindsay Shapero
LV: Jennie Rooney: Red Joan, 2013 (Geheimnis eines Lebens)
mit Judi Dench, Sophie Cookson, Stephen Campbell Moore, Tom Hughes, Tereza Srbova, Ben Miles, Freddie Gaminara
Der erste „Kingsman“-Film „The Secret Service“ war der etwas andere James-Bond-Film, der alles hatte, was alte James-Bond-Fans von einem James-Bond-Film erwarten. Und noch etwas mehr.
Der zweite „Kingsman“-Film „The Golden Circle“ schreibt die Geschichte der Kingsman und von Eggsy (Taron Egerton), der jetzt den Codenamen ‚Galahad‘ hat, fort. Allerdings weniger im Modus eines James-Bond-Films, sondern mehr „eigenständig“ als vergnügliche, mit über hundertvierzig Minuten auch zu lang geratene Nummernrevue mit viel Action. Denn die Story, ein Mix aus Agenten- und Kriminalgeschichte mit einer größenwahnsinnigen Schurkin, ist überall und nirgends.
Es beginnt mit einem Mordanschlag auf Eggsy (Taron Egerton), der uns gleich eine große Actionszene auf den nächtlichen Straßen Londons mit zahlreichen Kollateralschäden beschert, die auch gut in einen James-Bond-Film gepasst hätte. Wenn die Inszenierung der Action nicht zu sehr auf den Kollegen Computer bauen würde.
Dann werden alle Kingsman gleichzeitig bei mehreren explosiven Anschlägen ermordet. Nur Eggsy und Merlin (Mark Strong) überleben. In einem Notfallsafe finden sie einen Hinweis, der sie in die USA nach Kentucky in eine gigantische Whiskey-Destillerie zu ihrer Bruderorganisation ‚Statesman‘ führt und in deren Venen Americana fließt. Die dortigen Agenten Tequila (Channing Tatum, der wegen seines Drogenkonsums schnell tiefgekühlt gelagert wird), sein Kollege Whiskey (Pedro Pascal, „Game of Thrones“, „Narcos“), Ginger Ale (Halle Berry) und ihr Chef Champagne (Jeff Bridges) helfen ihnen gegen den Golden Circle, der für die Anschläge auf die Kingsman verantwortlich ist, vorzugehen.
Der Golden Circle ist eine global aktive Drogenschmuggelorganisation, deren Chefin Poppy (Julianne Moore) nach höheren Weihen strebt. Dafür vergiftet sie jetzt alle ihre Kunden. Das Gegengift gibt es, wenn ihre Forderung nach einer vollständigen Freigabe von Drogen (Hey, klingt vernünftig!) erfüllt wird. Der Präsident der USA (Bruce Greenwood) denkt nicht daran und die Kingsman und die Statesman, vor allem Eggsy und Whiskey, beginnen, quer über den Globus reisend, Poppy und ihr Versteck zu suchen. Das liegt in Südostasien im Dschungel und sieht wie eine US-amerikanische Fünfziger-Jahre-Kleinstadt aus. Mit Diner, Kino und Konzertsaal, mit Elton John als Hauspianisten.
Bis dahin vergeht allerdings viel Filmzeit. Durchaus vergnüglich, aber auch deutlich mehr an einzelnen Episoden, Gags, teils gelungen, teils idiotisch (wie die Roboterhunde), teils geschmacklos, und Subplots zwischen Therapie für ‚Galahad‘ Harry Hart (Colin Firth) und Liebesknatsch zwischen Eggsy und seiner Freundin Prinzessin Tilde (Hanna Alström) interessiert, als am vorantreiben der erschreckend sinnfreien Haupthandlung.
Die Action ist zwar furios im derzeit gängigen, aus Superheldenfilmen bekannten Standard gefilmt, aber sie berührt oft nicht. Denn zu oft ist zu offensichtlich, dass die Szenen nur dank dem großflächigen CGI-Einsatz so aussehen, wie sie aussehen. Dabei haben zuletzt „John Wick: Kapitel 2“, „Atomic Blonde“ und „Baby Driver“ gezeigt, wie mitreisend handgemachte Action ist. Auch der erste „Kingsman“-Film „The Secret Service“ hatte da mit Harry Harts Kampf in einem Pub und einer Kirche Standards gesetzt, die in diesem Film nicht überboten werden. Die Pubszene wird in „The Golden Circle“ zitiert, aber am Ende ist ein Lasso nur ein kläglicher Ersatz für einen Regenschirm.
So ist „Kingsman: The Golden Circle“ ein deutlich zu lang geratener Nachschlag zum ersten „Kingsman“-Film, dem genau der Witz, Stil, erzählerische Stringenz und Überraschungseffekt des ersten Teils fehlt.
Kingsman: The Golden Circle (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)
Regie: Matthew Vaughn
Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn
LV: Mark Millar/Dave Gibbons: The Secret Service, 2012/2013 (Secret Service) (naja, eigentlich „Inspiration“)
mit Taron Egerton, Julianne Moore, Colin Firth, Mark Strong, Channing Tatum, Halle Berry, Jeff Bridges, Pedro Pascal, Edward Holcroft, Elton John, Hanna Alström, Tom Benedict Knight, Michael Gambon, Sophie Cookson, Björn Granath, Lena Endre, Poppy Delevingne, Bruce Greenwood, Emily Watson
Pünktlich zum Filmstart (obwohl der Comic nichts mit dem Film zu tun hat) erschien bei Panini als vierter Band der „Mark Millar Collection“. „Genosse Superman“ ist Mark Millars Interpretation der Geschichte von Superman. Nur dass der Sohn Kryptons in den Fünfzigern nicht in den USA, sondern einige Kilometer weiter, in der Sowjetunion landete und der, – man beachte das Zeichen auf Supermans Brust -, für andere Werte kämpft.
„Genosse Superman“ war für den Eisner Award nominiert.
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Mark Millar/Dave Johnson/Kilian Plunket: Genosse Superman (Mark Millar Collection Band 4)