Neu im Kino/Filmkritik: „Argylle“, der Schmalspur-James-Bond

Februar 1, 2024

Es hätte ein kleiner, netter Abenteuerfilm werden können. So einer, in denen die Fantasie des Autors plötzlich lebendig wird und er durch ein abstruses, ihn überforderndes Abenteuer stolpert. Nichts anspruchsvolles. Nichts, das die Welt verändert, sondern einfach nur anderthalb bis zwei Stunden Spaß.

Vorletztes Jahr erlebte Sandra Bullock in „The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ so ein Abenteuer. Dieses Mal ist es Bryce Dallas Howard. Sie spielt die Bestsellerautorin Elly Conway. Sie schreibt Agententhriller, die auch gut als James-Bond-Filme funktionieren würden. Ihr Held, Agent Aubrey Argylle, sieht dann auch wie James Bond aus. Nur dass Henry Cavill diesen Argylle wie einen doof grinsenden Kleiderständer ohne Eigenschaften spielen muss. Aber, hey, Argylle ist ja kein realer Agent, sondern nur ein Fantasieagent in trashigen Pulp-Geschichten.

Als Elly auf dem Weg zu ihrer Mutter in einem Zug dem zotteligen und nervigen Aidan (Sam Rockwell) begegnet, gerät ihr wohlgeordnet-langweiliges Leben aus den Fugen. Aidan sieht wie ein Penner aus, behauptet aber, ein Geheimagent zu sein und dass sie in Lebensgefahr schwebt, weil ihre Bücher reale Ereignisse aus der Welt der Spionage beschrieben. Natürlich hält sie den Penner für einen Spinner. Noch während sie überlegt, wie sie ihn loswerden kann, wird ein Anschlag auf sie verübt und Aidan beschützt sie in einer filmwürdigen Aktion gegen einen „Bullet Train“ voller Angreifer. In dem Moment sieht sie Aidan als Argylle – und Regisseur Matthew Vaughn wechselt bruchlos zwischen Sam Rockwell und Henry Cavill.

Danach machen Aidan und Elly sich in einem Privatjet von den USA auf nach London. Dort hofft Aidan, mit Ellys Hilfe, an ein wichtiges Dokument zu kommen, bevor es in die falschen Hände fällt.

Aus der Idee hätte etwas werden können. Immerhin hat Matthew Vaughn mit „Kick-Ass“ und den drei „Kingsman“-Filmen gezeigt, dass er fantastische Welten entwerfen kann. Auch wenn in beiden Fällen die Grundlagen der Welt von Mark Millar für seine Comics erfunden wurde. Mit „X-Men: Erste Entscheidung“ drehte Vaughn den besten Film des „X-Men“-Franchise. Aber dieses Mal bleibt der Aufbau der Welt, in der der Film spielt, reichlich nebulös.

Der Spionageplot, der sich nach der Begegnung im Zug entwickelt, bleibt vollends undurchsichtig. Es geht um eine wichtige Datei, an die alle ran wollen. Warum sie wichtig ist, ist egal. Das ist sogar für einen MacGuffin arg wenig. Wer die guten, wer die bösen Agenten sind, bleibt auch unklar. Die einen kämpfen halt gegen die anderen. Und im viel zu lang geratenen Finale gibt es dann so viele Twists und damit verbundene Erklärungen über damit verbundene Doppelspiele und Manipulationen, dass sich am Ende ein Gefühl großer Egalheit einstellt.

Die Filmgeschichte bewegt sich in schönster James-Bond-Tradition rund um den Globus. Es beginnt in Griechenland mit einer CGI-Actionszene, die so schlecht ist, dass ich sie zuerst für eine Parodie auf schlechte CGI-Actionszenen hielt. Immerhin ist es eine Szene aus einem von Elly Conway geschriebenem Argylle-Abenteuer. Aber später, wenn die Filmgeschichte dann nicht mehr in der Romanwelt, sondern in der realen Welt spielt, wird es nicht besser. Weitere Stationen der Geschichte sind Colorado, London, Frankreich, die Arabische Halbinsel und die sich an einem zunächst unbekannten Ort befindende Zentrale des Bösewichts. Diese wird – immerhin ist „Argylle“ ein James-Bond-Ripp-off – am Filmende zerstört. Das geschieht eher beiläufig und erschreckend desinteressiert; – naja, auch die Zerstörung der Zentrale des Bösewichts im letzten Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ war enttäuschend. Aber im Gegensatz zu den Bond-Filmen, die immer vor Ort gedreht werden, ist „Argylle“ kein Globetrotter. Gedreht wurde in London und alles sieht immer nach Studio aus.

Die Action, die in Vaughns anderen Filmen die meist ultrabrutalen und übertriebenen Höhepunkte des Films sind, enttäuscht. Sie wirkt als ob er einen weiteren FSK-16-Film hätte drehen wollen, dann aber alles Blut entfernte. So sind auf der Tonspur Schüsse, Messerstiche und krachende Knochen zu hören, aber zu sehen ist nichts. Auf dem Hemd ist kein Blutfleck zu sehen. Wenn Glieder abgetrennt werden, spritzt kein Blut. Auch wenn wir wissen, dass nach einer solchen Aktion überall im Raum Arme, Beine, Köpfe liegen sollten, ist da nichts zu sehen. Den Rest erledigen schnelle, desorientierende Schnitte und eine meist schlampig arbeitende Spezialeffekte-Abteilung.

Und damit kämen wir zu den Schauspielern. Ein Blick auf die Besetzung verspricht ein stargarniertes Abenteuer. Aber die meisten der Stars haben nur kurze Auftritte, die manchmal sogar nur die Länge eines Cameo haben. Wer wegen Dua Lipa, John Cena, Samuel L. Jackson, Sofia Boutella oder Richard E. Grant in die Actionkomödie geht, dürfte enttäuscht werden. Sogar Henry Cavill, der den Fantasieagent Argylle spielt, ist nur wenige Minuten im Film.

Wer allerdings wegen Sam Rockwell in den Film geht, darf sich freuen. Immer wenn er im Bild ist, und er ist oft im Bild, wird es spaßig. Rockwell überzeugt restlos als durchgehend leicht unzurechnungsfähiger Geheimagent, der die von Bryce Dallas Howard unauffällig gespielte Damsel in Distress und ihre Katze beschützen muss.

Argylle“ hätte eine nette kleine Actionkomödie werden können. Es wurde ein mit 139 Minuten mindestens vierzig Minuten zu langer, überladener Mash-up bekannter und besserer Filme.

Argylle (Argylle, USA 2024)

Regie: Matthew Vaughn

Drehbuch: Jason Fuchs

mit Bryce Dallas Howard, Sam Rockwell, Bryan Cranston, Catherine O’Hara, Henry Cavill, Sofia Boutella, Dua Lipa, Ariana DeBose, John Cena, Samuel L. Jackson, Richard E. Grant

Länge: 139 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Der Schmöker aus dem Film

Im Film sehen wir öfter das Cover von Elle Conways Bestseller-Thriller „Argylle“. Es wird gesagt, es sei spannend. Aber stimmt das?

Jedenfalls erzählt der Roman eine ganz andere Geschichte. Der ultrarechte russische Milliardär Wassili Federow alias Christopher Clay will Russland wieder zu alter Größe zurückführen. Um beim Volk Eindruck zu schinden, möchte er ihm das im Zweiten Weltkrieg spurlos verschwundene Bernsteinzimmer schenken.

Um Federows Pläne zu verhindern, schickt die CIA-Direktorin ihren besten Agenten los. Argylle soll den nächsten Kalten Krieg (und den nächsten Weltkrieg) verhindern.

Zugegen, die Prämisse ist etwas umständlich. Aber so eine Schatzsuche kann locker einige Seiten füllen. Und vor dem Beginn der Schatzsuche erfahren wir erst einmal vieles aus Argylles Vergangenheit, über seine Eltern und seine Kameraden, wie Wyatt, der im Film von John Cena gespielt wird.

Nachtrag (6. 2. 24): Enttäuschend. Verzichtbar. Da bleibe ich lieber bei Richard Castle.Oder lese noch einmal einen alten James-Bond-Roman. Die sind um Klassen besser.

Elly Conway: Argylle

(übersetzt von Michael Krug)

Blanvalet, 2024

544 Seiten

18 Euro

Originalausgabe

Argylle

Bantam Press, London, 2024

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Argylle“

Metacritic über „Argylle“

Rotten Tomatoes über „Argylle“

Wikipedia über „Argylle“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns „Kingsman: The Golden Circle“ (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns „The King’s Man – The Beginning“ (The King’s Man, USA/Großbritannien 2021)


TV-Tipp für den 21. Januar: Kingsman: The Secret Service

Januar 20, 2022

Pro 7, 20.15

Kingsman: The Secret Service (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Regie: Matthew Vaughn

Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn

LV: Mark Millar/Dave Gibbons: Secret Service, 2012/2013 (Secret Service)

High-Tech-Genie Valentine hat einen teuflischen Plan, um die Weltbevölkerung radikal zu verkleinern. Ein Job für die Kingsman, einer ultrageheimen globalen Agentenorganisation, die ihr Quartier sehr stilbewusst in einem noblen britischen Herenbekleidungsgeschäft hat. Dort ist, nach dem Tod eines Agenten, ein Job vakant. Kingsman Harry Hart schlägt Gary „Eggsy“ Unwin, einen kleinkriminellen Taugenichts aus der Unterschicht, als künftiges Mitglied vor. Man müsse schließlich mit der Zeit gehen.

Grandiose, witzige, äußerst stilbewusste, vespielte und auch sehr brutale Liebeserklärung an die alten James-Bond-Filme, die mit einem ordentlichen Portion Comic-Ästhetik ins 21. Jahrhundert geholt werden.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Colin Firth, Samuel L. Jackson, Mark Strong, Taron Egerton, Michael Caine, Sofia Boutella

Wiederholung: Samstag, 22. Januar, 01.00 Uhr (Taggenau!)

Die Vorlage

Mark Millar/Dave Gibbons: Secret Service

(übersetzt von Claudia Fliege)

Panini, 2013

172 Seiten

19,99 Euro

Originalausgabe

Secret Service # 1- 6

Millarworld, Juni 2012 – April 2013

Hinweise

Moviepilot über „Kingsman“

Metacritic über „Kingsman“

Rotten Tomatoes über „Kingsman“

Wikipedia über „Kingsman“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Gibbons‘ „Secret Service“ (Secret Service # 1- 6, Juni 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Rob Williams/Simon Frasers „Kingsman: Jagd auf Red Diamond“ (Kingsman: The Red Diamond # 1 – 6, September 2017 – Februar 2018)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns „Kingsman: The Golden Circle“ (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns „The King’s Man – The Beginning“ (The King’s Man, USA/Großbritannien 2021)


Neu im Kino/Filmkritik: „The King’s Man – The Beginning“ erzählt von Anfängen während des Ersten Weltkriegs

Januar 7, 2022

Kurz gesagt: Wem „Kingsman: The Secret Service“ und „Kingsman: The Golden Circle“ gefallen hat, wird „The King’s Man – The Beginning“ gefallen.

Denn jetzt erzählt Matthew Vaughn, der Regisseur der beiden „Kingsman“-Filme, die Vorgeschichte, also wie die Kingsman-Organisation entstand.

Diese Organisation ist ein über allen Nationen stehender, keiner Regierung und keiner anderen Instanz Rechenschaft schuldender geheimer Geheimdienst. Sie kann daher, ohne den Einfluss von Regierungen und staatlichen Interessen für das Gute kämpfen.

Die Anfänge liegen über hundert Jahre zurück. 1903 besucht Orlando Oxford, der Duke of Oxford (Ralph Fiennes), im Auftrag des Roten Kreuzes in Südafrika ein während des Zweiten Burenkriegs errichtetes britisches Konzentrationslager. Oxfords Frau wird während des Besuchs aus dem Hinterhalt erschossen. Oxfords Sohn muss ihren Tod mitansehen.

In den nächsten Jahren erzieht der gramgebeugte Witwer auf seinem Anwesen seinen Sohn. Bei der Erziehung helfen ihm sein Leibwächter Shola (Djimon Hounsou) und die Haushälterin Polly (Gemma Arterton). Beide verfügen über einige erstaunliche Talente.

Auch als andere junge Männer sich während des Ersten Weltkriegs bereitwillig zum Dienst an der Waffe melden, tut Oxford alles, damit sein inzwischen 17-jähriger kriegsbegeisterter Sohn Conrad (Harris Dickinson) nicht eingezogen wird. Er will ihn unter allen Umständen beschützen. Seine Devise ist: Es ist besser, ein lebendiger Feigling als ein toter Held zu sein. Was er Conrad nur zögernd verrät, ist, dass sein Image als zurückgezogen lebender, sich aus allem heraushaltender Adliger nur eine Tarnung ist. Im Keller seines Anwesens ist die noch sehr provisorische Zentrale eines von ihm aufgebauten weltweiten Netzes von Informanten. Sie sind Kindermädchen, Butler und Angestellte in Herrschaftshäusern. Von ihren Arbeitgebern werden sie nicht beachtet und so können sie ungestört alle Gespräche mitverfolgen, während sie das aus mehreren Gängen bestehende Abendmenüs auftragen, abräumen und Wein nachschenken. So erfahren sie von Komplotten, ehe die Geheimdienste sie auch nur erahnen. Aufgrund dieses Wissens versucht Oxford, ebenfalls im Hintergrund bleibend und seine Beziehungen ausnutzend, das Weltgeschehen zu beeinflussen. Zum Beispiel in dem sie versuchen, Attentate zu verhindern oder den offensichtlich wahnsinnigen Einflüsterer des russischen Zaren, Grigori Jefimowitsch Rasputin (Rhys Ifans in herrlich übertriebenem Overacting-Modus), zu töten.

Dabei stoßen Oxford und seine beiden Vertrauten Shola und Polly auf eine Gruppe von Verschwörern, die die Welt in einen Krieg stürzen möchte.

Vaughns Film endet, nach zahlreichen haarsträubenden Abenteuern für Oxford und seine treuen Begleiter, mit der Gründung der Kingsman-Organisation. Die Zentrale ist, nachdem das Zimmer bereits mehrfach für solche Treffen benutzt wurde, im Hinterzimmer eines noblen Herrenschneiders, der dafür sorgt, dass die Agenten immer gut gekleidet und ausgestattet sind.

Im Gegensatz zu den ersten beiden „Kingsman“-Filmen (ein dritter ist in Arbeit) und der Comicvorlage von Mark Millar und Dave Gibbons spielt „The King’s Man – The Beginning“ nicht mehr in der Gegenwart und einer damit verknüpften Fantasiewelt, in der es, wie in einem James-Bond-Film, Superschurken, Gadgets und immer gut gekleidete, britisch höfliche Agenten gibt.

The King’s Man – The Beginning“ spielt in einer historisch genau verorteten Periode und er nimmt die historischen Ereignisse ernst. Nur bei den Erklärungen, also der Schilderung der Hintergründe, nimmt er sich Freiheiten. Zum Problem wird dies vor allem in einer Abspannszene. Bis dahin, immerhin dürften die wenigstens ohne die Hilfe einschlägiger Lexika und Geschichtsbücher wissen, welche Verflechtungen zwischen den europäischen Ländern damals herrschten und wie genau es zum Ersten Weltkrieg gekommen ist, ist das kein Problem. Letztendlich benutzt Vaughn in seinem Film wahre Ereignisse, um sie wild fortzuspinnen.

Im Film gibt es zwei zu diesem Zeitpunkt erstaunliche Todesfälle. Jeder dieser Tode hätte dazu führen können, dass der Film in sich zusammenfällt. Trotzdem kriegt Vaughn beide Male die Kurve. Und in den ersten beiden „Kingsman“-Filmen gab es ähnliche Überraschungen.

Angenehm ist, dass der Protagonist des Films, Orlando Oxford, ein Pazifist ist. Er ist ein ehemaliger, hochdekorierter Kriegsheld, der inzwischen seine Ziele erreichen möchte, ohne dass Menschen dabei sterben. Doch die Welt ist nicht so und dann muss er doch kämpfen und töten. Damit verbreitet „The King’s Man – The Beginning“ letztendlich doch die sattsam bekannte Botschaft. Aber Vaughn weist dieses Mal deutlicher als in seinen anderen Filmen (wozu auch „Kick-Ass“ gehört) auf andere Methoden der Konfliktlösung und auf die Auswirkungen von Gewalt und Verlusten hin. Das führt dazu, dass in „The King’s Man – The Beginning“ der Weg bis zur Gewaltanwendung und den exzessiven Actionszenen länger als gewohnt ist.

Damit schlägt Matthew Vaughn in seinem neuen Actionfilm einige neue, durchaus ernstere und nachdenklichere Töne an. Das und weil in epischer Breite erzählt wird, wie es zur Gründung der Kingsman kommt, verläuft die Handlung immer wieder etwas schleppend. Es gibt viel Zeitkolorit und peppig verpackte historische Informationen. Wobei sich hier das Nachprüfen empfiehlt.

Es gibt auch reichlich Humor und viel haarsträubende und oft blutige Action. So, wie wir es von den „Kingsman“- und „Kick-Ass“-Filmen (die auch auf einem Comic von Mark Millar basieren) kennen.

The King’s Man – The Beginning (The King’s Man, USA/Großbritannien 2021)

Regie: Matthew Vaughn

Drehbuch: Matthew Vaughn, Karl Gajdusek (nach einer Geschichte von Matthew Vaughn) (basierend auf dem Comic „The Secret Service“ von Mark Millar und Dave Gibbons)

mit Ralph Fiennes, Gemma Arterton, Rhys Ifans, Matthew Goode, Tom Hollander, Harris Dickinson, Daniel Brühl, Djimon Hounsou, Charles Dance, Alexandra Maria Lara, Alexander Shaw, Joel Basman, August Diehl, Aaron Taylor-Johnson, Stanley Tucci, David Kross

Länge: 131 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Filmportal über „The King’s Man – The Beginning“

Moviepilot über „The King’s Man – The Beginning“

Metacritic über „The King’s Man – The Beginning“

Rotten Tomatoes über „The King’s Man – The Beginning“

Wikipedia über „The King’s Man – The Beginning“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Gibbons‘ „Secret Service“ (Secret Service # 1- 6, Juni 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Rob Williams/Simon Frasers „Kingsman: Jagd auf Red Diamond“ (Kingsman: The Red Diamond # 1 – 6, September 2017 – Februar 2018)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns „Kingsman: The Golden Circle“ (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)


TV-Tipp für den 9. Juli: Eine offene Rechnung

Juli 8, 2021

3sat, 22.25

Eine offene Rechnung (The Debt, USA 2010)

Regie: John Madden

Drehbuch: Matthew Vaughn, Jane Goldman, Peter Straughan (nach dem Drehbuch des Films „Ha-Hov“ von Assaf Bernstein und Ido Rosenblum)

1997 ist Rachel Singer eine Legende. Vor über dreißig Jahren wurde sie mit zwei weiteren Mossad-Agenten nach Berlin geschickt. In ihrem erste Einsatz sollten die drei Agenten den grausamen KZ-Arzt Dieter Vogel identifizieren und nach Israel entführen. Der Einsatz ging teilweise schief. Trotzdem schlossen sie ihn so erfolgreich ab, dass er zum Nationalmythos wurde. Jetzt könnte die Wahrheit über die damaligen Ereignisse herauskommen.

Spannender, hochkarätig besetzter, zum Nachdenken über Schuld und Sühne anregender, auf zwei Zeitebenen spielender Thriller.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Helen Mirren, Tom Wilkinson, Ciarán Hinds, Jessica Chastain, Marton Csokas, Sam Worthington, Jesper Christensen, Brigitte Kren

Hinweise

Moviepilot über „Eine offene Rechnung“

Metacritic über „Eine offene Rechnung“

Rotten Tomatoes über „Eine offene Rechnung“

Wikipedia über „Eine offene Rechnung“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von John Maddens Elmore-Leonard-Verfilmung „Killshot“ (Killshot, USA 2008)

Meine Besprechung von John Maddens „Eine offene Rechnung“ (The Debt, USA 2010)

Meine Besprechung von John Maddens „Die Erfindung der Wahrheit“ (Miss Sloane, Frankreich/USA 2016)


TV-Tipp für den 27. Dezember (+ Buchbesprechung + Neuigkeiten): Kingsman: The Secret Service

Dezember 26, 2020

Pro 7, 20.15

Kingsman: The Secret Service (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Regie: Matthew Vaughn

Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn

LV: Mark Millar/Dave Gibbons: Secret Service, 2012/2013 (Secret Service)

High-Tech-Genie Valentine hat einen teuflischen Plan, um die Weltbevölkerung radikal zu verkleinern. Ein Job für die Kingsman, einer ultrageheimen globalen Agentenorganisation, die ihr Quartier sehr stilbewusst in einem noblen britischen Herenbekleidungsgeschäft hat. Dort ist, nach dem Tod eines Agenten, ein Job vakant. Kingsman Harry Hart schlägt Gary „Eggsy“ Unwin, einen kleinkriminellen Taugenichts aus der Unterschicht, als künftiges Mitglied vor. Man müsse schließlich mit der Zeit gehen.

Grandiose, witzige, äußerst stilbewusste, vespielte und auch sehr brutale Liebeserklärung an die alten James-Bond-Filme, die mit einem ordentlichen Portion Comic-Ästhetik ins 21. Jahrhundert geholt werden.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Colin Firth, Samuel L. Jackson, Mark Strong, Taron Egerton, Michael Caine, Sofia Boutella

Wiederholung: Montag, 28. Dezember, 01.00 Uhr (Taggenau! – Und dann wahrscheinlich ungekürzt)

Die Vorlage

Mark Millar/Dave Gibbons: Secret Service

(übersetzt von Claudia Fliege)

Panini, 2013

172 Seiten

19,99 Euro

Originalausgabe

Secret Service # 1- 6

Millarworld, Juni 2012 – April 2013

Mehr von Eggsy

Jagd auf Red Diamond“ ist schon vor einiger Zeit erschienen und mein ursprünglicher Plan war, den von Rob Williams (Autor) und Simon Fraser (Zeichner) geschriebenen Comic im Zusammenhang mit dem neuen „Kingsman“-Film zu besprechen.

In dem Comic ist Eggsy inzwischen ein Kingsman. Aber nachdem er bei seinem letzten Einsatz den Duke of Edinburgh verprügelte, wird er beurlaubt. Kurz darauf gibt es ein Lebenszeichen des genialen Hacker Alias und weil gerade alle anderen Kingsman-Agenten im Einsatz sind, kehrt Eggsy zurück. Als er den Hacker schnappt, erfährt er, dass Red Diamond mit einem Virus alle Computer abschalten und so die vordigitale Welt wieder zurückholen will.

Williams und Fraser knüpfen gelungen an den Comic „Secret Service“ von Mark Millar und Dave Gibbons, der die Vorlage für Matthew Vaughns Film war, an. „Jagd auf Red Diamond“ ist ein schöner Spaß und eine gelungene Überbrückung für die Fans der Kingsman.

Rob Williams/Simon Fraser: Kingsman: Jagd auf Red Diamond

(übersetzt von Bernd Kronsbein)

Panini, 2019

156 Seiten

17 Euro

Originalausgabe

Kingsman: The Red Diamond # 1 – 6

September 2017 – Februar 2018

Demnächst im „Kingsman“-Universum

Eigentlich sollte der dritte „Kingsman“-Film bereits vor einigen Monaten im Kino laufen. Daraus wurde nichts. Jetzt soll „The King’s Man – The Beginning“ am 11. März 2021 starten; was ich für einen seh ambitionierten Starttermin halte. Ich gehe eher von einem Start Ende März oder im April aus.

Über den Inhalt ist nur bekannt, dass er eine Geschichte aus den Anfängen der „Kingsman“ erzählt. Mit viel Action, Explosionen, großer Starbesetzung und wieder von Matthew Vaughn inszeniert.

Außerdem sind geplant: ein dritter regulärer „Kingsman“-Film (der damit an „The Secret Service“ und „The Golden Circle“ anschließt, ein Film mit den „Statesman“, der aus dem zweiten „Kingsman“-Film „The Golden Circle“ bekannten US-amerikanischen Bruderorganisation, und eine achtstündige TV-Miniserie.

Da fehlt eigentlich nur noch eine Romanserie.

The King’s Man – The Beginning (Großbritannien/USA 2021)

Regie: Matthew Vaughn

Drehbuch: Matthew Vaughn, Karl Gajdusek (nach einer Geschichte von Matthew Vaughn)

mit Harris Dickinson, Gemma Arterton, Matthew Goode, Aaron Taylor-Johnson, Ralph Fiennes, Stanley Tucci, Charles Dance, Daniel Brühl, Djimon Hounsou, Rhys Ifans, Tom Hollander, Alexandra Maria Lara

Hinweise

Britische Homepage zum Film

Moviepilot über „Kingsman“

Metacritic über „Kingsman“

Rotten Tomatoes über „Kingsman“

Wikipedia über „Kingsman“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns „Kingsman: The Golden Circle“ (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)

Homepage von Mark Millar

Meine Besprechung von Mark Millar/J. G. Jones‘ „Wanted (Mark Millar Collection 1)“ (Wanted # 1 – 6, Dezember 2003 – Februar 2005)

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Nemesis“ (Nemesis, 2010/2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/Grant Morrisons “Vampirella: Heiliger Krieg (Master Series 1)”

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Wolverine: Old Man Logan“ (Old Man Logan, 2008/2009)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 1)“ (Kick-Ass 2 – Issue 1 – 4, Dezember 2010 – November 2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 2)“ (Kick-Ass 2 – Issue 5 – 7, Januar – Mai 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Hit-Girl – Kick-Ass 2: Die Vorgeschichte“ (Hit-Girl, Issue 1 – 5, August 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yus „Superior – Band 2“ (Superior, Issue 5 – 7, Dezember 2011 – März 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Gibbons‘ „Secret Service“ (Secret Service # 1- 6, Juni 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 1“ (Kick-Ass 3, # 1 – 5, Juli 2013 – Januar 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 2“ (Kick-Ass 3 – # 6 – 7, April – August 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yu/Nacho Vigalondos (Co-Autor/Drehbuch) „Super Croocks – Band 1: Der Coup“ (Super Crooks # 1 – 4, 2012)

Meine Besprechung von Jeff Wadlows Mark-Millar-Verfilmung „Kick-Ass 2“ (Kick-Ass 2, USA 2013)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Johnson/Kilian Plunketts „Genosse Superman (Mark Millar Collection 4)“ (Superman: Red Son # 1 – 3, 2003)

Meine Besprechung von Mark Millar/Rafael Albuquerque/Dave McCaigs „Huck – Held wider Willen“ (Huck # 1 – 6, November 2015 – April 2016)

Meine Besprechung von Mark Millar/Stuart Immonens „Empress“ (Empress # 1 – 7, Juni 2016 – Januar 2017)

Meine Besprechung von Mark Millar/Greg Capullos „Reborn“ (Reborn # 1 – 6, Oktober 2016 – Juni 2017)

Meine Besprechung von Mark Millar/Olivier Coipels „The Magic Order“ (The Magic Order # 1 – 6, 2018/2019)

Mein Besprechung von Mark Millar/Wilfredo Torres‘ „Jupiter’s Circle“ (Jupiter’s Circle # 1 – 6, 2015; Jupiter’s Circle 2 # 1 – 6, 2015/2016)

Meine Besprechung von Mark Millar/Ricardo Lopez Ortiz‘ „Hit-Girl in Kolumbien“ (Hit-Girl (2018) # 1 – 4, 2018)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita Jr. „Kick-Ass: Frauenpower“ (Kick-Ass (2018) # 1 – 6, 2018)

Meine Besprechung von Mark Millar/Rafael Albuquerques „Prodigy: Die böse Erde“ (Prodigy: The evil earth # 1 – 6, 2019)

Meine Besprechung von Mark Millar/Simone Bianchis „Sharkey the Bounty Hunter – Krawall im All“ (Sharkey the Bounty Hunter # 1 – 6, 2020)


TV-Tipp für den 1. Februar: Eine offene Rechnung

Februar 1, 2020

RB, 23.30

Eine offene Rechnung (The Debt, USA 2010)

Regie: John Madden

Drehbuch: Matthew Vaughn, Jane Goldman, Peter Straughan (nach dem Drehbuch des Films „Ha-Hov“ von Assaf Bernstein und Ido Rosenblum)

1997 ist Rachel Singer eine Legende. Vor über dreißig Jahren wurde sie mit zwei weiteren Mossad-Agenten nach Berlin geschickt. In ihrem erste Einsatz sollten die drei Agenten den grausamen KZ-Arzt Dieter Vogel identifizieren und nach Israel entführen. Der Einsatz ging teilweise schief. Trotzdem schlossen sie ihn so erfolgreich ab, dass er zum Nationalmythos wurde. Jetzt könnte die Wahrheit über die damaligen Ereignisse herauskommen.

Spannender, hochkarätig besetzter, zum Nachdenken über Schuld und Sühne anregender, auf zwei Zeitebenen spielender Thriller.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Helen Mirren, Tom Wilkinson, Ciarán Hinds, Jessica Chastain, Marton Csokas, Sam Worthington, Jesper Christensen, Brigitte Kren

Hinweise

Moviepilot über „Eine offene Rechnung“

Metacritic über „Eine offene Rechnung“

Rotten Tomatoes über „Eine offene Rechnung“

Wikipedia über „Eine offene Rechnung“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von John Maddens Elmore-Leonard-Verfilmung „Killshot“ (Killshot, USA 2008)

Meine Besprechung von John Maddens „Eine offene Rechnung“ (The Debt, USA 2010)

Meine Besprechung von John Maddens „Die Erfindung der Wahrheit“ (Miss Sloane, Frankreich/USA 2016)


TV-Tipp für den 22. September: Kingsman: The Golden Circle

September 21, 2019

Pro 7, 20.15

Kingsman: The Golden Circle (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)

Regie: Matthew Vaughn

Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn

LV: Mark Millar/Dave Gibbons: The Secret Service, 2012/2013 (Secret Service) (naja, eigentlich „Inspiration“)

Nachdem Bösewichter die Zentrale der Kingsman zerstörten, müssen die distinguierten britischen Agenten Eggsy und Merlin sich mit ihrer US-amerikanischen Partnerorganisation, den Statesman, deren Zentrale in Kentucky einer Whiskey-Destillerie ist, zusammentun.

TV-Premiere. Witzge, mit hundertvierzig Minuten zu lang geratene Agentenkomödie, mit einer chaotischen Story und viel Action, die um 20.15 Uhr wahrscheinlich in einer gekürzten Version gezeigt wird.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Taron Egerton, Julianne Moore, Colin Firth, Mark Strong, Channing Tatum, Halle Berry, Jeff Bridges, Pedro Pascal, Edward Holcroft, Elton John, Hanna Alström, Tom Benedict Knight, Michael Gambon, Sophie Cookson, Björn Granath, Lena Endre, Poppy Delevingne, Bruce Greenwood, Emily Watson

Wiederholung: Montag, 23. September, 01.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Kingsman: The Golden Circle“

Metacritic über „Kingsman: The Golden Circle“

Rotten Tomatoes über „Kingsman: The Golden Circle“

Wikipedia über „Kingsman: The Golden Circle“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns „Kingsman: The Golden Circle“ (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)

Homepage von Mark Millar

Meine Besprechung von Mark Millar/J. G. Jones‘ „Wanted (Mark Millar Collection 1)“ (Wanted # 1 – 6, Dezember 2003 – Februar 2005)

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Nemesis“ (Nemesis, 2010/2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/Grant Morrisons “Vampirella: Heiliger Krieg (Master Series 1)”

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Wolverine: Old Man Logan“ (Old Man Logan, 2008/2009)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 1)“ (Kick-Ass 2 – Issue 1 – 4, Dezember 2010 – November 2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 2)“ (Kick-Ass 2 – Issue 5 – 7, Januar – Mai 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Hit-Girl – Kick-Ass 2: Die Vorgeschichte“ (Hit-Girl, Issue 1 – 5, August 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yus „Superior – Band 2“ (Superior, Issue 5 – 7, Dezember 2011 – März 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Gibbons‘ „Secret Service“ (Secret Service # 1- 6, Juni 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 1“ (Kick-Ass 3, # 1 – 5, Juli 2013 – Januar 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 2“ (Kick-Ass 3 – # 6 – 7, April – August 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yu/Nacho Vigalondos (Co-Autor/Drehbuch) „Super Croocks – Band 1: Der Coup“ (Super Crooks # 1 – 4, 2012)

Meine Besprechung von Jeff Wadlows Mark-Millar-Verfilmung „Kick-Ass 2“ (Kick-Ass 2, USA 2013)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Johnson/Kilian Plunketts „Genosse Superman (Mark Millar Collection 4)“ (Superman: Red Son # 1 – 3, 2003)

Meine Besprechung von Mark Millar/Rafael Albuquerque/Dave McCaigs „Huck – Held wider Willen“ (Huck # 1 – 6, November 2015 – April 2016)

Meine Besprechung von Mark Millar/Stuart Immonens „Empress“ (Empress # 1 – 7, Juni 2016 – Januar 2017)

Meine Besprechung von Mark Millar/Greg Capullos „Reborn“ (Reborn # 1 – 6, Oktober 2016 – Juni 2017)

Meine Besprechung von Mark Millar/Olivier Coipels „The Magic Order“ (The Magic Order # 1 – 6, 2018/2019)

Mein Besprechung von Mark Millar/Wilfredo Torres‘ „Jupiter’s Circle“ (Jupiter’s Circle # 1 – 6, 2015; Jupiter’s Circle 2 # 1 – 6, 2015/2016)

Meine Besprechung von Mark Millar/Ricardo Lopez Ortiz‘ „Hit-Girl in Kolumbien“ (Hit-Girl (2018) # 1 – 4, 2018)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita Jr. „Kick-Ass: Frauenpower“ (Kick-Ass (2018) # 1 – 6, 2018)


Neu im Kino/Filmkritik: „Kingsman: The Golden Circle“ und die Statesman

September 22, 2017

Der erste „Kingsman“-Film „The Secret Service“ war der etwas andere James-Bond-Film, der alles hatte, was alte James-Bond-Fans von einem James-Bond-Film erwarten. Und noch etwas mehr.

Der zweite „Kingsman“-Film „The Golden Circle“ schreibt die Geschichte der Kingsman und von Eggsy (Taron Egerton), der jetzt den Codenamen ‚Galahad‘ hat, fort. Allerdings weniger im Modus eines James-Bond-Films, sondern mehr „eigenständig“ als vergnügliche, mit über hundertvierzig Minuten auch zu lang geratene Nummernrevue mit viel Action. Denn die Story, ein Mix aus Agenten- und Kriminalgeschichte mit einer größenwahnsinnigen Schurkin, ist überall und nirgends.

Es beginnt mit einem Mordanschlag auf Eggsy (Taron Egerton), der uns gleich eine große Actionszene auf den nächtlichen Straßen Londons mit zahlreichen Kollateralschäden beschert, die auch gut in einen James-Bond-Film gepasst hätte. Wenn die Inszenierung der Action nicht zu sehr auf den Kollegen Computer bauen würde.

Dann werden alle Kingsman gleichzeitig bei mehreren explosiven Anschlägen ermordet. Nur Eggsy und Merlin (Mark Strong) überleben. In einem Notfallsafe finden sie einen Hinweis, der sie in die USA nach Kentucky in eine gigantische Whiskey-Destillerie zu ihrer Bruderorganisation ‚Statesman‘ führt und in deren Venen Americana fließt. Die dortigen Agenten Tequila (Channing Tatum, der wegen seines Drogenkonsums schnell tiefgekühlt gelagert wird), sein Kollege Whiskey (Pedro Pascal, „Game of Thrones“, „Narcos“), Ginger Ale (Halle Berry) und ihr Chef Champagne (Jeff Bridges) helfen ihnen gegen den Golden Circle, der für die Anschläge auf die Kingsman verantwortlich ist, vorzugehen.

Der Golden Circle ist eine global aktive Drogenschmuggelorganisation, deren Chefin Poppy (Julianne Moore) nach höheren Weihen strebt. Dafür vergiftet sie jetzt alle ihre Kunden. Das Gegengift gibt es, wenn ihre Forderung nach einer vollständigen Freigabe von Drogen (Hey, klingt vernünftig!) erfüllt wird. Der Präsident der USA (Bruce Greenwood) denkt nicht daran und die Kingsman und die Statesman, vor allem Eggsy und Whiskey, beginnen, quer über den Globus reisend, Poppy und ihr Versteck zu suchen. Das liegt in Südostasien im Dschungel und sieht wie eine US-amerikanische Fünfziger-Jahre-Kleinstadt aus. Mit Diner, Kino und Konzertsaal, mit Elton John als Hauspianisten.

Bis dahin vergeht allerdings viel Filmzeit. Durchaus vergnüglich, aber auch deutlich mehr an einzelnen Episoden, Gags, teils gelungen, teils idiotisch (wie die Roboterhunde), teils geschmacklos, und Subplots zwischen Therapie für ‚Galahad‘ Harry Hart (Colin Firth) und Liebesknatsch zwischen Eggsy und seiner Freundin Prinzessin Tilde (Hanna Alström) interessiert, als am vorantreiben der erschreckend sinnfreien Haupthandlung.

Die Action ist zwar furios im derzeit gängigen, aus Superheldenfilmen bekannten Standard gefilmt, aber sie berührt oft nicht. Denn zu oft ist zu offensichtlich, dass die Szenen nur dank dem großflächigen CGI-Einsatz so aussehen, wie sie aussehen. Dabei haben zuletzt „John Wick: Kapitel 2“, „Atomic Blonde“ und „Baby Driver“ gezeigt, wie mitreisend handgemachte Action ist. Auch der erste „Kingsman“-Film „The Secret Service“ hatte da mit Harry Harts Kampf in einem Pub und einer Kirche Standards gesetzt, die in diesem Film nicht überboten werden. Die Pubszene wird in „The Golden Circle“ zitiert, aber am Ende ist ein Lasso nur ein kläglicher Ersatz für einen Regenschirm.

So ist „Kingsman: The Golden Circle“ ein deutlich zu lang geratener Nachschlag zum ersten „Kingsman“-Film, dem genau der Witz, Stil, erzählerische Stringenz und Überraschungseffekt des ersten Teils fehlt.

Kingsman: The Golden Circle (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)

Regie: Matthew Vaughn

Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn

LV: Mark Millar/Dave Gibbons: The Secret Service, 2012/2013 (Secret Service) (naja, eigentlich „Inspiration“)

mit Taron Egerton, Julianne Moore, Colin Firth, Mark Strong, Channing Tatum, Halle Berry, Jeff Bridges, Pedro Pascal, Edward Holcroft, Elton John, Hanna Alström, Tom Benedict Knight, Michael Gambon, Sophie Cookson, Björn Granath, Lena Endre, Poppy Delevingne, Bruce Greenwood, Emily Watson

Länge: 141 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Kingsman: The Golden Circle“

Metacritic über „Kingsman: The Golden Circle“

Rotten Tomatoes über „Kingsman: The Golden Circle“

Wikipedia über „Kingsman: The Golden Circle“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Bonushinweis

Pünktlich zum Filmstart (obwohl der Comic nichts mit dem Film zu tun hat) erschien bei Panini als vierter Band der „Mark Millar Collection“. „Genosse Superman“ ist Mark Millars Interpretation der Geschichte von Superman. Nur dass der Sohn Kryptons in den Fünfzigern nicht in den USA, sondern einige Kilometer weiter, in der Sowjetunion landete und der, – man beachte das Zeichen auf Supermans Brust -, für andere Werte kämpft.

Genosse Superman“ war für den Eisner Award nominiert.

Mark Millar/Dave Johnson/Kilian Plunket: Genosse Superman (Mark Millar Collection Band 4)

(übersetzt von Christian Heiss)

Panini, 2017

172 Seiten

24,99 Euro

Originalausgabe

Superman: Red Son # 1 – 3

DC Comics, 2003

Hinweise

Homepage von Mark Millar

Meine Besprechung von Mark Millar/J. G. Jones‘ „Wanted (Mark Millar Collection 1)“ (Wanted # 1 – 6, Dezember 2003 – Februar 2005)

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Nemesis“ (Nemesis, 2010/2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/Grant Morrisons “Vampirella: Heiliger Krieg (Master Series 1)”

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Wolverine: Old Man Logan“ (Old Man Logan, 2008/2009)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 1)“ (Kick-Ass 2 – Issue 1 – 4, Dezember 2010 – November 2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 2)“ (Kick-Ass 2 – Issue 5 – 7, Januar – Mai 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Hit-Girl – Kick-Ass 2: Die Vorgeschichte“ (Hit-Girl, Issue 1 – 5, August 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yus „Superior – Band 2“ (Superior, Issue 5 – 7, Dezember 2011 – März 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Gibbons‘ „Secret Service“ (Secret Service # 1- 6, Juni 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 1“ (Kick-Ass 3, # 1 – 5, Juli 2013 – Januar 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 2“ (Kick-Ass 3 – # 6 – 7, April – August 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yu/Nacho Vigalondos (Co-Autor/Drehbuch) „Super Croocks – Band 1: Der Coup“ (Super Crooks # 1 – 4, 2012)

Meine Besprechung von Jeff Wadlows Mark-Millar-Verfilmung „Kick-Ass 2“ (Kick-Ass 2, USA 2013)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)


TV-Tipp für den 29. Juni: Kick-Ass

Juni 29, 2017

Vox, 22.05

Kick-Ass (USA 2010, Regie: Matthew Vaughn)

Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn

LV: Mark Millar/John S. Romita Jr.: Kick-Ass, 2008 – 2010 (Comic)

Dave, ein Junge ohne besondere Fähigkeiten, will zu einem Superhelden werden. Seine ersten Taten sorgen auf YouTube für grandiose Klickzahlen und noch mehr Gelächter. Da trifft er Hit Girl und Big Daddy – und er ist in einem veritablen Kampf zwischen Gut und Böse verwickelt.

Köstliche, ziemlich brutale und vollkommen respektlose Parodie auf das Superheldentum in Comics und Filmen.

Am kommenden Donnerstag, den 6. Juli, zeigt Vox um 22.30 Uhr (Wdh. um 02.30 Uhr) „Kick-Ass 2“.

mit Aaron Johnson, Chloe Moretz, Christopher Mintz-Plasse, Mark Strong, Nicholas Cage

Wiederholung: Freitag, 30. Juni, 00.40 Uhr (Taggenau!)

Bonushinweis

Es gibt neues Altes und Neues von Mark Millar.

Als zweiter Band der Mark Millar Collection ist „Wolverine: Staatsfeind“ erschienen. Die Erstausgabe erschien 2003 in den USA. In der Geschichte erhält Wolverine von einem mythischen Ninja-Clan eine Gehirnwäsche. Danach beginnt er gegen seine alten Freunde zu kämpfen.

In dem Weltraum-Abenteuer „Empress“, im Original zwischen Juni 2016 und Januar 2017 in sieben Heften erschienen, flieht die Königin Emporia mit ihren Kindern vor ihrem Ehemann König Morax. Der Tyrann verfolgt sie und wir lernen einige neue Welten kennen.

Mark Millar/Stuart Immonen: Empress

(übersetzt von Bernd Kronsbein)

Panini Comics, 2017

200 Seiten

19,99 Euro

Mark Millar/John Romita Jr.: Wolverine: Staatsfeind (Mark Millar Collection 2)

(übersetzt von Jürgen Petz)

Panini Comics, 2017

356 Seiten

29,99 Euro

Hinweise

Film-Zeit über „Kick-Ass“

Rotten Tomatoes über „Kick-Ass“

Wikipedia über „Kick-Ass“ (deutsch, englisch)

Homepage von Mark Millar

Meine Besprechung von Mark Millar/J. G. Jones‘ „Wanted (Mark Millar Collection 1)“ (Wanted # 1 – 6, Dezember 2003 – Februar 2005)

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Nemesis“ (Nemesis, 2010/2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/Grant Morrisons “Vampirella: Heiliger Krieg (Master Series 1)”

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Wolverine: Old Man Logan“ (Old Man Logan, 2008/2009)

 

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 1)“ (Kick-Ass 2 – Issue 1 – 4, Dezember 2010 – November 2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 2)“ (Kick-Ass 2 – Issue 5 – 7, Januar – Mai 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Hit-Girl – Kick-Ass 2: Die Vorgeschichte“ (Hit-Girl, Issue 1 – 5, August 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yus „Superior – Band 2“ (Superior, Issue 5 – 7, Dezember 2011 – März 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Gibbons‘ „Secret Service“ (Secret Service # 1- 6, Juni 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 1“ (Kick-Ass 3, # 1 – 5, Juli 2013 – Januar 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 2“ (Kick-Ass 3 – # 6 – 7, April – August 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yu/Nacho Vigalondos (Co-Autor/Drehbuch) „Super Croocks – Band 1: Der Coup“ (Super Crooks # 1 – 4, 2012)

Meine Besprechung von Jeff Wadlows Mark-Millar-Verfilmung „Kick-Ass 2“ (Kick-Ass 2, USA 2013)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)


TV-Tipp für den 18. August: Layer Cake

August 17, 2015

Pro7 Maxx, 20.15

Layer Cake (Großbritannien 2004, Regie: Matthew Vaughn)

Drehbuch: J.J. Connolly

LV: J.J. Connolly: Layer Cake, 2000 (Layer Cake: Willkommen im Club)

Ein Drogenhändler der besseren Art will aussteigen. Sein Boss hat vorher noch zwei Aufträge für ihn: er soll eine Junkie-Tochter aufspüren und eine riesige Menge Ecstasy aufkaufen. Das ist beides nicht so einfach.

Allgemein abgefeierter Gangsterthriller, der leider nie in die deutschen Kinos kam. Eine euphorische Stimme: „Aktionsreicher, beinharter Thriller in bester britischer Tradition. Hervorragend gespielt, fotografiert und inszeniert, bis ins kleinste Detail präzise entwickelt.“ (Lexikon des internationalen Films)

Und die Herren Vaughn, Craig und Hardy legten seitdem beachtliche Karrieren hin.

Mit Daniel Craig, Tom Hardy, Jamie Foreman, Sally Hawkins, Burn Gorman, Sienna Miller, Colm Meaney, George Harris

Wiederholung: Mittwoch, 19. August, 01.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage zum Film

BBC-Interview mit Matthew Vaughn

Metacritic über „Layer Cake“

Rotten Tomatoes über „Layer Cake“

Wikipedia über „Layer Cake“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns „Kingsman: The Secret Service (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)


Neu im Kino/Filmkritik: „Kingsman: The Secret Service“ spielt James Bond

März 12, 2015

Sie halten die Daniel-Craig-James-Bond-Filme für zu psychologisch? Sie lieben die alten James-Bond-Filme? Vor allem die mit Sean Connery? Und Sie sind keiner der James-Bond-Fans, die nur die von Eon produzierten Bond-Filme goutieren? Dann ist „Kingsman: The Secret Service“ definitiv einen Blick wert.
Am Anfang stand, während des Drehs von „Kick-Ass“, ein Gespräch zwischen Comicautor Mark Millar und Regisseur Matthew Vaughn, in dem sie sich fragten, warum die Macher des James-Bond-Films „Casino Royale“ in dem Film nicht die Ausbildung von James Bond, der damals erstmals von Daniel Craig gespielt wurde, gezeigt haben. Denn so eine Geheimagentenausbildung liefert Stoff für viele Anekdoten. Und sie erinnerten sich an die Geschichte zum ersten James-Bond-Film „James Bond 007 jagt Dr. No“/„Dr. No“, in der Regisseur Terence Young Sean Connery die richtige Kleidung und die richtigen Manieren für einen Geheimdienst ihrer Majestät beibrachte.
Ausgehend von diesem Gespräch entwickelten Autor Mark Millar („Kick-Ass“), Regisseur Matthew Vaughn (die Verfilmung von „Kick-Ass“) und Zeichner Dave Gibbons („Watchmen“) die Geschichte für den Comic „Secret Service“. Schon damals hatten sie eine Verfilmung im Hinterkopf, die jetzt von Matthew Vaughn auch realisiert wurde und die, trotz einiger Änderungen, dem Geist des Comics treu bleibt.
Im Film, und das ist die schönste und stilvollste Idee, wurde der Geheimdienst ihrer Majestät (der im Comic der Arbeitgeber unseres Helden wird) zum noblen Herrenschneider in der Savile Row. Diese Herrenschneider gründeten schon vor Jahrhunderten einen an König Arthurs Tafelrunde angelehnten Geheimbund und Geheimdienst, der von keiner Regierung Befehle entgegennimmt. Sie sind nur dem allgemeinen Wohl der Menschheit verpflichtet. Sie arbeiten im Verborgenen. Niemand weiß von ihnen. Und dank ihres Berufs haben sie Zugang zu allen Hinterzimmern der Mächtigen.
Als bei einem Einsatz einer der Kingsmen stirbt, wird ein Nachfolger gesucht. Jedes Mitglied der illustren Runde darf einen Kandidaten vorschlagen, der dann einem harten Auswahlprozess unterzogen wird. Harry Hart (Colin Firth), Codename Galahad, schlägt Gary ‚Eggsy‘ Price (Taran Egerton) vor.
Vor siebzehn Jahren starb Eggsys Vater bei einem Einsatz. Er rettete so Hart und sein Team. Seitdem steht er moralisch in der Schuld der Price-Familie. Und er glaubt, dass der Kleinverbrecher ohne Schulabschluss das Potential für einen echten Kingsman hat.
Währenddessen muss Hart auch gegen Richmond Valentine kämpfen. Valentine ist im Comic ein noch jugendlicher Milliardär, der mit Handys reich wurde. Er ist die größenwahnsinnige Ausgabe von Mark Zuckerberg. Im Film wird der Bösewicht von Samuel L. Jackson (mit einer gruseligen, immer irritierenden Synchronstimme) gespielt. Er ist ein ebenfalls durch technische Innovationen reich gewordener Milliardär mit eher nerviger HipHop-Attitüde. Denn auch wenn nicht mehr jeder HipHopper ein Zwanzigjähriger ist, ist Jackson zu alt für so ein pubertäres Gehabe.
Das verstrahlt-geniale Vorhaben von Valentine änderte sich nicht: er will etwas gegen die Überbevölkerung tun. Er will den Planeten retten, indem er fast die gesamte Menschheit durch ein Signal, das sich über seine Mobiltelefone verbreitet, vernichtet. Nur einige Auserwählte dürfe in seinem in den Bergen gelegenem Hauptquartier überleben.
Und nur unser James-Bond-Nachfolger Eggsy kann das verhindern.
„Kingsman: The Secret Service“ ist von der ersten bis zur letzten Sekunde eine James-Bond-Pastiche mit einem ordentlichen „Kick-Ass“-Vibe. Deshalb ist Matthew Vaughns Film auch deutlich brutaler als einer der klassischen Bond-Filme. Aber er ist auch enorm stilvoll. Immerhin müssen die Herrenausstatter für die gesellschaftliche Oberschicht selbst auch gut gekleidet sein und die richtigen Accessoires haben, teils mit verstecktem Q-Zubehör. Und natürlich ist ein Colin Firth (The King’s Speech, A single man) als James Bond ein Besetzungscoup. Da ist Michael Caine als Chef der Kingsmen (vulgo M) nur folgerichtig. Immerhin spielte Caine in den Sechzigern in drei Len-Deighton-Verfilmungen den Geheimagenten Harry Palmer, der einmal auch gegen „Das Milliarden Dollar Gehirn“ kämpfen musste.
Wenn Kenneth Branaghs „Cinderella“ der Film für achtjährige Mädchen, die gerne Prinzessin wären, ist, dann ist „Kingsman: The Secret Service“ der Film für pubertierende Jungs, die niemals einen Anzug anziehen würden, weil Anzüge uncool sind, und die sich niemals rasieren, weil Bartwuchs in dem Alter kein Problem ist. Ratet mal, zu welcher Gruppe ich gehöre?

Kingsman - Plakat

Kingsman: The Secret Service (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)
Regie: Matthew Vaughn
Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn
LV: Mark Millar/Dave Gibbons: Secret Service, 2012/2013 (Secret Service)
mit Colin Firth, Samuel L. Jackson, Mark Strong, Taron Egerton, Michael Caine, Sofia Boutella
Länge: 129 Minuten
FSK: ab 16 Jahre

Die Vorlage (meine Besprechung)

Millar - Secret Service - 2

Mark Millar/Dave Gibbons: Secret Service
(übersetzt von Claudia Fliege)
Panini, 2013
172 Seiten
19,95 Euro

Originalausgabe
Secret Service # 1- 6
Millarworld, Juni 2012 – April 2013

Hinweise
Britische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „Kingsman“
Moviepilot über „Kingsman“
Metacritic über „Kingsman“
Rotten Tomatoes über „Kingsman“
Wikipedia über „Kingsman“ (deutsch, englisch)

Homepage von Mark Millar

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Nemesis“ (Nemesis, 2010/2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/Grant Morrisons “Vampirella: Heiliger Krieg (Master Series 1)”

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 1)“ (Kick-Ass 2 – Issue 1 – 4, Dezember 2010 – November 2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 2)“ (Kick-Ass 2 – Issue 5 – 7, Januar – Mai 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Hit-Girl – Kick-Ass 2: Die Vorgeschichte“ (Hit-Girl, Issue 1 – 5, August 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yus „Superior – Band 2“ (Superior, Issue 5 – 7, Dezember 2011 – März 2012)

Meine Besprechung von Jeff Wadlows Mark-Millar-Verfilmung “Kick-Ass 2″ (Kick-Ass 2, USA 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Gibbons‘ „Secret Service“ (Secret Service # 1- 6, 2012/2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 1“ (Kick-Ass 3, # 1 – 5, 2013/2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 2“ (Kick-Ass 3 – # 6 – 7, 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yu/Nacho Vigalondos (Co-Autor/Drehbuch) „Super Croocks – Band 1: Der Coup“ (Super Crooks # 1 – 4, 2012)

Wikipedia über Dave Gibbons (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Alan Moore/Dave Gibbons’ “Watchmen” (Watchmen, 1986/1987)

Meine Besprechung von Frank Miller/Dave Gibbons’ “Martha Washington – Ein amerikanischer Traum (Band 1)” (Give me liberty, 1990)

Matthew Vaughn spricht über den Film


Verfilmte Bücher: Aus „Secret Service“ wird „Kingsman: The Secret Service“ – und einige weitere Werke von Mark Millar

Januar 28, 2015

Millar - Secret Service - 2

Gary ist ein Taugenichts, der im Armenghetto Peckham in Südlondon als Kleinkrimineller lebt und regelmäßig von seinem Stiefvater verprügelt wird. Wenn er mal wieder tief in der Scheiße steckt, hilft ihm sein Onkel Jack London, der ihm jetzt eine allerletzte Chance gibt. Weil er Potential in ihm sieht, verschafft er Gary einen Ausbildungsplatz beim Geheimdienst. Also nicht irgendeinem Geheimdienst, sondern dem James-Bond-Geheimdienst, der im Geheimen arbeitet, Zugriff auf unglaublich viele technische Spielereien hat und der Schurken mit Weltbeherrschungsplänen bekämpft.
Während Gary seine Ausbildung absolviert, werden, anscheinend planlos, bekannte Persönlichkeiten entführt. Zu ihnen gehören die Schauspieler aus der kultigen BBC-Science-Fiction-Serie „Red Dwarf“ und „Luke Skywalker“ Mark Hamill, der auch in der Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ als Professor James Arnold auftritt. Hinter den Entführungen steckt ein typischer James-Bond-Bösewicht, der mit seinem Plan die Menschheit retten will. Naja, irgendwie.
Die Ursprungsidee für den Comic „Secret Service“ von Mark Millar („Kick-Ass“), Regisseur Matthew Vaughn (die Verfilmung von „Kick-Ass“) und Zeichner Dave Gibbons („Watchmen“) war die Anekdote zum ersten James-Bond-Film „James Bond 007 jagt Dr. No“/„Dr. No“, in der Regisseur Terence Young Sean Connery die richtige Kleidung und die richtigen Manieren für einen Geheimdienst ihrer Majestät beibrachte, und die Frage, warum die Macher des James-Bond-Films „Casino Royale“ nicht die Ausbildung von James Bond zeigten.
Das taten sie dann in „Secret Service“, weshalb der Comic natürlich nur eine kaum verhüllte James-Bond-Geschichte ist, die gerade deshalb so reizvoll ist. Jedenfalls für den James-Bond-Fan.

Für die am 26. Februar bei uns startende Verfilmung des Comics, die „Kingsman: The Secret Service“ heißt, wurde dann, wie schon der Trailer verrät (Sorry, ich glaube, es gibt eine Sperrfrist.), einiges geändert. Das „Kick-Ass“-erprobte Team Millar/Vaughn veränderte für die Verfilmung, die dem Comic natürlich in groben Zügen folgt, etliche Details. Dabei sind die Änderungen mal mehr, mal weniger sinnvoll.

Millar - Kick-Ass 3 - Band 1Millar - Kick-Ass 3 - Band 2

Inzwischen ist auch „Kick-Ass 3“ von Mark Millar und Zeichner John Romita, Jr., der Abschluss der Geschichte von Dave Lizewski und Mindy McCready erschienen.
Während „Kick-Ass 2“ und der dazu gehörende, aber unabhängig lesbare Comic „Hit-Girl“ während der Verfilmung geschrieben wurden (Comic und Film entstanden ziemlich parallel), wird es, obwohl die Story gut ist, wahrscheinlich keinen dritten „Kick-Ass“-Film geben, weil „Kick-Ass 2“ an der Kasse nicht so viel Geld einspielte und weil Hit-Girl-Darstellerin Chloe Grace Moretz (geboren 10. Februar 1997) inzwischen einfach zu alt für eine dreizehnjährige Killerin ist.
Das Thema des Erwachsen-werdens zieht sich durch den gesamten dritten „Kick-Ass“-Comic, der bei uns aufgesplittet in zwei Teilen erschien (ein Sammelband erscheint sicher irgendwann in naher Zukunft). Inzwischen sitzt Hit-Girl in einem Hochsicherheitstrakt in einem Hochsicherheitsgefängnis, was sie aber nicht allzu sehr zu stören scheint. Während sie einem Psychologen Geschichten aus ihrem Leben erzählt, sorgt sie im Gefängnis für Gerechtigkeit und plant ihren Ausbruch.
Kick-Ass Dave Lizewski und seine Kumpels wollen sie zwar befreien, aber schon während des ersten Versuchs geben sie auf. Lieber treffen sie sich im Hauptquartier und reden über die großen Taten, die sie tun wollen.
Zur gleichen Zeit kommt Rocco Genovese aus Sizilien. Er übernimmt die Familiengeschäfte des von Kick-Ass, Hit-Girl und ihren Freunde radikal dezimierten Genovese-Clans. Onkel Rocco hat große Pläne für das Organisierte Verbrechen an der Ostküste. Außerdem bietet er Chris Genovese, aka Red Mist und später Motherfucker, an, sich an Kick-Ass und Hit-Girl zu rächen.
Dass die Dinge dann doch nicht so laufen, wie Onkel Rocco es plant, können wir uns denken. Es gibt auch wieder einige Gags, aber der Spaß wird durch die moralisierenden Reden über das Erwachsen-werden und Daves erste wahre Liebe gebremst.
Immerhin tut Hit-Girl, was sie am besten kann.

Millar - Super Crooks

Etwas ganz anderes ist „Super Crooks“ von Mark Millar und Leinil Yu, mit dem er bereits „Superior“ zusammen schrieb. Obwohl es heißt „Band 1: Der Coup“ erzählt der Sammelband, der die vier „Super Crooks“-Hefte enthält, eine in sich abgeschlossene Geschichte, die keine Fortsetzung verlangt.
In der Welt der Super Crooks gibt es echte Superhelden und echte Superverbrecher, die alle übermenschliche Fähigkeiten haben und die Guten die Bösen regelmäßig bei ihren Untaten festsetzen und der Justiz zuführen, die sie umstandslos in das nächste Gefängnis schickt. Weil die Superverbrecher in den USA, der Heimat der Superhelden und Superverbrecher, keine Verbrechen mehr begehen können, entschließt sich Johnny Bolt, der gerade eine fünfjährige Haftstrafe verbüßte, mit einer kleinen Gruppe Superschurken, die gerade alle in einem Zwangsruhestand (aka „im bürgerlichen Leben“) sind, nach Teneriffa zu fliegen, um einen großen Coup durchzuziehen, der ihrem Mentor Carmine Heat helfen soll, seine astronomischen Spielschulden zu bezahlen.
Die zu Spanien gehörende Insel hat zwei Vorteile: es gibt keine Superhelden, die ihnen die Tour vermasseln können und es gibt einen superreichen Inselbewohner. Christopher Matts, der Bastard, der Super-Superschurke, die Legende, die dort seit fünfzehn Jahren ihren Ruhestand genießt und unermessliche Reichtümer in seinem Anwesen gebunkert hat.
Die Geschichte leidet unter der durch das Heftformat bedingten Vier-Akt-Struktur, die die Macher zwingt, am Ende von jedem Heft einen Cliffhanger zu haben und davor die Geschichte auf die nötigen Seiten zu strecken oder zu kürzen. So ist der Anfang etwas zu lang und das Ende zu kurz geraten und der Mittelteil, der Planung des Coups, leidet genau unter diesem Ungleichgewicht.
Die Idee selbst, dass nicht alle Superhelden edle Menschen sind, ist natürlich gut. Und dass auch einmal Superschurken, die einen Diebstahl durchführen wollen, im Mittelpunkt stehen, ist ebenfalls gut. Sie macht aus einem gewöhnlichen Heist-Krimi einen Superhelden-Heist-Krimi.
Und genau wie in „Secret Service“ und „Kick-Ass“ erzählt Millar mit seinem respektlosem Humor eine bekannte Geschichte mit einem neuen Twist.
Ach ja: selbstverständlich sind die Filmrechte schon verkauft. Mit dem spanischen Regisseur Nachos Vigalondo („Timecrimes“) arbeiteten Mark Millar und Leinil Yu an den ersten Storyboards, die schon vor dem Comic entstanden; – was ja bei Mark Millar nicht ungewöhnlich ist.

Mark Millar/Dave Gibbons: Secret Service
(übersetzt von Claudia Fliege)
Panini, 2013
172 Seiten
19,95 Euro

Originalausgabe
Secret Service # 1- 6
Millarworld, Juni 2012 – April 2013

Mark Millar/John Romita jr.: Kick-Ass 3 – Band 1
(übersetzt von Bernd Kronsbein)
Panini, 2014
120 Seiten
14,99 Euro

Originalausgabe
Kick-Ass 3, # 1 – 5
Millarworld, Juli 2013 – Januar 2014

Mark Millar/John Romita jr.: Kick-Ass 3 – Band 2
(übersetzt von Bernd Kronsbein)
Panini, 2014
124 Seiten
14,99 Euro

Originalausgabe
Kick-Ass 3 – # 6 – 7
Millarworld, April – August 2014

Mark Millar/Leinil Yu/Nacho Vigalondo (Co-Autor/Drehbuch): Super Croocks – Band 1: Der Coup
(übersetzt von Bernd Kronsbein)
Panini, 2013
124 Seiten
16,95 Euro

Originalausgabe
Super Crooks # 1 – 4
Millarworld, 2012

Hinweise

Homepage von Mark Millar

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Nemesis“ (Nemesis, 2010/2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/Grant Morrisons “Vampirella: Heiliger Krieg (Master Series 1)”

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 1)“ (Kick-Ass 2 – Issue 1 – 4, Dezember 2010 – November 2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 2)“ (Kick-Ass 2 – Issue 5 – 7, Januar – Mai 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Hit-Girl – Kick-Ass 2: Die Vorgeschichte“ (Hit-Girl, Issue 1 – 5, August 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yus „Superior – Band 2“ (Superior, Issue 5 – 7, Dezember 2011 – März 2012)

Meine Besprechung von Jeff Wadlows Mark-Millar-Verfilmung „Kick-Ass 2“ (Kick-Ass 2, USA 2013)

Wikipedia über Dave Gibbons (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Alan Moore/Dave Gibbons’ “Watchmen” (Watchmen, 1986/1987)

Meine Besprechung von Frank Miller/Dave Gibbons’ “Martha Washington – Ein amerikanischer Traum (Band 1)” (Give me liberty, 1990)


Neu im Kino/Filmkritik: „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ – und die Gegenwart?

Mai 22, 2014

Großes Familientreffen im „X-Men“-Kosmos: in der nahen Zukunft, die mächtig an die ersten Minuten von James Camerons „Terminator“ erinnert, kämpfen die letzten Mutanten gegen die Sentinel, mächtige sechs Meter große Roboter, die sie reihenweise umbringen. Ihre letzte Chance ist, in der Zeit zurückzuspringen und diese für Mutanten extrem ungastliche Zukunft zu korrigieren. Zum Glück kennen die X-Men das auslösende Ereignis für das ihr Überleben bedrohende Sentinel-Programm. 1973 tötete Raven Darkholme, aka Mystique (bzw., wer Lücken in seinem „X-Men“-Wissen hat: das blaue Wesen, das ständig ihr Aussehen ändern kann), Dr. Bolivar Trask, der die Mutanten als Bedrohung für die Menschheit ansah. Bei der US-Regierung warb der Unternehmer um Geld für ein entsprechendes Forschungsprogramm. Nach seinem Tod – immerhin wurde er von einer Mutantin ermordet – wurde das Geld bewilligt.
Die einzige Person, die den Zeitsprung überleben kann, ist Logan, aka der unsterbliche Wolverine, dessen Zellen sich wahnsinnig schnell regenerieren. Er springt zurück und versucht Professor Charles Xavier, den Gründer der X-Men, zu überzeugen, zusammen mit seinem Erzfeind Erik Lehnsherr, aka Magneto, gegen die Bedrohung für ihr Überleben zu kämpfen. Es gibt nur zwei Probleme: Professor X gefällt sich drogenkonsumierend im Selbstmitleid und Magneto sitzt als John-F.-Kennedy-Attentäter, in einem Hochsicherheitsgefängnis.
Und in den folgenden Minuten sehen wir in der nahen Zukunft die X-Men aus den ersten drei „X-Men“-Filmen, also Patrick Stewart, Ian McKellen, Halle Berry und Hugh Jackman, plus einige vernachlässigbare Cameos und Neuzugänge, und in der schön stylischen Siebziger-Jahre-Vergangenheit die X-Men aus dem vorherigem „X-Men“-Film „Erste Entscheidung“, also James McAvoy, Michael Fassbender, Jennifer Lawrence und Nicholas Hoult, gegen böswillige Menschen kämpfen.
Inszeniert wurde die Geschichte von Bryan Singer, der die ersten beiden „X-Men“-Filme inszenierte. Brett Ratner inszenierte den dritten „X-Men: Der letzte Widerstand“, der allgemein wenig gemocht wird. Den grandiosen Neustart „X-Men: Erste Entscheidung“ inszenierte „Kick-Ass“-Regisseur Matthew Vaughn, der seinen Film in eine alternative Zeitlinie verlegte, weshalb er dann auch die Dinge, die ihn bei den vorherigen „X-Men“-Filmen störten, ignorieren konnten und mit seiner alternativen Interpretation der Kuba-Krise lieferte er, auch dank des überzeugenden Bösewichts Sebastian Shaw (Kevin Bacon), einen tollen Film ab, der natürlich die Erwartungen für den fünften „X-Men“-Film steigerte.
Allerdings funktioniert in „Zukunft ist Vergangenheit“ die gesamte Geschichte nicht mehr. Denn durch das Spiel mit alternativen Zeitlinien und Zeitreisen ist alles egal, weil letztendlich jeder Fehler berichtigt werden kann. Damit hat nichs endgültige Konsequenzen. So hat Magneto, der am Ende von „Der letzte Widerstand“ seiner Mutantenkräfte beraubt wurde, diese wieder – oder, immerhin sind wir ja schon in einer alternativen Zeitlinie, diese immer noch. Professor Xavier ist wieder lebendig, obwohl er in „Der letzte Widerstand“ starb (jaja, nach dem Abspann gab es eine Szene, die schon auf sein Überleben hindeutete). Aber vielleicht hat in der Zeitlinie, in der „Zukunft ist Vergangenheit“ spielt, „Der letzte Widerstand“ einfach nicht stattgefunden. Und als wir den jüngeren Professor zum ersten Mal in „Zukunft ist Vergangenheit“ sehen, kann er gehen, weshalb wir zunächst vermuten, dass auch die zehn Jahre früher spielende „Erste Entscheidung“ nicht oder anders stattfand.
Denn jetzt kann im „X-Men“-Kosmos alles korrigiert werden. Wenn nicht beim ersten Mal, dann beim zweiten oder dritten Versuch. Damit hat aber auch keine Tat mehr endgültige Konsequenzen. Kein Tod ist endgültig. Entsprechend spannungslos plätschert der Film vor sich hin. Denn warum soll ich mein Taschentuch zücken, wenn der Tote in wenigen Minuten wieder quicklebendig durch das Bild läuft?
Da hilft auch nicht die Größe, mit der die Shakespeare-Minen Patrick Stewart und Ian McKellen den größten Unfug todernst deklamieren, als seien sie gerade bei „Sein oder Nichtsein“; – was natürlich besonders in der Originalfassung spaßig ist.
Sowieso gibt es, wie auch bei den vorherigen „X-Men“-Filmen an der Besetzung nichts zu mäkeln. Es zahlt sich halt aus, wenn echte Schauspieler engagiert werden.
Der sechste „X-Men“-Film ist schon angekündigt. Derzeit heißt er „Apocalypse“, er soll Ende Mai 2016 starten und in den Achtzigern spielen. Dann erfahren wir sicher, wie der Kalte Krieg beendet wurde.

X-Men Zukunft ist Vergangenheit - Plakat

X-Men: Zukunft ist Vergangenheit (X-Men: Days of Future Past, USA 2014)
Regie: Bryan Singer
Drehbuch: Simon Kinberg (nach einer Geschichte von Jane Goldman, Simon Kinberg und Matthew Vaughn)
LV (inspiriert): Chris Claremont, John Byrne: The Uncanny X-Men: Days of Future Past, 1981
mit Hugh Jackman, Michael Fassbender, Jennifer Lawrence, James McAvoy, Patrick Stewart, Ian McKellen, Halle Berry, Ellen Page, Nicholas Hoult, Anna Paquin, Peter Dinklage, Shawn Ashmore, Omar Sy, Evan Peters, Josh Helman
Länge: 132 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Amerikanische Homepage zum Film
Deutsche Homepage zum Film
Film-Zeit über „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“
Moviepilot über „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“
Metacritic über „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“
Rotten Tomatoes über „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“
Wikipedia über „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ (deutsch, englisch)

Die „X-Men“-Filme
X-Men (X-Men – Der Film, USA 2000, Regie: Bryan Singer, Drehbuch: David Hayter)
X-Men 2 (X-Men 2, USA 2003, Regie: Bryan Singer, Drehbuch: Michael Dougherty, Dan Harris, David Hayter)
X-Men: The last Stand (X-Men – Der letzte Widerstand, USA 2006, Regie: Brett Ratner, Drehbuch: Simon Kinberg, Zak Penn)
X-Men: First Class (X-Men: Erste Entscheidung, USA 2011, Regie: Matthew Vaughn, Drehbuch: Ashley Miller, Zack Stentz, Jane Goldman, Matthew Vaughn)


TV-Tipp für den 11. Juli: Kick-Ass

Juli 11, 2013

Vox, 22.40

Kick-Ass (USA 2010, R.: Matthew Vaughn)

Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn

LV: Mark Millar/John S. Romita Jr.: Kick-Ass, 2008 – 2010 (Comic)

Dave, ein Junge ohne besondere Fähigkeiten, will zu einem Superhelden werden. Seine ersten Taten sorgen auf YouTube für grandiose Klickzahlen und noch mehr Gelächter. Da trifft er Hit Girl und Big Daddy – und er ist in einem veritablen Kampf zwischen Gut und Böse verwickelt.

Köstliche, ziemlich brutale und vollkommen respektlose Parodie auf das Superheldentum in Comics und Filmen.

mit Aaron Johnson, Chloe Moretz, Christopher Mintz-Plasse, Mark Strong, Nicholas Cage

Wiederholung: Freitag, 12. Juli, 03.05 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Film-Zeit über „Kick-Ass“

Rotten Tomatoes über „Kick-Ass“

Wikipedia über „Kick-Ass“ (deutsch, englisch

Homepage von Mark Millar

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Nemesis“ (Nemesis, 2010/2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/Grant Morrisons „Vampirella: Heiliger Krieg (Master Series 1)“

Demnächst gibt es einige Mark-Millar-Besprechungen (Hit-Girl!!!) und der zweite „Kick-Ass“-Film startet am 15. August: