TV-Tipp für den 22. Dezember: Sleepy Hollow

Dezember 21, 2022

Kabel 1, 22.50

Sleepy Hollow (Sleepy Hollow, USA 1999)

Regie: Tim Burton

Drehbuch: Andrew Kevin Walker (nach einer Filmgeschichte von Kevin Yagher und Andrew Kevin Walker)

LV (Inspiration): Washington Irving: The Legend of Sleepy Hollow, 1820 (Die Sage von der schläfrigen Schlucht)

1799 soll Constable Ichabod Crane, ein Rationalist vor dem Herrn, in einem kleinen Dorf in der Nähe von New York mehrere Morde aufklären. Die Einheimischen behaupten, die Morde wurden von einem kopflosen Reiter begangen.

Schöner Horrorfilm von Tim Burton.

Hier zwei zeitgenössische Kritiken:

„Die perfekte Mischung aus haarsträubendem Grauen und schwarzem Humor, eine bis ins Detail perfektionistische Umsetzung und eine sichere Hand bei der Führung eines herausragenden Darstellerensembles machen aus ‚Sleepy Hollow‘ eine der ausgereiftesten Regiearbeiten Tim Burtons.“ (Steffen Heinke, Filmecho-Filmwoche)

„ein freudianisches Disneyland erschüttert vom Grand Guignol“ (Mariam Lau, Die Welt)

Die Musik ist von Danny Elfman; die Bilder sind von Emmanuel Lubezki.

mit Johnny Depp, Christina Ricci, Miranda Richardson, Michael Gambon, Casper Van Diem, Jeffrey Jones, Christopher Lee

Wiederholung: Donnerstag, 29. Dezember, 00.00 Uhr (Mitternachtsgenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Sleepy Hollow“

Wikipedia über „Sleepy Hollow (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tim Burtons “Frankenweenie” (Frankenweenie, USA 2012, nach einem Drehbuch von John August)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Big Eyes“ (Big Eyes, USA 2014)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Die Insel der besonderen Kinder“ (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children, USA 2016)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Dumbo“ (Dumbo, USA 2019)

Tim Burton in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 20. Januar: Die Tiefseetaucher

Januar 19, 2021

Arte, 20.15

Die Tiefseetaucher (The Life Aquatic with Steve Zissou, USA 2004)

Regie: Wes Anderson

Drehbuch: Wes Anderson, Noah Baumbach

Steve Zissou, von sich selbst und seiner Grandiosität überzeugter Meeresforscher und -filme im Geist von Jacques-Yves Cousteau, jagt für seinen neuen Film einen Hai, der einen seiner Weggefährten gefressen hat.

Und weil „Die Tiefseetaucher“ ein Film von Wes Anderson ist, gibt es viele schrullige Figuren und absurde Begegnungen. Ein höchst vergnüglicher Über- und Unterwassertrip.

mit Bill Murray, Owen Wilson, Cate Blanchett, Anjelica Huston, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Michael Gambon, Noah Taylor, Bud Cort, Seu Jorge

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Die Tiefseetaucher“

Wikipedia über „Die Tiefseetaucher“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Wes Andersons „The Grand Budapest Hotel“ (The Grand Budapest Hotel, USA/Deutschland 2014)

Meine Besprechung von Wes Andersons „Isle of Dogs – Ataris Reise“ (Isle of Dogs, USA 2018)


TV-Tipp für den 11. September: Open Range – Weites Land

September 10, 2020

BR, 22.45

Open Range – Weites Land (Open Range, USA 2003)

Regie.: Kevin Costner

Drehbuch: Craig Storper

LV: Lauran Paine: The Open Range Man, 1990 (später auch „Open Range“)

Als der tyrannische Rancher Baxter die Herde der beiden seit Ewigkeiten zusammen reitenden Cowboys Spearman und Waite stehlen will, hat er sich mit den falschen angelegt.

Schöner Western, der angenehm altmodisch auf jeglichen modernen Schnickschnack verzichtet und ruhig seine Geschichte erzählt.

mit Robert Duvall, Kevin Costner, Annette Bening, Michael Gambon, Michael Jeter, Diego Luna, James Russo, Kim Coates

Hinweise

Rotten Tomatoes über “Open Range”

Wikipedia über „Open Range“ (deutsch, englisch)

Fantastic Ficton über Lauran Paine

David Whitehead über Lauran Paine


TV-Tipp für den 28. Juli: Hail, Caesar!

Juli 27, 2020

ZDF, 23.35

Hail, Caesar! (Hail, Caesar!, USA/Großbritannien 2016)

Regie: Joel Coen, Ethan Coen

Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen

Hollywood, fünfziger Jahre: Eddie Mannix ist für Capitol Pictures der Problemlöser. Wenn ein Starlet für verfängliche Fotos posierte oder der Star eines sündhaft teuren Bibelepos spurlos verschwindet, wird er gerufen.

TV-Premiere zu einer Uhrzeit, die der Film nicht verdient hat. „Hail, Caesar!“ ist eine Aneinanderreihung von Episoden, Anekdoten, Liebeserklärungen an Stars, Filme und Genres und eine einzige große Hommage an das Hollywood-Kino der fünfziger Jahre. Für jede Szene, jede Figur, jedes Bild kann mindestens eine filmische oder reale Referenz genannt werden. Was allerdings fehlt, ist eine Geschichte, die dieser hochkarätig besetzten Nummernrevue irgendeine Tiefe oder Bedeutung verleihen könnte.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Josh Brolin, Alden Ehrenreich, George Clooney, Max Baker, Ralph Fiennes, Heather Goldenhersh, Ian Blackman, Veronica Osorio, Tom Musgrave, David Krumholtz, Tilda Swinton, Fisher Stevens, Patrick Fischler, Fred Melamed, Channing Tatum, Jonah Hill, Frances McDormand, Michael Gambon (Erzähler im Original; in der deutschen Fassung ist Christian Rode der mit pathetischem Ernst die Anekdoten einordnende Erzähler)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Hail, Caesar!“

Metacritic über „Hail, Caesar!“

Rotten Tomatoes über „Hail, Caesar!“

Wikipedia über „Hail, Caesar!“ (deutsch, englisch)

„You know, for kids!“  – The Movies of the Coen Brothers (eine sehr umfangreiche Seite über die Coen-Brüder)

Meine Besprechung von Bill Green/Ben Peskoe/Will Russell/Scott Shuffitts „Ich bin ein Lebowski, du bist ein Lebowski – Die ganze Welt des Big Lebowski“ (I’m a Lebowski, you’re a Lebowski, 2007)

Meine Besprechung von Michael Hoffmans “Gambit – Der Masterplan” (Gambit, USA 2012 – nach einem Drehbuch von Joel und Ethan Coen)

Meine Besprechung des Coen-Films “Inside Llewyn Davis” (Inside Llewyn Davis, USA/Frankreich  2013)

Meine Besprechung des Coen-Films „Hail, Caesar!“ (Hail, Caesar!, USA/Großbritannien 2016)

Die Coen-Brüder in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 24. Juli: Open Range

Juli 23, 2020

WDR, 23.30

Open Range – Weites Land (Open Range, USA 2003)

Regie.: Kevin Costner

Drehbuch: Craig Storper

LV: Lauran Paine: The Open Range Man, 1990 (später auch „Open Range“)

Als der tyrannische Rancher Baxter die Herde der beiden seit Ewigkeiten zusammen reitenden Cowboys Spearman und Waite stehlen will, hat er sich mit den falschen angelegt.

Schöner Western, der angenehm altmodisch auf jeglichen modernen Schnickschnack verzichtet und ruhig seine Geschichte erzählt.

mit Robert Duvall, Kevin Costner, Annette Bening, Michael Gambon, Michael Jeter, Diego Luna, James Russo, Kim Coates

Hinweise

Rotten Tomatoes über “Open Range”

Wikipedia über „Open Range“ (deutsch, englisch)

Fantastic Ficton über Lauran Paine

David Whitehead über Lauran Paine


TV-Tipp für den 26. Mai: Gosford Park

Mai 25, 2020

Servus TV, 22.00

Gosford Park (Gosford Park, Großbritannien/Italien/USA/Deutschland 2001)

Regie: Robert Altman

Drehbuch: Julian Fellowes (nach einer Idee von Robert Altman und Bob Balaban)

Auf dem Landsitz Gosford Park trifft sich eine Jagdgesellschaft mit ihrer Dienerschaft. Als der Hausherr ermordet wird, muss ein Inspektor den Mörder suchen.

Sehr gelungene Gesellschaftskomödie mit einem Hauch Agatha Christie und einem „Was? Die ist auch dabei?“-Ensemble.

Der Film erhielt, neben vielen anderen Preisen, den BAFTA als bester Film, eine Golden Globe für die Regie, einen Oscar für das Drehbuch und die Screen Actors Guild zeichnete gleich das gesamte Ensemble aus.

Drehbuchautor Julian Fellowes ist auch der Erfinder von „Downtown Abbey“.

mit Maggie Smith, Michael Gambon, Kristin Scott Thomas, Camilla Rutherford, Charles Dance, Geraldine Somerville, Tom Hollander, Natasha Wightman, Jeremy Northam, Bob Balaban, James Wilby, Claudie Blakley, Laurence Fox, Ryan Phillippe, Stephen Fry, Kelly Macdonald, Clive Owen, Helen Mirren, Eileen Atkins, Emily Watson, Alan Bates, Derek Jacobi, Richard E. Grant

Wiederholung: Mittwoch, 27. Mai, 01.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Gosford Park“

Wikipedia über „Gosford Park“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ron Manns Doku „Altman“ (Altman, Kanada 2014)


Neu im Kino/Filmkritik: Renée Zellweger ist „Judy“ Garland

Januar 4, 2020

Judy“ ist der neueste Film in einer Reihe von Biopics, in denen Stars am Ende ihrer Karriere, meistens kurz vor ihrem Tod, gezeigt werden. Sie zehren noch von vergangenem Ruhm, treten in kleineren Hallen auf und manchmal entwickelt sich daraus auch ein Comeback. So gesehen in „Stan & Ollie“ (Großbritannien/Kanada/USA 2018) über Stan Laurel und Oliver Hardy und ihrer Tour durch England 1953. Manchmal gibt es auch kein Comeback, sondern nur ein ‚weiter so‘. So gesehen in „Nico, 1988“ (Italien/Belgien 2017) über die Sängerin Nico.

Für die immer etwas älteren Schauspieler, die die Stars spielen, kann das eine willkommene Änderung ihres Images und damit ihrer Karriere bedeuten. Darauf scheint Renée Zellweger in „Judy“ zu spekulieren. Sie ist immer noch vor allem Bridget Jones. In den letzten zehn Jahren pausierte sie mehrere Jahre und spielte noch einmal Bridget Jones. Die wenigen anderen Filme, in denen sie mitspielte, wurden kaum beachtet. Jetzt spielt sie Judy Garland und alle sind begeistert. Im Moment sammelt Zellweger Nominierungen für ihr eindrucksvolles Porträt einer Frau am Tiefpunkt und kurz vor dem Ende ihres Lebens.

Judy Garland starb am 22. Juni 1969 an einer Überdosis Schlafmittel. Sie wurde 47 Jahre alt.

Regisseur Rupert Goold konzentriert sich auf den Winter 1968. Damals gab die Schauspielerin und Sängerin Judy Garland ein fünfwöchiges Gastspiel in London im West-End-Theater „The Talk of the Town“. Der frühere Kinderstar („Der Zauberer von Oz“) ist inzwischen ein mittelloses, mehrfach geschiedenes Drogenwrack mit drei Kindern und ohne Wohnung. Auftritte hat sie kaum. Zu unberechenbar ist ihr Verhalten auf und hinter der Bühne. Ihre letzte Filmrolle war 1963. Aber eigentlich endete ihre Filmkarriere bereits 1950.

Privat streitet sie mit ihrem Ex-Mann Sidney Luft um das Sorgerecht für ihre beiden jüngsten, von ihr über alles geliebten Kinder.

Die einzige Möglichkeit, weiter das Sorgerecht für sie zu behalten, sei, so ihr Anwalt, eine Bezahlung ihrer sich auf erkleckliche vier Millionen Dollar belaufenden Steuerschulden.

Da kommt das Angebot des „The Talk of the Town“-Clubbetreibers Bernard Delfont für ein längeres Gastspiel gerade zur richtigen Zeit. Auch wenn sie dafür ihre Kinder und die USA verlassen muss.

Goold konzentriert sich in seinem Film „Judy“ auf dieses Gastspiel. Er porträtiert Judy Garland, die damals zwischen überzeugenden und desaströsen Auftritten changierte und sich immer noch wie eine Diva verhielt. Es gibt auch einige Rückblenden in ihre Zeit als Kinderstar und wie sie damals von Louis B. Mayer und seinem Filmstudios MGM als Eigentum behandelt wurde, bis sie zu alt und, wegen ihrer Drogenabhängigkeit, zu unzuverlässig wurde.

Getragen wird „Judy“ von Renée Zellweger. Es ist ihr Film und, nach der schon erwähnten Filmpause, ihre Rückkehr auf die große Leinwand. Sie zeigt Garland als komplexe Person und sie singt auch einige von Garlands bekanntesten Liedern live auf der Bühne.

Judy (Judy, USA/Großbritannien 2019)

Regie: Rupert Goold

Drehbuch: Tom Edge (basierend auf dem Theaterstück „End of the Rainbow“ von Peter Quilter)

mit Renée Zellweger, Jessie Buckley, Finn Wittrock, Rufus Sewell, Michael Gambon, Richard Cordery, Royce Pierreson, Darci Shaw

Länge: 118 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Judy“

Metacritic über „Judy“

Rotten Tomatoes über „Judy“

Wikipedia über „Judy“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood fragt, wie viel Wahrheit „Judy“ verträgt

Meine Besprechung von Rupert Goolds „True Story – Spiel um Macht“ (True Story, USA 2015)


TV-Tipp für den 22. September: Kingsman: The Golden Circle

September 21, 2019

Pro 7, 20.15

Kingsman: The Golden Circle (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)

Regie: Matthew Vaughn

Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn

LV: Mark Millar/Dave Gibbons: The Secret Service, 2012/2013 (Secret Service) (naja, eigentlich „Inspiration“)

Nachdem Bösewichter die Zentrale der Kingsman zerstörten, müssen die distinguierten britischen Agenten Eggsy und Merlin sich mit ihrer US-amerikanischen Partnerorganisation, den Statesman, deren Zentrale in Kentucky einer Whiskey-Destillerie ist, zusammentun.

TV-Premiere. Witzge, mit hundertvierzig Minuten zu lang geratene Agentenkomödie, mit einer chaotischen Story und viel Action, die um 20.15 Uhr wahrscheinlich in einer gekürzten Version gezeigt wird.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Taron Egerton, Julianne Moore, Colin Firth, Mark Strong, Channing Tatum, Halle Berry, Jeff Bridges, Pedro Pascal, Edward Holcroft, Elton John, Hanna Alström, Tom Benedict Knight, Michael Gambon, Sophie Cookson, Björn Granath, Lena Endre, Poppy Delevingne, Bruce Greenwood, Emily Watson

Wiederholung: Montag, 23. September, 01.15 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Kingsman: The Golden Circle“

Metacritic über „Kingsman: The Golden Circle“

Rotten Tomatoes über „Kingsman: The Golden Circle“

Wikipedia über „Kingsman: The Golden Circle“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns „Kingsman: The Golden Circle“ (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)

Homepage von Mark Millar

Meine Besprechung von Mark Millar/J. G. Jones‘ „Wanted (Mark Millar Collection 1)“ (Wanted # 1 – 6, Dezember 2003 – Februar 2005)

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Nemesis“ (Nemesis, 2010/2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/Grant Morrisons “Vampirella: Heiliger Krieg (Master Series 1)”

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Wolverine: Old Man Logan“ (Old Man Logan, 2008/2009)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 1)“ (Kick-Ass 2 – Issue 1 – 4, Dezember 2010 – November 2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 2)“ (Kick-Ass 2 – Issue 5 – 7, Januar – Mai 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Hit-Girl – Kick-Ass 2: Die Vorgeschichte“ (Hit-Girl, Issue 1 – 5, August 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yus „Superior – Band 2“ (Superior, Issue 5 – 7, Dezember 2011 – März 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Gibbons‘ „Secret Service“ (Secret Service # 1- 6, Juni 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 1“ (Kick-Ass 3, # 1 – 5, Juli 2013 – Januar 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 2“ (Kick-Ass 3 – # 6 – 7, April – August 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yu/Nacho Vigalondos (Co-Autor/Drehbuch) „Super Croocks – Band 1: Der Coup“ (Super Crooks # 1 – 4, 2012)

Meine Besprechung von Jeff Wadlows Mark-Millar-Verfilmung „Kick-Ass 2“ (Kick-Ass 2, USA 2013)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Johnson/Kilian Plunketts „Genosse Superman (Mark Millar Collection 4)“ (Superman: Red Son # 1 – 3, 2003)

Meine Besprechung von Mark Millar/Rafael Albuquerque/Dave McCaigs „Huck – Held wider Willen“ (Huck # 1 – 6, November 2015 – April 2016)

Meine Besprechung von Mark Millar/Stuart Immonens „Empress“ (Empress # 1 – 7, Juni 2016 – Januar 2017)

Meine Besprechung von Mark Millar/Greg Capullos „Reborn“ (Reborn # 1 – 6, Oktober 2016 – Juni 2017)

Meine Besprechung von Mark Millar/Olivier Coipels „The Magic Order“ (The Magic Order # 1 – 6, 2018/2019)

Mein Besprechung von Mark Millar/Wilfredo Torres‘ „Jupiter’s Circle“ (Jupiter’s Circle # 1 – 6, 2015; Jupiter’s Circle 2 # 1 – 6, 2015/2016)

Meine Besprechung von Mark Millar/Ricardo Lopez Ortiz‘ „Hit-Girl in Kolumbien“ (Hit-Girl (2018) # 1 – 4, 2018)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita Jr. „Kick-Ass: Frauenpower“ (Kick-Ass (2018) # 1 – 6, 2018)


Neu im Kino/Filmkritik: „Ein letzter Job“ für die alten Herren

April 25, 2019

Trend? Zufall? Clint Eastwood spielte vor einigen Monaten in „The Mule“ einen Drogenkurier. Robert Redford war vor einigen Wochen im Kino „Ein Gauner & Gentleman“. Und jetzt erledigen Michael Caine, Tom Courtenay, Jim Broadbent und Michael Gambon einen letzten Job. Tatkräftig unterstützt von den Jungspunden Ray Winstone und Paul Whitehouse, die einen 61- und einen 59-jährigen Verbrecher spielen. Sie sind Berufsverbrecher, die sich auf einer Trauerfeier wieder begegnen und in Erinnerungen schwelgen. Es sind Erinnerungen an frühere Verbrechen. Und weil sie alle eine ordentliche Aufbesserung ihres Bankkontos vertragen können, entschließen sie sich, angeführt von Brian Reader (Michael Caine), im Londoner Diamantenviertel die Schließfächer der Hatton Garden Safe Deposit zu leeren. Schon bei der Planung müssen sie, neben den üblichen Details (Alarmanlage, Videokameras, Wachleute, notwendiges Werkzeug), auch auf ihre zunehmend eingeschränkten körperlichen Fähigkeiten und die regelmäßige Einnahme ihrer Medikamente achten.

Für seinen neuen Film „Ein letzter Job“ hatte der frühere Dokumentarfilmer James Marsh eine exzellente Gruppe britischer Altstars (Älteststars?), die in den vergangenen Jahrzehnten in vielen, teils im Film zitierten Klassikern mitspielten, und eine ebenso unglaubliche, wie wahre Geschichte als Vorlage.

Es ist die Geschichte vom Hatton Garden Raub, der 2015 an Ostern stattfand. Er gilt als größter Einbruch in der britischen Justizgeschichte. Die Beute betrug, je nach Schätzung, zwischen 200 Millionen Britische Pfund (erste Schätzungen) und 14 Millionen Britische Pfund (aktuellste Schätzung). Wenige Monate nach der Tat wurden die Einbrecher verhaftet und zu Haftstrafen verurteilt. Das letzte Urteil erging am 15. März 2019 gegen Michael Seed, aka Basil (Charlie Cox). Er gab Reader den Tipp zu dem Einbruch.

Schon vor dem Beginn der Dreharbeiten für „Ein letzter Job“ gab es zwei Filme, eine TV-Serie und mehrere Bücher über den Einbruch, über den selbstverständlich auch in den Medien ausführlich berichtet wurde.

Damit ist auf der Insel die Geschichte allgemein bekannt und niemand dürfte über das Ende überrascht sein.

Die Produzenten des Films sicherten sich früh die Rechte an allen Artikeln, die der langjährige „Guardian“-Kriminalreporter Duncan Campbell über das Verbrechen schrieb. Campbell unterstützte die Filmemacher auch mit weiteren Informationen und Ermittlungsprotokollen. All diese Informationen und der Verlauf der wahren Ereignisse sind nur ein großer Haufen unsortiertes Material. Eine Geschichte und ein Film wird erst daraus, wenn die Macher das Material in einer bestimmten Weise anordnen und eine Perspektive auf und eine Haltung dazu entwickeln.

Aus der wahren Geschichte macht Marsh, nach einem Drehbuch von Joe Penhall (u. a. „The Road“), eine nette, fast schon bräsig erzählte, den bekannten Mustern des Heist-Movies folgende Gaunerschnurre, die in der zweiten Hälfte (also nach dem erfolgreichen Einbruch) zu einer vom Tonfall nicht zur witzigen ersten Hälfte passendem Drama mit Noir-Anklängen wird. Denn plötzlich gibt es keine Witzeleien mehr über die körperlichen Beschwerden alter Männer, sondern ein Drama über Verbrecher, die sich misstrauen. Und gnadenlos von der Polizei verfolgt werden, die sich mit der Idee anfreunden muss, dass die alten Männer, die sie beim Einbruch auf den Überwachungskameras sehen, keine verkleideten jungen Männer, sondern wirklich alte Männer sind.

Ein letzter Job“ wirkt wie eine Kreuzung aus „Topkapi“ und „Rififi“ (in dieser Reihenfolge). Das ist durchaus unterhaltsam. Aber aus dem Material und mit den sich glänzend verstehenden Schauspielern hätte man mehr als einen harmlosen, nostalgischen Spaß machen können.

Ein letzter Job (King of Thieves, Großbritannien 2018)

Regie: James Marsh

Drehbuch: Joe Penhall

mit Michael Caine, Tom Courtenay, Jim Broadbent, Ray Winstone, Michael Gambon, Charlie Cox, Paul Whitehouse

Länge: 108 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Ein letzter Job“

Metacritic über „Ein letzter Job“

Rotten Tomatoes über „Ein letzter Job“

Wikipedia über „Ein letzter Job“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von James Marshs David-Peace-Verfilmung „1980“ (Red Riding: In the Year of Our Lord 1980, Großbritannien 2009)

Meine Besprechung von James Marshs „Shadow Dancer“ (Shadow Dancer, Großbritannien/Irland/Frankreich 2012)

Meine Besprechung von James Marshs „Vor uns das Meer“ (The Mercy, Großbritannien 2017)


Neu im Kino/Filmkritik: „Johnny English – Man lebt nur dreimal“, Mr. Bond

Oktober 19, 2018

Nur wenige Tage vor einem wichtigen G12-Gipfel werden alle Außendienst-Agenten des MI7 enttarnt. Nur Johnny English („Mr. Bean“ Rowan Atkinson) kann jetzt noch das Königreich retten. Vor allem nachdem er durch seine Schusseligkeit die anderen pensionierten MI7-Agenten, die ihm bei dem Kampf gegen den Bösewicht hätten helfen können, tötete.

Also begibt English sich mit seinem altbekannten Kumpel Bough (Ben Miller) nach Südfrankreich. An der Riviera vermutet er den Bösewicht: den jungen, charmanten, unglaublich reichen Technologiegiganten Jason Volta (Jake Lacy).

Wer die vorherigen beiden „Johnny English“-Filme kennt (oder auch nicht kennt), weiß, was einen erwartet. „Johnny English – Man lebt nur dreimal“ ist eine liebevolle Parodie der klassischen James-Bond-Film der Sean-Connery-Ära mit viel Klamauk und Slapstick.

English ist ein von sich überzeugter Dummkopf, der mit seiner Dummheit und Sturheit zuverlässig seine viel smarteren Gegner überwältigt. Oft indem er unwissentlich eine Situation herbeiführt, die in all dem Chaos dazu führt, dass die Bösewichter sich gegenseitig außer Gefecht setzen und auch umbringen.

Mittendrin ist Emma Thompson als Premierministerin, die ein Auge auf Volta geworfen hat, von ihrem dummen Personal ständig genervt ist und nicht fassen kann, dass Johnny English das Beste ist, was ihr Geheimdienst ihr in der Stunde höchster Not bieten kann.

Johnny English – Man lebt nur dreimal“ ist ein liebevoller Abschiedsgruß an eine einfachere Zeit, als Blödheit noch witzig war und am Ende zum Sieg der Guten führte. Aber waren das nicht auch schon die vorherigen Johnny-English-Komödien? Und brauchen wir wirklich noch eine Parodie des James Bonds der sechziger Jahre?

Johnny English – Man lebt nur dreimal (Johnny English strikes again, Großbritannien 2018)

Regie: David Kerr

Drehbuch: William Davies

mit Rowan Atkinson, Emma Thompson, Ben Miller, Olga Kurylenko, Jake Lacy, Adam James, Jules de Jongh, Matthew Beard, Irena Tyshyna, Charles Dance, Michael Gambon, Edward Fox

Länge: 89 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Johnny English – Man lebt nur dreimal“

Metacritic ber „Johnny English – Man lebt nur dreimal“

Rotten Tomatoes über „Johnny English – Man lebt nur dreimal“

Wikipedia über „Johnny English – Man lebt nur dreimal“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 30. Juni: Sleepy Hollow

Juni 30, 2018

Sat.1, 21.50

Sleepy Hollow (Sleepy Hollow, USA 1999)

Regie: Tim Burton

Drehbuch: Andrew Kevin Walker (nach einer Filmgeschichte von Kevin Yagher und Andrew Kevin Walker)

LV (Inspiration): Washington Irving: The Legend of Sleepy Hollow, 1820 (Die Sage von der schläfrigen Schlucht)

1799 soll Constable Ichabod Crane, ein Rationalist vor dem Herrn, in einem kleinen Dorf in der Nähe von New York mehrere Morde aufklären. Die Einheimischen behaupten, die Morde wurden von einem kopflosen Reiter begangen.

Schöner Horrorfilm von Tim Burton.

Hier zwei zeitgenössische Kritiken:

„Die perfekte Mischung aus haarsträubendem Grauen und schwarzem Humor, eine bis ins Detail perfektionistische Umsetzung und eine sichere Hand bei der Führung eines herausragenden Darstellerensembles machen aus ‚Sleepy Hollow‘ eine der ausgereiftesten Regiearbeiten Tim Burtons.“ (Steffen Heinke, Filmecho-Filmwoche)

„ein freudianisches Disneyland erschüttert vom Grand Guignol“ (Mariam Lau, Die Welt)

Die Musik ist von Danny Elfman; Kameramann war Emmanuel Lubezki.

mit Johnny Depp, Christina Ricci, Miranda Richardson, Michael Gambon, Casper Van Diem, Jeffrey Jones, Christopher Lee

Wiederholung: Sontag, 1. Juli, 02.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Sleepy Hollow“

Wikipedia über „Sleepy Hollow (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tim Burtons “Frankenweenie” (Frankenweenie, USA 2012, nach einem Drehbuch von John August)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Big Eyes“ (Big Eyes, USA 2014)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Die Insel der besonderen Kinder“ (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children, USA 2016)

Tim Burton in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 1. Oktober: Gosford Park

Oktober 1, 2017

Arte, 20.15

Gosford Park (Großbritannien/Italien/USA/Deutschland 2001)

Regie: Robert Altman

Drehbuch: Julian Fellowes (nach einer Idee von Robert Altman und Bob Balaban)

Auf dem Landsitz Gosford Park trifft sich eine Jagdgesellschaft mit ihrer Dienerschaft. Als der Hausherr ermordet wird, muss ein Inspektor den Mörder suchen.

Tolle Gesellschaftskomödie mit einem Hauch Agatha Christie und einem „Was? Die ist auch dabei?“-Ensemble.

Der Film erhielt, neben vielen anderen Preisen, den BAFTA als bester Film, eine Golden Globe für die Regie, einen Oscar für das Drehbuch und die Screen Actors Guild zeichnete gleich das gesamte Ensemble aus.

Drehbuchautor Julian Fellowes ist auch der Erfinder von „Downtown Abbey“.

mit Maggie Smith, Michael Gambon, Kristin Scott Thomas, Camilla Rutherford, Charles Dance, Geraldine Somerville, Tom Hollander, Natasha Wightman, Jeremy Northam, Bob Balaban, James Wilby, Claudie Blakley, Laurence Fox, Ryan Phillippe, Stephen Fry, Kelly Macdonald, Clive Owen, Helen Mirren, Eileen Atkins, Emily Watson, Alan Bates, Derek Jacobi, Richard E. Grant

Wiederholung: Montag, 3. Oktober, 14.05 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Gosford Park“

Wikipedia über „Gosford Park“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ron Manns Doku „Altman“ (Altman, Kanada 2014)


Neu im Kino/Filmkritik: Über Stephen Frears Königin-Victoria-Film „Victoria & Abdul“

September 30, 2017

1887 überreicht zum fünfzigsten Thronjubiläum von Königin Victoria ein extra für diesen Anlass aus Indien herbeigeschaffter Inder der Königin eine Münze.

Die Königin, die auch die Kaiserin von Indien ist, findet den mit den höfischen Ritualen nicht vertrauten 24-jährigen Abdul Karim interessant, freundet sich mit ihm an und blüht wieder auf. Der in seiner Heimat einfache Schreiber wird ein Vertrauter und ihr Sprachlehrer, während die Verwandtschaft der Königin von dieser Beziehung nicht begeistert ist.

Diese Geschichte wurde erst vor einigen Jahren einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Shrabani Basu erfuhr bei ihren Recherchen über ein Buch über die Geschichte des Curry, dass Königin Victoria Currygerichte liebte. In den königlichen Archiven entdeckte sie einige ihrer Tagebücher, die auf Urdu geschriebene Texte enthielten. Basu ließ sie übersetzen. In Indien entdeckte sie bei einem Großneffen von Abdul ein von Abdul geschriebenes Tagebuch über seine Reise nach England.

Basu schrieb darüber das 2010 erschienene Buch „Victoria & Abdul: The true Story of The Queen’s closest Confidant“ (Victoria & Abdul), das das Interesse der Filmemacher weckte. Immerhin hat diese historische Anekdote all die Elemente, die das Interesse des Zuschauers wecken könnten. Allerdings handelt sich auch um ein Episödchen, das bislang für Historiker nicht weiter interessant war, weil es keine historische Bedeutung in irgendeiner Form hat. In so einem Fall muss der Drehbuchautor etwas Finden, das einen Film über diese Beziehung rechtfertigt.

Denn nur dass zwei Menschen gut miteinander auskommen, ist noch keine Geschichte. Es braucht irgendeinen eindeutig ausformulierten Konflikt, der über den gesamten Film trägt. Die im Film angedeutete platonische Liebe zwischen der Königin und ihrem Munshi (aka Lehrer) ist es nicht. Und natürlich müsste man sich entscheiden, ob man Abdul jetzt als den Freund, den einzigen Freund, der Königin oder als einen Betrüger, der sie für seine Zwecke ausnutzt, zeigt. Wobei man hier noch klären müsste, was er von ihr will: Geld, eine höhere gesellschaftliche Stellung oder nur schnell zurück nach Indien? Weil Lee Hall („Billy Elliot“, „Gefährten“) diese Frage konsequent umgeht, bleibt Abdul passiv. Er wurschtelt sich durch, ohne jemals übermäßig aktiv zu werden. Er nimmt einfach alle Ereignisse als gottgegeben hin. Während des gesamten Films ist daher unklar, was er will. Und warum. Ali Fazal spielt ihn deshalb entsprechend unauffällig als höfliche Projektionsfläche.

Mohammed, sein Mitreisender, ist dagegen als notorischer Bedenkenträger, der die Kolonialherren hasst und nur zurück in sein geliebtes, warmes Indien will, viel eindeutiger gezeichnet. Wobei seine Bemerkungen vor allem altbekannte Klischees bestätigen. Er ist, bis zu seinem Tod, der klassische Comic Relief.

Die von Judi Dench gespielte Königin ist, wenn sie mit diebischer Freude den Inder benutzt, um ihren Hofstaat in Aufruhr zu versetzten, deutlich aktiver als Abdul, ohne dass es zu viel mehr als ‚viel Lärm um nichts‘ führt.

Über die anderen Schauspieler kann auch nicht gemeckert werden. Die Kostüme und Schlösser, in denen Stephen Frears teilweise erstmals drehen durfte, sehen gut aus, aber all die Bemühungen helfen nichts, wenn das Drehbuch nicht überzeugt.

Entsprechend spannungs- und ereignislos plätschert der Kostümfilm vor sich hin, wirft einen leicht ironischen Blick auf die höfischen Rituale, feiert erstaunlich unkritisch die große Zeit des British Empire und lässt das Königshaus das hochverehrte Königshaus sein.

Victoria & Abdul (Victoria & Abdul, Großbritannien 2017)

Regie: Stephen Frears

Drehbuch: Lee Hall

LV: Shrabani Basu: Victoria & Abdul: The true Story of The Queen’s closest Confidant, 2010 (Victoria & Abdul)

mit Judi Dench, Ali Fazal, Eddie Izzard, Tim Pigott-Smith, Olivia Williams, Penella Woolgar, Paul Higgins, Michael Gambon, Adeel Akhtar

Länge: 112 Minuten

FSK: ab 6 Jahre

Hinweise

Deutsche Facebook-Seite zum Film

Moviepilot über „Victoria & Abdul“

Metacritic über „Victoria & Abdul“

Rotten Tomatoes über „Victoria & Abdul“

Wikipedia über „Victoria & Abdul“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Stephen Frears „Lady Vegas“ (Lay the Favorite, USA/GB 2012)

Meine Besprechung von Stephen Frears “Philomena” (Philomena, GB 2013)

Meine Besprechung von Stephen Frears „The Program – Um jeden Preis“ (The Program, Großbritannien 2015)

Meine Besprechung von Stephen Frears „Florence Foster Jenkins“ (Florence Foster Jenkins, USA 2016)


Neu im Kino/Filmkritik: „Kingsman: The Golden Circle“ und die Statesman

September 22, 2017

Der erste „Kingsman“-Film „The Secret Service“ war der etwas andere James-Bond-Film, der alles hatte, was alte James-Bond-Fans von einem James-Bond-Film erwarten. Und noch etwas mehr.

Der zweite „Kingsman“-Film „The Golden Circle“ schreibt die Geschichte der Kingsman und von Eggsy (Taron Egerton), der jetzt den Codenamen ‚Galahad‘ hat, fort. Allerdings weniger im Modus eines James-Bond-Films, sondern mehr „eigenständig“ als vergnügliche, mit über hundertvierzig Minuten auch zu lang geratene Nummernrevue mit viel Action. Denn die Story, ein Mix aus Agenten- und Kriminalgeschichte mit einer größenwahnsinnigen Schurkin, ist überall und nirgends.

Es beginnt mit einem Mordanschlag auf Eggsy (Taron Egerton), der uns gleich eine große Actionszene auf den nächtlichen Straßen Londons mit zahlreichen Kollateralschäden beschert, die auch gut in einen James-Bond-Film gepasst hätte. Wenn die Inszenierung der Action nicht zu sehr auf den Kollegen Computer bauen würde.

Dann werden alle Kingsman gleichzeitig bei mehreren explosiven Anschlägen ermordet. Nur Eggsy und Merlin (Mark Strong) überleben. In einem Notfallsafe finden sie einen Hinweis, der sie in die USA nach Kentucky in eine gigantische Whiskey-Destillerie zu ihrer Bruderorganisation ‚Statesman‘ führt und in deren Venen Americana fließt. Die dortigen Agenten Tequila (Channing Tatum, der wegen seines Drogenkonsums schnell tiefgekühlt gelagert wird), sein Kollege Whiskey (Pedro Pascal, „Game of Thrones“, „Narcos“), Ginger Ale (Halle Berry) und ihr Chef Champagne (Jeff Bridges) helfen ihnen gegen den Golden Circle, der für die Anschläge auf die Kingsman verantwortlich ist, vorzugehen.

Der Golden Circle ist eine global aktive Drogenschmuggelorganisation, deren Chefin Poppy (Julianne Moore) nach höheren Weihen strebt. Dafür vergiftet sie jetzt alle ihre Kunden. Das Gegengift gibt es, wenn ihre Forderung nach einer vollständigen Freigabe von Drogen (Hey, klingt vernünftig!) erfüllt wird. Der Präsident der USA (Bruce Greenwood) denkt nicht daran und die Kingsman und die Statesman, vor allem Eggsy und Whiskey, beginnen, quer über den Globus reisend, Poppy und ihr Versteck zu suchen. Das liegt in Südostasien im Dschungel und sieht wie eine US-amerikanische Fünfziger-Jahre-Kleinstadt aus. Mit Diner, Kino und Konzertsaal, mit Elton John als Hauspianisten.

Bis dahin vergeht allerdings viel Filmzeit. Durchaus vergnüglich, aber auch deutlich mehr an einzelnen Episoden, Gags, teils gelungen, teils idiotisch (wie die Roboterhunde), teils geschmacklos, und Subplots zwischen Therapie für ‚Galahad‘ Harry Hart (Colin Firth) und Liebesknatsch zwischen Eggsy und seiner Freundin Prinzessin Tilde (Hanna Alström) interessiert, als am vorantreiben der erschreckend sinnfreien Haupthandlung.

Die Action ist zwar furios im derzeit gängigen, aus Superheldenfilmen bekannten Standard gefilmt, aber sie berührt oft nicht. Denn zu oft ist zu offensichtlich, dass die Szenen nur dank dem großflächigen CGI-Einsatz so aussehen, wie sie aussehen. Dabei haben zuletzt „John Wick: Kapitel 2“, „Atomic Blonde“ und „Baby Driver“ gezeigt, wie mitreisend handgemachte Action ist. Auch der erste „Kingsman“-Film „The Secret Service“ hatte da mit Harry Harts Kampf in einem Pub und einer Kirche Standards gesetzt, die in diesem Film nicht überboten werden. Die Pubszene wird in „The Golden Circle“ zitiert, aber am Ende ist ein Lasso nur ein kläglicher Ersatz für einen Regenschirm.

So ist „Kingsman: The Golden Circle“ ein deutlich zu lang geratener Nachschlag zum ersten „Kingsman“-Film, dem genau der Witz, Stil, erzählerische Stringenz und Überraschungseffekt des ersten Teils fehlt.

Kingsman: The Golden Circle (Kingsman: The Golden Circle, USA 2017)

Regie: Matthew Vaughn

Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn

LV: Mark Millar/Dave Gibbons: The Secret Service, 2012/2013 (Secret Service) (naja, eigentlich „Inspiration“)

mit Taron Egerton, Julianne Moore, Colin Firth, Mark Strong, Channing Tatum, Halle Berry, Jeff Bridges, Pedro Pascal, Edward Holcroft, Elton John, Hanna Alström, Tom Benedict Knight, Michael Gambon, Sophie Cookson, Björn Granath, Lena Endre, Poppy Delevingne, Bruce Greenwood, Emily Watson

Länge: 141 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Kingsman: The Golden Circle“

Metacritic über „Kingsman: The Golden Circle“

Rotten Tomatoes über „Kingsman: The Golden Circle“

Wikipedia über „Kingsman: The Golden Circle“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)

Bonushinweis

Pünktlich zum Filmstart (obwohl der Comic nichts mit dem Film zu tun hat) erschien bei Panini als vierter Band der „Mark Millar Collection“. „Genosse Superman“ ist Mark Millars Interpretation der Geschichte von Superman. Nur dass der Sohn Kryptons in den Fünfzigern nicht in den USA, sondern einige Kilometer weiter, in der Sowjetunion landete und der, – man beachte das Zeichen auf Supermans Brust -, für andere Werte kämpft.

Genosse Superman“ war für den Eisner Award nominiert.

Mark Millar/Dave Johnson/Kilian Plunket: Genosse Superman (Mark Millar Collection Band 4)

(übersetzt von Christian Heiss)

Panini, 2017

172 Seiten

24,99 Euro

Originalausgabe

Superman: Red Son # 1 – 3

DC Comics, 2003

Hinweise

Homepage von Mark Millar

Meine Besprechung von Mark Millar/J. G. Jones‘ „Wanted (Mark Millar Collection 1)“ (Wanted # 1 – 6, Dezember 2003 – Februar 2005)

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Nemesis“ (Nemesis, 2010/2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/Grant Morrisons “Vampirella: Heiliger Krieg (Master Series 1)”

Meine Besprechung von Mark Millar/Steve McNivens „Wolverine: Old Man Logan“ (Old Man Logan, 2008/2009)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 1)“ (Kick-Ass 2 – Issue 1 – 4, Dezember 2010 – November 2011)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Kick-Ass 2 (Band 2)“ (Kick-Ass 2 – Issue 5 – 7, Januar – Mai 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita, Jr. „Hit-Girl – Kick-Ass 2: Die Vorgeschichte“ (Hit-Girl, Issue 1 – 5, August 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yus „Superior – Band 2“ (Superior, Issue 5 – 7, Dezember 2011 – März 2012)

Meine Besprechung von Mark Millar/Dave Gibbons‘ „Secret Service“ (Secret Service # 1- 6, Juni 2012 – April 2013)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 1“ (Kick-Ass 3, # 1 – 5, Juli 2013 – Januar 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/John Romita jr. „Kick-Ass 3 – Band 2“ (Kick-Ass 3 – # 6 – 7, April – August 2014)

Meine Besprechung von Mark Millar/Leinil Yu/Nacho Vigalondos (Co-Autor/Drehbuch) „Super Croocks – Band 1: Der Coup“ (Super Crooks # 1 – 4, 2012)

Meine Besprechung von Jeff Wadlows Mark-Millar-Verfilmung „Kick-Ass 2“ (Kick-Ass 2, USA 2013)

Meine Besprechung von Matthew Vaughns Mark-Millar-Verfilmung „Kingsman: The Secret Service“ (Kingsman: The Secret Service, USA/Großbritannien 2015)


TV-Tipp für den 13. April: Sleepy Hollow

April 13, 2017

Kabel 1, 20.15

Sleepy Hollow (USA 1999, Regie: Tim Burton)

Drehbuch: Andrew Kevin Walker (nach einer Filmgeschichte von Kevin Yagher und Andrew Kevin Walker)

LV (Inspiration): Washington Irving: The Legend of Sleepy Hollow, 1820 (Die Sage von der schläfrigen Schlucht)

1799 soll Constable Ichabod Crane, ein Rationalist vor dem Herrn, in einem kleinen Dorf in der Nähe von New York mehrere Morde aufklären. Die Einheimischen behaupten, die Morde wurden von einem kopflosen Reiter begangen.

Schöner Horrorfilm von Tim Burton.

Hier zwei zeitgenössische Kritiken:

Die perfekte Mischung aus haarsträubendem Grauen und schwarzem Humor, eine bis ins Detail perfektionistische Umsetzung und eine sichere Hand bei der Führung eines herausragenden Darstellerensembles machen aus ‚Sleepy Hollow‘ eine der ausgereiftesten Regiearbeiten Tim Burtons.“ (Steffen Heinke, Filmecho-Filmwoche)

ein freudianisches Disneyland erschüttert vom Grand Guignol“ (Mariam Lau, Die Welt)

Die Musik ist von Danny Elfman; Kameramann war Emmanuel Lubezki.

mit Johnny Depp, Christina Ricci, Miranda Richardson, Michael Gambon, Casper Van Diem, Jeffrey Jones, Christopher Lee

Wiederholung: Freitag, 14. April, 00.40 Uhr (Taggenau! – Und dann wohl auch ungekürzt)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Sleepy Hollow“

Wikipedia über „Sleepy Hollow (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Tim Burtons “Frankenweenie” (Frankenweenie, USA 2012, nach einem Drehbuch von John August)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Big Eyes“ (Big Eyes, USA 2014)

Meine Besprechung von Tim Burtons „Die Insel der besonderen Kinder“ (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children, USA 2016)

Tim Burton in der Kriminalakte

 


TV-Tipp für den 25. März: Open Range – Weites Land

März 25, 2017

In die Sommerzeit mit

ARD, 23.55

Open Range – Weites Land (USA 2003, Regie.: Kevin Costner)

Drehbuch: Craig Storper

LV: Lauran Paine: The Open Range Man, 1990 (später auch „Open Range“)

Als der tyrannische Rancher Baxter die Herde der beiden seit Ewigkeiten zusammen reitenden Cowboys Spearman und Waite stehlen will, hat er sich mit den falschen angelegt.

Schöner Western, der angenehm altmodisch auf jeglichen modernen Schnickschnack verzichtet und ruhig seine Geschichte erzählt.

mit Robert Duvall, Kevin Costner, Annette Bening, Michael Gambon, Michael Jeter, Diego Luna, James Russo, Kim Coates

Hinweise

Rotten Tomatoes über “Open Range”

Wikipedia über „Open Range“ (deutsch, englisch)

Fantastic Ficton über Lauran Paine

David Whitehead über Lauran Paine


TV-Tipp für den 5. Mai: Der gute Hirte

Mai 5, 2016

ZDFneo, 21.45

Der gute Hirte (USA 2006, Regie: Robert de Niro)

Drehbuch: Eric Roth

Hochkarätig besetztes CIA-Biopic, das die Geschichte des Geheimdienstes zwischen dem Zweiten Weltkrieg und den sechziger Jahren anhand des Lebens von Edward Wilson von der Spionageabwehr erzählt.

„Der gute Hirte“ war für mehrere renommierte Preise nominiert, wie den Oscar für die Ausstattung, und erhielt auch einige. Hauptsächlich für die Ausstattung und, auf der Berlinale, für das Ensemble.

Auch für den Edgar war Eric Roths Drehbuch nominiert. Den Preis der International Thriller Writers (ITW) als bester Thriller erhielt „Der gute Hirte“.

Und das fand ich dann doch ziemlich rätselhaft. Denn letztendlich ist Robert de Niros Film doch nur gut ausgestattetes, gut besetztes, ziemlich zähes Ausstattungskino.

Mit Matt Damon, Angelina Jolie, Alec Baldwin, Tammy Blanchard, Billy Crudup, Robert De Niro, Keir Dullea, Michael Gambon, Martina Gedeck, William Hurt, Timothy Hutton, Gabriel Macht, Joe Pesci, John Turturro

Hinweise

Film-Zeit über „Der gute Hirte“

Rotten Tomatoes über „Der gute Hirte“

Wikipedia über „Der gute Hirte“ (deutsch, englisch)


Neu im Kino/Filmkritik: „Hail, Caesar!“ Hail, Joel Coen! Hail, Ethan Coen!

Februar 20, 2016

Nach „A serious Man“, „True Grit“ und „Inside Llewyn Davis“ gönnen sich Joel und Ethan Coen mit „Hail, Caesar!“ eine Auszeit von den schweren und ernsten Stoffen. Ihr neuer Film ist eine leichte Komödie bar jeglichen gesellschaftlichen und auch weitergehenden künstlerischen Anspruchs, der weiter oder tiefer als die glänzende Oberfläche geht. Genau wie für Pedro Almodóvar „Fliegende Liebende“ nach mehreren ernsten Filmen auch nur ein Intermezzo, ein Spaß, eine Entspannungsübung war, in dem er seine altbekannten Themen in altbekannter Weise hübsch aufbereitete, ist auch „Hail, Caesar!“ für die Coens nicht mehr als eine Fingerübung voller Stars und Zitate, die glaubt, auf eine Geschichte verzichten zu können.
Der neue Film der Coen-Brüder entführt in das Hollywood der frühen fünfziger Jahre und erzählt einige Stunden aus dem Leben von Eddie Mannix (Josh Brolin), dem Problemlöser von Capitol Pictures. Nach seiner Beichte, in der der reuige Sünder erzählt, dass er, obwohl er mit dem Rauchen aufgehört hat, geraucht hat, kümmert er sich mitten in der Nacht um ein Starlet, das für verfängliche Fotos posiert. In diesem Moment erscheint Mannix als Bruder von Phil Marlowe. Aber er ist nur der allzuständige Manager, der sich auch um den täglichen Kleinkram kümmert, dabei von den Zwillingsschwestern Thora und Thessaly Thacker (Tilda Swinton in einer Doppelrolle und damit auch mit der doppelten Leinwandpräsenz) als aasige Gesellschaftsreporterinnen (mit realem Vorbild) wegen exklusiver Informationen belästigt wird und die verschiedenen Sets besucht, an denen gerade Filme gedreht werden: ein großes Bibelepos mit Christen und Römern als die Prestigeproduktion des Studios, ein Musical mit einer singenden Wassernixe (keine badende Venus), ein Musical mit stepptanzenden Matrosen, ein Serial-Western mit einem sehr akrobatischen Cowboy und einem Drama, das wie eine missglückte Screwball-Comedy aussieht.
Da verschwindet Baird Whitlock (George Clooney), der Star des Bibelfilms, plötzlich, in einer kurzen Drehpause, spurlos. Mannix glaubt zuerst, dass Whitlock einfach nur eine weitere seiner Kneipentouren unternimmt. Als er die Lösegeldforderung von einer sich „Die Zukunft“ nennenden Gruppe erhält, die behauptet, Whitlock entführt zu haben, beginnt er Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, um das Problem zu lösen. Natürlich ohne dass irgendjemand etwas davon erfährt und ohne dass ein Drehtag verloren geht.
Whitlocks Entführer, eine Gruppe kommunistischer Drehbuchautoren und Statisten, sind allerdings gar nicht so schlimm. Sie parlieren mit Whitlock, der ein wahrer Trottel ist und der seine römische Uniform mit unverkennbarem Glauben an seine eigene Herrlichkeit trägt, über den ausbeuterischen Kapitalismus und die kommunistischen Ideen und reichen Häppchen.
„Hail, Caesar!“ ist eine Aneinanderreihung von Episoden, Anekdoten, Liebeserklärungen an Stars, Filme und Genres und eine einzige große Hommage an das Hollywood-Kino der fünfziger Jahre. Das Kino, das die Coen-Brüder in ihrer Kindheit gerade noch genießen konnten und das während ihrer Jugendjahre endgültig aus den Kinos verschwand und in dem sie jetzt wie in einem Bilderbuch blättern. Für jede Szene, jede Figur, jedes Bild kann mindestens eine filmische oder reale Referenz genannt werden. Was allerdings fehlt, ist eine Geschichte, die dieser Nummernrevue pompös eingeführter und oft lieblos fallengelassener Figuren irgendeine Tiefe oder Bedeutung verleihen könnte.
Denn die fünfziger Jahre waren auch die Jahre des Kommunistenhassers McCarthy und der Berufsverbote für echte und vermeintliche Kommunisten. In „Trumbo“, der am 10. März bei uns anläuft, erzählt Jay Roach, ausgehend von der Biographie des erfolgreichen Drehbuchautoren Dalton Trumbo, davon. Sein sehenswerter Film ist der ernste Gegenentwurf zum eskapistischen „Hail, Caesar!“. Dieser Unterschied fällt besonders bei den Figuren auf, die in beiden Filmen auftreten. In „Hail, Caesar!“ unter falschen Namen. In „Trumbo“ unter ihrem echten Namen, als Kolumnistin Hedda Hopper, Drehbuchautor Dalton Trumbo und seine Freunde, die anderen Autoren und Schauspieler, die sich in ihren Häusern trafen und über sozialistische Ideen und den real existierenden Kapitalismus sprachen, während John Wayne und Ronald Reagan die amerikanischen Werte hochhielten.
Aber diese düstere Realität interessiert die Coen-Brüder überhaupt nicht. „Hail, Caesar!“ ist kein zweiter „Barton Fink“ oder „The Big Lebowski“, sondern eher ein zweites „Burn after Reading“, das dieses Mal in einer Traumwelt spielt, die sich Traumfabrik nennt und in der alles nach einer einzigen großen Inszenierung aussieht und nichts von wirklich existenzieller Bedeutung ist.
Auch wenn die Drehbuchautoren philosophisch über den Kapitalismus und die Religionsgelehrten über die Darstellung von Jesus in „Hail, Caesar!“ parlieren dürfen.

Hail Caesar - Plakat

Hail, Caesar! (Hail, Caesar!, USA/Großbritannien 2016)
Regie: Joel Coen, Ethan Coen
Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen
mit Josh Brolin, Alden Ehrenreich, George Clooney, Max Baker, Ralph Fiennes, Heather Goldenhersh, Ian Blackman, Veronica Osorio, Tom Musgrave, David Krumholtz, Tilda Swinton, Fisher Stevens, Patrick Fischler, Fred Melamed, Channing Tatum, Jonah Hill, Frances McDormand, Michael Gambon (Erzähler im Original; in der deutschen Fassung ist Christian Rode der mit pathetischem Ernst die Anekdoten einordnende Erzähler)
Länge: 106 Minuten
FSK: ab 0 Jahre

Hinweise
Deutsche Homepage zum Film
Moviepilot über „Hail, Caesar!“
Metacritic über „Hail, Caesar!“
Rotten Tomatoes über „Hail, Caesar!“
Wikipedia über „Hail, Caesar!“ (deutsch, englisch)

„You know, for kids!“  – The Movies of the Coen Brothers (eine sehr umfangreiche Seite über die Coen-Brüder)

Meine Besprechung von Bill Green/Ben Peskoe/Will Russell/Scott Shuffitts „Ich bin ein Lebowski, du bist ein Lebowski – Die ganze Welt des Big Lebowski“ (I’m a Lebowski, you’re a Lebowski, 2007)

Meine Besprechung von Michael Hoffmans “Gambit – Der Masterplan” (Gambit, USA 2012 – nach einem Drehbuch von Joel und Ethan Coen)

Meine Besprechung des Coen-Films “Inside Llewyn Davis” (Inside Llewyn Davis, USA/Frankreich  2013)

Die Coen-Brüder in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 26. Januar: Open Range – Weites Land

Januar 26, 2016

Pro7 Maxx, 20.15

Open Range – Weites Land (USA 2003, Regie.: Kevin Costner)

Drehbuch: Craig Storper

LV: Lauran Paine: The Open Range Man, 1990 (später auch „Open Range“)

Als der tyrannische Rancher Baxter die Herde der beiden seit Ewigkeiten zusammen reitenden Cowboys Spearman und Waite stehlen will, hat er sich mit den falschen angelegt.

Schöner Western, der angenehm altmodisch auf jeglichen modernen Schnickschnack verzichtet und ruhig seine Geschichte erzählt.

mit Robert Duvall, Kevin Costner, Annette Bening, Michael Gambon, Michael Jeter, Diego Luna, James Russo, Kim Coates

Wiederholung: Mittwoch, 27. Januar, 01.30 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über “Open Range”

Wikipedia über „Open Range“ (deutsch, englisch)

Fantastic Ficton über Lauran Paine

David Whitehead über Lauran Paine


TV-Tipp für den 24. Juni: Open Range – Weites Land

Juni 24, 2014

Proz7 Maxx, 20.15

Open Range – Weites Land (USA 2003, R.: Kevin Costner)

Drehbuch: Craig Storper
LV: Lauran Paine: The Open Range Man, 1990 (später auch „Open Range“)

Als der tyrannische Rancher Baxter die Herde der beiden seit Ewigkeiten zusammen reitenden Cowboys Spearman und Waite stehlen will, hat er sich mit den falschen angelegt.

Schöner Western, der angenehm altmodisch auf jeglichen modernen Schnickschnack verzichtet und ruhig seine Geschichte erzählt.

mit Robert Duvall, Kevin Costner, Annette Bening, Michael Gambon, Michael Jeter, Diego Luna, James Russo, Kim Coates

Wiederholung: Mittwoch, 25. Juni, 01.10 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Open Range“

Wikipedia über „Open Range“ (deutsch, englisch)

Fantastic Ficton über Lauran Paine

David Whitehead über Lauran Paine


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