Neu im Kino/Filmkritik: Über Martin Scorseses „Killers of the Flower Moon“

Oktober 19, 2023

Und wieder verarbeitet Martin Scorsese eine wahre Geschichte zu einem Spielfilm. Bei „GoodFellas“, „Casino“, „Gangs of New York“ (seinem ersten Film mit Leonardo DiCaprio) und „The Wolf of Wall Street“ führte das zu inzwischen allgemein als Klassiker anerkannten Filmen. In seinem neuesten Film, dem 206-minütigem Epos „Killers of the Flower Moon“, geht es um die Serie von Morden an den in Oklahoma lebenden Osage. Zwischen 1918 und 1931, wobei der Höhepunkt zwischen 1921 und 1926 war, wurden in der menschenleeren Gegend über sechzig, nach neueren Forschungen sogar über hundert, Osage ermordet.

Durch den Fund von Ölquellen waren die Osage unglaublich reich geworden. Am Filmanfang werden wir belehrt, dass sie damals zu den reichsten Menschen auf der Erde gehörten. Soviel Geld zieht natürlich viele Glücksritter und Verbrecher an. Legal, illegal, halblegal, scheißegal, solange das Geld in den Taschen weißer Männer landet. Einer von ihnen ist William ‚King‘ Hale (Robert De Niro). Der Viehzüchter inszeniert sich als gütiger Patriarch und Freund der Osage. Hintenrum lässt er sie, vor allem Osage-Frauen, töten. Es gibt nämlich ein Gesetz, nach dem der Ehemann der Toten ihr Vermögen erbt. Und das sind in diesem Fall beträchtliche Einnahmen aus dem Ölgeschäft.

Deshalb fordert er seinen Neffen Ernest Burkhart (Leonardo DiCaprio) auf, eine Osage-Frau zu heiraten. In Mollie Kyle (Lily Gladstone) findet der etwas dumme Kriegsinvalide Burkhart sogar eine ansehnliche, kluge und liebenswerte Frau. Um an ihr Vermögen zu kommen, auch wenn ihn ab und an das schlechte Gewissen plagt, muss er sie vergiften.

Zur gleichen Zeit bringen die Weißen munter Osage-Männer und -Frauen um. Einmal versuchen die Indianer in Washington Gehör zu finden. Und einige Bundesagenten suchen die Täter. Für J. Edgar Hoover und das damals noch junge FBI war die Aufklärung der Mordserie ihr erster großer Fall.

Das klingt doch nach einer Geschichte, die perfekt zu Martin Scorsese passt. Die Kritiken nach der Premiere in Cannes waren überschwänglich. Ich kann sie mir nur als eine Mischung aus Festivalbesoffenheit, Freude über das Aushalten des Films ohne mehrmalige Toilettengänge (er dauert 206 Minuten, es gibt keine Pause) und die Freude, darüber, dass ihr großes Idol Martin Scorsese weiterhin Filme inszeniert. Teure Filme. So soll „Killers of the Flower Moon“ zweihundert Millionen US-Dollar gekostet haben.

Über die Qualität eines Films sagt das Budget nichts aus. Eher schon über das Geschäftsmodell von Streamingdiensten. „Killers of the Flower Moon“ ist eine Apple-Produktion. Sie gaben Scorsese viel Geld und ließen ihn dann machen. Danach können sie den Film auf ihrer Plattform ablegen und mit dem Namen des Regisseurs werben. Das poliert ihren Ruf als Förderer der Kinokunst auf. Gleichzeitig bringt ihnen das einige neue Abonnenten. Ob sie sich den Film ansehen, ist egal. Ob der Film gut ist, ist auch egal. Außerdem ist er schneller vergessen, als die älteren Filme der bekannten Regisseure, die sich auf dieses Geschäftsmodell einließen. Oder wer erinnert sich noch an die von den Coen-Brüdern, David Fincher, Sofia Coppola und Noah Baumbach für Streamingdienste gedrehte Filme? Wenn sie im Kino gezeigt und auf DVD/Blu-ray veröffentlicht wurden, wurde immerhin etwas mehr über sie gesprochen. Aber zwei Wochen später sind sie weitgehend vergessen. Auch Scorseses vorheriger Film, die Netflix-Produktion „The Irishman“ ist inzwischen vergessen.

Und damit wären wir bei „Killers of the Flower Moon“, einem Film der ähnlich misslungen wie „The Irishman“ ist. Der Film ist zu lang, zu unfokussiert und zu langsam, teils mit sich in Endlosschleifen wiederholenden Dialogen, erzählt. Zum Glück verzichtet Scorsese dieses Mal auf das in „The Irishman“ irritierende De-Aging.

Das Hauptproblem bei „Killers of the Flower Moon“ ist das von Eric Roth und Martin Scorsese geschriebene Drehbuch. Sie verzichten auf ein Voice-Over; – dabei ist Martin Scorsese ein Meister des Voice-Overs und ein gutes Voice-Over kann einer epischen Geschichte in jeder Beziehung den nötigen Fokus verleihen. Hier breiten Scorsese und Roth in epischer Bräsigkeit über dreieinhalb Stunden eine Geschichte aus, bei der nie klar ist, wer der Protagonist ist. Also mit welcher Figur wir uns identifizieren sollen. Am ehesten bietet sich der von Leonardo DiCaprio mit vorgestrecktem Kinn, nach unten gezogenen Mundwinkeln und starrem Blick als gutmütig-tumben Trottel gespielten Ernest Burkhart an. Er treibt passiv durch die Geschichte und verhält sich mal so, mal so, aber nie konsistent. Entsprechend unbeeindruckt verfolgt man sein Schicksal. William ‚King‘ Hale (De Niro) ist da eine wesentlich stimmigere Figur, die allerdings blasser als nötig bleibt. Alle anderen Figuren sind in dem an allen Ecken und Enden in jeder Beziehung ausfransendem Ensemblestück Nebenfiguren ohne besondere Eigenschaften. Das gilt auch für Burkharts Frau Mollie (Lily Gladstone), die als eine viel zu intelligente Frau eingeführt wird, um sich dann willenlos von ihrem Mann vergiften zu lassen.

Die teils arg elliptisch erzählte Story plätschert ähnlich unentschlossen zwischen verschiedenen Plots und Ereignissen vor sich hin. Natürlich gibt es immer wieder gute Szenen, aber eigentlich alles, was in den ersten Minuten etabliert wird, ist später höchstens ein Hintergrundrauschen. Öltürme (zur Erinnerung: die Osage wurden durch Öl reich und jeder will ein Stück von diesem Ölkuchen abhaben) sehen wir am Anfang. Dann nie wieder. Die Osage verschwinden schnell, abgesehen von den Osage-Frauen, aus der Filmgeschichte. Erst gegen Ende treten sie wieder auf, ohne einen entscheidenden Einfluss auf die Handlung zu haben. Während der Gerichtsverhandlung am Filmende dürfen sie dann als Publikum stumm die Verhandlung verfolgen.

Am Ende, wenn die Übeltäter angeklagt werden, ist unklar, wen oder was Scorsese für die Morde verantwortlich macht. Das ist die alte Frage, ob das Individuum für seine Taten oder die Gesellschaft, genauer die Strukturen einer Gesellschaft und die Umstände, unter denen der Täter lebt, für die Taten des Einzelnen verantwortlich sind. Also ob es sich bei den Morden an den Osage um die Taten von einem bösen Patriarchen und einiger gieriger und dummer Männer oder um gesellschaftliche Strukturen handelt. Strukturen, die zu diesen Morden führten und die von der herrschenden Klasse letztendllich auch gewollt waren. Diese These wird im Film nicht weiterverfolgt.

Denn im Gegensatz zu seinen anderen Filmen scheint Scorsese hier die Verantwortung bei den Tätern zu sehen. Vor allem bei ‚King‘ Hale, der einfach nur ein böser Mensch war und der die anderen Männer zu den Morden anstiftete. Zum Glück kam dann irgendwann das FBI und überführte ihn.

In dem Moment ist schon sehr viel Filmzeit vergangen. Entsprechend schnell werden die Ermittlungen von Tom White (Jesse Plemons) und seinen Männern als Pflichtprogramm vor der Gerichtsverhandlung abgehandelt.

Killers of the Flower Moon“ gehört zu Martin Scorseses schlechteren Filmen. Dabei hätte aus der Geschichte mit einem Voice-Over, das die Geschichte der Morde an den Osage aus einer Perspektive erzählt, und, damit einhergehend, herzhaft um eine halbe Stunde oder, besser noch, eine Stunde gekürzt, ein guter Film werden können.

Killers of the Flower Moon (Killers of the Flower Moon, USA 2023

Regie: Martin Scorsese

Drehbuch: Eric Roth, Martin Scorsese

LV: David Grann: Killers of the Flower Moon: The Osage Murders and the Birth of the FBI, 2017 (Das Verbrechen)

mit Leonardo DiCaprio, Robert De Niro, Jesse Plemons, Lily Gladstone, Tantoo Cardinal, John Lithgow, Brendan Fraser, Cara Jade Myers, JaNae Collins, Jillian Dion, William Belleau, Louis Cancelmi, Tatanka Means, Michael Abbot Jr., Pat Healy, Scott Shepard, Jason Isbell, Sturgill Simpson

Länge: 206 Minuten

FSK: ab 12 Jahre (und wenn die Eltern dabei sind, ist der Film ab 6 Jahre erlaubt)

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Killers of the Flower Moon“

Metacritic über „Killers of the Flower Moon“

Rotten Tomatoes über „Killers of the Flower Moon“

Wikipedia über „Killers of the Flower Moon“ (deutsch, englisch) und die historischen Hintergründe (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “Hugo Cabret” (Hugo, USA 2011)

Meine Besprechung von Martin Scorseses “The Wolf of Wall Street” (The Wolf of Wall Street, USA 2013)

Meine Besprechung von Martin Scorseses „Silence“ (Silence, USA 2016)

Martin Scorsese in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 4. September: München

September 3, 2022

Arte, 21.50

München (Munich, USA 2005)

Regie: Steven Spielberg

Drehbuch: Tony Kushner, Eric Roth, Charles Randolph

Während der Olympiade 1972 in München töten Mitglieder der palästinensischen Terrorgruppe Schwarzer September elf israelische Athleten Danach beauftragt die israelische Regierung den jungen Mossad-Agenten Avner Kaufman, zusammen mit einem kleinem Team, die Drahtzieher des Anschlags zu finden und zu töten.

Spannender, etwas lang geratener und damals kontrovers diskutierter Thriller, der sich etwas unglücklich zwischen die Stühle setzt.

mit Eric Bana, Geoffrey Rush, Daniel Craig, Hanns Zischler, Mathieu Kassovitz, Ayelet Zurer, Ciarán Hinds, Lynn Cohen, Mathieu Amalric, Michael Lonsdale, Valeria Bruni Tedeschi, Moritz Bleibtreu, Meret Becker

Hinweise

Rotten Tomatoes über „München“

Wikipedia über „München“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs “Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels” (Indiana Jones and the kingdom of the skull, USA 2008)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs “Gefährten” (War Horse, USA 2011)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs “Lincoln” (Lincoln, USA 2012)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ (Bridge of Spies, USA 2015)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs „BFG – Big Friendly Giant (The BFG, USA 2016)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs „Die Verlegerin“ (The Post, USA 2017)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs „Ready Player One“ (Ready Player One, USA 2018)

Meine Besprechung von Steven Spielbergs „West Side Story“ (West Side Story, USA 2021)

Steven Spielberg in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: Über Denis Villeneuves Verfilmung der ersten Hälfte von Frank Herberts „Dune“

September 16, 2021

Als Warner Bros. Pictures im Dezember 2020 ankündigte, dass sie in den USA „Dune“ und weitere Blockbuster gleichzeitig im Kino und auf ihrem Streamingportal HBO Max veröffentlichen würden, war „Dune“-Regisseur Denis Villeneuve verärgert. Er befürchtete, dass dieser Schritt weitere „Dune“-Kinofilme verhindere.

Damals klang das nach dem Gefühlsausbruch eines gekränkten Regisseurs, der seine Filme lieber im Kino sieht. Heute wissen wir, dass er das auch sagte, weil er in „Dune“ nur die erste Hälfte von Frank Herberts achthundertseitigem SF-Klassiker „Dune – Der Wüstenplanet“ verfilmt hat. Sein Film endet nach hundertfünfzig Minuten einfach mitten in der Geschichte. Das Ende gibt es dann in ein, zwei Jahren und einen dritten „Dune“-Film, der auf „Der Herr des Wüstenplaneten“ (Dune Messiah, 1969) basieren soll, später. Falls es nicht dazu kommt, hat man mit „Dune“ einen halben Film gesehen. Und, ja, ich meine das genau so, wie ich es sage: „Dune“ ist wie ein „Tatort“, den man nach 45 Minuten anhält. Wobei der Vergleich mit Robert Schwentkes „Die Bestimmung – Allegiant“ (The Divergent Series: Allegiant, USA 2016) treffender wäre. Das war die erste Hälfte des zweiteiligen Finales einer vierteiligen Young-Adult-Dystopie, von der der Abschluss des Finales nie gedreht wurde. Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Auch weil bis jetzt noch nicht bekannt ist, ob es „Dune: Part Two“ geben wird.

Immerhin führt die schon lange vor dem Dreh gefällte Entscheidung, „Dune – Der Wüstenplanet“ in zwei Filmen zu erzählen, dazu, dass Villeneuve viel Zeit hat, die Geschichte zu erzählen. Nämlich, wenn der zweite Teil wieder hundertfünfzig Minuten lang ist, gut fünf Stunden. Er kann also in aller Ruhe Figuren, Konflikte und Themen einführen. Er kann, immerhin soll „Dune“ der Auftakt einer Trilogie sein, das alles so einführen, das es bereits im ersten Film Hinweise auf Entwicklungen gibt, die erst im zweiten oder dritten Film wichtig werden. Genau das scheint Villeneuve mit dem aus der Perspektive der Fremen erzähltem Prolog zu beabsichtigen. Es wird, so der erste Eindruck, nicht die Geschichte von Paul Atreides sondern die der Fremen erzählt. In den nächsten Minuten ändert sich das. Die ersten vierzig Minuten spielen auf dem Wasserplaneten Caladan, dem alten Sitz des Hauses Atreides. Die nächsten fünfzig Minuten spielen dann auf Arrakis, dem neuen Sitz des Hauses Atreides, dem Wüstenplanet. Diese neunzig Minuten sind vor allem eine Einführung der Welt, in der die Geschichte spielt und der wichtigen Figuren. Villeneuve folgt hier zwar Herberts Buch, aber er präsentiert den Protagonisten Paul Atreides (Timothée Chalamet), der schon auf Caladan Visionen von einer in der Wüste lebenden, für ihn wichtigen, jetzt aber noch unbekannten Frau hat und der der Auserwählte ist, seinen Vater Leto Atreides (Oscar Isaac), einem besonnenem Herrscher, und seine Mutter Jessica Atreides (Rebecca Ferguson), einer Bene Gesserit, und die verschiedenen Konflikte so, dass sie nachvollziehbar sind. Besonders wichtig ist der Konflikt mit dem Haus der Harkonnen. Sie sind die bisherigen Kolonialherren von Arrakis und sie wollen den Planeten wieder in ihren Besitz bringen. Auf dem Planeten gibt es das Gewürz, auch Melange oder Spice genannt. Es ist gleichzeitig eine Bewusstseinserweiternde Droge und der Treibstoff für die Raumschiffe. Deshalb ist die Herrschaft über den Wüstenplaneten eine Lizenz zum Gelddrucken.

Die Harkonnen sind die bösen Bösewichter, die als Kolonialherren despotische Unterdrücker waren. Um wieder die Herren über den Planeten zu werden, ermorden sie Leto Atreides und fast alle seine Gefolgsleute.

Paul und seine Mutter flüchten in die Wüste, wo die Fremen leben.

Ab diesem Moment wird der Film zu einer länglichen Abfolge von Episoden, die die Handlung nicht erkennbar voranbringen. Wer das Buch kennt und weiß, wie die Geschichte endet, ist hier im Vorteil. Denn nachdem Villeneuve in der ersten Hälfte des Films die Romanhandlung intelligent auf die Leinwand übertrug, klebt er nach Leto Atreides‘ Tod zu sehr an der episodenhaften Romanhandlung. Ein Thema ist nicht mehr erkennbar. Der den Roman bestimmende Konflikt mit den Harkonnen über die Herrschaft über den Wüstenplaneten verschwindet hier, wie im Roman, aus der Geschichte.

Auffallend ist in dem Moment auch das überkommene Frauenbild des 1965 erschienenen Romans, das hier bruchlos in den Film übertragen wird. Pauls Mutter Jessica Atreides, die ein Mitglied des einflussreichen Frauenordens der Bene Gesserit ist und die deshalb über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt, ist jetzt nur noch ein hilfsbedürftiges Anhängsel von Paul, der sie aus gefährlichen Situationen retten muss und gefährliche Situationen allein meistert. Und die Filmgeschichte ähnelt immer mehr „Lawrence von Arabien“ mit Paul als Retter der Fremen. Aber das ist dann die Geschichte des zweiten „Dune“-Films.

Villeneuve erzählt diese Geschichte, wie schon in seinem vorherigem Film „Blade Runner 2049“, mit teilweise enervierender, prätentiöser Langsamkeit. Natürlich sind die Bilder von dem Wüsten- und dem Wasserplaneten überwältigend. Die Präsentieraufmärsche der Soldaten sind, wie in den „Star Wars“-Filmen, zweckfrei, aber schön anzusehen. Und die Räume, durch die die Menschen gehen müssen, sind oft verschwenderisch groß. Das weckt auch immer wieder Erinnerungen an diverse Bibel-Filme; vielleicht auch weil Paul Atreides der Auserwählte, der Messias, ist,

In jedem Bild ist ein Übermaß an Respekt vor der Vorlage zu spüren. Villeneuve kürzte nicht herzhaft, setzte keine eigenen Schwerpunkte oder veränderte Perspektiven (was hätte aus „Dune“ für ein Film werden können, wenn Villeneuve die gesamte Geschichte aus der Perspektive der Fremen erzählt hätte!). Stattdessen folgt er Frank Herberts Geschichte fast schon sklavisch.

Trotz guter Momente, guter Schauspieler (teils nur in Minirollen), imposanter, für das Kino komponierter Bilder und einer guten ersten Hälfte, ist „Dune“ letztendlich ein enttäuschendes Werk. Das liegt allerdings nicht an der Vorlage, sondern an dem fehlendem Mut, die Geschichte aus den Sechzigern (wo sie mit ihrer Ideologie und ihren Bezügen steht) in die Gegenwart zu bringen und für den Film umfassend umzuarbeiten. Denn so wahnsinnig komplex, wie immer wieder behauptet wird, ist der Roman nicht.

Stattdessen gibt es eine viel zu ehrfurchtsvolle Bebilderung der ersten Hälfte des Romans.

Dune (Dune, USA 2021)

Regie: Denis Villeneuve

Drehbuch: Denis Villeneuve, Jon Spaihts, Eric Roth

LV: Frank Herbert: Dune, 1965 (Dune – Der Wüstenplanet)

mit Timothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Oscar Isaac, Jason Momoa, Stellan Skarsgård, Stephen McKinley Henderson, Josh Brolin, Javier Bardem, Sharon Duncan-Brewster, Chang Chen, Dave Bautista, David Dastmalchian, Zendaya, Charlotte Rampling, Babs Olusanmokun, Benjamin Clementine

Länge: 156 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Die Vorlage

Frank Herbert: Dune – Der Wüstenplanet

(übersetzt von Jakob Schmidt)

Heyne, 2020 (die Filmausgabe)

800 Seiten

12,99 Euro

Zum Filmstart erschien der Roman mit einem neuen Cover.

Vor dem Filmstart erschien der Roman bereits in mehreren Übersetzungen.

Originalausgabe

Dune

Chilton Books, 1965

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Dune“

Metacritic über „Dune“

Rotten Tomatoes über „Dune“

Wikipedia über „Dune“ (2021) (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Denis Villeneuves „Enemy“ (Enemy, Kanada/Spanien 2013)

Meine Besprechung von Denis Villeneuves „Sicario“ (Sicario, USA 2015) und der DVD und des Soundtracks

Meine Besprechung von Denis Villeneuves „Arrival“ (Arrival, USA 2016)

Meine Besprechung von Frank Herberts „Dune – Der Wüstenplanet“ (Dune, 1965)


TV-Tipp für den 23. Mai: Der seltsame Fall des Benjamin Button

Mai 22, 2021

RTL II, 20.15

Der seltsame Fall des Benjamin Button (The curious Case of Benjamin Button, USA 2008)

Regie: David Fincher

Drehbuch: Eric Roth

LV: F. Scott Fitzgerald: The curious Case of Benjamin Button, 1922 (Kurzgeschichte)

Wie alle Menschen altert Benjamin Button. Allerdings wird er nicht älter, sondern jünger.

Prächtiges Ausstattungskino mit prominenter Besetzung, basierend auf einer Kurzgeschichte, die zu einem gut dreistündigem Film wurde.

mit Brad Pitt, Cate Blanchett, Taraji P. Henson, Julia Ormond, Jason Flemyng, Elias Koteas, Tilda Swinton, Jared Harris, Elle Fanning, Mahershala Ali (im Film als Mahershalhashbaz Ali)

Wiederholung: Montag, 24. Mai, 01.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der seltsame Fall des Benjamin Button“

Wikipedia über „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von David Finchers “Verblendung” (The Girl with the Dragon Tattoo, USA 2011)

Meine Besprechung von David Finchers „Gone Girl – Das perfekte Opfer“ (Gone Girl, USA 2014)

David Fincher in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 25. Oktober: Insider

Oktober 24, 2019

3sat, 22.25

Insider (The Insider, USA 1999)

Regie: Michael Mann

Drehbuch: Eric Roth, Michael Mann

LV: Marie Brenner: The Man who know too much, 1996 (Artikel Vanity Fair)

TV-Journalist Lowell Bergman will eine Story über die miesen Geschäfte der Zigarettenindustrie landesweit ausstrahlen. Sein Kronzeuge ist Jeffrey Wigand, ehemaliger Chef der Forschungsabteilung eines Zigarettenkonzerns. Dummerweise wollen die Senderbosse und die Zigarettenindustrie die Story verhindern.

Hochspannender 157-minütiger Thriller, der einen gelungen Einblick in die Medienwelt und die Wirtschaft und ihre Strukturen liefert, getragen von einem fantastischen Ensemble.

mit Al Pacino, Russell Crowe, Christopher Plummer, Diane Venora, Philip Baker Hall, Lindsay Crouse, Debi Mazar

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Insider“

Wikipedia über „Insider“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung der von Michael Mann erfundenen Krimiserie “Vega$ – Staffel 1″ (Vega$, USA 1978/1979)

Meine Besprechung von Michael Manns “Blackhat” (Blackhat, USA 2014)

Michael Mann in der Kriminalakte


Neu im Kino/Filmkritik: „A Star is born“, wieder einmal

Oktober 6, 2018

Jackson Maine (Bradley Cooper) ist ein Rockmusiker, der immer noch große Hallen füllt. Seine Musik geht, entsprechend seinem Alter, so in Richtung poppig-schrammeliger Grunge mit seltenen Country-Anwandlungen. Eines Abends entdeckt der Alkoholiker nach einem Konzert in einer Drag-Bar die vollkommen unbekannte Sängerin Ally (Lady Gaga). Er verbringt die Nacht mit ihr, verliebt sich in sie und lädt sie zu seinem nächsten Konzert ein. Backstage. Mit einem gemeinsamen Song auf der Bühne. Sie verlieben sich ineinander. Er fördert sie. Sie, die nie vor mehr als einem Dutzend Menschen auftrat, ist zuerst überwältigt von den Reaktionen des Publikums. Tausende jubeln ihr zu. YouTube-Aufnahmen von ihrem Kurzauftritt gehen viral. Schnell beginnt sie ihre erste CD aufzunehmen, während ihr Produzent bereits das allumfassende TV- und Tourpaket schnürt und so den nächsten Pop-Star aufbaut.

Währenddessen versinkt Maine immer mehr im Drogensumpf.

Und wer eine der vier vorherigen Versionen der Geschichte kennt, kennt auch ihr Ende. Am bekanntesten dürfte die 1976er Version von Frank Pierson mit Kris Kristofferson und Barbara Streisand sein. Der Film, der die Geschichte aus Hollywood ins Musikbusiness verlegte, war ein kommerzieller Erfolg. Die Songs Hits. Die Kritik, wie ein Blick auf Rotten Tomatoes zeigt, war nicht begeistert.

Die älteren Versionen – „What Price Hollywood?“ (USA 1932, Regie: George Cukor), „Ein Stern geht auf“ (A Star is born, USA 1937, Regie: William A. Wellman) und „Ein neuer Stern am Himmel“ (A Star is born, USA 1954, Regie: George Cukor) – dürfte heute niemand mehr kennen.

In seinem Regiedebüt knüpft Bradley Cooper an Piersons Werk an. Und zwar so sehr, dass ich ständig Barbara Streisand und Kris Kristofferson vor mir sah. Auch wenn ich von Piersons Film nur das bekannte Plakatbild mit Kris Kristofferson und Barbara Streisand vor einer bis zum letzten Platz gefüllten Freilichtbühne kenne. Weil der Film seit Ewigkeiten, – falls überhaupt -, nicht mehr im Fernsehen gezeigt wurde, dürften die meisten Piersons Film ebenfalls nicht kennen oder nur noch eine vage Erinnerung an ihn haben. Denn nicht jeder kauft sich DVDs.

Mit seinem Aussehen – Vollbart, lange, zottelige Haare – betont Cooper die Ähnlichkeit zwischen ihm und Kristofferson. Lady Gaga weist ständig auf ihre Nase hin und dass mit so einer Nase eine Karriere im Musikbusiness ausgeschlossen sei. Ihre Nase ist allerdings, trotz aller penetrant-inszenatorischer Bemühungen, nie so beeindruckend wie Barbara Streisands markant-legendäre Nase.

Das oberflächlich porträtierte Musik-Business erinnert auch mehr an die siebziger Jahre als an die Gegenwart.

Coopers pseudo-dokumentarische Inszenierung knüpft an das New-Hollywood-Kino der siebziger Jahre an. Wobei Cooper einen Hang zu Nahaufnahmen hat, die in ihrer Geballtheit auf der großen Leinwand dann doch etwas störend sind. Das ist nicht schlecht, aber insgesamt so retro, dass sich die Frage nach dem Grund für das aktuelle Remake der Geschichte von „A Star is born“ stellt.

Auf der musikalischen Ebene punktet Lady Gaga, die hier, mehr oder weniger sich selbst spielend, auch als Schauspielerin überzeugt. Wenn sie beginnt zu singen, kommt die Kamera zur Ruhe. Sie verharrt auf der Sängerin, umkreist sie liebevoll und zeigt sie gleichzeitig singend und Klavier spielend. Einen ganz Song lang. Und dann noch einen ganzen Song.

Auch Bradley Cooper sang seine Songs live. Begleitet wird er meistens von Lukas Nelson & Promise of the Real. Ein größeres Publikum kennt die Rockband als eine aktuelle Begleitband von Neil Young. Im Gegensatz zu den fast ungeschnittenen Auftritten von Lady Gaga (jaja, Ally im Film) wird bei Coopers Auftritten als Jackson Maine häufig geschnitten, die Kamera wackelt rockig und meistens ist sie hinter ihm positioniert oder nimmt sein Gesicht in extremer Nahaufnahme auf. Das alles zeigt weniger Maines drogenumnebelten Zustand, sondern dient mehr der Verschleierung von Coopers begrenzten musikalischen Fähigkeiten.

Die Story selbst ist eine oberflächliche Schmonzette aus dem Showmilieu, die uns nichts über das Showgeschäft verrät, was wir nicht schon aus einer Vorabendserie kennen. Über die Probleme, mit einem Süchtigen zusammen zu leben, erfahren wir auch nichts substantielles. Dafür darf das Liebespaar ausführlich miteinander knutschen.

Wem das genügt, der kann mit „A Star is born“ über zwei Stunden verbringen.

A Star is born (A Star is born, USA 2018)

Regie: Bradley Cooper

Drehbuch: Eric Roth, Bradley Cooper, Will Fetters (basierend auf dem Drehbuch von 1954 von Moss Hart, basierend auf dem Drehbuch von 1976 von John Gregory Dunne, Joan Didion und Frank Pierson, basierend auf einer Geschichte von William Wellman und Robert Carson)

mit Bradley Cooper, Lady Gaga, Andrew Dice Clay, Dave Chapelle, Sam Elliott, Rafi Gavron, Anthony Ramos, Alec Baldwin, Ron Rifkin, Don Was

Länge: 136 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „A Star is born“

Metacritic über „A Star is born“

Rotten Tomatoes über „A Star is born“

Wikipedia über „A Star is born“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 3. August: Postman

August 2, 2016

Kabel 1, 20.15

Postman (USA 1997, Regie: Kevin Costner)

Drehbuch: Eric Roth, Brian Helgeland

LV: David Brin: The Postman, 1985 (Gordons Berufung, Postman)

USA, nach der Apokalypse: nur wenige Menschen, die ohne Kommunikation in voneinander getrennten Festungen leben, haben überlebt. Ein selbsternannter Postbote verschafft ihnen, indem er Briefe (aka Nachrichten) befördert, zu neuer Hoffnung. Auch im Kampf gegen einen örtliche Warlords.

Kein Meisterwerk, aber so schlecht, wie der Film damals gemacht wurde („tagelang dauernde Stilisierungsfeier“ [Fischer Film Almanach 1999], „über die Maßen langweiliger Inszenierungsversuch von Kevin Costner“ [Zoom 2/98]), inclusive fünf gewonnener Razzies und dem Razzie als schlechtester Film des Jahrzehnts, ist der epische, an das Gute appellierende, zu lang geratene, postapokalyptische Science-Fiction-Film nicht.

Eric Roth schrieb eine frühe Drehbuchversion. Brian Helgeland die verfilmte Fassung, die sich wieder am Roman orientierte.

David Brins Roman erhielt den John W. Campbell Award und den Locus Award als bester Science-Fiction-Roman, außerdem wer er für den Hugo und Nebula Award nominiert.

Brin selbst ist mit der Verfilmung, die die Geschichte seines Romans zwar verändert, aber nicht verrät, insgesamt zufrieden.

Einige seiner Romane sind bei Heyne erhältlich.

mit Kevin Costner, Will Patton, Larenz Tate, Olivia Williams, James Russo, Tom Petty, Giovanni Ribisi, Joe Santos

Wiederholung: Donnerstag, 4. August, 01.55 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Homepage von David Brin

Rotten Tomatoes über „Postman“

Wikipedia über „Postman“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 5. Mai: Der gute Hirte

Mai 5, 2016

ZDFneo, 21.45

Der gute Hirte (USA 2006, Regie: Robert de Niro)

Drehbuch: Eric Roth

Hochkarätig besetztes CIA-Biopic, das die Geschichte des Geheimdienstes zwischen dem Zweiten Weltkrieg und den sechziger Jahren anhand des Lebens von Edward Wilson von der Spionageabwehr erzählt.

„Der gute Hirte“ war für mehrere renommierte Preise nominiert, wie den Oscar für die Ausstattung, und erhielt auch einige. Hauptsächlich für die Ausstattung und, auf der Berlinale, für das Ensemble.

Auch für den Edgar war Eric Roths Drehbuch nominiert. Den Preis der International Thriller Writers (ITW) als bester Thriller erhielt „Der gute Hirte“.

Und das fand ich dann doch ziemlich rätselhaft. Denn letztendlich ist Robert de Niros Film doch nur gut ausgestattetes, gut besetztes, ziemlich zähes Ausstattungskino.

Mit Matt Damon, Angelina Jolie, Alec Baldwin, Tammy Blanchard, Billy Crudup, Robert De Niro, Keir Dullea, Michael Gambon, Martina Gedeck, William Hurt, Timothy Hutton, Gabriel Macht, Joe Pesci, John Turturro

Hinweise

Film-Zeit über „Der gute Hirte“

Rotten Tomatoes über „Der gute Hirte“

Wikipedia über „Der gute Hirte“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 23. September: Insider

September 23, 2015

BR, 23.10

Insider (USA 1999, Regie: Michael Mann)

Drehbuch: Eric Roth, Michael Mann

LV: Marie Brenner: The Man who know too much, 1996 (Artikel Vanity Fair)

TV-Journalist Lowell Bergman will eine Story über die miesen Geschäfte der Zigarettenindustrie landesweit ausstrahlen. Sein Kronzeuge ist Jeffrey Wigand, ehemaliger Chef der Forschungsabteilung eines Zigarettenkonzerns. Dummerweise wollen die Senderbosse und die Zigarettenindustrie die Story verhindern.

Hochspannender 157-minütiger Thriller, der einen gelungen Einblick in die Medienwelt und die Wirtschaft und ihre Strukturen liefert, getragen von einem fantastischen Ensemble.

mit Al Pacino, Russell Crowe, Christopher Plummer, Diane Venora, Philip Baker Hall, Lindsay Crouse, Debi Mazar

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Insider“

Wikipedia über „Insider“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung der von Michael Mann erfundenen Krimiserie “Vega$ – Staffel 1″ (Vega$, USA 1978/1979)

Meine Besprechung von Michael Manns “Blackhat” (Blackhat, USA 2014)

Michael Mann in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 24. Mai: Insider

Mai 24, 2014

EinsFestival, 21.45

Insider (USA 1999, Regie: Michael Mann)

Drehbuch: Eric Roth, Michael Mann

LV: Marie Brenner: The Man who know too much, 1996 (Artikel Vanity Fair)

TV-Journalist Lowell Bergman will eine Story über die miesen Geschäfte der Zigarettenindustrie landesweit ausstrahlen. Sein Kronzeuge ist Jeffrey Wigand, ehemaliger Chef der Forschungsabteilung eines Zigarettenkonzerns. Dummerweise wollen die Senderbosse und die Zigarettenindustrie die Story verhindern.

Hochspannender 157-minütiger Thriller, der einen gelungen Einblick in die Medienwelt und die Wirtschaft und ihre Strukturen liefert, getragen von einem fantastischen Ensemble.

mit Al Pacino, Russell Crowe, Christopher Plummer, Diane Venora, Philip Baker Hall, Lindsay Crouse, Debi Mazar

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Insider“

Wikipedia über „Insider“ (deutsch, englisch)

Michael Mann in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 22. März: Insider

März 22, 2014

EinsFestival, 21.45

Insider (USA 1999, Regie: Michael Mann)

Drehbuch: Eric Roth, Michael Mann

LV: Marie Brenner: The Man who know too much, 1996 (Artikel Vanity Fair)

TV-Journalist Lowell Bergman will eine Story über die miesen Geschäfte der Zigarettenindustrie landesweit ausstrahlen. Sein Kronzeuge ist Jeffrey Wigand, ehemaliger Chef der Forschungsabteilung eines Zigarettenkonzerns. Dummerweise wollen die Senderbosse und die Zigarettenindustrie die Story verhindern.

Hochspannender 157-minütiger Thriller, der einen gelungen Einblick in die Medienwelt und die Wirtschaft und ihre Strukturen liefert, getragen von einem fantastischen Ensemble.

mit Al Pacino, Russell Crowe, Christopher Plummer, Diane Venora, Philip Baker Hall, Lindsay Crouse, Debi Mazar

Wiederholung: Sonntag, 23. März, 01.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Insider“

Wikipedia über „Insider“ (deutsch, englisch)

Michael Mann in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 21. November: Postman

November 21, 2013

Kabel 1, 20.15

Postman (USA 1997, R.: Kevin Costner)

Drehbuch: Eric Roth, Brian Helgeland

LV: David Brin: The Postman, 1985 (Gordons Berufung, Postman)

USA, nach der Apokalypse: nur wenige Menschen, die ohne Kommunikation in voneinander getrennten Festungen leben, haben überlebt. Ein selbsternannter Postbote verschafft ihnen, indem er Briefe (aka Nachrichten) befördert, zu neuer Hoffnung. Auch im Kampf gegen einen örtliche Warlords.

Kein Meisterwerk, aber so schlecht, wie der Film damals gemacht wurde („tagelang dauernde Stilisierungsfeier“ [Fischer Film Almanach 1999], „über die Maßen langweiliger Inszenierungsversuch von Kevin Costner“ [Zoom 2/98]), inclusive fünf gewonnener Razzies und dem Razzie als schlechtester Film des Jahrzehnts, ist der epische, an das Gute appellierende, zu lang geratene, postapokalyptische Science-Fiction-Film nicht.

Eric Roth schrieb eine frühe Drehbuchversion. Brian Helgeland die verfilmte Fassung, die sich wieder am Roma orientierte.

David Brins Roman erhielt den John W. Campbell Award und den Locus Award als bester Science-Fiction-Roman, außerdem wer er für den Hugo und Nebula Award nominiert.

Brin selbst ist mit der Verfilmung, die die Geschichte seines Romans zwar verändert, aber nicht verrät, insgesamt zufrieden.

Einige seiner Romane sind bei Heyne erhältlich.

mit Kevin Costner, Will Patton, Larenz Tate, Olivia Williams, James Russo, Tom Petty, Giovanni Ribisi, Joe Santos

Hinweise

Homepage von David Brin

Rotten Tomatoes über „Postman“

Wikipedia über „Postman“ (deutsch, englisch)